Hmm, das habe ich wohl nicht bedacht. Aber gibt es nicht auch Bio-Lachs aus Aquakulturen?
Aber stimmt: die müssen auch gefüttert werden, wahrscheinlich auch mit irgendwelchen Fischprodukten, Krill oder sonstwas.
noch mehr Off-Topic, aber von einer gewissen Relevanz:
Habe gerade etwas interessantes zu Krill entdeckt.
Als Nahrungsquelle aller größeren Tiere der Antarktis stellen sie die Schlüsselart im antarktischen Ökosystem dar und sind, bezogen auf die Biomasse von ungefähr 500 Millionen Tonnen, die wahrscheinlich erfolgreichste Tierart der Welt.
und:
Die Biologische Pumpe und Kohlenstoff-Fixierung
Bei der Nahrungsaufnahme speit der Krill gelegentlich Aggregationen, d. h. Zusammenballungen, von tausenden von Algen als spit-ball aus und auch seine Ausscheidungen als fecal string enthalten noch einen großen Anteil an unverdauten Algen innerhalb der Schalen der aufgenommenen Kieselalgen. Beide sind verhältnismäßig schwer und sinken entsprechend in größere Tiefen ab. Benannt wird dies als Meeresschnee oder auch als „biologische Pumpe“, bei der große Mengen Kohlenstoff in Tiefen von 2000 bis 4000 Metern absinken und dort, gebunden als Kohlenstoff-Reservoir, für über 1000 Jahre lagern können.
Klimaerwärmung und Übersäuerung der Ozeane
Man befürchtet, dass die Klimaerwärmung verheerende Auswirkungen auf die antarktischen Krillbestände haben könnte. Studien belegen, dass eine Verminderung des antarktischen Meereises zu geringeren Krillpopulationen führt, da besonders die Larven und Jungtiere im Winter auf die Eisalgen angewiesen sind.[1] Ebenso ist man besorgt über die Auswirkungen der hohen Kohlendioxidkonzentration im antarktischen Ozean und der damit verbundenen Übersäuerung der Ozeane. Da der Chitinpanzer des Krill großteils aus Kalziumkomponenten besteht ist er sehr anfällig auf Säure. Experimente haben gezeigt, dass Jungtiere bei sehr hohen CO2-Konzentrationen nicht mehr fähig sind zu schlüpfen und auch schon bei einer gemäßigten Erhöhung von Kohlendioxid Probleme bei der Entwicklung zeigen.[2] Da Krill im antarktischen Ökosystem eine derart zentrale Rolle spielt, könnte auch schon ein gemäßigter Schwund der Population sehr weitreichende Auswirkungen auf das globale Ökosystem haben.
Zukunftsvisionen und „Ocean Engineering“
Trotz der sehr geringen Kenntnisse über das gesamte antarktische Ökosystem wurden mehrere Langzeitstudien mit dem Krill gestartet, um die Kohlenstofffixierung zu erhöhen. In großen Regionen des Südlichen Ozeans gibt es enorme Mengen an Nährstoffen, trotzdem gibt es hier kein großes Wachstum des Phytoplanktons. Diese Gebiete werden als HNLC (high nutrient, low chlorophyll) bezeichnet, das Phänomen selbst als das Antarktische Paradoxon. Der Grund sind vor allem fehlende Eisenionen. Relativ kleine Eisengaben von Forschungsschiffen konnten in diesen Gebieten zu Algenblüten führen. Eine der Zukunftsvisionen liegt darin, dass eine ausreichende Versorgung dieser Gebiete mit Eisen dazu führen könnte, dass mehr Kohlendioxid aus der Verbrennung fossiler Brennstoffe gebunden wird. Damit dieser gebundene Kohlenstoff auf den Meeresboden absinkt, spielen die Krillkrebse wiederum eine Schlüsselposition durch die Bildung der spit balls und fecal strings.
https://de.wikipedia.org/wiki/Antarktischer_Krill
Kurzgefasst: Krill ist das erfolgreichste Tier weltweit, gemessen an seiner enormen Biomasse und spielt eine zentrale Rolle bei der langfristigen Speicherung von Kohlenstoffdioxid. Solte man es schaffen den Krill durch "Ocean Engineering" dazu zu bringen noch ein wenig mehr CO2 binden zu können, so kann er uns dabei helfen, den Klimawandel zu stoppen, wenn er bis dahin nicht durch das immer saurer werdende Meereswasser von uns vernichtet wurde.