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Was ist ein gerechter Lohn?

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san agustin
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Re: Was ist ein gerechter Lohn?

Beitragvon san agustin » 13.04.2020, 22:23

Tykon hat geschrieben:
libelle hat geschrieben:
Tykon hat geschrieben:Was für mich automatisch zum Thema gehört, ist eine regelmäßige inflationsbedingte Lohn-/Gehaltsanpassung.

Diese erhalten aktuell doch nur die über Tarifverträge abgedeckten AN. Das sind ca. 50% aller AN in Deutschland. Ich habe seit ca. 6 Jahren keinerlei Anpassung meines Einkommens erhalten. Werde aber in allen möglichen Lebensbereichen unter Verweis auf die Inflation zu höheren Ausgaben gezwungen (z.B. Anpassung meines Erbpachtzins alle 10 Jahre gem. statistischer Teuerungsrate, Produktverteuerungen wegen gestiegener Lohnkosten, etc.).

Wenn ich also mehr Geld möchte, muß ich mehr leisten, mehr Verantwortung übernehmen o. Ä.
Solange sich mein Arbeitsinhalt und die dazu gehörige Leistung aber nicht ändert, habe ich keine Argumente für eine Einkommensanpassung.
Ich möchte aber weder mehr Verantwortung übernehmen, noch mehr Leistung erbringen. Ich möchte einfach nur, dass das vertragliche Gehalt für die vertragliche Leistung auch heute noch genauso viel Kaufkraft hat, wie zum Zeitpunkt der Vertragsschließung. Meine Leistung unterliegt schließlich auch keinem inflationären Schwund.

Ist das gerecht? smilie_08


Automatisch gibt es natürlich auch keinen Inflationsausgleich bei den tarifgebundenen Verträgen.
Da muss schon noch Jahr für Jahr ausgehandelt werden.

Wenn es 6 Jahre keine Einkommensanpassung gab, kann es zu mindestens mal als ungerecht empfunden werden.
Warum gab es keine Einkommensanpassung?


..............

In meinem Fall bin ich seit 2010 in der zweiten Firma tätig (mit 7.000 bzw. 2.300 AN, beides Dienstleister im Automobilbereich, beide nicht Mitglied im AG-Verband).
................

Beim jetzigen AG sind allgemeine Einkommensanpassungen gar nicht vorgesehen. Diese muß jeder selbst mit seinem Chef aushandeln.
Nun, mit welcher Begründung sollte ich mehr Geld fordern?..............

Meine persönliche Erfahrung ist, „der Markt“ regelt gar nichts. Und wenn, dann nur zugunsten des Kapitals.


mit welcher Begründung Du bei deinem Chef mehr Geld fordern sollst smilie_18
beim zweiten lesen habe ich dann verstanden, das Deine Frage ernst gemeint war

wie wäre es z.B. Deinem Arbeitgeber zu vermitteln, welche Qualitäten Du in die Firma einbringst.
Rede nicht von der Vergangenheit, sondern von der Zukunft und wie Du mit Deiner Arbeitskraft
für einen Erfolg beitragen kannst.

Ich habe niemand (automatische Tarifverträge oder Tarifverhandlungen ) der für mich das regelt,
da muss ich selber Eier in der Hose haben und den richtigen Moment abpassen

Ich hoffe Du hast nicht mehr lange zur Rente, weil die dicken und fetten Jahre in der Automobilbranche
definitiv vorbei sind
und ja: allerdings passt in den covid-19 Zeiten der Ausspruch: ,,der Markt regelt alles,,

Selbst die ,,unverwundbaren,, Sportler (Fussballer) und Stars der Film und Musik Szene werden
sich noch an Zeiten zurück erinnern, die es nie mehr geben wird smilie_47

