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Bumerang
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Beitragvon Bumerang » 31.03.2015, 17:06

Moment Mal amabhuku,

Du ziehst über Häuser her und plötzlich hast Du auch eins?
smilie_08
Gruß

Bumerang
________________________________________

Entweder man hat Kapital oder man ist Kapital

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amabhuku

Beitragvon amabhuku » 31.03.2015, 17:27

Ja klar.
Plötzlich habe ich gar nichts, sondern schon seit 21 Jahren.
Wenn du gelesen hättest; ich mokiere mich höchstens über Leute die glauben mit einem Kredit hätten sie etwas in ihrem Besitz.
Es ist schon ein Unterschied, sogar ein eminenter, nur eben nicht für dich.

Glücklich sind die Ahnungs- und Besitzlosen.
:D

Tunnelblick
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Beitragvon Tunnelblick » 31.03.2015, 17:41

Glücklich sind die Ahnungs- und Besitzlosen smilie_01 jijijiji smilie_02
Eben eine Privatinsolvenz ist schnell ausgefüllt.

Silbersparer
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Beitragvon Silbersparer » 31.03.2015, 18:02

Ich denke jeder muss selbst wissen, was für ihn das beste ist. Der missionarische Eifer ist da Fehl am Platz.

Bei mir in der Gegend könnte ich momentan eine Wohnung für 75.000 Euro kaufen. Mieteinnahmen Kalt mindestens 375 Euro.

Somit könnte man folgende Rechnung aufmachen:

75.000 Euro Kosten
25.000 Euro Eigenkapital

Fremdfinanzierung 50.000 Euro mit 2 % = 1.000 Euro Zinsen p.a.
Tilgung mit 2 % = 1.000 Euro p.a.
Rücklagen Instandhaltung 1.800 Euro p.a.


Gesamt rund 3.800 Euro p.a.

Die Mieteinahmen von 4.500 Euo p.a liegen über den o.g. Kosten. Somit sollte die Kosten für Zins , Tilgung und Instandhaltung vom Mieter "getragen" werden.

Rein rechnerisch würde das schon passen. Es stellt sich aber trotzdem die Frage, ob man jetzt wirklich Vermieter werden will und sich den Ärger aufhalst. .. Ideal ist es halt auch, wenn man selbst auch handwerklich begabt ist. Wenn man dies nicht ist, dann hat man auch wieder Mehraufwand (kann man zwar von der Steuer absetzen, aber trotzdem... )

Nur generell würde ich sagen, aufgrund der niedrigen Zinsen ist es momentan schon machbar, nur brauch man auch die Mentalität dazu...
Silbersparer

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detonic96
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Beitragvon detonic96 » 31.03.2015, 18:31

also leute ich weiß nicht was ihr gegen bumerangs aussagen habt? Formell hat er recht. das eigentum ist auch meines wenn die bank im grundbuch steht. das sind zwei sachen die nix miteinander zu tun haben. die bank hat lediglich sicherungsrechte an dem objekt, bzw. kann im falle von ratenrückständen und Mahnverfahren eine Liquidierung veranlassen.

zu amabhuku
Also du sagts du kaufst nur was du leisten kannst? gute einstellung. aber verrate mir we der durchschnittsverdiener (kleiner 2 TEUR netto im monat) seine 150 TEUR für eigentum ansparen soll? Dann wird ein kauf vielleicht mit 60 möglich, und da braucht keiner mehr ein haus für familie. das problem ist doch folgendes, wenn ich geld brauche habe ich keins (Familiengründungszeit) und wenn ich es habe brauche ich es nicht (alter). daher ist ein kredit doch heutzutage kein thema mehr, natürlich unter dem aspekt, dass ich die raten zahlen kann. entweder du verdinest sehr gut, oder dein haus war nicht sehr teuer. sonst bekomme ich rechnerisch keine andere Lösung deiner Vorsätze hin.

