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Silberkurs - Ausbruch oder Rückfall, Teil 6

Allgemeine Themen wie Kurse, Wirtschaft und Politik, Lagerung, (Steuer-)Rechtliches, Finanzen, Immobilien etc.

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Finerus
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Beitragvon Finerus » 11.04.2014, 20:07

Goldverbot!?

Wer gibt sein Gold schon freiwillig unter Marktwert an den Staat ab? Ein Verbot des Goldbesitzes wäre heutigen Anlegern, denen ständig die Pflicht zur eigenständigen Vorsorge eingetrichtert wird, kaum zu vermitteln. Da Gold außerhalb des Internationalen Zahlungsausgleichs zwischen Notenbanken, und selbst da nur sehr eingeschränkt, keine offizielle monetäre Funktion mehr zukommt, bleibt nur die Bewertung nach Marktpreis, nicht nach Dekret. Alles andere würde als ungerechte Enteignung wahrgenommen werden. Der Widerstand gegen ein Goldbesitzverbot wäre demnach heute größer als in den 30er Jahren, in denen Gold auch staatlich anerkanntes Zahlungsmittel war.

Außerdem müsste so ein Verbot schon für das gesamte "globale Dorf" gelten, um einigermaßen wirksam durchgesetzt zu werden. Da sehe ich keine Chancen auf Erfolg. Zudem in einem Fiat-Geldsystem von seiten der Notenbanken das gelbe Edelmetall lieber mit Verachtung oder zumindest Missachtung gestraft wird als es durch ein offizielles Verbot in seiner öffentlichen Wahrnehmung auch noch aufzuwerten.

Tja, und was die Beliebtheit des Themas hier im Faden angeht: Mit der Volatilität des Gold- und Silberpreises scheint auch die Nervosität der Anleger zu steigen. Kann es sein, daß nervöse Anleger halt auch thematisch eher mal abschweifen?

Dabei scheint für EM-Bugs zur Zeit nicht soviel Grund zur Sorge zu bestehen. Die großen Aktienmärkte schwächeln, Investoren kehren Russland den Rücken; gut für die Schwellenländermärkte ex Russland und eine einigermaßen passable Situation für Gold und Silber. So richtig zulegen kann bei den Edelmetallen aber eigentlich nur Palladium. Wiederum "Putin sei Dank". Denn wenn die russischen Palladiumlieferungen auf Grund verschärfter Sanktionen beeinträchtigt werden sollten, käme es zu Versorgungsengpässen. Silber profitiert von diesem Szenario derzeit leider nicht.

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Lutze31
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Beitragvon Lutze31 » 11.04.2014, 21:19

Ach, wenn Ihr wüsstet was alles möglich ist, wenn das Finanzsystem und damit die Macht der jetzt herrschenden Klasse kurz vor dem Exitus stehen. Blutige Zerschlagung von Demonstrationen, Zwangshypotheken, Enteignungen durch zusätzliche Steuern und Beschlagnahme von Kontoguthaben und dies über Nacht...

Dagegen wäre ein Goldverbot die natürlichste Sache der Welt...

mikcor
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Beitragvon mikcor » 11.04.2014, 23:38

Goldverbot in D würde sich nicht lohnen, da wäre der Aufwand größer wie die Einnahmen!
Gold und Silber kann niemand "vom Handel aussetzen" - man kann es auf der ganzen Welt jederzeit wieder zu Geld machen.

Ric III
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Beitragvon Ric III » 11.04.2014, 23:51

Bezüglich des Aluverbots stellt sich die Frage der Durchsetzbarkeit.
Auch wenn man das "l" streicht. :mrgreen:

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gullaldr
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Beitragvon gullaldr » 12.04.2014, 04:03

Lutze31 hat geschrieben:Wer zu Hause 5 Krügerrand liegen hat, der braucht sich bestimmt keine Sorgen zu machen. Das war auch nicht so gemeint...


Jetzt bin ich aber etwas beruhigt und kann entspannt schlafen. smilie_03

Mich würde allerdings mal interessieren, ab welchen Summen denn ein Goldverbot zu erwarten wäre. 10 Unzen, 100 Unzen, 1 Kilo?

Und wie war das historisch? Durften die Leute einst auch gesetzlich bis zu 5 Münzen behalten? Gab es also eine Untergrenze, oder musste man gesetzlich alles abliefern?

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Lutze31
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Beitragvon Lutze31 » 12.04.2014, 06:42

http://de.wikipedia.org/wiki/Goldverbot

Oder frag doch einfach einmal die Tante Google. Die weiß vieles...

