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Silberkurs - Ausbruch oder Rückfall, Teil 3

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libelle
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Beitragvon libelle » 07.02.2012, 13:11

numerobis hat geschrieben:Tim:
Bezüglich einer faktischen Remonetarisierung von Silber wirst Du in diesem Endlosfaden mehrere Betrachtungen zum Thema von mir finden.(numerobis+aurelian)

Ohne nun nochmals auf die jahrtausendealte geldgeschichtliche Funktion dieses Metalls eingehen zu wollen bezog sich mein gestriger Beitrag auf eine Verfestigung meiner Vermutung.

Superkurz:Die Ratio der Bedeutung von Ag als Industrie- UND Wertaufbewahrungsmetalls verschiebt sich langsam aber kontinuirlich zugunsten des Zweiteren.

Michel:
Simpel genug?




Diese Verschiebung kann ich bei mir in den letzten Jahren sehr deutlich feststellen smilie_07 , auch wenn ich nicht genau weiß wie viel Silber ich in meinem Leben schon verbraucht habe und noch verbrauchen werde smilie_08 , doch es wird wohl nicht einmal im Ansatz an die Menge herankommen die bei der Bank in meinem Schließfach liegt.
Und da rede ich nicht einmal von super großen Mengen.
Möchte mal behaupten, dass 2 Andorra vielleicht etwas zu wenig sind, dass 10 oder 20 aber schon durchaus ausreichen können.

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Beitragvon Bumerang » 07.02.2012, 13:48

Na endlich mal ein Post zum dagegen halten.


MapleHF hat geschrieben:
Bumerang hat geschrieben:Es wird so sein, dass alle (wichtigen) Währungen ggü dem Dollar steigen werden. Das wird die ohnehin angeschlagene Wirtschaft der USA zusätzlich treffen, weil die Rohstoffe, allen voran das Öl, für sie noch teurer werden.


Es ist schon lustig zu lesen, wie Du hier volkswirtschaftliche Gesetzmäßigkeiten mit Füßen trittst, um Deine Argumentation zu begründen.


Ui, das sind aber harte Worte. Wo habe ich die volkswirtschaftlichen Gesetzmäßigkeiten mit Füßen getreten? Ich weiß zwar worauf Du anspielst, dazu weiter unten, aber mit Füßen treten, ist schon heftig.

Also….


MapleHF hat geschrieben:Wenn der Dollar abwertet werden Güter aus den USA auf dem Weltmarkt günstiger und können auch bei technischer Rückständigkeit durch den Preisvorteil wieder konkurrenzfähig werden (auch Japan, China und Korea hatten seinerzeit so angefangen).


Stimmt zwar grundsätzlich. Der Preisverfall muss aber so stark sein, um die Schwächen über zu kompensieren! Beispiel.
Ein Amischlitten schluckt so viel, dass er in Europa auch dann nicht in bedeutend größeren Zahlen verkauft wird, wenn der Preis um 20 % sinkt! Außerdem, sind die koreanischen und japanischen Autos trotzdem Billiger, und in vielen Dingen deutlich besser. Wer außerhalb den USA ein „muscle car“ will, kauft sich längst keinen Mustang oder Corvette, sondern BMW M5, Audi Q, oder Porsche. Da können die Amischlucker noch so billig werden!

Dieses Verhalten kann man auf viele andere Produkte übertragen.

MapleHF hat geschrieben:Ob der Rohstoff dann in den USA teurer wird, spielt nur für die amerikanischen Verbraucher eine Rolle, nicht aber für die Exportwirtschaft. Denn der Weltmarktpreis für einen Rohstoff ist derselbe, egal in welchem Land der Rohstoff verarbeitet wird. Wenn aber die ohnehin nicht zu üppigen amerikanischen Löhne, die zudem kaum mit Sozialabgaben belastet sind, durch den Dollarkurs abgewertet werden, hat das global betrachtet (wenn die anderen Währungen aufwerten) auf die Stücklohnkosten doch enorme Auswirkungen.