Ein kluger Klopf hat in den tagesthemen soeben darüber gesprochen, das wohl große Veranstaltungen
wie Konzerte, Fussballspiele und auch Veranstaltungen mit vielen Menschen auf engsten Raum
(Discotheken) wohl für lange Zeit nicht mehr möglich sein werden, bis der Impfstoff auf den Markt kommt

dann wären wir doch wieder bei der Threadüberschrift:

die Berufe welche die Jahre ,,überbezahlt,, waren wie Fussball, Tennis, Golf oder auch
die Automobilbranche und der Bankensektor werden umdenken müssen und die Berufe, welche ,,unterbezahlt,, sind wie das Pflegpersonal in allen Bereichen, werden höher bezahlt werden


Ich denke uns ist allen klar: covid-19 ist ein Wendepunkt in unserer Gesellschaft.
Nehmen wir es an und sehen auch die Chancen darin - weg mit der Ellenbogen Gesellschaft
und fairen Löhnen, die sich auch an das Allgemeinwohl richten smilie_01
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san agustin
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Re: Was ist ein gerechter Lohn?

Beitragvon san agustin » 13.04.2020, 22:30

Betonsammler hat geschrieben:Ein gerechter Lohn ist der Bruttolohn zuzüglich sogenannte Arbeitgeberanteile. Das ist das Geld was ihr in euren Betrieben erwirtschaftet habt.
Ein ungerechter Lohn ist der sogenannte Nettolohn. Dazwischen ist mächtig was faul und stinkt zum Himmel! :twisted:


ich denke Du hast da nicht so richtig nachgedacht:

es wäre ein schlechter Deal, wenn der Bruttolohn zzgl. AG Anteil genau der Betrag ist, welchen
jeder einzelne AN für seinen AG erwirtschaftet - wo bleibt unterm Strich der Gewinn des AG ?

ein Nettolohn ist nicht sofort auch ungerecht - abgezogen sind hier ja schon die Beiträge zur
Krankenversicherung, Rentenversicherung, Pflegeversicherung, Solidaritätszuschlag und Lohnsteuer

oder wer soll Deinen Arztbesuch bezahlen und Deine Rente ?
musst eben nur die richtige Lohnsteuerklasse haben smilie_02
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Siebenundvierzig900
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Re: Was ist ein gerechter Lohn?

Beitragvon Siebenundvierzig900 » 13.04.2020, 22:33

san agustin hat geschrieben:
Ich denke uns ist allen klar: covid-19 ist ein Wendepunkt in unserer Gesellschaft.



Ähm ....

nope.

Die Pandemie ist der Anstoß zu den ökonomischen Veränderungen welche ihrerseits zu (massiven) gesellschaftlichen Änderungen führen werden.

Wer der Ansicht ist diese Entwicklung mit einem "wünsch Dir was auf dem rosaroten Ponnyhof" steuern zu können wird in feuchten Windeln liegen welche lediglich Herr Niemand wechselt.

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gullaldr
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Re: Was ist ein gerechter Lohn?

Beitragvon gullaldr » 13.04.2020, 22:34

Marek hat geschrieben:Unterbezahlt sind praktisch alle Handwerker


Das kann ich so pauschal nicht mittragen. Ich habe unlängst in die Handwerkerrechnungen einer Wohnanlage schauen dürfen. Da nimmt die Dachdeckerfirma für das reine Auskehren der Regenrinnen von Laub und Dreck über 2000 Euro. Also keinerlei Reparatur, sondern nur Leiter anstellen und kehren (oder wegblasen). Angeblich wären zwei Mann zwei volle Tage damit beschäftigt gewesen. Ich habe die Jungs gesehen und kann diese Arbeitszeit nicht bestätigen.

Eine andere Firma hat mehrere Rechnung über immer den gleichen Betrag und die gleiche Arbeitszeit eingereicht, obwohl ganz unterschiedliche Reparaturmaßnahmen vorgenommen wurden. Entweder haben die eine perfekte Taktung ihrer Arbeiten oder da wollen welche ganz clever sein.

Ein Kumpel von mir hat sich vom Elektriker ein paar Lampen anmontieren lassen. Die Rechnung kam über zwei Kräfte, obwohl nur der Meister gearbeitet hatte. Der Lehrling hat nur zugeguckt oder mal die Leiter etwas gehalten. Mein Kumpel reichte das zurück. Er zahle nur eine Arbeitskraft, denn nur einer hat etwas aktiv getan.