Nein, um Deine 5 Krügerrand brauchst Du Dir nun wirklich keine Gedanken zu machen. Die fallen noch in die Kategorie Peanuts smilie_24

stoffe67
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Beitragvon stoffe67 » 12.04.2014, 09:39

lifesgood hat geschrieben:
SilberZug hat geschrieben:Lieber verliere ich 18 % "sicher" als mir nicht sicher zu sein das genau wenn ich das Geld benötige der Aktienmarkt oder Edelmetalle am Tiefpunkt sind und ich noch höhere Verluste habe was ja schnell an die 50 % gehen kann. Wobei ich bei Aktien wenigstens noch Dividenden bekomme, bei Edelmetallen sieht das echt schlecht aus. Die sind eigentlich nur für eine Versicherung im Notfall gut, aber wie im wahren Leben sind vermutlich die meißten überversichert und haben einen Großteil ihres Geldes in Silber und Gold weil wir ja kurz vor dem Zusammenbruch stehen, diesmal ganz bestimmt, es kann nicht mehr lange dauern.


Auch wenn ich polemisierende Diskussionen nicht mag, will ich noch ein letztes mal antworten.

Wir sprechen doch hier nicht von der gesamten Vermögensanlage, sondern von der Anlage von 1.000,-- € für ein 1-jähriges Kind. Ich gehe mal davon aus, dass dies keine einmalige Angelegenheit ist, sondern auch in den zukünftigen 17 Jahren immer wieder mal Geld für das Kind angelegt werden soll.

Warum um Gottes Willen soll man bei einem historisch noch nie dagewesenen niedrigen Zinssatz (der eine reale Negativverzinsung garantiert) langfristig anlegen, wenn andererseits Silber aktuell 60% unter dem Kurs notiert, den es vor ziemlich exakt 3 Jahren hatte.

Es zwingt Dich doch niemand, genau dann das Silber zu verkaufen, wenn Du das Geld benötigst. Das kann man ja auch vorher schon machen, wenn man gut im Plus ist.

Silber kostet aktuell rund 40% dessen, was es vor 3 Jahren gekostet hat. Glaubst Du wirklich dass Silber in den nächsten 17 Jahren nur noch nach unten gehen oder gleich bleiben kann? Ich persönliche gehe auf diesen 17-Jahreszeitraum (eigentlich auf einen kürzeren) davon aus, dass sich Silber in diesem Zeitraum vom aktuellen Niveau mindestens verdoppeln wird. Das heißt nicht, dass es ewig auf diesem hohen Niveau verharren muss, aber man kann es ja vorher schon abstoßen und den Gewinn realisieren. Dann kann man dann entweder im Bargeld belassen, wenn man sich damit wohlfühlt, oder alternativ (bei hohen Kursen ist in der Regel die Ratio niedrig) in Gold umschichten.

Man muss sich schon auch ein wenig mit seinen Anlagen beschäftigen, wenn man erfolgreich sein will und ggf. auch mal von vorher gefaßten Plänen abweichen.

Wenn etwas billig ist, muss man es kaufen (ein gewisses Restrisiko bleibt immer, aber das ist ungleich kleiner wenn etwas schon 60% im Preis gesunken ist) und wenn die Zinsen hoch sind und die Währung sicher ist, muss man langfristig in verzinste Anlagen gehen und nicht umgekehrt

lifesgood
Sorry lifesgood, da muß ich Dir wiedersprechen. Es ist richtig Silber kostet lediglich 40% dessen, was es vor 3 Jahren kostete. Es kostet heute jedoch immer noch um ca. 200% mehr, als es die 20 Jahre davor (ich nehme jetzt mal den Moment vor dem oftmals erwänten Absturz 2008 kostete, da war der Preis in etwa gleich dem heutigen. Das sind 26 Jahre. smilie_50
Es wird aufwärts gehen, es wird abwärts gehen, es wird nicht untergehen.

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Lutze31
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Beitragvon Lutze31 » 12.04.2014, 10:23

stoffe67 hat geschrieben:Sorry lifesgood, da muß ich Dir wiedersprechen. Es ist richtig Silber kostet lediglich 40% dessen, was es vor 3 Jahren kostete. Es kostet heute jedoch immer noch um ca. 200% mehr, als es die 20 Jahre davor (ich nehme jetzt mal den Moment vor dem oftmals erwänten Absturz 2008 kostete, da war der Preis in etwa gleich dem heutigen. Das sind 26 Jahre. smilie_50


Und Du hast vergessen, die Inflation/Geldentwertung mit in Deine Berechnung zu integrieren.

Im Endeffekt kostet Silber inflationsbereinigt momentan genauso viel/wenig wie vor 20 Jahren smilie_13

P.S. Silberpreis 1994 5,29 USD

Ric III
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Beitragvon Ric III » 12.04.2014, 10:35

Bleib entspannt Stoffe,

da sind ganz offen (in Auktionen)in den frühen 40ern noch Füchse an PRIVAT VERKAUFT worden.

Die Teile waren dazumal oft keine 30Jahre alt.
Da hat JETZT schon manch Krügi mehr auf dem Buckel.

Ich machte mir da eher Gedanken um Schließfachinhalte als über einen ohnhin (doch hoffentlich) für unseren herzallerliebsten Übervater nicht nachvollziehbaren körperlichen Au Bestand.