Ups. Da hast Du was nicht verstanden, fürchte ich.

Beispiel. Produkt A besteht aus 30% Rohstoffe, 30% Energie und 40% Lohnkosten. In der Industrie kommt dieses Verhältnis oft vor!

Also, die 60% werden durch den schwachen Dollar teurere werden, während nur 40% billiger werden. Selbst bei 50:50, ist kein Vorteil da. Erst bei weniger Anteil an Energie und Rohstoffe, wird es günstiger! Aber der Verbraucher wird mehr Geld für die Fahr zur Arbeit brauchen, und auf kurz oder lang für höhere Löhne sorgen! Denn wenn am Ende des Tages nicht viel übrig bleibt, lohn der Weg zur Arbeit nicht. Folge, Wirtschaftsleistung nimmt ab.

Die amerikanischen Löhne sind zwar nicht direkt mit Sozialabgaben belegt, aber indirekt durch die enorme Staatsverschuldung schon! MediCare und MedicAid werden aus Steuermitteln finanziert. Am Ende müssen diese Kosten von der Wirtschaft getragen werden. Wie lange das noch geht, werden wir sehen. Ron Paul will das Abschaffen.


MapleHF hat geschrieben:So könnte im Extremfall (bei sehr starkem Abwerten des Dollar) Amerika das China (Billiglohnland) der Zukunft werden. Nur haben die USA im Gegensatz zu China ganz andere konzernmäßige Verstrickungen (z.B. GM/Opel) und brauchen nicht mal kopieren, weil ihnen die Patente sowieso gehören.

Einfach mal sacken lassen und drüber nachdenken ...

MapleHF


Das kann in der Tat passieren. Doch sind Lohnkosten nicht alles, wie oben beschrieben.
Wenn niedrige Lohnkosten die Lösung aller Probleme wären, dann würden die Afrikaner jubeln. Tun sie aber nicht.

Mit den Patenten ist so ´ne Sache. Nach Deiner eigenen Aussage, spielt die Musik künftig in Asien. Was glaubst Du, was die Chinesen vom Patentrecht halten? Offiziell „kämpfen“ sie natürlich gegen Raubkopien.

Aber auch der immer schneller werdender technologische Fortschritt, macht viele Ami Patente obsolet. Am Ende schützt (für Exporte) nur die Qualität der eigenen Produkte, nicht das Patent.
Übrigens, die amerikanische Pharmaindustrie macht ihren größten Umsatz in den USA. Wenn der Dollar pfutsch ist, verdienen sie deutlich weniger!

Was die USA hart treffen wird, wenn der Dollar als Leitwährung abgelöst wird, ist der Wegfall der unglaublichen Seigniorage-Einnahmen!
http://de.wikipedia.org/wiki/Petrodollar
Dadurch konnten sie Handelsbilanzdefizite sich jahrelang leisten, und so auf Kosten der Anderen leben.

Der „Vorteil“ einer schwachen Währung, im Sinne von günstigen Preisen, nur ein Tropfen auf dem heißen Stein!


MapleHF hat geschrieben:P.S.: Ich denke wir sind uns, was die Entwicklung der Edelmetallpreise angeht einig, aber was Du an Argumentationen von Dir gibst ist teilweise hahnebüchen.


Ich würde mich freuen, wenn wir uns auch bei den anderen Punkten irgendwann, durch Argumentation und kontroverse Gespräche, näher kommen.
Gruß

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Beitragvon MapleHF » 07.02.2012, 14:10

Bumerang hat geschrieben:
Ups. Da hast Du was nicht verstanden, fürchte ich.

Beispiel. Produkt A besteht aus 30% Rohstoffe, 30% Energie und 40% Lohnkosten. In der Industrie kommt dieses Verhältnis oft vor!