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Burner
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Beitragvon Burner » 31.03.2015, 18:39

Silbersparer hat geschrieben:Ich denke jeder muss selbst wissen, was für ihn das beste ist. Der missionarische Eifer ist da Fehl am Platz.

Bei mir in der Gegend könnte ich momentan eine Wohnung für 75.000 Euro kaufen. Mieteinnahmen Kalt mindestens 375 Euro.

Somit könnte man folgende Rechnung aufmachen:

75.000 Euro Kosten
25.000 Euro Eigenkapital

Fremdfinanzierung 50.000 Euro mit 2 % = 1.000 Euro Zinsen p.a.
Tilgung mit 2 % = 1.000 Euro p.a.
Rücklagen Instandhaltung 1.800 Euro p.a.


Gesamt rund 3.800 Euro p.a.

Die Mieteinahmen von 4.500 Euo p.a liegen über den o.g. Kosten. Somit sollte die Kosten für Zins , Tilgung und Instandhaltung vom Mieter "getragen" werden.

Rein rechnerisch würde das schon passen. Es stellt sich aber trotzdem die Frage, ob man jetzt wirklich Vermieter werden will und sich den Ärger aufhalst. .. Ideal ist es halt auch, wenn man selbst auch handwerklich begabt ist. Wenn man dies nicht ist, dann hat man auch wieder Mehraufwand (kann man zwar von der Steuer absetzen, aber trotzdem... )

Nur generell würde ich sagen, aufgrund der niedrigen Zinsen ist es momentan schon machbar, nur brauch man auch die Mentalität dazu...


So würde ich es bei den aktuellen Zinsen nicht machen !!

75k€ komplett finanzieren auf 10J fest
~10% = 7.500 Kaufnebenkosten bezahlen und 17.5k als Rücklage behalten (min 6Mieten Rücklage musst du haben wenn die Hütte in Ordnung ist)
7,5 Rücklage flüssig und 10k in andere Werte stecken.
Damit hast du eine Jahresmiete und Geld für Reparaturen auf der Seite und musst keine Panik bekommen wenns mal schlecht läuft.

komplette Mieteinahmen in die Rückzahlung (die Miete wird ja als Einkommen versteuert und die nur die Schuldzinsen , nicht die Tilgung ,kannst du abschreiben)
Bei den Zinsen muss die Tilgung hoch sonst hast du später eine zu hohe Restschuld ! (vorsicht Falle bei Minizinsen)
In diesem Fall kommst du dann auf 4% Tilgung oder besser noch was drauflegen und auf 5% hoch.

1.500 Zinsen + 1.500 Abschreibung stehen steuerlich 4.500 Einnahmen entgegen.
Also hast du 1.000€ zusätzlich zu versteuern >>> nicht vergessen bei der Rechnung!!
oder eben ein paar Rechnungen einreichen.

oder:
Vergiss nicht das Inventar separat zu erwerben und auf 10 Jahre abzuschreiben.
Wenn du in diesem Fall 10.000 ausweisen könntest wäre die erste zeit schon mal steuerneutral.

Der Mieter ist sehr wichtig. Lieber 50,-runter und einen guten Mieter langfristig behalten.
Und es gibt gute Mieter. Da kann ja hier wenigstens keiner der Mietwohner wiedersprechen smilie_02 ohne ....
Zuletzt geändert von Burner am 31.03.2015, 19:07, insgesamt 3-mal geändert.
Bling Bling ist auch schön

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Beitragvon Burner » 31.03.2015, 18:59

SilberZug hat geschrieben:Statistisch erwiesen das Hausbesitzer im Alter mehr haben als Mieter?
Kannst du mir das mal zeigen? Ich lese und höre immer nur das Gegenteil deswegen wundert mich das jetzt. smilie_08

Schon Dirk Müller hat es hier doch auch gesagt(den mag das Forum doch so):
https://m.youtube.com/watch?v=ZpmItB8oSqY

Wenn es dir ums Zwangssparen geht, dann schließe ne Rentenversicherung ab. :-D


Was ist das für ein Vergleich mit dem Biergarten? Ich gehe einfach zu den Hausbesitzern rüber und spare das Geld oder mache 20 x im Jahr nen Kurzurlaub, habe ich immer noch mehr als der Hausbesitzer zur Verfügung. Davon ab kann ich mein Leben lang gar nicht so viel im Biergarten saufen wie viel dein Garten kostet den ich als Mieter nicht habe. Dafür hast du es schöner, keine Frage.

