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Artikel: Milchflecken auf Silbermünzen entfernen

Liebe Community,

wir haben uns einmal dem Thema Milchflecken angenommen und hierzu einen entsprechenden Artikel mit Tests verschiedener Methoden zur Entfernung verfasst.

Den Artikel findet Ihr hier: Milchflecken auf Silbermünzen

Es wäre interessant zu wissen, ob es hierzu weitere Methoden, Erkenntnisse oder Erfahrungen gibt, die über den Artikel hinaus interessant für die Forumsgemeinde sein könnten. Wir bitten in diesem Faden ausschließlich sachliche und themenbezogene Postings einzustellen, um die Übersichtlichkeit zu behalten, danke!

Viele Grüße
Forum-Team

@Kerzenständerin

Kerzenständerin hat geschrieben:

Querulant hat geschrieben:@ich habe bei Wiener und Maple bis jetzt nur sehr selten Milchflecke gehabt.

Da stimmt was nicht. Würd ich reklamieren.

Ja, da hast eigentlich Recht. Wenn die Milchfleckenn ein Echtheitszertifikat sind und die meisten dieses nicht haben, muss ich direkt bezweifeln, dass die echt sind

Bei den Archen gab es dergleichen bis jetzt noch nicht

Oh oh, nicht dass man Dir "falsche Fuffziger" angedreht hat

Das ist meiner Meinung nach das Positive an Milchflecken: Man weiß, dass man echtes Silber vor sich hat. Denn bislang ist mir noch nicht bekannt, dass die Chinesen bei alibaba gefälschte Bullion-Münzen mit gefälschten Milchflecken an den Mann bringen.

Abgesehen davon hatte ich schon einmal vor einiger Zeit geschrieben, dass die Bullion-Münzen auch bei den Händlern nicht wie Heiligtümer behandelt werden. Bei Degussa werden die Silbermünzen am Ausgabeschalter auch ohne Handschuhe angefasst. Man bekommt also Fingerabdrücke mitgeliefert.

Irgendwie erinnern mich etliche (nicht alle!) der Milchflecken auf meinen Münzen schon sehr an Fingerabdrücke.

Ich habe jetzt doch zwei bei unterschiedlichen Händlern gekaufte versiegelte Spinnen-Tubes geöffnet und alle Münzen durchgesehen: nicht ein einziger Milchfleck!

Bei produktionstechnisch bedingten Flecken würde ich eine homogene(re) Verteilung erwarten und nicht nur Flecken auf einzeln gekauften Münzen und nur "saubere" Münzen aus den Tubes.

Bei den kanadischen Münzen habe ich allerdings mehrere Tubes mit "verseuchten" Münzen, was die Ursache in der Tat im Produktionsprozess vermuten lässt.

Hat jemand Erfahrungen, dass die Milchpest sich reduzieren lässt, wenn die Münzen vor der Lagerung in einem Ethanol- oder Isopropanol-Bad von Fettrückständen (von Fingern oder von dem Trennmitteleinsatz in der Prägeanstalt) gereinigt wurden? (Ich habe meine letzten kanadischen "Vögel" jetzt mal so behandelt!)

Viele Grüße

Ostfriese

@Ostriese

Dazu hatte @Maplefan mal ausführliche Erfahrungen gepostet.
Er schrieb auch was die Milchflecke vermutlich verursacht.

@ Ostfriese, Querulant

bevor ihr euch mit der Suchfunktion rumärgert:
das findet sich auf Seite 2 dieses Fadens.

LG

@Maplefan

@Ostfriese

Dazu hatte @Maplefan mal ausführliche Erfahrungen gepostet.
Er schrieb auch was die Milchflecke vermutlich verursacht.

-->Maple:
bevor ihr euch mit der Suchfunktion rumärgert:
das findet sich auf Seite 2 dieses Fadens.

@ Maplefan
@ Querulant

Danke für die Hinweise!

Aus pragmatischen Gründen kaufe ich nun einfach keine größeren Mengen Silbermünzen aus Kanada oder Österreich mehr, weil mich die Flecken persönlich sehr stören.

Die Sammlerexemplare bzw. auch andere irgendwo zwischen Prägung und Kauf potentiell "begrabbelte" Münzen werde ich vor der Einlagerung wie beschrieben von möglichen Rückständen reinigen.