Also, die 60% werden durch den schwachen Dollar teurere werden, während nur 40% billiger werden. Selbst bei 50:50, ist kein Vorteil da. Erst bei weniger Anteil an Energie und Rohstoffe, wird es günstiger! Aber der Verbraucher wird mehr Geld für die Fahr zur Arbeit brauchen, und auf kurz oder lang für höhere Löhne sorgen! Denn wenn am Ende des Tages nicht viel übrig bleibt, lohn der Weg zur Arbeit nicht. Folge, Wirtschaftsleistung nimmt ab.



Oh doch lieber Bumerang ich hatte schon verstanden, aber Dein logisches Denkvermögen spielt Dir einen Streich.

Nehmen wir mal an der Dollar ist nicht mehr Leitwährung und die neue Leitwährung heißt XYZ. Rohstoffe und Energie werden in XYZ bezahlt.

Nun nehmen wir weiter an, dass der Anteil an Rohstoffen und Energie an einem Produkt 10 XYZ sind.

Für den Export spielt das Absolut keine Rolle, denn egal wo auf der Welt das Produkt produziert wird, kosten Rohstoffe und Energie diese 10 XYZ beim Export werden diese Kosten mit 10 XYZ eingerechnet.

Ob diese 10 XYZ dann 10, 20 oder 50 Dollar sind, spielt nur für den amerikanischen Verbraucher auf dem Binnenmarkt eine Rolle, das hatte ich auch so geschrieben. Beim Export sind die 10 XYZ wieder 10 XYZ wert und der Vorteil besteht im Lohnkostenvorteil durch den billigen Dollar.

Wenn der Markt heute billige Güter verlangt und der Lohnkostenvorteil durch einen schwachen Dollar gegeben wäre, wäre das für amerikanische Firmen kein Problem, entsprechend umzustellen. Irgendwann werden die erkennen, dass z.B. Spritsäufer sich nicht mehr verkaufen lassen.

Na und dann werden beim nächsten Modellwechsel bei Opel die alten Produktionsmaschinen nicht verschrottet, sondern nach USA verschippert und GM kann ohne großen Kostenaufwand (für Konstruktion, Maschinen usw.) z.B. den alten Astra (also ein sparsames, ausgereiftes Auto) billig für den Weltmarkt weiterproduzieren.

Wurde bei Vauxhall doch auch so gehandhabt, dass die alten Opel-Modelle noch ein paar Jahre weitergelaufen sind.

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Beitragvon Bumerang » 07.02.2012, 14:18

MapleHF hat geschrieben:
haehnchen03 hat geschrieben:Weil die Menschen seit vielen Jahren auf Qualität achten.


... und genau dieser Trend geht zurück.

In Zeiten steigenden Wohlstands, wie wir sie in den letzten Jahrzehnten hatten, steigt nachdem die Befürnisse befriedigt sind, der Qualitätsanspruch.

Wenn Du davon ausgehst, dass der Wohlstand weiter steigen wird, hast Du mit dem "auf Qualität achten" recht.

Ich persönlich gehe zumindest für die reichen Länder Europas davon aus, dass der Wohlstand des Einzelnen sinkt, wie ja in den letzten Jahren schon zu spüren war.

Wenn ich heute in die Innenstädte schaue, eröffnet ein 1-Euro-Shop nach dem Anderen. Sind die so erfolgreich, weil sie so gute Qualität verkaufen?

Anderes Beispiel Möbelhäuser: Versuch mal am Samstag bei Pocco einen Parkplatz zu bekommen. Sind da soviel Leute bei den Sperrholzdealern, weil die Qualität so toll ist?

Meines Erachtens wird der Markt für "billig" (und damit meine ich nicht "preiswert") wieder größer.

MapleHF



Die amerikanischen Produkte sind aber nicht billig! Da liegt der Denkfehler. Sie werden es auch dann nicht, wenn der Dollar 30% an Wert verliert! Sie werden nur preiswerter.

Um es konkret zu machen, kann ein Jeep Compas preislich nicht mit einem Kia Sportage (Korrektur: vorher Sorento) mithalten! Selbst dann, und wenn man den Jeep als das bessere Auto sieht, wird der Verbrauch mindestens den Benziner über den Jordan schießen!

