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lübecker
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Beitragvon lübecker » 05.02.2014, 13:33

Pauzzz hat geschrieben:die abschaffung der strafbefreiung nach selbstanzeige finde ich richtig (meine meinung).


Dann wird sich wohl auch keiner mehr selber anzeigen, denn was hätte er denn noch davon?

Pauzzz hat geschrieben:strafmilderung würde ich befürworten aber die straftat wurde begangen.


Was für Strafen und welche Milderung schweben denn vor?

Wenn es nach der derzeitigen "Volksstimmung" ginge, wären wohl langjährige Haftstrafen angebracht.
Da kommen schwere Körperverletzer und Totschläger aber meist sehr viel günstiger davon, und es gingen dann sämtliche Relationen verloren.

Ich halte Haftstrafen für erwiesene Verschwendung von Steuergeldern durch Politiker und Beamte eher für angebrachter. Das würde sicherlich auch der Steuermoral zu gute kommen.

Dieser ganze Hype um die Steuerhinterzieher, deren hinterzogene Gelder angeblich die Blüte unseres Landes verhindern, weil sie den Bau einer ausreichenden Zahl von Kindertagesstätten, Schulen etc. verunmöglichen,
hat doch nur den Hintergrund, von der maßlosen Verschwendung und Mißwirtschaft des Staates abzulenken.

Und diejenigen, die (neidisch) jammern, dass ihnen die Steuern gleich vom Lohn abgezogen werden, sind in der Regel die ersten, die sofort jede sich bietende Möglichkeit ergreifen, um dem Staat Geld vorzuenthalten, sei es durch die Beschäftigung von schwarz arbeitenden Handwerkern im Haushalt, eigene Schwarzarbeit, den Kauf unversteuerter Zigaretten und ähnlichem.

Gesetz und Moral sollen bitteschön immer nur für die gelten, die einkommens- oder vermögensmäßig über einem selber stehen.

Für mich ist ein Handwerker, der schwarz arbeitet und gar keine Einkommenssteuer zahlt und vielleicht noch nebenher Sozialleistungen bezieht und über diese auch noch gratis krankenversichert ist, moralisch weitaus verkommener, als beispielsweise ein Zumwinkel oder Hoeneß, die nur einen (äußerst kleinen) Teil ihrer Einnahmen verschwiegen und dem Staat Jahr für Jahr unterm Strich Millionen an Steuern zahlten.
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Kursprophet
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Beitragvon Kursprophet » 05.02.2014, 14:21

8)
Zuletzt geändert von Kursprophet am 09.02.2014, 08:26, insgesamt 3-mal geändert.
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Silberfreak1
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Beitragvon Silberfreak1 » 05.02.2014, 14:37

"Für mich ist ein Handwerker, der schwarz arbeitet und gar keine Einkommenssteuer zahlt und vielleicht noch nebenher Sozialleistungen bezieht und über diese auch noch gratis krankenversichert ist, moralisch weitaus verkommener, als beispielsweise ein Zumwinkel oder Hoeneß, die nur einen (äußerst kleinen) Teil ihrer Einnahmen verschwiegen und dem Staat Jahr für Jahr unterm Strich Millionen an Steuern zahlten."

aber bei hoenes trifft dies wohl nicht ganz so zu
denn bis 2008 soll ein verlustvortrag von 118 millionen aufgelaufen sein


http://www.stern.de/sport/fussball/steu ... 85640.html

bemerkenswert auch der zeitliche zusammenhang zwischen vergabe einer strategische partnerschaft/ausrüstervertrag für adidas oder nike und den zockerkredit über 20 mio.von adidas an hoeness

http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/m ... -1.1660159

untreue verdacht schein es in diesem zusammenhang wohl auch nicht zu geben jedenfalls hat die staatsanwaltschaft nicht ermittelt.

im gegensatz dazu wird bei ex BP wulff ein aufwendiger und langer prozess geführt und das wegen 1000€ oder so.

was den neid des "kleinen mannes" betrifft, ist es ja aus dessen sicht auch irgendwie verständlich.
denn dieser muss vielleicht um sein 8,50€ in der stunde kämpfen sich möglichweise zuschüsse vom amt holen
und vorzeige prominente die millionen ihr eigen nennen, halten es nicht für nötig die zinserträge ordentliche zu versteuern,
sodass dieses geld auch der allgemeinheit zur verfügung stehen könnte.

