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Merkel riskiert den großen Euro-Crash

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Datenreisender
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Merkel riskiert den großen Euro-Crash

Beitragvon Datenreisender » 02.11.2010, 14:14

Währungen
Angela Merkel riskiert den großen Euro-Crash

An den Anleihenmärkten ist nach dem EU-Gipfel die Hölle los:
Risikoaufschläge für Bonds aus Griechenland, Portugal und Irland explodieren.

http://www.welt.de/finanzen/article1068 ... Crash.html
Erfolgreich gehandelt mit: detonic96 (2x), goldjunge53, -bobi- (3x), v5, John Ruskin (3x), san agustin (2x), Sumpek, Silbermax, Kaiserwetter, holly07, trophy, michasi, MapleHF, Willi, Schatzi, Telefon, silberfux, Werderaner, d.pust, mambo, HanzDieter1, silbersauger, HerrHansen, LeipzigGold, ticles, harley, mikawo, peso46, Muddi, $Unzennerd$, Silent, Silberhamsterchen, Goldsilberfan

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Kaiserwetter
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Beitragvon Kaiserwetter » 02.11.2010, 14:19

Nanu ????

Die Sarkotzy-Mörkelei sollte doch die Märkte beruhigen ......
wissen die was sehr Übles , was uns noch nicht verzählt wurde ? smilie_08

Wehe uns ....

smilie_20
Es ist nicht leicht , unter diesem Kanzler Kaiser zu sein. Wilhelm I.

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VeryDeepBlue
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Beitragvon VeryDeepBlue » 02.11.2010, 15:29

Die Welt macht da einen auf Sensation.

Die Anleihegläubiger werden jetzt mehr in die Haftung für die Staatsanleihen. Ganz klar, dass sie sich dieses Risiko durch einen höhere Rendite bezahlen lassen wollen. Das führt nicht zu einem Crash.

Fachlich besser verfaßt ist folgender Artikel:

http://www.ftd.de/finanzen/maerkte/anle ... 90036.html
Es lebe der Euro. Er schützt die deutsche Währung vor Aufwertung.

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svcd
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Beitragvon svcd » 02.11.2010, 16:22

Naja, prinzipiell gebe ich Dir recht.

In einem normalen Markt führt ein höheres Ausfallrisiko bei Krediten dazu, daß der Kreditnehmer einen höheren Zinssatz für Kredite zahlen muss. Der Kreditgeber möchte sein höheres Ausfallrisiko ja auch bezahlt bekommen.

Bei den Staatsschulden der Südländer haben wir jedoch einen ein wenig anders gelagerten Fall.

Der Staat muss neben seiner eigenen Verwaltung (Beamte und co.) auch noch für Soziale Leistungen (Arbeitslosengeld, Rente, usw.) aufzukommen.
Hinzukommen die Zinszahlungen die der Staat für auslaufende Anleihen an seine Gläubiger zahlen muss.

Zählt man die Ausgaben zusammen kommt kaum ein westlicher Staat mit seinen Einnahmen aus.
Das Steueraufkommen reicht schlicht nicht aus um sowohl Zinsen als auch normale Ausgaben zu schultern.

Das fehlende Geld wird über neue Anleihen (also noch mehr Schulden) beschafft.

Eine Tilgung der Schuld (Reduktion der Schulden) findet nicht statt. Noch nichtmal hier in Deutschland gab es jemals eine nennenswerte Verringerung von Staatsschulden. Wird ein kredit fällig löst man ihn einfach durch einen Neuen ab. Selbst in sehr guten Jahren mit Bestwerten bei den Steuereinnahmen waren die Ausgabe in Summe dennoch immer größer als die Einnahmen.

Steigen nun die Zinsen von z.B. 3 auf 6 Prozent so bedeutet dass, das der Betrag zur Bezahlung dieser Zinslast sich mal eben verdoppelt hat.
Bei vielen Staaten der PIGS ist der Posten für Zinszahlungen ohnehin ein Riesenbrocken im Staatsbudget.
Bei ungefähr 10% Zinsen ist dann der komplette Exitus da. Alleine die Zinsen wären dann so hoch, das für andere Ausgaben (wie Gehälter der Staatsbediensteten, Rente und co) einfach nichts mehr übrig bleiben würde.