Richtig billig, quasi der 1-Euro SUV, ist ohnehin der Dacia Duster. In dieses Segment werden die Amis nicht rein kommen. Es sei denn, der Dollar ist nur noch 20 Eurocent Wert.
Zuletzt geändert von Bumerang am 07.02.2012, 14:43, insgesamt 1-mal geändert.
Gruß

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Beitragvon d.pust » 07.02.2012, 14:23

@ Bumerang

Gratuliere zu den fundierten Aussagen.

Noch ein kleiner Anhang
. Wenn Preise in einem Land billiger werden , so geschiet das aus einer gewissen marktwirtschaftlichen Not heraus. Macht das ein ganzes Land,so gerät das ganze Land in Not.
Die Importpreise um Güter herzustellen richten sich nicht nach den Billigpreisen des jeweiligen Landes.
Die Gewinnmargen werden für den Staat immer geringer , die natürlichen Ausgaben überflügeln den Gewinn,und lassen die Not größer werden.
Amerika hat vergleichsweise pro Kopf der Bevölkerung fast weniger wirtschaftliche Substanz als Griechenland,--- in der breite gesehen---,und die Schulden sind auch nicht viel geringer.

Der amerikanische Dollar wir desshalb irgendwann die Weltwärungshoheit verlieren.

Es war halt zu leicht die Weltbevölkerung für dumm zu verkaufen, in dem man Geld druckte und die anderen Erdbewohner dafür arbeiten ließ.

Die Situation für Amerika hat sich grundlegend geändert.

Vom Tellerwäscher zum Milionär. --Heute vom Millionär zum Tellerwäscher

MapleHF

Beitragvon MapleHF » 07.02.2012, 14:23

... lies einfach meinen oberen Text nochmal und denk drüber nach.

Noch was zu den volkswirtschaftlichen Gesetzmäßigkeiten. Es ist nun mal Fakt, dass eine schwache Volkswirtschaft durch Abwertung der eigenen Währung ihre Konkurrenzfähigkeit erhalten kann oder steigern kann.

Das ist ja auch der Grund, warum der Euro von vornherein eine Fehlgeburt war und warum heute die PIIGS-Staaten solche Probleme haben.

Durch den Euro wurde diesen Volkswirtschaften die Möglichkeit genommen, ihre Währung abzuwerten und dadurch ihre Konkurrenzfähigkeit zu erhalten.

Lass heute mal den Dollar um 30% fallen, was meinst Du was da Europäer zum Shoppen und Urlaubmachen rüberfliegen.

War doch mit England genauso. Ich kaufe bestimmte Markenklamotten (Belstaff usw.) nur bei ebay England.

MapleHF

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Beitragvon MapleHF » 07.02.2012, 14:36

Bumerang hat geschrieben:
Um es konkret zu machen, kann ein Jeep Compas preislich nicht mit einem Kia Sorento mithalten! Selbst dann, und wenn man den Jeep als das bessere Auto sieht, wird der Verbrauch mindestens den Benziner über den Jordan schießen!



... es wäre im Sinne einer ernsthaften Diskussion, wenn Du Deine Argumente verifizieren würdest, bevor Du sie reinschreibst.

Laut kia.de geht der Sorento bei 29.495 € los und der Compass laut Jeep.de bei 25.200 €. Es handelt sich bei beiden um Benziner mit Frontantrieb. Soll es ein Allrad mit Diesel sein, geht der Compass bei 29.200 € los und der Sorento bei 36.720 €.

Sorry, aber so macht das keinen Spass. Ich bin gerne zu einer ernsthaften Diskussion bereit, aber dazu müssen die Voraussetzungen stimmen.

MapleHF
Zuletzt geändert von MapleHF am 07.02.2012, 14:41, insgesamt 2-mal geändert.

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Beitragvon d.pust » 07.02.2012, 14:36

Sind dann Deine Kartoffeln wenigstens aus Bayern.?

Oder kaufst Du die auch bei Ebay -( England)
Zuletzt geändert von d.pust am 07.02.2012, 14:39, insgesamt 1-mal geändert.