Wenn du denkst du kannst Mietfrei wohnen fangen die Renovierungen erst an, der Mieter macht in der Zeit erst mal ne Weltreise und lässt den Vermieter machen.


Hier nur ein Artikel dazu : http://www.spiegel.de/wirtschaft/service/kaufen-oder-mieten-warum-immobilienbesitzer-vermoegender-sind-a-932524.html

Könnte aber auch genau so falsch sein wie die Artikel über die Altersarmut der Hausbesitzer.

Fakt ist ,daß du bei 20 Kurzurlauben im Jahr im Alter nicht wohlhabend sein wirst ,wenn du es nicht jetzt schon bist. Paar mit 2 Kindern da reißt einmal Hollidaypark und einmal Kino ja schon eine halbe Rate weg.

Im übrigen hab ich als Mieter einen Garten smilie_01 und eine Garage
Später wenn meine Wohnungen bezahlt sind hab ich nur noch ne Terasse und will überwiegend ÖPNV nutzen
Dann hab ich auch keinen Bock mehr auf Mähen oder Schneeschippen und ob ich ne Garage brauche oder mir Autofahren noch leisten will weiß ich auch noch nicht.
Deshalb: Lage Lage Lage vor Rendite

Nochmal
jeder wie er will.

Gerade in einem Forum wo viele von später sprechen finde ich das Thema interessant.
Welcher "Buillonsammler" hier vertraut nicht darauf im Alter für ne Unze mal z.B. x Brote zu bekommen.

Da ist mein Anhaltspunkt:
Miete kostet relativ 4 richtig volle Einkaufswagen. Und zwar heute und in 20 Jahren auch.
Egal ob dann Taler oder Euro oder Dollar auf den Preisschildern steht.
Bling Bling ist auch schön

Tunnelblick
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Beitragvon Tunnelblick » 31.03.2015, 19:31

Mir reicht wenn ich später 1Pizza 1Salat und 1Flasche Cola für ne Unze geliefert bekomme, denn das ist was ich Heute ja auch dafür bezahle :P

lifesgood

Beitragvon lifesgood » 31.03.2015, 19:33

Silbersparer hat geschrieben:Ich denke jeder muss selbst wissen, was für ihn das beste ist. Der missionarische Eifer ist da Fehl am Platz.

Bei mir in der Gegend könnte ich momentan eine Wohnung für 75.000 Euro kaufen. Mieteinnahmen Kalt mindestens 375 Euro.

Somit könnte man folgende Rechnung aufmachen:

75.000 Euro Kosten
25.000 Euro Eigenkapital

Fremdfinanzierung 50.000 Euro mit 2 % = 1.000 Euro Zinsen p.a.
Tilgung mit 2 % = 1.000 Euro p.a.
Rücklagen Instandhaltung 1.800 Euro p.a.


Gesamt rund 3.800 Euro p.a.

Die Mieteinahmen von 4.500 Euo p.a liegen über den o.g. Kosten. Somit sollte die Kosten für Zins , Tilgung und Instandhaltung vom Mieter "getragen" werden.

Rein rechnerisch würde das schon passen. Es stellt sich aber trotzdem die Frage, ob man jetzt wirklich Vermieter werden will und sich den Ärger aufhalst. .. Ideal ist es halt auch, wenn man selbst auch handwerklich begabt ist. Wenn man dies nicht ist, dann hat man auch wieder Mehraufwand (kann man zwar von der Steuer absetzen, aber trotzdem... )

Nur generell würde ich sagen, aufgrund der niedrigen Zinsen ist es momentan schon machbar, nur brauch man auch die Mentalität dazu...