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Hook
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Beitragvon Hook » 12.04.2014, 13:52

Hab eine interessante Seite gefunden:


Fear and Greed Index
http://money.cnn.com/data/fear-and-greed/


Zeigt aufgrund verschiedener Signale die aktuelle Emotionslage an den Märkten an. Interessant für mich persönlich ist, wie so ein Gefühl doch die ganze Gruppe der Individuen zu beeinflussen scheint, welche sich den Medien aussetzen.
Ich vermute einen starken Zusammenhang zwischen den Ängsten, welche anscheinend aktuell viele Papiertiger heimsuchen, und den Verlustängsten vieler privater EM-Halter (soweit ich das aus einigen wenigen Foren beurteilen kann).
Eine Frage stellt sich u.a.: Ist es logisch die Angst eines Assets (Aktien, Futúres etc.) auf ein anderes zu übertragen? Ich bin sehr skeptisch .......und würde gerne kurzfristig noch einpaar Kilo Silber oder die entspechende Menge an Gold einsacken, wenn das FIAT mitspielen würde :mrgreen:


smilie_24
Hook
....and a bottle of rum

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Maple Leaf
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Beitragvon Maple Leaf » 12.04.2014, 14:02

@Hook
Merci für den Link, die Seite war mir nicht bekannt. Im Moment machen sich also die meisten in die Hosen ... smilie_20 Die Macht der Emotionen ist doch sehr ausgeprägt.

Wieder einmal zeigt sich, dass die Psychologie und der Kursverlauf eng miteinander verwoben sind. Um so mehr bin ich gespannt, wo wir am Jahresende stehen, denn die Prognosen gehen doch sehr weit auseinander.
Liebe Grüße vom Ahornblatt

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Querulant
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Beitragvon Querulant » 12.04.2014, 16:30

Warum streiten sich laufend Leute, was nun besser ist, Silber oder Gold?
Ich finde, beides hat seine Berechtigung - seine Vor- und Nachteile. ...
... je nach Zweck den es erfüllen soll und je nach Geldbeutel.

Nicht zuletzt ist es auch noch ein kleines bissel eine Geschmacksfrage, denn "nicht alles ist Gold was glänzt" smilie_16 ...
... bzw. auch wenn Silber nicht so wertvoll wie Gold ist, so sieht es dennoch - je nach den Augen des Betrachters - sehr schön aus ;)
Lieber arm dran als Bein ab :)

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Maple Leaf
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Beitragvon Maple Leaf » 12.04.2014, 20:26

Kein Thema, beide EM haben natürlich ihre Berechtigung.
Tatsache ist aber auch, dass in 2014 der Au-Kurs besser performed hat, als der Ag-Kurs:

Ag + 1,68 %
Au + 8,20 %

Jeweils in € und laut gold.de.

Es behauptet ja niemand, dass dies auf alle Ewigkeiten so bleibt. Trotzdem bin ich sehr zuversichtlich, dass Au auch bis zum Jahresende besser da steht, als Ag.
Liebe Grüße vom Ahornblatt

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Beitragvon Querulant » 12.04.2014, 20:48

@Maple Leaf
Tatsache ist aber auch, dass in 2014 der Au-Kurs besser performed hat, als der Ag-Kurs:

Ja das stimmt schon.
Aber man muss auch bedenken wie jung das Jahr noch ist. ;)

Und selbst wenn AU ewig besser laufen würde, würde dies nichts an meinem Anlage-Verhalten ändern ... wenn ich denn etwas zum Anlegen hätte. smilie_04
(....einfach weil mir eventuelle Gewinne egal wären, mir geht es nur um eine Art Versicherung, falls die Lappen mal gar nichts mehr wert sind) smilie_15
Lieber arm dran als Bein ab :)

lifesgood

Beitragvon lifesgood » 13.04.2014, 09:45

Maple Leaf hat geschrieben:Kein Thema, beide EM haben natürlich ihre Berechtigung.
Tatsache ist aber auch, dass in 2014 der Au-Kurs besser performed hat, als der Ag-Kurs:

Ag + 1,68 %
Au + 8,20 %

Jeweils in € und laut gold.de.

Es behauptet ja niemand, dass dies auf alle Ewigkeiten so bleibt. Trotzdem bin ich sehr zuversichtlich, dass Au auch bis zum Jahresende besser da steht, als Ag.


Genau deshalb bin ich nach wie vor der Meinung, dass eine langfristige Edelmetallanlage nicht nur aus einem Metall bestehen sollte, sondern ein vernünftiges Mixing aus Gold, Silber, Platin und meinetwegen auch etwas Palladium darstellen sollte.

Gewichtung in der Reihnenfolge, in der ich die Metalle geschrieben haben ;)

Wer gerne spekulativer unterwegs ist, kann die Gewichtung zu gunsten der volatileren Mettalle ändern.

lifesgood


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