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Beitragvon Bumerang » 07.02.2012, 14:38

MapleHF hat geschrieben:
Bumerang hat geschrieben:
Ups. Da hast Du was nicht verstanden, fürchte ich.

Beispiel. Produkt A besteht aus 30% Rohstoffe, 30% Energie und 40% Lohnkosten. In der Industrie kommt dieses Verhältnis oft vor!

Also, die 60% werden durch den schwachen Dollar teurere werden, während nur 40% billiger werden. Selbst bei 50:50, ist kein Vorteil da. Erst bei weniger Anteil an Energie und Rohstoffe, wird es günstiger! Aber der Verbraucher wird mehr Geld für die Fahr zur Arbeit brauchen, und auf kurz oder lang für höhere Löhne sorgen! Denn wenn am Ende des Tages nicht viel übrig bleibt, lohn der Weg zur Arbeit nicht. Folge, Wirtschaftsleistung nimmt ab.



Oh doch lieber Bumerang ich hatte schon verstanden, aber Dein logisches Denkvermögen spielt Dir einen Streich.

Nehmen wir mal an der Dollar ist nicht mehr Leitwährung und die neue Leitwährung heißt XYZ. Rohstoffe und Energie werden in XYZ bezahlt.

Nun nehmen wir weiter an, dass der Anteil an Rohstoffen und Energie an einem Produkt 10 XYZ sind.

Für den Export spielt das Absolut keine Rolle, denn egal wo auf der Welt das Produkt produziert wird, kosten Rohstoffe und Energie diese 10 XYZ beim Export werden diese Kosten mit 10 XYZ eingerechnet.

Ob diese 10 XYZ dann 10, 20 oder 50 Dollar sind, spielt nur für den amerikanischen Verbraucher auf dem Binnenmarkt eine Rolle, das hatte ich auch so geschrieben. Beim Export sind die 10 XYZ wieder 10 XYZ wert und der Vorteil besteht im Lohnkostenvorteil durch den billigen Dollar.

Wenn der Markt heute billige Güter verlangt und der Lohnkostenvorteil durch einen schwachen Dollar gegeben wäre, wäre das für amerikanische Firmen kein Problem, entsprechend umzustellen. Irgendwann werden die erkennen, dass z.B. Spritsäufer sich nicht mehr verkaufen lassen.


Ja, ja, das stimmt schon!
Aber Du bist zum einen nicht auf das Verhältnis Rohstoffe&Energie zu Lohnkosten eigegangen! Denn nur die Lohkosten sinken. Und sie sind gerade im Maschinenbau deutlich unter 50%!
Zum anderen, führen dann die in Dollar höheren Rohstoff- und Energiekosten in Höhe von 10XYZ dazu, dass ich im Inland einen höheren Preis in Dollar verlangen muss, weil im Inland die Löhne eben nicht sinken! Was wiederum zu kleineren Umsätzen im Inland führt! Und so ist der amerikanischer Verbraucher dann doch ein Faktor, und nicht nur Betroffener.

MapleHF hat geschrieben:Na und dann werden beim nächsten Modellwechsel bei Opel die alten Produktionsmaschinen nicht verschrottet, sondern nach USA verschippert und GM kann ohne großen Kostenaufwand (für Konstruktion, Maschinen usw.) z.B. den alten Astra (also ein sparsames, ausgereiftes Auto) billig für den Weltmarkt weiterproduzieren.

Wurde bei Vauxhall doch auch so gehandhabt, dass die alten Opel-Modelle noch ein paar Jahre weitergelaufen sind.

MapleHF

Opel wird in Deutschland produziert. Ob man das know how so einfach transferieren kann, halte ich für fraglich. Die Mentalität spielt da auch ein ganz gewaltige Rolle. Außerdem ist Opel nicht gerade besser geworden unter der Führung von GM.
Selbst wenn, Altes kopieren ist immer einen Schritt hinter der Konkurenz zu sein!