Goldini
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Beitragvon Goldini » 05.02.2014, 14:39

Die "Zuschüsse vom Amt" kommen aber auch nicht vom Himmel,
sondern irgendein Depp zahlt die als Steuern.

lifesgood

Beitragvon lifesgood » 05.02.2014, 15:32

Silberfreak1 hat geschrieben:"Für mich ist ein Handwerker, der schwarz arbeitet und gar keine Einkommenssteuer zahlt und vielleicht noch nebenher Sozialleistungen bezieht und über diese auch noch gratis krankenversichert ist, moralisch weitaus verkommener, als beispielsweise ein Zumwinkel oder Hoeneß, die nur einen (äußerst kleinen) Teil ihrer Einnahmen verschwiegen und dem Staat Jahr für Jahr unterm Strich Millionen an Steuern zahlten."

aber bei hoenes trifft dies wohl nicht ganz so zu
denn bis 2008 soll ein verlustvortrag von 118 millionen aufgelaufen sein


http://www.stern.de/sport/fussball/steu ... 85640.html

bemerkenswert auch der zeitliche zusammenhang zwischen vergabe einer strategische partnerschaft/ausrüstervertrag für adidas oder nike und den zockerkredit über 20 mio.von adidas an hoeness

http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/m ... -1.1660159

untreue verdacht schein es in diesem zusammenhang wohl auch nicht zu geben jedenfalls hat die staatsanwaltschaft nicht ermittelt.

im gegensatz dazu wird bei ex BP wulff ein aufwendiger und langer prozess geführt und das wegen 1000€ oder so.

was den neid des "kleinen mannes" betrifft, ist es ja aus dessen sicht auch irgendwie verständlich.
denn dieser muss vielleicht um sein 8,50€ in der stunde kämpfen sich möglichweise zuschüsse vom amt holen
und vorzeige prominente die millionen ihr eigen nennen, halten es nicht für nötig die zinserträge ordentliche zu versteuern,
sodass dieses geld auch der allgemeinheit zur verfügung stehen könnte.


@silberfreak: Irgendwie widerspricht sich das.

Wenn Hoeneß tatsächlich Verlustvorträge in Höhe von 118 Millionen hat(te), dann macht es erst recht keinen Sinn, dass er die Spekulationsgewinne in der Schweiz nicht deklariert hat. Denn er hätte sie ja deklarieren können und mit seinen Verlustvorträgen verrechnen, so wären die Einkünfte auch steuerfrei geblieben.

lifesgood

Goldini
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Beitragvon Goldini » 05.02.2014, 15:44

Kursprophet hat geschrieben: ''wer sich nicht auch mit unlauteren Mittel bei jeder Gelegenheit bereichert ist einfach Dumm ''

Das habe ich inzwischen erkannt. Leider habe ich keine Gelegenheit, mich zu bereichern. smilie_04

Silberfreak1
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Beitragvon Silberfreak1 » 05.02.2014, 16:45

lifesgood hat geschrieben:
Silberfreak1 hat geschrieben:"Für mich ist ein Handwerker, der schwarz arbeitet und gar keine Einkommenssteuer zahlt und vielleicht noch nebenher Sozialleistungen bezieht und über diese auch noch gratis krankenversichert ist, moralisch weitaus verkommener, als beispielsweise ein Zumwinkel oder Hoeneß, die nur einen (äußerst kleinen) Teil ihrer Einnahmen verschwiegen und dem Staat Jahr für Jahr unterm Strich Millionen an Steuern zahlten."

aber bei hoenes trifft dies wohl nicht ganz so zu
denn bis 2008 soll ein verlustvortrag von 118 millionen aufgelaufen sein


http://www.stern.de/sport/fussball/steu ... 85640.html

bemerkenswert auch der zeitliche zusammenhang zwischen vergabe einer strategische partnerschaft/ausrüstervertrag für adidas oder nike und den zockerkredit über 20 mio.von adidas an hoeness

http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/m ... -1.1660159

untreue verdacht schein es in diesem zusammenhang wohl auch nicht zu geben jedenfalls hat die staatsanwaltschaft nicht ermittelt.

im gegensatz dazu wird bei ex BP wulff ein aufwendiger und langer prozess geführt und das wegen 1000€ oder so.

was den neid des "kleinen mannes" betrifft, ist es ja aus dessen sicht auch irgendwie verständlich.
denn dieser muss vielleicht um sein 8,50€ in der stunde kämpfen sich möglichweise zuschüsse vom amt holen
und vorzeige prominente die millionen ihr eigen nennen, halten es nicht für nötig die zinserträge ordentliche zu versteuern,
sodass dieses geld auch der allgemeinheit zur verfügung stehen könnte.


@silberfreak: Irgendwie widerspricht sich das.

