Aktuelle Zeit: 23.04.2024, 08:43
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lifesgood hat geschrieben:..... egal ob Staat oder böse Jungs scharf auf das Zeug sind
lifesgood hat geschrieben: Aber ein bisschen eigene Gedanken, was für ihn am besten paßt, darf sich der Silberfreund ja auch noch machen.
matbert hat geschrieben:Einen guten Tag liebe Silberbegeisterte und lieben Gruß aus Österreich,
Ich beschäftige mich seit einigen Wochen mit dem Thema EM zur Kapitalanlage und habe bis dato beinahe alle Fragen durch durchforsten dieses Forums beantwortet bekommen. Nun stehe vor Beantwortung folgender Frage, zu welcher ihr mir vielleicht eure Meinung abgeben könnt.
Speziell geht es um den Kauf von Silber zu Anlagezwecken - Vergleich Kauf über eine Einkaufsgemeinschaft mit Kauf von Privatperson.
Einkaufsgemeinschaft:
Bei Kauf von Barren über eine Einkaufsgemeinschaft (in Folge abgekürzt mit EKG) mit Zollfreilagerung habe ich den Vorteil die MWSt nicht bezahlen zu müssen. Über EKG daher der Bezug von Silber mit ca. Aufschlag von 2,6% zum Spotpreis. Sollte Silber in Zukunft verkauft werden, so verkauft man über die EKG an Großhandel und erhält ca. 1,5% Abschlag zum Spotpreis. (Physische Auslieferung des Silbers wäre auch möglich, wobei dann natürlich MWSt anfällt - daher nicht sinnvoll)
Bedeutet also bei Anlage über EKG: Kauf sehr nahe am Spotpreis - Verkauf sehr nahe am Spotpreis
Jährliche Lagerkosten von ca. 0,9% seien ebenfalls noch zu berücksichtigen.
Privatkauf
Annahme Kauf von 1kg Barren von Privatpersonen.
Aktuell werden in Foren 1kg Barren mit ca. EUR 50,- Aufschlag zum Spotpreis verkauft.
Also bezahlt man ca. 12% über dem Spotpreis. (Hier wäre doch anzunehmen, dass der Kauf über eine oben genannte EKG besser wäre, da günstiger)
Bei künftigem Verkauf der Silberbarren an wieder private Käufer würde ich doch ebenfalls wieder ca. 12% über Spotpreis verkaufen.
Annahme:
- Ein Kauf von Privatperson wäre in Anschaffung zwar teurer (Silber zu Spotpreis), würde diesen Nachteil jedoch im Verkauf wieder gut machen, da wieder um 12% über Spotpreis verkauft wird.
Frage:
- Wurden in der Vergangenheit Verkau/Kauf von 1kg Silberbarren zwischen Privatpersonen immer mit Aufschlägen von ca. 12% zu Spotpreis abgewickelt? (oder etwas weiter gestreut 10-15%)
- könnte man annehmen, dass bei höheren Silberpreisen (z.B. EUR 50,- oder 100,-/UZ) ebenfalls mit solchen Aufschlägen gehandelt wird?
Um dies noch anschaulicher zu machen ein, womöglich nicht sehr realistisches, Beispiel:
- Ich nehme an, dass der Silberpreis in 15 Jahren aus diversen Gründen exakt wie heute bie ca. 12,75 EUR /UZ steht.
- kaufe heute von Privat um EUR 480,- einen kg-Barren; verkaufe in 15 Jahren wieder um 480,- (Daher Nullsumme)
- kaufe heute über EKG mit Aufschlag zum Spot, verkaufe in 15 Jahren mit Abschlag zum Spot und hätte Verlust erzielt (Durch Berücksichtigung der Lagerkosten sogar sehr hohen)
Dies würde für mich bedeuten, dass eine Investition über eine EKG keine Vorteile in Preisfragen bringt, sondern der Kauf von Privatpersonen sinnvoller ist.
Ich freue mich auf Anregungen von den Profis.
Berücksichtigt waren hier nur Kauf- zu Verkaufspreisen.
Mir ist bewusst, dass Sicherheit der Lagerung durch EKG, Risiko des Kaufes von Privatpersonen, etc. berücksichtigt werden müssen. Speziell wollte ich jedoch auf die Preisthematik eingehen.