Ich will nicht sagen, dass die Amis von der wirtschaftlichen Bildfläche verschwinden. Aber sie werden Ihre heutige Position verlieren, und einer von Vielen werden.
Gruß

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Beitragvon Bumerang » 07.02.2012, 14:41

MapleHF hat geschrieben:
Bumerang hat geschrieben:
Um es konkret zu machen, kann ein Jeep Compas preislich nicht mit einem Kia Sorento mithalten! Selbst dann, und wenn man den Jeep als das bessere Auto sieht, wird der Verbrauch mindestens den Benziner über den Jordan schießen!



... es wäre im Sinne einer ernsthaften Diskussion, wenn Du Deine Argumente verifizieren würdest, bevor Du sie reinschreibst.

Laut kia.de geht der Sorento bei 29.495 € los und der Compass laut Jeep.de bei 25.200 €. Es handelt sich bei beiden um Benziner mit Frontantrieb. Soll es ein Allrad mit Diesel sein, geht der Compass bei 29.200 € los und der Sorento bei 36.720 €.

Sorry, aber so macht das keinen Spass.

MapleHF


sorry, meinet Kia Sportage. habe mich verschrieben. Der Sorento ist eher mit dem Grand Cherokee zu vergleichen.

Ich ändere das auch im Hauptpost.
Gruß

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Re: Silberkurs

Beitragvon MapleHF » 07.02.2012, 14:48

d.pust hat geschrieben:Sind dann Deine Kartoffeln wenigstens aus Bayern.?

Oder kaufst Du die auch bei Ebay -( England)


... vielen Dank für den fundierten Beitrag smilie_09

@ Bumerang: Auch Compas/Sportage nehmen sich preislich kaum was. Das muss man aber ausstattungsspezifisch sehen.

Nebenbei bemerkt hat sich die Corvette zu einem ernsthaften Sportwagen mit leistungsangemessenem Verbrauch gemausert, der hier in Deutschland zu einem sehr konkurrenzfähigen Preis angeboten wird. Nur hat sie eben leider immer noch unter einem gewissen "Image" zu leiden, das den Verkaufszahlen nicht förderlich ist ;)

Aber dabei sollten wir es mal belassen ...

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Beitragvon Bumerang » 07.02.2012, 14:59

MapleHF hat geschrieben:... lies einfach meinen oberen Text nochmal und denk drüber nach.

Noch was zu den volkswirtschaftlichen Gesetzmäßigkeiten. Es ist nun mal Fakt, dass eine schwache Volkswirtschaft durch Abwertung der eigenen Währung ihre Konkurrenzfähigkeit erhalten kann oder steigern kann.


Kurzfristig, ja, aber auf dem gleichen Niveau.
Durch Währungsabwertung wird sie aber nicht von einer schwachen zu einer starken Volkswirtschaft werden, sondern ausschließlich durch hochwertige produkte, die auch dann nachgefragt werden, wenn sie teuer sind! Sonst wäre Zimbabwe das erfolgreichste Land der Welt!

MapleHF hat geschrieben:Das ist ja auch der Grund, warum der Euro von vornherein eine Fehlgeburt war und warum heute die PIIGS-Staaten solche Probleme haben.

Durch den Euro wurde diesen Volkswirtschaften die Möglichkeit genommen, ihre Währung abzuwerten und dadurch ihre Konkurrenzfähigkeit zu erhalten.


Der Euro hat es disen Ländern zusätzlich schwer gemacht, das stimmt. Doch waren die Griechen mit der Drachme längst kein Wirtscaftsmotor in Europa. Sie haben damit nur überlebt! Ging es denen damals besser?! Keine Ahnung. Die Infrastruktur war auf alle Fälle schlechter!

MapleHF hat geschrieben:Lass heute mal den Dollar um 30% fallen, was meinst Du was da Europäer zum Shoppen und Urlaubmachen rüberfliegen.

War doch mit England genauso. Ich kaufe bestimmte Markenklamotten (Belstaff usw.) nur bei ebay England.