Ein Heraussparen ist schlichtweg unmöglich denn es ist der Bevölkerung kaum zu vermitteln das die Steuern immer höher werden und die Ausgaben für Soziales immer mehr abgesenkt werden nur um weiterhin eine reibungslose Zinszahlungen an Anleger sicher zu stellen. Hier wird die Sache dann interessant. Wenn die Anleger die Gefahr sehen, dass ihre Anleihen evtl. nicht mehr bedient werden verlangen sie für neue Anleihen noch höhere Zinssätze. Das vergrößert aber das Staatsdefizit weiter und sorgt für noch höhere Zinsen. Diese Spirale sorgt dann dafür das irgendwann komplett Schicht im Schacht ist.

Aber es gibt ja zum Glück die Zentralbank.

Was passieren wird ist der einzige verbleibende Ausweg. Die Zentralbank kauft selber Anleihen auf und gibt dafür neues ungedecktes Geld aus.
Dies bewahrt kurzfristig vor der Pleite.

Dieses wird bereits von der FED, der Bank of England und der EZB praktiziert. Diese als "Quantitative Easing" bezeichnete Ausgabe von neuem (durch nichts gedecktem) Geld sorgt zusätzlich für eine Schwächung der eigenen Währung.

Eigene Exporte werden (in ausländischer Währung gerechnet) im Ausland billiger. Ausländische Güter (in Fremdwährung) werden teurer.

So belebt man die heimische Wirtschaft auf Kosten der Nachbarn. Die Binnennachfrage nach heimischen Gütern steigt weil ausländische Produkte ja teurer werden und gleichzeit zieht der Export an (weil man günstiger ins Ausland liefern kann).

Leider ist die Welt ein geschlossenes System und nicht nur die FED oder die EZB könnnen ungedeckt Fiat-geld emittieren. Auf Dauer kann nicht jeder bei dem Spiel gewinnen. Immer mehr Geld im System wird irgendwann dafür sorgen dass nicht nur (wie aktuell) Anlagegüter wie Edelmetalle und Aktien immer teurer werden. Auch Agrarflächen, Immobilien usw. werden im Preis steigen. Löhne und Gehälter werden mit steigen müssen. Auch soziale Ausgaben Rente und Beamtengehälter werden steigen müssen um die immer schneller immer höher werdenden Lebenshaltungskosten bezahlen zu könnnen.

Anleger werden immer mehr aus den Anleihen aussteigen, das frei werden Kapital wird in Sachwerte fliessen und die Preise dieser Sachwerte werden noch weiter steigen.

Irgendwann wird auch der letzte begreifen das die Zentralbank zwar beliebige Mengen Geld aber keine Güter erschaffen kann.

Dies wird kommen und es wird fürchte ich nicht mehr 30-50 Jahre sondern weniger Zeit brauchen bevor keiner mehr Ware gegen ungedeckte Zahlungsversprechen tauschen will.

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KooKoala
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Beitragvon KooKoala » 02.11.2010, 17:33

Passt nicht so ganz hier rein, aber man kennt die Hintergründe ja nicht:
http://www.sueddeutsche.de/politik/explosives-paeckchen-an-angela-merkel-rohrbombe-im-kanzleramt-1.1018795

Soviel zum Thema: Keine Terrorgefahr für Deutschland... smilie_18

pac
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Beitragvon pac » 02.11.2010, 20:57

Auslandsvergabe des Banknotendrucks der Bundesbank nach Frankreich und den Niederlanden haben ein ernsteren Hintergrund.

Kapazität frei geben, um eigenen, neues Geld DM2.0 zu drucken smilie_11

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Silberinvestor
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Beitragvon Silberinvestor » 02.11.2010, 22:56

Steigen nun die Zinsen von z.B. 3 auf 6 Prozent so bedeutet dass, das der Betrag zur Bezahlung dieser Zinslast sich mal eben verdoppelt hat.
Bei vielen Staaten der PIGS ist der Posten für Zinszahlungen ohnehin ein Riesenbrocken im Staatsbudget.
Bei ungefähr 10% Zinsen ist dann der komplette Exitus da. Alleine die Zinsen wären dann so hoch, das für andere Ausgaben (wie Gehälter der Staatsbediensteten, Rente und co) einfach nichts mehr übrig bleiben würde.


bei der derzeitigen verschuldung und wirtschaftslage werden schon staaten wie griechenland, spanien oder portugal bei 3% zahlungsunfähig. die zinslast wird alles lähmen und die wirtschaft geht noch weiter zurück und damit fehlen noch mehr steuereinnahmen. eine kette ohne ende smilie_02
und der markt wird das wissen und deshalb gehen die absicherungskosten durch die decke.
„Das Glück bevorzugt denjenigen, der darauf vorbereitet ist.“


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