Im eigenen Elternhaus war Feuchtigkeit im Soutterain. Offenbar ein leckendes Fallrohr. Mehrere Handwerker wurden kontaktiert. Einer machte ein Angebot, die gesamte Terrasse aufzureißen, Dixie-Klo in den Garten zu stellen usw. 10.000 Euro. Ich wandte mich an einen Bekannten in der Baubranche. Der vermittelte mir einen Handwerker, der nur das Fallrohr aufgrub und reparierte. Alles gut, und das für ca. 1300 Euro.

Das soll kein generelles Handwerker-Bashing sein. Aber ich habe schon Handwerksbetriebe erlebt, die gerade ältere Leute massiv über den Tisch zu ziehen versuchen. Die lassen sich das sehr wohl gut bezahlen, wenn man nicht aufpasst. Ich kenne mehrere Handwerker im Ort, die sich mehrere Häuser gekauft haben, Jaguar und SUV vor der Tür geparkt haben.

lubucoin hat geschrieben:Könnte man vielleicht sogar einen einigermassen einheitlichen Lohn für alle einführen,
egal welche Arbeit geleistet wird? Nur so könnte wirklich jeder das machen wofür er/sie sich berufen fühlt und was auch wirklich Spass macht. Ohne befürchten zu müssen, dass das Einkommen deswegen nicht reicht?


Das soll bedeuten, dass der Chirurg das gleiche Geld erhält wie die Putzfrau oder Empfangsdame? Dann kann sich der Chirurg sagen: "Dann hat mein Studium mir nicht so viel genutzt." Das soll sagen, wer sich besondere Fähigkeiten erworben hat, wird auch besser entlohnt als jemand, der Tätigkeiten ausübt, die jederzeit ersetzt werden können. Anders ausgedrückt: Der Chirurg kann auch putzen. Die Putzfrau kann aber nicht operieren. Man könnte es natürlich mal drauf ankommen lassen. Vielleicht macht es ihr ja total viel Spaß. Und wenn der Lohn der gleiche ist, warum nicht?

Hobbyknipser hat geschrieben:Ich bin schon seit Jahren absolut vom Grundeinkommen überzeugt. Die Höhe gerade so, dass man überleben kann. Dach überm Kopf und was zu essen - so wie Hartz. Und jede Stunde, die man seine Lebenszeit jemandem anders zu Verfügung stellt, wird auch bezahlt. Zusätzlich zum Grundeinkommen. Dann wäre auch der Putzjob fair, weil ich dadurch eben mehr habe als der Sonnensitzer.


Hat die Putzfrau wirklich mehr? Wenn die Geldmenge ausgeweitet wird, weil nun jeder 1000 Euro in die Hand gedrückt bekommt, führt das zu Inflation. D.h. die schönen 1000 Euro schmilzen in ihrer Kaufkraft dahin, und am Ende hat der Putzjob ein paar mehr Zettel in der Hand als der Sonnensitzer. Kaufen kann er sich aber nicht so viel dafür. Dann doch einfach in der Sonne sitzen bleiben. :wink:

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Re: Was ist ein gerechter Lohn?

Beitragvon san agustin » 13.04.2020, 22:41

Siebenundvierzig900 hat geschrieben:
san agustin hat geschrieben:
Ich denke uns ist allen klar: covid-19 ist ein Wendepunkt in unserer Gesellschaft.



Ähm ....

nope.

Die Pandemie ist der Anstoß zu den ökonomischen Veränderungen welche ihrerseits zu (massiven) gesellschaftlichen Änderungen führen werden.

Wer der Ansicht ist diese Entwicklung mit einem "wünsch Dir was auf dem rosaroten Ponnyhof" steuern zu können wird in feuchten Windeln liegen welche lediglich Herr Niemand wechselt.


