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Verfasst: 17.05.2011, 08:34
von Querulant
Ja, hast recht, genauso war's.

Aber wie Du selbst schreibst, 1989 bestand kein Intresse mehr von den Russen einzugreifen, dank der Perestroika.

Gut, ich stimme mit Dir überein, dass es nicht von DDR-Seite angezettelt war, aber ich denke, Gorbi (den fand ich übrigens prima) und wer weiß wer noch, hatte zumindest ein kleines Interesse daran, dass die DDR-Regierung abgeschafft wird. Soviel ich weiß, hatte doch der große Bruder dann sogar ein Machtwort gesprochen, dass nicht eingegriffen werden soll - korrigiere mich, wenn ich hier wieder was falsch sehe. smilie_06

Lunarjäger hat geschrieben:Ich würde mir wünschen, wenn wenigsten jetzt mal nach über 20 Jahren bei einer Demo alles was Deutsch ist auch echt zusammen wächst!
Wir sind Deutschland!

smilie_01 vollste Zustimmung
.

Verfasst: 17.05.2011, 08:43
von Lunarjäger
smilie_01
Gorbi wurde auf sehr vielen drängen der Westlichen Welt aufgefordert eben nicht einzugreifen.
Für uns hat es sich gelohnt aber in seinem eigen Land wurde er wegen seiner Perestroyka aus gebuht.
Was ihm leider selbst heute noch einige nachtragen.

Der Unterschied zwischen einer DDR Demo und BRD Demo ist ganz einfach diese Elenbogengeselschaft!
So etwas gab es bei uns nicht.
Darum kann heute so eine Montagsdemo leider nie funktionieren smilie_22
Die Menschen heute haben mehr Angst um ihren Arbeitsplatz und ihr kleines Buntes TV-Leben als wir zur damaliegen zeit vor Haftstrafen.

Verfasst: 17.05.2011, 11:05
von badman01
Viele Firmen wünschen sich den 22 Jährigen Ingenieur mit 5 Jahren Berufserfahrung , vorangegangener Ausbildung und Einstiegsgehalt eines Gesellen.....
Ach ja Reisebereitschaft muss natürlich auch vorhanden sein und erstmal gibts sowieso nur nen Zeitvertrag.

Ist leider auch so - übersteigt man dann ein gewisses Alter und ist nicht gerade Spezialist auf einer Schiene wird ein Neueinstieg auch wieder schwer...
Die Industrie bildet sich mit dualen Studiengängen schon die Leute so aus wie sie sein sollen - dauert halt nur 4 Jahre.

Verfasst: 17.05.2011, 13:43
von Querulant
PomMeck hat geschrieben:was mich aber am meisten wundert ist, dass man nichts mehr gebacken kriegt. Ich meine 89 der Spruch "Wir sind das Volk" ... warum finden sich die Leute nicht zusammen und lassen diesen Spruch mal wieder gucken?

Hier "liegt der Hund begraben" :wink: :
Lunarjäger hat geschrieben:smilie_01
...Der Unterschied zwischen einer DDR Demo und BRD Demo ist ganz einfach diese Elenbogengesellschaft!
So etwas gab es bei uns nicht.
Die Menschen heute haben mehr Angst um ihren Arbeitsplatz und ihr kleines buntes TV-Leben als wir zur damaliegen Zeit vor Haftstrafen.

So ist es.
Die heutige "Ossi-Jugend" hat sich allerdings die Ellenbogen-Mentalität, dieses Denken "höher, schneller, weiter" und "wer hat das hippeste Handy..." leider schon zu sehr abgeschaut.
In diesem Punkt hat das Zusammenwachsen von Ost und West schon sehr gut funktioniert.

Aber wer weiß, wenn es in paar Jahren immer mehr Leuten schlechter geht, der Leidensdruck größer wird, vielleicht erwacht dann doch noch der Kampfgeist smilie_43
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Re: 4 Millionenen Facharbeiter fehlen in Deutschland

Verfasst: 12.08.2015, 22:27
von AGnostiker
Alter Thread, aber der Fachkräftemangel scheint immer noch sehr akut zu sein:

Saar-Uni will Flüchtlingen Studium ermöglichen

"Um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken, will die Universität in Saarbrücken Flüchtlinge zum Studium ausgewählter Fächer zulassen - auch ohne Zeugnisse."

http://www.welt.de/politik/deutschland/ ... ichen.html

Re: 4 Millionenen Facharbeiter fehlen in Deutschland

Verfasst: 12.08.2015, 22:33
von san agustin
alles schön und gut, aber:

wann steht diese gruppe dem Arbeitsmarkt in vollen umfang (mit ausreichend deutschkenntnissen) zur verfügung smilie_08

gerade wird die neue pflegereform stufe zu 2017 gezündet, aber wo ist das
zusätzliche fachpersonal, welches dringend für die Umsetzung benötigt wird ?

auf papier sieht alles sehr schön aus und bekommt auch genügend Applaus,
aber die Realität ist meistens eine ganz andere smilie_27

Re: 4 Millionenen Facharbeiter fehlen in Deutschland

Verfasst: 13.08.2015, 00:57
von gullaldr
Da von den Vordiskutanten der Zusammenhang zur aktuellen Flüchtlingsdebatte gebracht wurde, möchte ich kurz darauf eingehen.