Liebe Grüße aus Österreich
Mathias
Benutzername: * hat geschrieben:matbert hat geschrieben:Einen guten Tag liebe Silberbegeisterte und lieben Gruß aus Österreich,
Ich beschäftige mich seit einigen Wochen mit dem Thema EM zur Kapitalanlage und habe bis dato beinahe alle Fragen durch durchforsten dieses Forums beantwortet bekommen. Nun stehe vor Beantwortung folgender Frage, zu welcher ihr mir vielleicht eure Meinung abgeben könnt.
Speziell geht es um den Kauf von Silber zu Anlagezwecken - Vergleich Kauf über eine Einkaufsgemeinschaft mit Kauf von Privatperson.
Einkaufsgemeinschaft:
Bei Kauf von Barren über eine Einkaufsgemeinschaft (in Folge abgekürzt mit EKG) mit Zollfreilagerung habe ich den Vorteil die MWSt nicht bezahlen zu müssen. Über EKG daher der Bezug von Silber mit ca. Aufschlag von 2,6% zum Spotpreis. Sollte Silber in Zukunft verkauft werden, so verkauft man über die EKG an Großhandel und erhält ca. 1,5% Abschlag zum Spotpreis. (Physische Auslieferung des Silbers wäre auch möglich, wobei dann natürlich MWSt anfällt - daher nicht sinnvoll)
Bedeutet also bei Anlage über EKG: Kauf sehr nahe am Spotpreis - Verkauf sehr nahe am Spotpreis
Jährliche Lagerkosten von ca. 0,9% seien ebenfalls noch zu berücksichtigen.
Privatkauf
Annahme Kauf von 1kg Barren von Privatpersonen.
Aktuell werden in Foren 1kg Barren mit ca. EUR 50,- Aufschlag zum Spotpreis verkauft.
Also bezahlt man ca. 12% über dem Spotpreis. (Hier wäre doch anzunehmen, dass der Kauf über eine oben genannte EKG besser wäre, da günstiger)
Bei künftigem Verkauf der Silberbarren an wieder private Käufer würde ich doch ebenfalls wieder ca. 12% über Spotpreis verkaufen.
Annahme:
- Ein Kauf von Privatperson wäre in Anschaffung zwar teurer (Silber zu Spotpreis), würde diesen Nachteil jedoch im Verkauf wieder gut machen, da wieder um 12% über Spotpreis verkauft wird.
Frage:
- Wurden in der Vergangenheit Verkau/Kauf von 1kg Silberbarren zwischen Privatpersonen immer mit Aufschlägen von ca. 12% zu Spotpreis abgewickelt? (oder etwas weiter gestreut 10-15%)
- könnte man annehmen, dass bei höheren Silberpreisen (z.B. EUR 50,- oder 100,-/UZ) ebenfalls mit solchen Aufschlägen gehandelt wird?
Um dies noch anschaulicher zu machen ein, womöglich nicht sehr realistisches, Beispiel:
- Ich nehme an, dass der Silberpreis in 15 Jahren aus diversen Gründen exakt wie heute bie ca. 12,75 EUR /UZ steht.
- kaufe heute von Privat um EUR 480,- einen kg-Barren; verkaufe in 15 Jahren wieder um 480,- (Daher Nullsumme)
- kaufe heute über EKG mit Aufschlag zum Spot, verkaufe in 15 Jahren mit Abschlag zum Spot und hätte Verlust erzielt (Durch Berücksichtigung der Lagerkosten sogar sehr hohen)
Dies würde für mich bedeuten, dass eine Investition über eine EKG keine Vorteile in Preisfragen bringt, sondern der Kauf von Privatpersonen sinnvoller ist.
Ich freue mich auf Anregungen von den Profis.
Berücksichtigt waren hier nur Kauf- zu Verkaufspreisen.
Mir ist bewusst, dass Sicherheit der Lagerung durch EKG, Risiko des Kaufes von Privatpersonen, etc. berücksichtigt werden müssen. Speziell wollte ich jedoch auf die Preisthematik eingehen.
Liebe Grüße aus Österreich
Mathias
Hallo Mathias,
anhand deines Beispiels ist es letztendlich eine Rechenaufgabe. Da der Preis quasi einbetoniert ist, ist das Volumen und ggf. auch die Haltedauer von Interesse. Möglicherweise wäre eine Berechnung à la Break-Even-Point sinnvoll.