In meiner Diplomarbeit habe ich viele Bilder von Milchflecken:

Nicht schlecht.
Wenn ich davon ausgehe, das C1 Chlorid bedeutet, also Cl - dann ist wahrscheinlich das Silberchlorid der weissliche "Lochfrass"="Milchflecken"? Kommt am meisten prozentual in dem Diagramm vor und die Verbindung AgCl hat auch eine weisslich/gelbliche Farbe.
Aber vielleicht missinterpretiere ich die Diagramme.

srebrniki hat geschrieben:In meiner Diplomarbeit habe ich viele Bilder von Milchflecken:
...

@srebrniki

Zu welchem Schluss kommst Du in Deiner Diplomarbeit über die Ursache?
Dich wird dann sicher auch folgender Beitrag inklusive der Bilder aus SilverStackers interessieren:
http://forums.silverstackers.com/topic- ... age-1.html

Nachtrag (26.05.19) da der Faden bei Silver Stackers auf einen neuen Sever liegt, ist der alte Link tot: https://www.silverstackers.com/forums/i ... pot.59730/

amabhuku hat geschrieben:Nicht schlecht.
Wenn ich davon ausgehe, das C1 Chlorid bedeutet, also Cl - dann ist wahrscheinlich das Silberchlorid der weissliche "Lochfrass"="Milchflecken"? Kommt am meisten prozentual in dem Diagramm vor und die Verbindung AgCl hat auch eine weisslich/gelbliche Farbe.
Aber vielleicht missinterpretiere ich die Diagramme.

Zu dem Schluss (AgCl) kommt auch der Metallurgist der PM, den Bron Suchecki in seinen Beiträgen in SilverStackes zitiert. Nur wie das Zeug wieder "sauber" wegzubekommen ist, scheint er auch nicht zu wissen.

nordmann_de hat geschrieben:Zu dem Schluss (AgCl) kommt auch der Metallurgist der PM, den Bron Suchecki in seinen Beiträgen in SilverStackes zitiert. Nur wie das Zeug wieder "sauber" wegzubekommen ist, scheint er auch nicht zu wissen.

Ja, da haben einige (mich eingeschlossen) vor längerer Zeit ebenfalls einiges probiert.
Bei einigen Münzen war es rückstandsfrei entfernbar, bei den meisten nicht.
Mein Fazit ist das es verschiedene Verbindungen und in verschiedenen Konzentrationen und "Fraßstadien"
gibt.
Deshalb sind die guten Ergebnisse schlecht reproduzierbar.

Diplomarbeiten, na ja.....habe auch mal diplomiert...

Ja, Meine Ergebnisse sind ähnlich. Aber der Milchfleck ist sehr komplex, Ich habe über 100 Diagramme (XPS, ToF-SIMS,..) und niemand hat dieselbe chemische Zusammensetzung

Ich kann diesbezüglich nur nochmals auf S.2 dieses Fadens hinweisen,
der Beitrag von Maplefan.

Kernsatz: "diese sogenannten "Milchflecken" sind kein AUFTRAG, sondern ein ABTRAG - wir sehen eine zerstörte Silberoberfläche. Dort hat zwar eine chemische Reaktion stattgefunden, aber wir sehen nicht den entstandenen Stoff - der ist weg - , sondern die übriggebliebene, rauhe Silberoberfläche, an der eine mikroskopisch kleine Meng Silber großflächig fehlt. "

Scheint mir immer noch am meisten einleuchtend.

Die Theorie mit dem Silberchlorid hatte ich ja auch schon... Es gibt nicht soo viele Silberverbindungen, die weiß aussehen und auf Münzen auftauchen können
Womöglich haben wir es mit einer Kombination zu tun: Einer Verunreinigung mit chlorhaltigen Stoffen, die dann AgCl bilden; dieses AgCl wird dann im Laufe der Zeit entfernt (weggeweht, Erschütterungen, was weiß ich). Übrig bleibt der Krater in der Oberfläche, überzogen mit einer dünnen Schicht AgCl, die nicht davongeflogen ist.

So wie es aussieht, ist so ein Milchfleck auch nicht mehr reversibel - wie auch, wenn das Material verschwunden ist, der Krater ist nun mal da. IMHO sollten solche befallenen Münzen eingeschmolzen werden, bevor noch mehr vom Edelmetall weggefressen wird.