1. Rechenfehler: Wenn die Wohnung 75.000 € kostet, kommen für Dich je nach Bundesland (Höhe der Grunderwerbsteuer) zwischen 5 und 7% drauf für Grunderwerbsteuer, Notar, Grundbuchkosten, Grundschuldbestellung usw. usw. - ist noch ein Makler in die Sache involviert kommen nochmal 3,57% drauf. Also kostet Dich die Wohnung in günstigsten Fall 79.000 € im ungünstigsten Fall rund 83.000 €. Daher mußt Du den Kredit auf 55.000 € aufstocken.

2. Rechenfehler: Du rechnest die volle Kaltmiete als Deine Einnahmen. Davon gehen aber noch verschiedene Dinge weg, wie die Verwaltervergütung, Verwaltungskosten, Reparaturen im Gemeinschaftseigentum und nicht zuletzt die Instandhaltungsrücklage. Diese ist gerade bei älteren Gebäuden meist relativ hoch. Wenn Dir von 365,-- € Kaltmiete 320 € wirklich bleiben bist Du noch gut dabei, macht dann im Jahr 3.840,-- €

3. Rechenfehler: Steuer: Nur die Zinsen und die AfA kannst Du von der Steuer absetzen. Zinsen sind dann bei 55.000 Kreditsumme 1.100 € im Jahr. AfA bei älteren Gebäuden meist 2% aber nur für die Wohnung und nicht für den Grundstücksanteil. Nehmen wir mal an der Grundstücksanteil liegt bei 20.000 €, dann kannst Du für die AfA noch 2% von 55.000 € = 1.100 € pro Jahr absetzen.

3.840 € Jahreseinnahmen abzügl. 1.100 € Zinsen, abzügl. 1.100 € AfA, also mußt Du für 1.640 € Steuern bezahlen, was je nach Steuersatz mit Kirchensteuer auch schnell 800 € sind, aber rechnen wir mal mit 600 €

Also gehen von dan 3.840 € Mieteinnahmen die Zinsen und die Tilgung (jeweils 1.100 €, weil Du ja wegen den höheren Anschaffungskoten 55.000 € finanzieren mußt) und 600 € für die Steuer weg, bleiben noch 1.040,-- €.

Wenn in so einer Wohnung mal Fenster fällig werden, oder ein neues Bad oder Böden oder sonstwas, ist diese Rücklage über Jahre weg. Und sowas kommt in einem 50-jährigen Finanzierungszeitraum nicht nur einmal. Dann können Dich Sonderumlagen treffen, wenn das Haus mal eine neue Heizung oder ein neues Dach oder eine Wärmedämmung braucht usw. usw.

Wie weiter oben schon geschrieben, rein rechnerisch kann es gut gehen, aber wenn dann mal ein paar Monate Leerstand oder säumige Mietzahler oder schlimmstenfalls Mietnomaden kommen, bist Du in den Allerwertesten gekniffen.

Und eine Vermiet-Immo auf 50 Jahre zu finanzieren ist Käse. Sowas macht man dann, wenn man 30 - 50% Eigenkapital einbringen kann und möglichst monatlich noch ein wenig zuschiessen, damit das Ding in 10 bis maximal 15 Jahren abbezahlt ist. Alles Andere macht keinen Sinn.

Die erste Vermiet-Immo ist immer die schwerste. Wenn dann mal eine oder mehrere abbezahlt sind, geht es leichter.

lifesgood

Silbersparer
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Beitragvon Silbersparer » 31.03.2015, 20:51

@liefesgood

Der letzte Satz baut mich von dir auf, das wäre dann theoretisch meine 2 Wohnung, welche ich vermieten würde...

Ich habe eigentlich ein paar Fakten sogar noch vorsichtiger gerechnet...

Gut , gehen wir mal von einem Preis von 80.000 Euro aus inklusive Nebenkosten.