Klar doch: die Pandemie war der ,,Dolchstoß,,
und das ist auch gut so

Dann gehts eben nicht mehr 2 -3 x im Jahr in den Urlaub für € 15,-- Flugticket
oder € 199,-- für 2 Wochen all inclusive nach Mallorca

dann gibt es eben nicht mehr jedes Jahr nen neuen Rennschlitten und Klamottenkauf
bis zum Abkotzen

dann geht es eben nicht mehr 2 x die Woche ins Restaurant und jedes Wochenende auf die Piste

na und ? oder in welche Richtung wolltest Du mich mit Deinem Posting hinsteuern ?
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Tykon
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Re: Was ist ein gerechter Lohn?

Beitragvon Tykon » 13.04.2020, 22:42

san agustin hat geschrieben:[…]

wie wäre es z.B. Deinem Arbeitgeber zu vermitteln, welche Qualitäten Du in die Firma einbringst.
Rede nicht von der Vergangenheit, sondern von der Zukunft und wie Du mit Deiner Arbeitskraft
für einen Erfolg beitragen kannst.

[…]

Ich hoffe Du hast nicht mehr lange zur Rente, weil die dicken und fetten Jahre in der Automobilbranche
definitiv vorbei sind

Leider noch zu lange ..... 15 Jahre. Keine guten Aussichten.

Was meine Qualitäten angeht, so sind das in Zukunft die gleichen wie in der Vergangenheit. Dafür wurde ich mit einem definierten Gehalt eingestellt. Gleiche Leistungen sind leider kein Argument für höheres Einkommen. Am ende bleibt nur, die Arbeitsleistung inflationsbedingt anzupassen. Mit ü50 habe ich auch kein Interesse mehr an Karriere oder Dergleichen.

san agustin hat geschrieben:Ein kluger Klopf hat in den tagesthemen soeben darüber gesprochen, das wohl große Veranstaltungen
wie Konzerte, Fussballspiele und auch Veranstaltungen mit vielen Menschen auf engsten Raum
(Discotheken) wohl für lange Zeit nicht mehr möglich sein werden, bis der Impfstoff auf den Markt kommt

Ob der Kopf so klug war sei mal dahin gestellt. Auch glaube ich diese Aussage noch nicht. Einen Impfstoff wird es vorr. erst in ca. 12 Monaten geben. Die Absage der o. g. Veranstaltungen über diesen Zeitraum sind m. E. wirtschaftlich nicht durchsetzbar.
Darüber hinaus würden solche Aussagen etwas bedeuten, über das bisher noch niemand öffentlich spricht: Impfpflicht!
Das Geschrei bei den Masern war aktuell schon groß und betraf nicht mal die komplette Bevölkerung. Das sehe ich aktuell auch kaum durchsetzbar.

san agustin hat geschrieben:Ich denke uns ist allen klar: covid-19 ist ein Wendepunkt in unserer Gesellschaft.

Das sehe ich ehrlich gesagt noch nicht. Vielleicht nicht sofort, aber am ende wird es so weiter gehen wie vorher. Und das sehe ich nicht mal negativ.
Ich kann die Floskel "bleibt Gesund" nicht mehr hören oder lesen. Es kotzt mich mittlerweile an. smilie_44

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Tykon
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Re: Was ist ein gerechter Lohn?

Beitragvon Tykon » 13.04.2020, 22:54

san agustin hat geschrieben:Klar doch: die Pandemie war der ,,Dolchstoß,,
und das ist auch gut so

Dann gehts eben nicht mehr 2 -3 x im Jahr in den Urlaub für € 15,-- Flugticket
oder € 199,-- für 2 Wochen all inclusive nach Mallorca

Der Dolchstoß für was?

Was glaubst du wohl, wie die Hotelketten und Gastronomen auf Mallorca die Urlauber zurück holen wollen ... natürlich mit Tiefpreisen.

Und natürlich muß und sollte das Leben genauso weitergehen, wie es vorher war. Zumindest, wenn man es sich leisten kann und nach Corona noch einen Job hat. Und warum auch nicht.

