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Steuerprogression untergräbt Inflationsausgleich

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999.9
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Steuerprogression untergräbt Inflationsausgleich

Beitragvon 999.9 » 22.07.2008, 13:12

Hier mal wieder eine Meldung zum aufregen: Wie die FAZ in ihrer Onlineausgabe berichtet, wird der von der Bundesregierung so stolz angekündigte Inflationsausgleich, der durch höhere Tarifabschlüsse zu Stande kam, sofort durch die sogenannte Steuerprogression wieder aufgefressen, das heißt auf deutsch: Die Steuerlast steigt auch dann, wenn die Lohnerhöhungen nur die Inflation wieder ausgleichen! Dieses steuerliche Phänomen, das natürlich wieder mal den Bürger belastet und dem Staat dicke Steuermehreinnahmen einbringt wird auch als "kalte Progression" bezeichnet.

Finde ich mehr als bemerkenswert diesen Artikel. Sogar die altehrwürdige Frankfurter Allgemeine schreibt endlich, wie es wirklich aussieht in unserem Staat: die reale Steuerlast steigt immer mehr, selbst wenn unsere Löhne sich nur noch an der Inflation angleichen!! Da sieht man wieder einmal, das die tollen Lohnerhöhungen nichts anderes als Publicity-Gags unserer Politiker sind, die dann sagen können: "Ja Moment, Ihre Löhne sind doch gestiegen, was sollen Sie denn noch?" Die Antwort könnte sein: "Vielleicht am Ende des Monats etwas mehr Geld, das für einen selbst übrig bleibt. Und gerechte Entlohnung für gerechte und ordentliche Arbeit."

Es war wohl nicht genug, die Mehrwertsteuer auf 19% hochschnellen zu lassen; diese Erhöhung traf im Übrigen wieder einmal die schwächsten Glieder der Gesellschaft zuerst, es zeigt sich, das selbst diese Milliarden-Mehreinnahmen schon längst anderweitig verplant wurden und diese Maßnahme auch schon wieder finanztechnisch verpufft ist. Den Strategen im Bundesfinanzministerium gehört mal aufgezeigt, in welche Richtung unser Staat durch ihr "umsichtiges" Vorgehen hinsteuert: Der Mittelstand, unser einstiges Standbein des Aufschwungs ist kurz davor sich komplett aufzulösen, die hohen Belastungen und steuerlichen Abgaben weichen die Gewinne der letzten lukrativen Branchen des Mittelstandes, wie etwa die Gastronomie und der Serviceleistungen aller Art ebenfalls auf. Es droht in 10-15 Jahren sozialer Unfriede, da dann die Kleinunternehmer von heute wohl auch zum Sozialfall geworden sind. Armes Deutschland...

Aber soziale Gerechtigkeit, das kann man wohl von diesem Staat nicht erwarten. So wird die soziale Marktwirtschaft, die Ludwig Erhard vorschwebte und auch einführte zur endgültigen Farce. Warum soll man Werte wie Ehrlichkeit und Pflichtbewußtsein noch aufrechterhalten, wenn man am Ende doch nur ausgenommen wird? Eine Frage, die man Finanzpolitikern unserer Zeit durchaus mal stellen sollte, übrigens egal welcher politischen Couleur sie auch sein mögen.

http://www.faz.net/s/Rub0E9EEF84AC1E4A389A8DC6C23161FE44/Doc~EE73E10E66CFC429A98F3E38884D0444A~ATpl~Ecommon~Scontent.html
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