Ich nehme nicht die genauen Zahlen, sondern rechne nur grob.
Bei deinem EKG-Gedanken setzt du bei einem aktuellen Kilospotpreis von 408€ einen Kilopreis von ~418€ beim Kauf und ~401€ beim Verkauf an (Kosten beim Kauf = ~10,50€ über Spot + 6,50€ Kosten beim Verkauf unter Spot // insgesamt 17€ Kosten beim Handel). Die laufenden Kosten belaufen sich auf 0,9% des Spotpreises. Dies wären dann 3,67€ pro Jahr und Kilo.
Auf der anderen Seite hast du bei deinen 12% Aufschlag einen Barrenpreis von ca. 457€. Solltest du diese Barren physisch lagern wollen, fallen, falls man es nicht irgendwo bei sich rumliegen hat, möglicherweisen auch Kosten für ein Bankschließfach und eine Versicherung an, falls man das alles so machen möchte. Bei manchen Hausratversicherungen sind die Inhalte von Bankschließfächern versichert, jedoch nicht bei allen.
Diese Kosten können schon stark variieren.
Vor nicht allzulanger Zeit habe ich entsprechende Daten eines Bekannten einsehen können. In diesem Fall kostet das zweitkleinste Bankschließfach der Bank 32,50€ pro Jahr, während für die zusätzliche Versicherung (muss man nicht haben) mindestens 20€ veranschlagt werden. Hierbei kam es auf die Versicherungssumme an. Bei knapp 0,71€ pro 1000€ Versicherungssumme hast du bei 20€ Mindestbeitrag einen Versicherungsschutz von knapp 28000€ oder ca. 61 Kilobarren versichert. Rein rechnerisch hätte das erwähnte Schließfach jedoch genau Platz für 40 Kilobarren, was heißt, dass der Kilobarren rein theoretisch auf 700€ steigen darf und weiterhin versichert ist. Ein kleiner Puffer ist an sich sicherlich nicht schlecht.
Letztendlich hat man bei einem ähnlichen Modell eines versicherten Silberlagers Kosten in Höhe von 52,50€ pro Jahr, wenn ich mit dem bekannten Fall rechne. Portokosten können anfallen, müssen aber auch nicht vorkommen.
Die Formel zu den laufenden Kosten lautet nun wie folgt:
3,67*n = 52,50
n=14,3
Alles über 14,3 Kilo wären, auf die laufenden Kosten beschränkt, im Bankschließfach günstiger.
Allerdings bekommst du ja das Silber im EKG-Kauf günstiger, was allerdings auch bedeutet, dass jeder gehandelte Kilobarren ein Verlust von knapp 17€ bedeutet (siehe oben). Die 12% des "realen Barrens" bekommst du ja zurück.
Ich komme mal auf mein Beispiel mit den 40 Kilobarren im Bankschließfach zurück und nehme deine 15 Jahre als Anlagehorizont.
Wenn ich die 40 Kilo mit einem Schlag kaufen möchte, zahle ich demnach 18.280€. Geteilt durch die 418€ im EKG wären dies 43,73 Kilo im Zollfreilager.
EKG-Kosten über 15 Jahre: 43,73 * 3,67€ * 15 = 2.406€
Bankschließfachkosten über 15 Jahre: 52,50€ * 15 = 788€
Werden die Barren anschließend verkauft, heißt das:
EKG-Verkauf: 401€ * 43,73 = 17.536€
Bankschließfach-Verkauf = 18.280€
Gesamtkosten (da der Gewinn nur über steigende Materialpreise kommen kann):
EKG: 744€ durch Handel + 2.406€ durch Kosten = 3.150€
Bank: 0€ durch Handel + 788€ durch Kosten = 788€
Das gleiche lässt sich natürlich auch mit "nur" 40 Kilo beim Zollfreilager berechnen.
Mein Fazit:
Das Zollfreilager ist mir persönlich aus Kostensicht zu teuer. Natürlich wurden bei meiner wirren Rechnung (ich hoffe, man kann da durchsteigen und mir gedanklich folgen) wichtige Kostenunabhängige Merkmale und persönliche Schwerpunkte weggelassen.
Ich hoffe auch, dass ich mich nirgendwo vertan habe.
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