Warum sollte ein Virus der Grund sein, weniger Urlaub zu machen, wenn das nichtmal eine Klimaänderung schafft?

Genauso wenig wird es hinterher gerechtere Löhne geben.
Finde ich die Löhne, die Krankenpfleger etc. bekommen fair und gerecht? Nein!
Bin ich bereit höhere Krankenkassenbeiträge zu zahlen um das zu ändern? Nein!

Erst heute stand in der lokalen Tageszeitung, dass die Mehrheit nach wie vor günstiges Fleisch im Supermarkt kauft.
Am ende wird über den Inhalt des Portmonees entschieden. Und die meisten wollen für den Inhalt nunmal den meisten Gegenwert erhalten ... das wird auch nach Corona so bleiben. Da brauch man sich gar nichts vor machen. Der Mensch im allgemeinen ist nunmal kein Romantiker für eine bessere und gerechtere Welt.
Ich kann die Floskel "bleibt Gesund" nicht mehr hören oder lesen. Es kotzt mich mittlerweile an. smilie_44

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Re: Was ist ein gerechter Lohn?

Beitragvon Siebenundvierzig900 » 13.04.2020, 22:59

san agustin hat geschrieben:
Siebenundvierzig900 hat geschrieben:
san agustin hat geschrieben:
Ich denke uns ist allen klar: covid-19 ist ein Wendepunkt in unserer Gesellschaft.



Ähm ....

nope.

Die Pandemie ist der Anstoß zu den ökonomischen Veränderungen welche ihrerseits zu (massiven) gesellschaftlichen Änderungen führen werden.

Wer der Ansicht ist diese Entwicklung mit einem "wünsch Dir was auf dem rosaroten Ponnyhof" steuern zu können wird in feuchten Windeln liegen welche lediglich Herr Niemand wechselt.


Klar doch: die Pandemie war der ,,Dolchstoß,,
und das ist auch gut so

Dann gehts eben nicht mehr 2 -3 x im Jahr in den Urlaub für € 15,-- Flugticket
oder € 199,-- für 2 Wochen all inclusive nach Mallorca

dann gibt es eben nicht mehr jedes Jahr nen neuen Rennschlitten und Klamottenkauf
bis zum Abkotzen

dann geht es eben nicht mehr 2 x die Woche ins Restaurant und jedes Wochenende auf die Piste

na und ? oder in welche Richtung wolltest Du mich mit Deinem Posting hinsteuern ?


Ich mag grundsätzlich Niemanden steuern.

Anstößig sein + Anstöße geben langt mir vollauf.

Dennoch einige Worte zur Sachlage.

Einfach nur den devoten Konsumzombie abszustreifen wird kaum möglich sein. Selbiger hat über nun über Jahrzehnte hinweg klassische Werte verdrängt und selbst wenn er aus ökonomischer Notwendigkeit heraus nimmer spuken kann so bleibt dort ein leerer Platz.
Leere Plätze beiben jedoch nie lange leer...

Wesentliche Elemente dieser Gesellschaft sind konsumdefiniert. Auch und gerade die multiethnische Z`sammwürfelung in den urbanen Zentren hat genau darin ihren kleinsten gemeinsamen Nenner.

Nimmst du das Versprechen nach Shopping Malls, Ei-fons,Markenklamotten, Bä-ähm-Wehs und sonstigem Firlefanz aus dem Spiel wirst Du notwendigerweise einen Zusammenhalt stiftenden Ersatz liefern müssen.

DAS stelle ich mir äußerst spannend vor.

san agustin
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Re: Was ist ein gerechter Lohn?

