Kopierpapier hat geschrieben:Jetzt hab ich mir mal von den gängigen Münzen jeweils 1 OZ bestellt.
Philharmoniker, Maple Leaf, Britannia, Eagle, Krügerrand, Kangaroo und Kookaburra
Darauf bezogen auch schon meine erste Frage. Ist es egal, welche der bekannten Münzen man nimmt? Könnte ich also rein danach gehen was sie aktuell kosten oder welches Motiv mir besser gefällt?
Es sind zwar alles Münzen mit einer Unze, aber es gibt schon Unterschiede. Die teuerste Münze wird in der Regel der Kookaburra sein - du könntest auch den Koala nehmen. Erscheint jährlich mit wechselndem Motiv und ist gekapselt (Rollen mit 20 Stück). Bei diesen Ausgaben gibt es meist ein Auflagelimit (Kookaburra 500.000). Es sind eher Sammlermünzen als reine Bullionmünzen, die ohne Kapseln in Tubes geliefert werdern, weil kleine Kratzer / Flecken bei dem reinen Bullionzeugs egal sind. In den letzten Jahren bekommt man die nicht verkaufte Restauflage von den Händlern manchmal zum Bullionpreis. Kookaburra gewinnt immer mehr Aufpreis bei früheren Jahren als die anderen Bullions, mögen es auch nur 1-2 Euro sein. Also eine sichere Bank!
Von den anderen genannten ist der American Eagle (mit der Libertad) die Krönung und immer bis zu einem Euro teurer als Philie, ML oder Brit. Das Motiv bleibt und die Münze hat weniger Milchflecken als die anderen. Im Verkauf gibt es somit meistens auch mehr als für die anderen. Ältere Jahrgänge haben in der Regel ein gutes Erscheinungsbild. Einige ältere Jahrgänge von Eagle / Libertad werden von Sammlern viel höher bezahlt.
Maple Leaf ist weltweit bekannt und beliebt, hier im Forum bis vor einiger Zeit auch oft verschmäht, weil die Bullions häufig weiße Flecken (Milchflecken - kaum /nicht zu entfernen, auf Sammlermünzen eine Katastrophe beim Verkauf) bekamen. Viele Händler stört das nicht und sie kaufen / verkaufen sie gleichermaßen. Seit einigen Jahren bverkündet die Royal Canadian Mint, dass der ML jetzt fleckenfrei sein und bleibe. Damit wird die Beliebtheit des ML sicher wieder steigen, da er zumeist zu den günstigsten Bullions zählt. Den Wiener Philiharmoniker gibt es seit 2008 in Silber (meist günstig). Etwas günstiger ist seit einigen Jahren oft das noch relativ neue Kangaroo von der Perth MInt. Beide haben keinen Motivwechsel, sind weit verbreitet und fleckenanfällig. Eine Masterbox beim Kangaroo hat man schon mit 250 oz (10 Tubes à 25) voll (kann auch ein Anreiz sein) - die anderen benötigen 500 oz für eine Masterbox.
Das jüngste Motiv ist der Krügerrand, in Gold gewissermaßen DIE Anlagemünze schlechthin. Verglichen mit den anderen liegt der KR oft in der Mitte, ob zu Recht muss jeder selbst entscheiden. Zur Fleckenanfälligkeit kann ich noch nicht viel sagen.
Der letzte Sonderfall ist die Britannia - einst eher eine Sammlermünze mit Auflagen unter 100.000 / Jahr.
Seit 2013 ist die Legierung auf .999 umgestellt und dass Motiv der Standing Brit. bleibt bei den Bullions. Früher waren Bullion und Proof mit wechselndem Motiv in ungeraden Jahren gleich, seit 2013 haben die Proof andere Motive. Die Brits kommen manchmal verkratzt daher und sind fleckenanfällig geworden. Für viele Fans hat mit 2012 die Existenz als Sammlermünze aufgehört und Britannia-Bullion ist für sie kein Ersatz. Ich selbst bin Britannia-Sammler und habe ein paar Hundert Britannias, aber keine ganz Tube von einem Jahrgang. Mein persönliches Empfinden im Forum ist, dass sie in Tubes weniger (schlechter?) verkauft werden als die anderen.
Um die Buchführung und um das Sortieren zu erleichtern: kaufe möglichst ganze Tubes eines Jahrgangs und entscheide dich frühzeitig für ein oder zwei oder drei Motive. Bei der grassierenden Silber-haben-wollen-Seuche, welche die meisten befällt, lebt es sich leichter mit weniger Diversifizierung bei den Motiven - ich weiß, wovon ich nach über 10 Jahren rede.