80.000 Euro
25.000 Euro Eigenkapital
55.000 Euro Fremdkapital

55.000 Euro Fremdkapital verzinst mit 1,25 % fest auf 15 Jahre. Dies sind Konditionen aus der Éuro am Sonntag relativ aktuell. Da ich weitere Sicherheiten habe sollte dies kein Thema sein.

Zinsaufwand p.a. 687,50 Euro (Tendenz sinkend)
Mieteinnahme kalt 4.500 Euro
Tilgung 1.100 Euro

Mir verbleibt nach Tilgung ein Überschuß von 2.700 Euro. Vor Tilgung 3.812,50.

Von dem Überschuß von 2.700 Euro kann ich Rücklagen bilden und auch Steuern zahlen und falls es dann zu Kosten kommt, welche ich nicht auf den Mieter umlegen kann, dann setze ich diese von der Steuer ab

smilie_02


Es ist richtig, das irgendwann Reparaturen kommen nur diese können dann auch von den Rücklagen gezahlt werden und reduzieren dann in diesem Jahr meine Steuerlast. Die Hausverwaltung schlägt übrigens für diese Wohnung im Moment mit 60 Euro im Jahr zu buche...



Grundsätzlich würde ich bei diesem Modell auch jeden verfügbaren Überschuß in die Rücklagen stecken oder tilgen...

Ich finde so schlecht sieht zumindest die Rechnung nicht aus.

Eine höhere offizielle Tilgung würde ich nicht machen, da ich da schon genug Steuern zahle.
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Sapnovela
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Beitragvon Sapnovela » 31.03.2015, 21:45

Silbersparer hat geschrieben:
Ich finde so schlecht sieht zumindest die Rechnung nicht aus.

.


Du must nur sicher gehen, dass die Miete auch nachhaltig kommt. D.h. die Stadt, der Stadtteil und (bei einer Eigentumswohnung) die Lage im Haus muss passen... Lage, Lage, Lage eben.

Bsp: In Zeiten enger Mietmärkte bekommt man in einer Uni-Stadt auch eine EG Wohnung vermietet, das kann in 5 Jahren schon anders aussehen, wenn die Doppelstudiengänge durch sind und neue Wohnheime stehen.

Auch Krisen großer Arbeitgeber muss ein Standort verkraften können. Möchte nicht wissen, wie es den Immobilienmärkten in WOB / BS mal geht, wennmal VW hustet. Ähnliches gilt für Ludwigshafen / BASF, Leverkusen / Bayer etv. Wie weit Preise fallen können, sieht man im nördlichen Ruhrgebiet nach dem Niedergang der Montanindustrie. Das ist echt bitter... brauchbare Wohnungen für unter 500 Euro pro qm.

lifesgood

Beitragvon lifesgood » 31.03.2015, 21:59

@Silbersparer:

Hast Du mein Posting eigentlich ganz gelesen?

Wohl eher nicht, denn in Deiner Berechnung rechnest Du immer noch mit 4.500 € Kaltmiete. Verwalter und Instandhaltungsrücklage zahlt dann wer? Der Mieter sicher nicht. Die Instandhaltungsrücklage kannst Du übrigens nicht von der Steuer absetzen, weil Du damit ja sozusagen Deinen Anteil der Rücklage bei der Eigentümergemeinschaft ansparst. Deshalb ist bei jeder Nebenkostenabrechnung der Hausverwaltung auch eine schöne Aufstellung der Entwicklung der Instandhaltungsrücklage und Deines Anteils dabei.

Reparaturen, die dann aus der Instandhaltungsrücklage getätigt werden, kannst Du natürlich steuermindernd geltend machen.

Wenn Du die Wohnung dann aber verkaufst, geht Dein Anteil der Instanthaltungsrücklage auf den Käufer über.

Ferner berücksichtigst Du immer noch nicht, dass Du die Mieteinnahmen (nach Abzug von Zinsen und AfA) auch versteuern mußt.