Ich habe heute auch in den Tagesthemen in Zusammenhang mit der täglichen Flüchtlings-Berichterstattung/-Belehrung mitgeteilt bekommen, dass wir weitere Einwanderung brauchen, um diese dann später in den Pflegeberufen für die alternde Gesellschaft einzusetzen. Das ist natürlich Humbug. Denn weder fährt in den Schlauchbooten das dazu geeignete Fachpersonal über das Mittelmeer, noch dürfte sich die gesetzliche Pflege in den kommenden Jahrzehnten ohne massive Gebührenerhöhungen überhaupt staatlich bezahlen lassen. Irgendwer muss ja schließlich die nötigen Euro dafür locker machen. Kurzfristig bis 2017 geht ohnehin überhaupt nichts.

Es kommt aber noch ein anderer Aspekt hinzu. Die "antirassistische" Denkweise derjenigen, die heute der "Willkommenskultur" das Wort reden, ist nämlich selbst zutiefst kolonialistisch und mehrfach rassistisch geprägt. (Ich benutze diese Worte hier mal, ob wohl ich es sonst vermeide, weil sie längst völlig missbraucht wurden.) Rassistisch zum einen gegenüber der angestammten Bevölkerung, der es einfach zugemutet wird, ohne jede festgelegte Begrenzung alle ins Land kommenden Leute aufnehmen und versorgen zu müssen. Rassistisch deshalb, weil die gleichen Leute es beklagen (würden), wenn im gleichen Ausmaß Chinesen nach Tibet einwandern, weiße Siedler ins brasilianische Indianerland vordringen oder deutsche Rentner sich noch in viel massenhafter Weise als bislang auf Mittelmeerinseln breit machen würden. Den Tibetern, Indianern und feurigen Mittelmeerinsulanern soll abgesehen vom Devisen einbringenden Kurz-Tourismus keine Willkommenskultur abverlangt werden, den Europäern hingegen schon. Rassistisch und kolonlialistsch ist die Haltung aber auch gegenüber den Einwanderern. Zum einen dient der Flüchtling als Projektionsfläche für in ihrem Helferdrang unausgelastete Bürger. Er wird zum unmündigen Ersatzbaby, das man versorgen, hätscheln, umgarnen muss, und dem dann vermutlich zu RTL-Hintergrund-Musik Tränen der Dankbarkeit die Wangen runterkullern sollen. Als souveränes Subjekt, somit als vollwertiger, ernst zu nehmender Mensch mit eigenen Interessen und Machtansprüchen wird der so Umgehegte hingegen gar nicht wahrgenommen. Und, um zum eigentlichen Thema zu kommen: Der junge Nigerianer, der mit teils überbordenden Konsumwünschen heute in Italien und kurz darauf in Deutschland anlandet, soll nach der Vorstellung einiger hiesiger Sozialingenieure und Fernseh-Redakteure hierher kommen, um dann deutschen Omas für einen Mindestlohn die Po abzuwischen? Welche kolonialistische Vorstellung ist dies denn? Er wird höchstwahrscheinlich herzlich darüber lachen. Und er hat möglichenfalls ganz andere Pläne. Verübeln kann ich ihm das nicht.

Re: 4 Millionenen Facharbeiter fehlen in Deutschland

Verfasst: 13.08.2015, 06:45
von Gimli
Die Unis nehmen schon überreichlich des Rechnen und Schreibens Unkundige auf und platzen aus allen Nähten,
Wir sind rund um die Uhr einer permanenten Gehirnwäsche ausgesetzt und werden tagtäglich Zeuge eines einzigartigen Zerstörungswerkes. Die etablierten Parteien schaffen sich neue, mässig dankbare, eher trotzig fordernde Wählergruppen, um in Ihrem vielfach vorhandenen Ungelerntenstatus fette Diäten und Pensionen abzukassieren, die autochone, peu à peu zur Minderheit werdende Bevölkerung wird zurückgedrängt und ausgequetscht, den Südländern ein Dolce Vita garantiert, der Flüchtling ist der Heilige und Deutschland ?
Der Bau der Transfer-Schulden-Union schreitet derweil unaufhaltsam voran, das Stimmvieh restlos eingelullt und entpolitisiert.

O weh....

