Warum die USA bei einem Grexit Pleite geht

[Datenreisender]

Warum die USA bei einem Grexit Pleite geht

Am 27. Mai 2015 titelte das „Handelsblatt“ : „Die USA warnen vor dem unkalkulierbaren Risiko eines „Grexits“ – und fordern Nachsicht gegenüber dem gebeutelten Land.“ Es stellt sich die Frage, warum die USA Europa praktisch dazu zwingen, Griechenland und seine Banken im EURO zu halten, ja sogar weitere Kredite zu geben, die nie bedient werden können?

http://www.kla.tv/6411

[Polkrich]

Interessanter Kommentar. Danke für das Hintergrundwissen. Also wäre die Insolvenzverschleppung Griechenlands einmal mehr nur eine weitere Bankenrettung.

[Bumerang]

Ja, das wäre es, bzw ist es schon die ganze Zeit Polkrich.

Ergänzend zum Beitrag muss man sagen, dass nicht nur die CDS auf GR-Anleihen fällig wäre, sondern das Ausfallrisiko der anderen PIIGS-CDS erhöhen würde, was wiederum die Emittenten in Bilanzierungsschwierigkeiten bringen würde.

Das schlimme ist, dass das gesamte Finanzkartenhaus nominal um ein Vielfaches mehr "wert" ist, als die Realwirtschaft. Diesmal wird also nicht nur die Normale Bevölkerung enteignet, sondern auch sehr viele "Reiche", die Aktien von Beteiligungsfirmen halten, die wiederum an Investmentfonds beteiligt sind, die ihrerseits Bankenaktien halten von Firmen die.... und so weiter. Das was an Realwerte da ist, Aktien von Produzierenden Firmen, ist relativ zur Kaufkraft also Umsatzprognose überbewertet.

Wenn diese Blase platzen würde, bliebe kein Stein mehr auf dem Anderen, weltweit. Deshalb muss das kontrolliert zum Abkühlen gebracht werden. Aber wie soll das gehen, wenn immer mehr (relevante) Menschen das Schneeballsystem verstehen und nicht mehr weiter einsteigen. Deshalb sind QE und "what ever it takes" notwendig. Das bringt allerdings nur bedingt was, denn Wachstum wird so nicht generiert.

Die Enteignung der Bevölkerung ist nicht mehr genug um das zu behalten was die Großen glauben auf den Konten zu haben. Ich fürchte, das Ganze mündet (offiziell) in eine staatlich kontrollierte Wirtschaft, die möglicherweise nie mehr zurückgedreht werden kann. Die Andere Alternative wäre ein Globaler Schuldenschnitt für die Bevölkerung, um der Freiheit und der Kreativität wieder den nötigen Raum zu lassen.

[Polkrich]

Danke für Deine weiteren Erläuterungen. Diese ganzen perversen Finanzprodukte wie Derivate, Optionsscheine etc. und damit alles im Bereich der Wetten sollte weltweit verboten werden. Es gibt Aktien, es gibts Anleihen und entsprechende Fonds dazu. Das wars. Aber derzeit sind die Finanzindustrien wohl schon zu mächtig und da nahezu jede Regierung korrupt ist (für diese Qualifizierung reicht bei mir schon der ungehinderte Zugang von Lobbyisten zu Mandatsträgern), wird es auch nicht passieren.

[pandafan]

Diese ganzen perversen Finanzprodukte wie Derivate, Optionsscheine etc. und damit alles im Bereich der Wetten sollte weltweit verboten werden. Es gibt Aktien, es gibts Anleihen und entsprechende Fonds dazu.

Kann man zwei Personen verbieten, gegeneinander zu wetten, wobei Gegenstand der Wette kein Fußballspiel sondern das Verhalten eines Aktienindizes, Rohstoffs etc. ist?

[Querulant]

@Bumerang

Deshalb sind QE und "what ever it takes" notwendig.

Was bedeutet QE ?

[pandafan]

Quantitative Easing.

[Querulant]

@pandafan
Aha, danke.

[Bumerang]

Kann man zwei Personen verbieten, gegeneinander zu wetten, wobei Gegenstand der Wette kein Fußballspiel sondern das Verhalten eines Aktienindizes, Rohstoffs etc. ist?

Ja, dass kann man, wenn sie dadurch das ihnen anvertraute Geld aufs Spiel setzen. Das war auch lange Zeit verboten, nämlich seit 1933 bis 1999, als der Billy Boy Clinton es aufhob.

https://de.wikipedia.org/wiki/Glass-Steagall_Act

Jetzt sind wir wieder so weit wie vor 1929, als es so schien, dass ewig alles nach oben geht. Verglichen mit heute sind die damaligen Kredite geradezu konservativ gewesen.

Mit dem Dodd Frank Act aus dem Jahre 2010 wurde ein Bürokratiemonstrum geschaffen, der statt auf Ursachenbekämpfung, ungedeckte Spekulation auf Kosten anderer, auf "Kontrolle" setzt. So dürfen die Großen das machen, was die Kleinen durch die Bürokratie nicht mehr stemmen können bzw. dürfen.


http://www.marktundmittelstand.de/einka ... r-1176241/
http://diepresse.com/home/wirtschaft/in ... agenkaiser