Wenn Hoeneß tatsächlich Verlustvorträge in Höhe von 118 Millionen hat(te), dann macht es erst recht keinen Sinn, dass er die Spekulationsgewinne in der Schweiz nicht deklariert hat. Denn er hätte sie ja deklarieren können und mit seinen Verlustvorträgen verrechnen, so wären die Einkünfte auch steuerfrei geblieben.

lifesgood


kenne nicht seine steuerakte
wieso weshalb und ab wann ausgeglichen
und wieviel gewinn dann ab wann zu versteuern war und nicht wurde
kann ich nicht beantworten
es stand auch was von 25% abschlagsteuer ab 2009 gezahlt. hmm...?
wir werden es aber sicherlich noch schlüssiger erfahren

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lübecker
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Beitragvon lübecker » 05.02.2014, 20:23

"Als NRW-Finanzminister kaufte CDU-Schatzmeister Linssen auch Steuer-CDs aus der Schweiz an. Allerdings lehnte er offenbar den Ankauf einer CD ab, auf der er selbst erwähnt wurde." http://www.mmnews.de/index.php/wirtscha ... er-linssen

ohne Kommentar, da sprachlos
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Beitragvon Pauzzz » 07.02.2014, 12:08

@kursprophet: schön, mal wieder von dir zu lesen

@lübecker: ich schätze deine beiträge ebenfalls sehr und oft auch deine detailtreue und scharfsinn aber in diesem thema ist mir deine position nicht ganz ersichtlich.

ich will eigentlich nur, dass eine straftat, ob selbst angezeigt oder erwischt, eine strafe nach sich zieht.

damit meine ich nicht unbedingt eine haftstrafe. man sollte auch steuerhinterziehung nicht mit anderen kriminellen taten vergleichen. es ist kein kavalliersdelikt aber auch kein mord oder vergewaltigung.

mir genügt es eben nicht, nur die hinterzogenen steuern nebest zinsen der letzten max. 10 jahre zu begleichen. weitere geldbuße (in form von x monatseinkommen o.ä.) oder freiheitsentzug oder strafarbeit sollten hinzukommen.

hierbei kann man dann auch die grenze ziehen zwischen tätern mit und ohne selbstanzeige, in dem man die strafen dann geringer ansetzt (nach möglichkeit in einem so gewählten verhältnis, dass sich das selbstanzeigen noch lohnt). keine strafe entzieht dem wort STRAFTAT die definition.

nebenbei bemerkt, wenn die steuergesetze einfacher wären und die kontrolle der steuervergehen (dadurch) besser, dann würde es wesentlich weniger steuersünder geben.
Beste Grüße

"ma short - ma long - ma laria"

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Kursprophet
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Beitragvon Kursprophet » 07.02.2014, 18:51

8)
Zuletzt geändert von Kursprophet am 09.02.2014, 08:26, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitragvon lübecker » 08.02.2014, 12:24

"Durch Schwarzarbeit entgehen dem deutschen Staat jährlich 15 Milliarden Euro an Steuereinnahmen", sagte Wirtschaftswissenschaftler Friedrich Schneider von der Johannes-Kepler-Universität in Linz der "Welt". Er beschäftigt sich seit vielen Jahren mit Schattenwirtschaft und Korruption im deutschsprachigen Raum....
Das Loch in der Staatskasse durch nicht angegebene Kapitalerträge, beispielsweise auf Konten in der Schweiz, schätzt Schneider dagegen auf drei bis fünf Milliarden Euro pro Jahr – also auf höchstens ein Drittel der Steuerausfälle durch Schwarzarbeit. Bei Schwarzarbeit kommen zudem jedes Jahr 35 Milliarden Euro hinzu, die wegen nicht gezahlter Sozialabgaben der Gemeinschaft verloren gehen.
Nach Aussage Schneiders verteilen sich die Steuerausfälle in Höhe von 15 Milliarden Euro auf sieben bis neun Millionen Schwarzarbeiter, hauptsächlich Nebenerwerbsschwarzarbeiter." http://www.welt.de/finanzen/article1246 ... ahren.html

Der durch Schwarzarbeit hervorgerufene volkswirtschaftliche Schaden ist also 10 bis 16 mal so hoch, wie der durch nicht deklarierte Kapitaleinkünfte.

@Kursprophet

Auch Schwarzarbeiter können sich durch eine Selbstanzeige ehrlich machen und dadurch Strafbefreiung erwirken.
Aber warum sollten sie? Die Gefahr der Entdeckung ist wesentlich geringer und für die Vergangenheit so gut wie gar nicht beweisbar, geschnappt wird man in diesem Bereich in der Regel nur auf frischer Tat, und selbst da kann man sich mit etwas Geschick noch sehr gut herausreden.
Zuletzt geändert von lübecker am 08.02.2014, 13:01, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitragvon Goldini » 08.02.2014, 12:58

Plus unberechtigt bezogene Sozialleistungen, die man bei Angabe der Einkünfte
nicht bekommen würde...


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