Was ein "Gähn"-Artikel ohne harte Fakten. Schlicht Welt-Niveau.
Warum läßt man die Leute nicht das machen, was sie wollen? War das nicht mal der Ansatz von Liberalismus und Freiheit im Land? Und jetzt sind alle, die sich dem grün-urbanen-Gender-Lifestyle entziehen wollen die neuen Schädlinge an Natur und Gesellschaft? Dazu bestimmt sich dumm zu verhalten und zwangsläufig pleite zu gehen?
Natürlich gibt es Nachfrage nach EFH außerhalb der Stadtzentren. In vielen Städten gibt es schlicht keine bezahlbaren Grundstücke (schon mal versucht in Stuttgart oder Freiburg eine Baulücke zu finden?), an anderen Orten sind diese viel zu klein oder "verkehrsgünstig" an Autobahnen, Schienen etc. gelegen. Dazu kommt das soziale Umfeld, dass in vielen Städten deutlich kaputter ist als auf dem Land. Nirgendwo ist die Dichte von Hundekot oder Besoffenen-Kotze auf Gehwegen höher als in Berlin. Wer drauf steht... Für (kleine) Kinder ist es gewiss ein Gewinn nicht in einer Großstadt groß zu werden, mit der ständigen Gefahr von einem LKW oder Auto plattgefahren zu werden sobald man aufs Fahrrad springt. Es gibt inzwischen genug Szenarien wo die Familie auf dem Land im Haus wohnt und für die Arbeit von eine 1-2 Zimmer-Wohnung in der Stadt vorgehalten wird. In Summe ist das nicht teurer, als eine große Wohnung in der Stadt (Außnahmen bestätigen die Regel). Es richtet sich schlicht nach dem Szenario. Wer keine Kinder hat und gerne ausgeht ist auf dem Land natürlich nicht so gut aufgehoben. Es soll aber auch andere Familienmodelle geben. Man muss ja nicht gleich "am Ende der Welt" wohnen.
Architektonisch schlechte Konzepte findet man auch leicht in Städten, insbesondere in "guten" Lagen und auch gerne zu überhöhten Preisen. Dort kann man für 800 bis 1000K Euronen eines von 30 Häusern erstehen, die der Zeitgeist alle gleich aussehen läßt. Das hat mit Stadt vs. Land nichts zu tun. Viele Städte, auch im Westen, können überdies noch immer mit ihren tollen 70er-Jahre Blöcken werben... einfach mal die örtliche Polizei fragen, wo die Einsatzschwerpunkte sind. Da änderen die hastig in die Vorgärten dieser Blöcke gesetzten 20 Reihenhäuser gar nichts. Dieses Gezeter gegen die "Pendler-Pauschale", die im übrigen die Kosten nicht im Ansatz deckt, läßt außer acht, dass der ÖPNV i.d.R. ein Zuschussgeschäft ist.
Wer sich ein Haus auf dem Land nicht leisten kann geht daran genauso pleite wie jemand, der sich in der Stadt eine Wohnung nicht leisten kann. Und wie sich der Wert von Wohnungen in Großstädten nach den letzten Preissteigerungen entwickeln wird, werden wir noch sehen. Mietspiegel und Wohnlageneinstufung zusammen mit der Mietpreisbremse werden die Mietrendite so weit absenken, dass "normale" Qualität im Preis wieder sinkt. Genau das ist ja das Ziel der Veranstaltung. Wer z.B. in Berlin Mitte für 4K dem qm kauft (dafür muss man auch erst mal was finden) und lt. Mietspiegel zwischen 4,85 und 7,30 Euro Miete (bei einem Mittelwert von unter 6 Euro) vermieten kann, macht eine sagenhafte Rendite zwischen 1,5 und 2% (Makler, Notar, Steuern nicht eingerechnet). Klar ist Mitte aufgrund der Altverträge ein Sonderfall, in anderen Städten gibt es aber vergleichbare Szenarien. Wenn in 10 bis 15 Jahren neu finanziert werden muss, kommen diese Wohnungen auch wieder auf dem Markt und nix ist mit "Wertsteigerung" von 5% p.a. Dann sind aber bestimmt wieder die Leute auf dem Land schuld..