MapleHF


Das wird passieren, zweifels ohne! Man fliegt auch nach Thailand um Urlaub zu machen und zum Shoppen. Ist Thailand deshalb ein reiches Land? Nö.
Richtig reich wird ein Land mit dem Tursimus, oder ein paar Textilien. nicht. Wobei die Frage ist, wie lange die Markenklamotten so billig bleiben, denn die Produzenten sind auch keine Schwachköpfe.

Reiche länder exportieren hochwertige und deshalb teuere Technolgieprodukte, mit großen Margen! Deutschland verdient mi Autos, Turbinen, Zügen etc viel Geld.
Urlab macht man hier auch. Aber die Paar Kuckuksuhren die die Japaner kaufen, bringen nicht wirklich viel. Die Trigema „Unnerhos“ ist auch kein Export Hit.

Die Abwertun des Dollars wird die amerikansiche Wirtscaft etwas ankurbeln, aber nicht alle Probleme lösen. Insbesondere nicht die verpassten technologischen Züge wieder einholen lassen.
Gruß

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Beitragvon MapleHF » 07.02.2012, 15:07

... ich habe nie behauptet, dass Amerika irgendwann dadurch reich wird.

Ich wollte nur zu bedenken geben, dass Amerika auch nicht so schnell untergehen wird, wie manchmal hier dargestellt ;)

Auf jeden Fall Danke für den sachlichen und konstruktiven Diskussionsstil smilie_01

Man muss ja nicht immer derselben Meinung sein und kann dennoch vernünftig miteinander umgehen.

MapleHF
Zuletzt geändert von MapleHF am 07.02.2012, 15:08, insgesamt 1-mal geändert.

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Beitragvon libelle » 07.02.2012, 15:08

MapleHF hat geschrieben:... lies einfach meinen oberen Text nochmal und denk drüber nach.

Noch was zu den volkswirtschaftlichen Gesetzmäßigkeiten. Es ist nun mal Fakt, dass eine schwache Volkswirtschaft durch Abwertung der eigenen Währung ihre Konkurrenzfähigkeit erhalten kann oder steigern kann.

MapleHF


Kann sie sicherlich, doch wer zahlt am Ende wenn abgewertet wird?

Einfach mal abwerten und der Laden läuft wieder, so einfach ist das dann doch auch nicht?

Dauerhaft konkurrenzfähig, werden am Ende nur die Länder bleiben, in denen man es versteht sein Volk immer wieder zu motivieren sich weiter zu entwickeln sich nicht auf die faule Haut zu legen und vor allem nicht über seine Verhältnisse zu leben.
Das Volk das sich unter dem Strich weniger leistet als er könnte und mehr Rohstoffe hält als es augenblicklich müsste, wird auch in Zukunft eine gute Position auf dem Weltmarkt einnehmen.

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Re: Silberkurs

Beitragvon Bumerang » 07.02.2012, 15:08

MapleHF hat geschrieben:
@ Bumerang: Auch Compas/Sportage nehmen sich preislich kaum was. Das muss man aber ausstattungsspezifisch sehen.

Nebenbei bemerkt hat sich die Corvette zu einem ernsthaften Sportwagen mit leistungsangemessenem Verbrauch gemausert, der hier in Deutschland zu einem sehr konkurrenzfähigen Preis angeboten wird. Nur hat sie eben leider immer noch unter einem gewissen "Image" zu leiden, das den Verkaufszahlen nicht förderlich ist ;)

Aber dabei sollten wir es mal belassen ...


Als ich auf meinen W211 böse wurde (Elektronikprobleme) Wollte ich aus lauter Frust einen KIA kaufen. Habs dann doch nicht gemacht, und Mercedes verziehen. Vorerst ;-)

Der Sportage mit Vollasstattung (Rückfahrkammera und soclhe Dinge) kommt so zum Preis von 29k. Der Jeep Compas kommt da schon auf 35k! Kia 7 Jahre Garantie, und weniger Verbrauch!
Gruß

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