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Verkaufswelle bei Lebensversicherungen

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Frank the tank
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Re: Verkaufswelle bei Lebensversicherungen

Beitragvon Frank the tank » 14.03.2018, 12:56

Versicherungen: „Mehr ETFs in den Policen“

http://www.deraktionaer.tv/video/versic ... 92358.html

Wie gefährlich sind ETFs im Krisenfall?

https://www.finanzen.net/nachricht/etf/ ... ll-4811067

5 Risiken bei ETFs, die Anleger kennen sollten

https://www.capital.de/geld-versicherun ... en-sollten

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Nappo
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Re: Verkaufswelle bei Lebensversicherungen

Beitragvon Nappo » 14.03.2018, 23:10

Vielleicht ist die jetzige Situation ja auch irgendwo ein (teilweise) hausgemachtes Problem der Versicherer. Natürlich konnte niemand diesen Zinsverfall voraus ahnen, aber hat man nicht jahrelang mit immer dem selben Produkt geworben, indem man sagte "Wir gehen nie pleite" und "Unsere Anlagen sind sicher!"

Man hat recht unübersichtliche und mit hohen Verwaltungsgebühren ausgestattete Verträge gestaltet. "Tarifwelten" geschaffen und den Kunden überfordert. Er hat trotzdem abgeschlossen. Was bot sich auch schon dem normalen Bürger und seinen 100 Euro monatlich?

Manchmal überholt einen auch die Entwicklung und die Zeit. In anderen Branchen ist das auch passiert. Große Unternehmen, denen die technischen Neuerungen davon liefen und die allein schon wegen ihrer schieren Größe und relativen Unbeweglichkeit nicht schnell genug umstellten. KODAK, IBM, Olympia... Ganz andere Branchen. Gleiches Spiel.

Natürlich gibt es den "garantierten Rechnungszins". Jetzt derzeit auf 0,75% kommt er von recht weit oben. Ich kann mich noch an 7% erinnern. So wurden die Altverträge zur Last. Umstellung? Nööö. Man kann ja einfach die Vertreter ein bisschen mehr scheuchen und die Provisionen kürzen ;-)

Dann kam die fondgebundene Versicherung. Aber auch sie wurde nicht fair und ordentlich gestaltet. Selbst wenn ein guter Fond hinterlegt war. Diese Verträge waren und sind so gebührenbelastet, dass sie fast alles auffressen, was generiert wird.

Die Bausparkassen leben auch nur deshalb noch gut, weil sie wieder viele Finanzierungen verkaufen konnten, aufgrund der niedrigen Zinsen. Ihre Bausparverträge mit den hohen Sparzinsen versuchen sie ja seit Jahren los zu werden. Auch mit unlauteren Mitteln.

Vielleicht handelt es sich eben bei dieser Art der Versicherung und Anlage nun schlicht um Dinosaurier, die - wenn sie Pech haben - evtl. mit ihrem Ende kämpfen?

Um an ein Vorthema anzuknüpfen. Natürlich kann man jede private Renten- und Lebensversicherung kündigen. Egal ob Riester, BAV, Rürup oder normale Rentenversicherungen. Sie werden nur jeweils anders behandelt. Beispiel: Bei der normalen RV gibt es den Rückkaufswert. Bei Riester gehen die Zulagen an den Staat zurück oder bei Rürup bleibt er im Topf und wird erst bei Rentenbeginn ausgezahlt etc pp....

Einen wesentlichen Unterschied zwischen LV und RV gibt es nicht. Man kann kaum die Eine empfehlen und die Andere nicht ;-)

Die Leute wissen schlicht nicht was sie machen sollen in Ermangelung an Alternativen, die sich besonders denen böten, welche sich nicht jeden Tag damit beschäftigen wollen. Ich möchte sogar behaupten, dass Manche aus schierer Verzweiflung Münzen kaufen ;-)
https://www.podcast.de/podcast/908466/

Ulmer
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Re: Verkaufswelle bei Lebensversicherungen

Beitragvon Ulmer » 15.03.2018, 00:19

Danke Nappo für Deinen Beitrag! : smilie_01

Ich möchte auf zwei Punkte eingehen:
Du sagst, dass es keinen Unterschied zwischen LV und RV gibt (denke, Du spielst da auf mich an).
Das stimmt nicht. Eine KLV beinhaltet Risikokosten für den Todesfall des VN, eine RV nicht oder nur sehr begrenzt.