Beitragvon san agustin » 13.04.2020, 23:00

@ Tykon

15 Jahre sind definitiv zu viel, da würde ich echt überlegen, das du Dich früher aus dem Job verabschiedest
Du siehst gerade wie schnell das ,,gewohnte und geliebte Leben,, zu Ende sein kann
Keine Frage das Jahr 2020 und Teile 2021 sind verlorene Zeit

Wenn ich es noch richtig in Erinnerung habe aus Deinen vorherigen Postings aus anderen Thread:
Du hast schon überdurchschnittliche Rentenpunkte und nagst auch nicht am Hungerstuch, daher
würde ich es überdenken

doch, doch: es wird eine andere Zeit anbrechen für uns Alle

Die Menschen werden auch nach einem Impfstoff (es benötigt ja extrem lange alle Menschen immun zu machen) Distanz zu anderen Menschen halten
Das bekannte ständige Umarmen und Händeschütteln wird es so nicht mehr geben

Viele Menschen werden nach der Krise ärmer sein und sich auch nicht jede Woche in der City
in den Läden tummeln.
Der Online Einkauf wird noch mehr an Bedeutung erlangen

DIe Flugreisen werden einfach teurer werden, weil es weniger Airlines geben wird und auch in
der Reisebranche werden mehr als 50 % der Anbieter nicht mehr auf dem Markt sein
Viele Hotels und Anlagen geschlossen

die Familie an sich wird mehr an Bedeutung gewinnen und Die Freizeitgestaltung mehr darauf ausgerichtet sein

Die bekannte Globalisierung zurück gefahren und der uns bekannte Wohlstand wird ebenso
der Vergangenheit angehören
Alleine die Inflation wird jede Schicht in unserer Gesellschaft vor Herausforderungen stellen

schneller, weiter und höher gibt es nicht mehr
smilie_38

san agustin
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Re: Was ist ein gerechter Lohn?

Beitragvon san agustin » 13.04.2020, 23:07

Tykon hat geschrieben:
san agustin hat geschrieben:Klar doch: die Pandemie war der ,,Dolchstoß,,
und das ist auch gut so

Dann gehts eben nicht mehr 2 -3 x im Jahr in den Urlaub für € 15,-- Flugticket
oder € 199,-- für 2 Wochen all inclusive nach Mallorca



.....

Der Mensch im allgemeinen ist nunmal kein Romantiker für eine bessere und gerechtere Welt.



Dann würde ICH mich einmal hier an dieser Stelle dazu bekennen smilie_06

Aus Deinen Zeilen lese ich heraus, das Du regelrecht nach Normalität und ,,altem Leben,, bettelst

Ich kann nur nach meiner Wahrnehmung gehen: ein ,,weiter so,, wird es nicht mehr geben
alleine in der Politik ist ja schon ein Umdenken angedacht und ich glaube viele Menschen
überdenken Ihren Lebensstil
Zuletzt geändert von san agustin am 13.04.2020, 23:15, insgesamt 1-mal geändert.
smilie_38

san agustin
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Re: Was ist ein gerechter Lohn?

Beitragvon san agustin » 13.04.2020, 23:15

Siebenundvierzig900 hat geschrieben:
san agustin hat geschrieben:
Siebenundvierzig900 hat geschrieben:

Ähm ....

nope.

Die Pandemie ist der Anstoß zu den ökonomischen Veränderungen welche ihrerseits zu (massiven) gesellschaftlichen Änderungen führen werden.

Wer der Ansicht ist diese Entwicklung mit einem "wünsch Dir was auf dem rosaroten Ponnyhof" steuern zu können wird in feuchten Windeln liegen welche lediglich Herr Niemand wechselt.


Klar doch: die Pandemie war der ,,Dolchstoß,,
und das ist auch gut so

Dann gehts eben nicht mehr 2 -3 x im Jahr in den Urlaub für € 15,-- Flugticket
oder € 199,-- für 2 Wochen all inclusive nach Mallorca

dann gibt es eben nicht mehr jedes Jahr nen neuen Rennschlitten und Klamottenkauf
bis zum Abkotzen

dann geht es eben nicht mehr 2 x die Woche ins Restaurant und jedes Wochenende auf die Piste

na und ? oder in welche Richtung wolltest Du mich mit Deinem Posting hinsteuern ?


....

