Beitragvon ESP » 02.04.2010, 21:18
Natürlich ist das sehr schlimm was da in Afghanistan abgeht und dass es sich um einen Krieg handelt ist natürlich ebenfalls lange klar. Ebenso möchte ich den Soldaten und natürlich den Angehörigen mein Beileid aussprechen, habe selbst Freunde und Verwandte die dort ihren Dienst tun, allerdings muss man auch mal die andere Seite sehen: Drei Tote Soldaten und fünf Schwerverwundete ist die Bilanz dieses Anschlages. Im Krieg kommen Menschen um, immer. Deutsche Soldaten werden nicht zu Auslandseinsätzen gezwungen, nur als Zeit- oder Berufssoldat verpflichtet man sich dazu, weil es zum Berufsbild dazugehört oder aber man verpflichtet sich dazu ebenfalls freiwillig als Wehrpflichtiger. Ich habe schon oft von ehemaligen Kameraden aus meiner Bw-Zeit gehört, wie "geil" es doch ist, eine gute Auslands- und Gefahrenzulage zu kassieren neben dem regulären Sold und das nur fürs Patrouille-Fahren und dann nachmittags im Camp abzuhängen, in den Kraftraum oder ins Kino oder in den "Supermarkt" zu gehen, wo man Waren aus aller Welt zu Billigstpreisen erwerben kann. Das war vor einigen Jahren so, jetzt wo der Krieg auch zu den Bw-Einheiten kommt und wo nicht nur die Amis und die Tommys Verluste zu beklagen haben, wird auf einmal gejammert wie schlimm alles doch ist. 3 Tote und 5 Schwerverletzte wären im letzten Krieg noch nichtmal im täglichen Bericht der deutschen Wehrmacht aufgetaucht. Bei 3 Toten Amerikanern oder Briten gibt es in den USA oder im Vereinten Königreich auch keine Sondersendung oder eine spezielle Sondermeldung darüber. Man sieht: auf die Relation kommt es an. Wir befinden uns im Krieg, als erstes stirbt die Wahrheit, dann die Zivilisten und dann die Soldaten. Wir müssen uns mal langsam klar werden über darüber, was wir eigentlich wollen: Für mich gibt es nur zwei Möglichkeiten: 1. Unsere Soldaten unterstützen, wo es nur geht. Das heißt, dass wir den Einsatz unserer Soldaten dort schätzen lernen und ihnen aber im Umkehrschluss durch unsere Politker (sprich Bundestagsmandat) auch erlauben, endlich schwere Waffen und Gerät einsetzen zu dürfen und Ihnen nicht nur den "Krieg nach strenger Dienstvorschrift" zu erlauben. Das würde wohl die Taliban zumindest auf Distanz halten, z.B. durch Einsatz von Artillerie oder aber: 2. Raus aus Afghanistan, da der Krieg im Endeffekt nicht zu gewinnen ist.
Mit den Taliban gibt es ja nunmal kein "ja, aber" sondern nur das harte "entweder, oder".