Einige sprechen mir hier aus der Seele, aber zu den Postings von Telefon und anderen Schwarz-Weiß-Malern möchte ich doch noch was dazuschreiben:
Silbermichel hat geschrieben: Wenn du mal genau hinsehen würdest,würdest du feststellen,das auch sehr viele eingefleischte CDU Wähler schon lange nicht mehr mit S21 einverstanden sind.
Ich war früher ebenfalls CDU Stammwähler und für mich war früher auch die Welt mit einem Lothar Späth als "Landespapa" in Ordnung.
"Staatsbürger in Uniform" war ich auch mal für 15 Monate und ebenso wenig wie meine Freunde und Kollegen (überwiegend auch ehemalige Stammwähler der CDU und FDP) habe ich keine hohe Affinität mit den Grünen^^. Trotzdem sind wir geschlossen gegen S21 und gehen auch hin und wieder gemeinsam zu den Großkundgebungen e.t.c.
Mein Kleinkind nahm ich da übrigens nie mit, weil ich dem Staat inzwischen nicht nur in Sachen Währungsstabilität e.t.c. mißtraue.
Grundsätzlich fand ich die Idee eines unterirdischen Hauptbahnhofs auch nicht schlecht, aber als dann in der letzten Zeit die genaueren Details der Planung zu Tage kamen, müsste doch langsam jedem klar werden, daß dies ein ganz großer teurer Murks wird. Das Klischee vom sparsamen Schwaben würde ich insoweit unterschreiben, daß er auch Qualität bei höheren Geldinvestitionen erwartet. Wer ohne perfekte Planung und stimmiges Konzept baut, der baut mehrmals.
Viel zu viel Kompromisse bei zunehmend höheren Kostenkalkulationen.
Als "Verbesserung" des 16-gleisigen Kopfbahnhof bekommt man einen viel zu klein dimensionierten engen 8-gleisigen Durchgangsbahnhof mit einem Gefälle, bei dem man bei den Zügen nicht mal an- und abkoppeln kann.
Der Verlierer des neuen Konzepts wird der Regionalverkehr, den ich mal im Vgl. zu München ohnehin als stark verbesserungswürdig bezeichnen würde.
Eine
Studie des Bundesverkehrsministeriums bezeichnet S21 als ein zu kostenintensives Projekt bei mehr als fraglichem Nutzen. Es wird ein Nadelöhr behoben und drei Neue tun sich damit auf.
Einige unterirdisch geplante eingleisige Strecken werden bereits jetzt als Provisorium betrachtet, da sie die Kapazität stark einschränken und ein späterer Ausbau auf dann 2 Gleise als Vorschlag gebracht - wieso baut man die nicht gleich?
Ach ja, noch so am Rande:
Lothar Späth ist inzwischen Aufsichtsratsvorsitzender der Herrenknecht AG, des europaweit führenden Herstellers von Tunnelbohrmaschinen. Dass er als Aufsichtsratschef dieses Unternehmens ausschließlich das Gemeinwohl im Sinne hat, wird auch durch die 70.000-Euro-Spende von Herrenknecht an die Landes-CDU deutlich. (Quelle: Deutscher Bundestag, Veröffentlichung von Spenden gemäß § 25 Abs. 3 Satz 3 Parteiengesetz)
Ganz nebenbei hat Lothar Späth seit November 2008 den Vorsitz des Kuratoriums der Denkmalstiftung Baden-Württemberg. Und in dieser Funktion stimmte er der Verstümmelung des denkmalgeschützten Hauptbahnhofs zu.
„Wer Freiheit aufgibt, um Sicherheit zu gewinnen, wird am Ende beides verlieren".
(Benjamin Franklin 1775)