Nimmst du das Versprechen nach Shopping Malls, Ei-fons,Markenklamotten, Bä-ähm-Wehs und sonstigem Firlefanz aus dem Spiel wirst Du notwendigerweise einen Zusammenhalt stiftenden Ersatz liefern müssen.

DAS stelle ich mir äußerst spannend vor.


Nö !

ich war ja vor covid-19 schon kein Freund von ,,schneller, höher und weiter,,
aber was es mir beigebracht hat: mehr Kontakt mit der Familie pflegen und telefonieren
dazu reicht auch ein Handy aus vergangenen Zeiten
Konsumverzicht spielt bei mir keine Rolle, daher benötige ich keinen Ersatz

hört sich langweilig an, richtig ?
smilie_38

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Re: Was ist ein gerechter Lohn?

Beitragvon Siebenundvierzig900 » 13.04.2020, 23:18

san agustin hat geschrieben:
Tykon hat geschrieben:
san agustin hat geschrieben:Klar doch: die Pandemie war der ,,Dolchstoß,,
und das ist auch gut so

Dann gehts eben nicht mehr 2 -3 x im Jahr in den Urlaub für € 15,-- Flugticket
oder € 199,-- für 2 Wochen all inclusive nach Mallorca



.....

Der Mensch im allgemeinen ist nunmal kein Romantiker für eine bessere und gerechtere Welt.



Dann würde ICH mich einmal hier an dieser Stelle dazu bekennen smilie_06



Die Romantik ist zügig dahin wenn "besser und gerechter" nicht nach der jeweils eigenen Definition und Wunschvorstellung eintritt.

Daß Revolutionen sehr zügig ihre eigenen Kinder fressen gilt freilich auch für "Revolutionen" from top to bottom.

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Re: Was ist ein gerechter Lohn?

Beitragvon Tykon » 13.04.2020, 23:20

san agustin hat geschrieben:
Tykon hat geschrieben:
san agustin hat geschrieben:Klar doch: die Pandemie war der ,,Dolchstoß,,
und das ist auch gut so

Dann gehts eben nicht mehr 2 -3 x im Jahr in den Urlaub für € 15,-- Flugticket
oder € 199,-- für 2 Wochen all inclusive nach Mallorca



.....

Der Mensch im allgemeinen ist nunmal kein Romantiker für eine bessere und gerechtere Welt.



Dann würde ICH mich einmal hier an dieser Stelle dazu bekennen smilie_06

Aus Deinen Zeilen lese ich heraus, das Du regelrecht nach Normalität und ,,altem Leben,, bettelst

Ich kann nur nach meiner Wahrnehmung gehen: ein ,,weiter so,, wird es nicht mehr geben
alleine in der Politik ist ja schon ein Umdenken angedacht und ich denke viele Menschen
überdenken Ihren Lebensstil

Ja, ich sehne mich nach der Normalität, die noch im Februar hier herrschte. Und ich denke, sie kommt bald wieder.

Die übrigen Punkte, auch aus deinem vorherigen Posting, teile ich nicht. Ich sehe keinen Grund, zukünftig Menschen weniger zu umarmen etc.
Im Moment wird uns vieles ein- und schöngeredet, damit sich die Leute an die Einschränkungen halten. Ich kenne persönlich niemanden, der das gerne tut oder gut findet. Daher sehe ich für mich eine schnelle Rückkehr in alte Verhaltensmuster sobald dies möglich ist.

Die alte Normalität wird relativ schnell zurück kehren. Wobei in diesem Fall „schnell“ auch erst im nächstem Jahr sein kann.
Ich kann die Floskel "bleibt Gesund" nicht mehr hören oder lesen. Es kotzt mich mittlerweile an. smilie_44

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Re: Was ist ein gerechter Lohn?