Wenn Du mit 1,25 % auf 15 Jahre finanzieren kannst, strick das Ding so, dass es nach den 15 Jahren abbezahlt ist. So macht das Sinn. Eine Vermietwohnung auf 50 Jahre zu finanzieren ist Käse. Richtig verdient wird doch erst, wenn das Ding abbezahlt ist. Weil dann der Mieteinnahme keine Rate mehr gegenübersteht und steuerlich wird diese Mieteinnahme noch um die AfA ein wenig gemindert.

Was die Tilgungshöhe mit den Steuern zu tun hat, verstehe ich nicht ganz. Steuern zahlt man auf Einkommen nicht auf Tilgungen. Ob man das verbleibende Nettoeinkommen dann für persönlichen Konsum oder für Tilgung verwendet ist dem Finanzamt egal.

Und wegen dem Finanzamt länger Zinsen zu bezahlen ist widersinnig. Du sparst Dir zwar für den Zinsbetrag Deinen individuellen Spitzensteuersatz von maximal 48% incl. Soli u. Kirchensteuer, zahlst aber 100% der Zinsen an die Bank. Das heißt das Doppelte dessen, was Du an Steuern sparst, schenkst Du der Bank und für Dich bleibt nichts, außer einem längeren Finanzierungszeitraum.

Man sollte bei jeder Investition in erster Linie den Rentabilitätsgedanken verfolgen und erst in zweitder Linie an die Steuern denken.
Um es mal extrem zu formulieren: Wenn Du Dein ganzes Einkommen steuermindernd investierst bezahlst Du zwar keine Steuern mehr, aber Du hast auch nichts mehr wovon Du leben kannst, weil das Geld ja in die Investitionen fließt.

lifesgood

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Beitragvon Silbersparer » 31.03.2015, 23:20

@lifesgood

ich habe doch geschrieben:

Von dem Überschuß von 2.700 Euro kann ich Rücklagen bilden und auch Steuern zahlen und falls es dann zu Kosten kommt, welche ich nicht auf den Mieter umlegen kann, dann setze ich diese von der Steuer ab


Mir ist bewußt , das ich in dem Jahr in dem ich einen Überschuß habe entsprechend Steuern zahlen muss.

Klar wird es mal auch ein Jahr geben, wo man auch ein Minus macht, weil Reparaturen durchführen muss.

Ich tilge in dem Modell mit 2 % offiziell genug. Die Tilgungshöhe hat insofern etwas mit den Steuern zu tun, da ich bei reduzierter Darlehensschuld natürlich auch weniger Kosten (Zinsen) von der Steuer absetzen kann.

Du störst dich so extrem an der Kaltmiete und das ich angeblich die nicht umlagefähigen Kosten nicht berücksichtige...

Damit man es besser versteht:

Mieteinnahme kalt: 4.500 Euro
Zinsen 687 Euro
Verwalterkosten 60 Euro
Instandhaltung 400 Euro (Eigentümergemeinschafts Rücklage)
Instandhaltung 1.000 Euro (private Rücklagen, Reparaturen)
Steuer 750 Euro (durchschnittlich es gibt auch Jahre mit Verlusten)
Tilgung 1.000 Euro
Reserve 603 Euro (zusätzliche Rücklage investiert ins Privatvermögen
Saldo 0 Euro

Die nicht umlagefähigen Kosten sind in dem Posten Instandhaltung , Reparaturen 1000 Euro enthalten. Diese Wohnung befindet sich einem Mehrfamilienhaus bei dem ich die Situation kenne. Der Verwalter kostet tatsächlich nur 60 Euro im Jahr und ich weiß die Kosten kann ich nicht umlegen.

Mal so eine Replik zu deiner Aussage warum ich nicht mehr tilge. Ich würde bei so einem Modell den kompletten Überschuß verwenden zum tilgen. für mich bedeutet das aber nicht, das ich die Tilgung direkt in den Kredit stecke. Du monierst das ich bereit bin Zinsen zu zahlen. Na ja, bei 1, 25 % p.a haut einem das natürlich um. Bei einem Steuersatz von 40 % reduziert sich der Zinsaufwand auf unter 1 % p.a.