Gimli

Re: 4 Millionenen Facharbeiter fehlen in Deutschland

Verfasst: 13.08.2015, 06:59
von AgA
@san: Noch schöner und besser wäre es, wenn wieder eine größere Gruppe deutscher Jugendlicher mit ausreichend Deutschkenntnissen dem Markt zur Verfügung stehen würde :mrgreen:
@gullaldr: Ohne Polemik geschrieben - selten in so einem Thread...

smilie_24
AgA

Re: 4 Millionenen Facharbeiter fehlen in Deutschland

Verfasst: 13.08.2015, 07:48
von Pauzzz
hier mal ein ganz interessanter beitrag.
auch wenn die einleitung off-topic ist, ist es für EM-bugs trotzdem interessant.

zum thema kommt es ab minute 20. hier erklärt herr popp, dass wir eher zuviel (er-)arbeiten und dadurch exportüberschüsse haben, die wir verkaufen für erlöse, welche wir nicht oder viel später bekommen.

die lösung bringt er direkt hinterher ab minute 24:30. sehr interessant auch wenn viele hier, skeptisch gegenüber der wissensmanufaktur sind.

auch der rest ist sehr spannend und sehenswert, wenn man ne gute stunde zeit hat.

https://www.youtube.com/watch?v=eXKscoFJKR8

Re: 4 Millionenen Facharbeiter fehlen in Deutschland

Verfasst: 13.08.2015, 09:23
von herodot78
AGnostiker hat geschrieben:Alter Thread, aber der Fachkräftemangel scheint immer noch sehr akut zu sein:

Saar-Uni will Flüchtlingen Studium ermöglichen

"Um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken, will die Universität in Saarbrücken Flüchtlinge zum Studium ausgewählter Fächer zulassen - auch ohne Zeugnisse."

http://www.welt.de/politik/deutschland/ ... ichen.html


Eine stattliche Anzahl bereits jetzt fertiger Akademiker die dem Fachkräftemangel entgegen wirken sollen bekommen überhaupt keine adäquate Anstellung oder sollen kostenlos arbeiten!

Re: 4 Millionenen Facharbeiter fehlen in Deutschland

Verfasst: 13.08.2015, 09:47
von redtshirt
wenn man ordentlich zahlen würde, dann gäbe es keinen Mangel an heimischen Fachkräften.

Re: 4 Millionenen Facharbeiter fehlen in Deutschland

Verfasst: 13.08.2015, 11:21
von Sapnovela
gullaldr hat geschrieben:... dient der Flüchtling als Projektionsfläche für in ihrem Helferdrang unausgelastete Bürger. Er wird zum unmündigen Ersatzbaby, das man versorgen, hätscheln, umgarnen muss, und dem dann vermutlich zu RTL-Hintergrund-Musik Tränen der Dankbarkeit die Wangen runterkullern sollen. Als souveränes Subjekt, somit als vollwertiger, ernst zu nehmender Mensch mit eigenen Interessen und Machtansprüchen wird der so Umgehegte hingegen gar nicht wahrgenommen.


smilie_01
Ja so sind unsere Weltverbesserungsmitbürger. Es muss immer irgendwas oder irgendwer gerettet werden, der Wald, das Klima, die Griechen, die Bürgerkriegsflüchtlinge... ob es hilft ist etwas anderes, denn es geht ums eigene gute Gefühl der moralischen Überlegenheit. *

Mit Fachkräftemangel hat das nichts zu tun, mit 4 Millionen schon gar nicht. Sollte es 4 Millionen unbesetzte Stellen für Fachkräfte geben, müssten hunderttausende Kunden auf der vergeblichen Suche nach Kfz-Mechanikern, Friseuren, Bäckern etc. halb verhungert und verwildert ihre kaputten Autos durch die vermüllten Städte schieben...

Re: 4 Millionenen Facharbeiter fehlen in Deutschland

Verfasst: 13.08.2015, 11:27
von Alviola
redtshirt hat geschrieben:wenn man ordentlich zahlen würde, dann gäbe es keinen Mangel an heimischen Fachkräften.


Genau das ist der Punkt.

Wir haben keinen Fachkräftemangel. Ich selbst war drei volle Jahre arbeitslos - und das als Software-Entwickler mit 30 Jahren Praxis in den Knochen, die doch so händeringend gesucht werden.

Das Problem ist, das unsere Fachkräfte nicht für 5,25€/h arbeiten wollen - und auch nicht können, weil man dann als Diplom-Ingenieur seine Familie nicht mehr ernähren kann und trotz 60h-Woche noch Hartz-4 als Unterstützung beantragen muß.

Re: 4 Millionenen Facharbeiter fehlen in Deutschland

Verfasst: 13.08.2015, 12:02
von AGnostiker
herodot78 hat geschrieben:Eine stattliche Anzahl bereits jetzt fertiger Akademiker die dem Fachkräftemangel entgegen wirken sollen bekommen überhaupt keine adäquate Anstellung oder sollen kostenlos arbeiten!

Für diese Leute wird sich vielleicht bald eine Umschulung zum "Flüchtlingsmanager" anbieten: smilie_16

Diese Manager müssten juristische Kenntnisse über Asyl- und Bleiberecht mitbringen und beurteilen können, wo Unterkünfte entstehen könnten. Sie sollten zudem interkulturelle Kompetenz besitzen. „Letzteres ist besonders wichtig, da es ja auch unter den Flüchtlingen Gruppen gibt, die sich miteinander im Konflikt befinden.“ Für junge Menschen könnte es eine tolle Aufgabe sein, die deutsche Willkommenskultur mitzugestalten (..)

http://www.faz.net/aktuell/politik/inla ... 44452.html