Zu den Kosten bei den Versicherungen: Da hast Du recht. Als Makler suche ich die Versicherer aus, die niedrige Kosten haben und es mir leicht machen, Angebote durch Provisionseinbußen rabattieren zu können. Versicherer, die überhöhte Abschlussprovisionen anbieten, sind sowieso tabu - da stimmt was nicht.
Generell gibt es einige Versicherer, die als VvaG firmieren - da ist der Umgang zwischen Versicherten und Versicherer anders als zwischen AG-Monstern wie der Allianz und dort Versicherten.

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Re: Verkaufswelle bei Lebensversicherungen

Beitragvon Bumerang » 15.03.2018, 14:21

Nappo hat geschrieben:Vielleicht ist die jetzige Situation ja auch irgendwo ein (teilweise) hausgemachtes Problem der Versicherer. Natürlich konnte niemand diesen Zinsverfall voraus ahnen,


Das wage ich zu bezweifeln! Die Großen der Branche wussten ganz genau, dass der Schuldenberg, der immer höher wurde, nicht mit den normalen Zinssätzen zu bedienen ist. Die Zinsen sinken seit über 20 Jahren in den USA und Europa kontinuierlich. In Japan schon 10 Jahre davor. Sie sind nicht gesunken weil der Markt das so wollte, sondern weil die Schulden nicht mehr bedient werden konnten und die ZB's eingesprungen mussten.
Wer das wusste, hat auf dem Weg nach Unten riesige Kursgewinne eingesackt, inkl Spekulationen gegen die große Masse der Dummen. Es gab zahlreiche Personen die das vorhergesagt haben, die wurden und werden noch immer aber als Spinner abgestempelt!

Die sogenannten strukturellen Probleme wurde nie gelöst. Das sind nicht in etwas hohe Sozialversicherung oder Tarifverträge, sondern Monopole, Steueroasen, also die Umverteilung von unten nach oben. Durch diese grobe Fehlallokation der Mitteln werden Parasiten (Großbanken) und Größenwahnsinnigen (Tesla) subventioniert. Der Mehrwert für die Gesellschaft ist marginal bis nicht vorhanden.


Es ist schließlich egal wie rum man der Masse das Geld aus der Tasche zieht. Im Ergebnis ist sie irgendwann Leer, nur die Erklärung anders. Die Taschen sind nicht nur die Girokonten, sondern insb. die Rücklagen. Diese Kredite, die die "Wirtschaft" beleben sollen, werden aus den Rücklagen und Löhnen Aller finanziert. Ein Großteil davon fließt als Gewinn in immer wenige Hände. Man beschleunigt den Prozesse (mit niedrigen Zinsen) und "wundert sich", dass es schlimmer wird.
Nestle will (oder tut es bereits) Quellen weltweit kaufen! Geht es noch?? Die kaufen mit unserem Geld die Welt auf und wir debattieren über Glasfaser, Harz4 und Kindergartenplätze. smilie_40
Gruß

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Re: Verkaufswelle bei Lebensversicherungen

Beitragvon Panik95 » 06.04.2018, 17:02

@ bernstedter
Riesterverträge kann man vor der Rente kündigen,dann sind alle Vorteile weg,es gibt nur das selbst eingezahlte versteuert zurück.
Die Zulagen zum Nulltarif abzugreifen funktioniert nicht,ist auch nicht Sinn der Altersvorsorge.

redtshirt
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Re: Verkaufswelle bei Lebensversicherungen

Beitragvon redtshirt » 07.04.2018, 08:30

bernstedter hat geschrieben:Hallo,

mal eine Frage zur Riesterrente

meine Firma zahlt leider nur noch "Altersvorsorgewirksame Leistung" und keine vermögenswirksamen Leistungen.

Wie ich gelesen habe kann man diese 26,75€ AVWL in eine Riesterrente packen. Mich interessiert einzig und allein.

1. Kann ich den Riestervertrag vor der Rente kündigen? (ich glaube ja)
2. Kann ich riestern ohne einen Eigenbeitrag hinzuzusteuern? ich will nur die 26,75€ haben.
3. Da erstens glaube zu 99% zutrifft, fallen nur Steuern auf den eingezahlten Betrag ab?


1. ja aber besser ist es dann einfach ruhen zu lassen bis zur Rente
2. ja
3. bei Kündigung und Auszahlung vor Rentenbeginn, musst du alle Zulagen zurückzahlen

suche dir einen "günstigen" Vertrag oder am besten einen Riesterbanksparplan (falls die noch angeboten werden, die Kosten liegen pro Jahr pauschal bei 10€ - 20€ eagl wie hoch die Sparsumme ist).


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