Beitragvon Siebenundvierzig900 » 13.04.2020, 23:26

san agustin hat geschrieben:
Siebenundvierzig900 hat geschrieben:
san agustin hat geschrieben:
Klar doch: die Pandemie war der ,,Dolchstoß,,
und das ist auch gut so

Dann gehts eben nicht mehr 2 -3 x im Jahr in den Urlaub für € 15,-- Flugticket
oder € 199,-- für 2 Wochen all inclusive nach Mallorca

dann gibt es eben nicht mehr jedes Jahr nen neuen Rennschlitten und Klamottenkauf
bis zum Abkotzen

dann geht es eben nicht mehr 2 x die Woche ins Restaurant und jedes Wochenende auf die Piste

na und ? oder in welche Richtung wolltest Du mich mit Deinem Posting hinsteuern ?


....

Nimmst du das Versprechen nach Shopping Malls, Ei-fons,Markenklamotten, Bä-ähm-Wehs und sonstigem Firlefanz aus dem Spiel wirst Du notwendigerweise einen Zusammenhalt stiftenden Ersatz liefern müssen.

DAS stelle ich mir äußerst spannend vor.


Nö !

ich war ja vor covid-19 schon kein Freund von ,,schneller, höher und weiter,,
aber was es mir beigebracht hat: mehr Kontakt mit der Familie pflegen und telefonieren
dazu reicht auch ein Handy aus vergangenen Zeiten
Konsumverzicht spielt bei mir keine Rolle, daher benötige ich keinen Ersatz

hört sich langweilig an, richtig ?


Wenn Du nun Summe und Querschnitt der meinerseits angerissenen Gesellschaft sein solltest.....
...so verstehe ich Deine Antwort.

Ansonsten spielen Deine persönlichen Befindlichkeiten bei der Betrachtung gesamtgesellschaftlicher Zentrifugalbewegungen keine größere Rolle als beispielsweise meine Befindlichkeiten.

Die Kohäsion dieser Gesellschaft,der kleinste gemeinsamme Nenner ihrer diversen Kulturen basiert auf maximalem Konsumismus. Das ist gewiß kein Umstand welchen ich begrüße.

Ob ich die Realität jedoch begrüße schert die Realität kein Jota.

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OZ47AG
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Re: Was ist ein gerechter Lohn?

Beitragvon OZ47AG » 14.04.2020, 10:57

Gerechten Lohn per Definition gibt es m.E. nicht und jeder hat da ein anderes persönliches Empfinden. Ich habe jahrelang in der Automobilbranche gearbeitet. Ein für mich kommodes Fixum, dazu Provision. Der reine Arbeitstag, als Angestellter, hatte zwischen 10 und 14 Stunden. Zur damaligen Zeit selbst gewählt, entsprechend gut verdient und immer jede Menge Spaß an der Arbeit. Nach 12 Jahren habe ich (gefühlt zum richtigen Zeitpunkt) die Reißleine gezogen und quasi über Nacht den Job an den Nagel gehängt. Aufgrund des vorhandenen Netzwerkes war es, nach zwei Wochen Urlaub, möglich, direkt eine neue berufliche Herausforderung anzugehen. Unterm Strich etwas weniger Geld, Tarifvertrag an den öffentl. Dienst angelehnt und Punkt 15:30 Uhr ist, trotz Personalverantwortung, Feierabend. Das heißt für mich, Kind-Familie-Haus-und-Hof-Zeit. Für mich ein absoluter Gewinn und mit Geld nicht zu bezahlen. Ich vermisse absolut nichts und wie heißt es heute so schön, die work-life-balance passt.
Grundsätzlich sehe ich in anderen Gewerken den Mindestlohn kritisch. Es kann nicht sein, das man von seinem Hauptjob in Deutschland nicht leben kann. Der Mindestlohn steht auf dem Papier, in vielen Branchen wird getrickst und die AN stehen mit selbiger Kohle da wie vor Einführung des Mindestlohns.
Das beste was ich von C19 mitnehme, ist die öffentliche Diskussion um die Löhne. Bleibt zu hoffen das es nicht nur Phrasendreschen ist und die Geringverdiener endlich eine bessere Entlohnung erhalten. Es gibt so viele Berufe neben den täglich gefeierten Krankenschwestern (m/w/d), die endlich mehr Beachtung erfahren sollten.
Silberhut.


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