Ich habe im 1. Quartal mit einem Aktienfonds eine Rendite von 20 % gehabt, also p.a. 80 %. Meiner Meinung nach ist es sinnvoller flexibel zu bleiben und den Überschuß anderweitig anzulegen. Sei es in Gold, Aktien oder andere lukrative Anlagen. Sondertilgungen kann man da immer noch machen....

Aufgrund der extrem niedrigen Zinsen lohnt sich so manches Objekt. Es ist allerdings auch richtig, das man gute Mieter braucht.

Ich habe mir das ganze bei der Wohnung durchgerechnet weil ich mir die Gedanken gemacht hatte dort evtl. noch eine 2. Wohnung zu kaufen. Es gibt natürlich nicht nur die kaufmännische Seite und ich weiß auch das die Rechnung die ich oben gemacht habe auch mal durch größere Reparaturen ins Schwanken kommen kann.

Letztendlich habe ich aber vor allem deshalb Abstand genommen, weil mir mittlerweile meine Freizeit wichtiger ist und ich dann auch meine Ruhe haben will... und ich das Problem der Vermietung relativ hoch gewichte (obwohl das jetzige Mietverhältnis sehr gut läuft).
Silbersparer

lifesgood

Beitragvon lifesgood » 31.03.2015, 23:36

... hey, ich wollte Dich nicht angreifen - sollte es so rübergekommen sein - sorry!

Ich weiss ja nicht wie alt Du bist, aber irgendwann kommt man in eine Lebensphase, da will man keine Schulden mehr haben und sich mehr, wie Du richtig schreibst, auf Freizeit konzentrieren.

Ich selbst habe mich kurz vor 50 schuldenfrei gemacht. Lieber etwas weniger Bestand aber dafür keine Verbindlichkeiten mehr.

Daher bin ich der Meinung, dass man die Tilgungszeiträume überschaubar halten sollte.

lifesgood

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Beitragvon Sponsor » 31.03.2015, 23:43

amabhuku hat schon recht so lange der Kredit läuft gehört rechtlich dein Haus nicht dir sondern der Bank und wenn wir es dann genau nehmen kannst du drinn wohnen, es anfassen etc. aber bist nicht der Eigentümer aber ich bin mir sicher das weißt du ganz genau Bummerang ;-)

@Lifesgood
Ich und Div. Bekannte von mir haben Eigentumswohungen in Berlin die sich Selbst Tilgen nur durch die Mieteinnahmen und wenn man sein Geld was nach Silber,Gold und Whisky kauf noch da ist in die Sondertilgung steckt läuft das ganze noch viel besser.

Ich stimme allen zu das es immer Risiken gibt bei einem Kauf oder der vermietung und das es nicht immer super laufen muss.
Aber wenn man nix falsch gemacht hat oder pech hatt sehe ich eine Selbstbewohnte gekaufte Immobile immer noch als bestes Invest an.
ich bin seit 2 Jahren Fertig mit Zahlen bin nicht mal 45 Jahre alt und müßte vergleichsweise für meine jetzige Wohnqualität ca.1000 Euro Kalt im Monat zahlen. Was stört es mich da, wenn ich in 5 Jahren mal ne neue Heizung für 10k oder in 10 jahren neue Fenster für 7k kaufen muss....im ernst das stört mich nicht die Bohne.

Zu dem Thema der verkaufspreise im Internet also ich kann nur sagen das gerade in Berlin mittelklassige bis gute Wohnungen/Häuser zu höchstpreisen weggehen....und die werden nicht von Berlinern gekauft sondern z.B. Münchnern die sich hier noch ne Anlage möglichkeit suchen....die kaufen ohne überhaupt anzuschauen..nur auf zuruf vom Makler!
Verrückt aber ist so!


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