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Atomlobby plante deutschen Wahlkampf

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999.9
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Atomlobby plante deutschen Wahlkampf

Beitragvon 999.9 » 23.09.2009, 15:05

Wieder ein Beweis mehr dafür, dass die Politiker die Marionetten der Lobbyisten sind.

Internes Strategiepapier: Atomlobby plante Wahlkampf minutiös

Es ist unglaublich, was mittlerweile in unserem Land alltäglich geworden ist.

Der Atomausstieg wird nunmehr sowieso zur Farce, da er immer weiter aufgeschoben wird und währenddessen stapeln sich die Fässer in Asse und anderswo und verrotten vor sich hin. Eine weunderbare Welt, die wir unseren Kindern hinterlassen, aber Atomstrom ist ja voll ökologisch, zumindest laut e.on...

smilie_44
Nichts hasst der im Denken geschulte mehr als die Negation der Logik.
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Der Bär
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Beitragvon Der Bär » 23.09.2009, 15:57

Von mir aus können die schreiben, was sie wollen.
Ich bin für den Ausstieg.
Daran wird sich auch nichts ändern, egal, mit was für Argumenten die kommen.
Ich weiß letztlich auch nur, was ich glaube zu wissen.
Eto ... watashi wa baka desu, ne. Honto ni!

*Lea*
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Beitragvon *Lea* » 23.09.2009, 16:08

Von wegen Marionetten.
Die Politiker haben geradlinige Aussagen und eine unbestechliche, unveränderliche Meinung dazu:

http://www.youtube.com/watch?v=GzhEfzYB3es

smilie_08

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999.9
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Beitragvon 999.9 » 23.09.2009, 16:27

"Niemand hat die Absicht eine Mauer zu errichten."
Walter Ulbricht am 15. Juni 1961

Am 13. August 1961, also knapp zwei Monate später wurde die Berliner Mauer gebaut...
Nichts hasst der im Denken geschulte mehr als die Negation der Logik.
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Der Bär
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Beitragvon Der Bär » 23.09.2009, 16:56

Ihr seht das alles falsch.
Nur weil jemand nicht die Absicht hat, heißt das noch lange nicht, dass es nicht auch passieren kann.

Ich hab auch nicht die Absicht, jetzt aufs Klo zu gehen. Aber ich kann nicht anders. :mrgreen:
Ich weiß letztlich auch nur, was ich glaube zu wissen.

Eto ... watashi wa baka desu, ne. Honto ni!

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Merlin
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Beitragvon Merlin » 24.09.2009, 19:05

Hi Leute,
bin auch gerade über den Bericht gestolpert. Gerade deshalb sollte man doch am Sonntag wählen gehen......

Auf zur Urne und nicht hinein smilie_23


Gruß Merlin

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Silberschwabe
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Beitragvon Silberschwabe » 24.09.2009, 21:39

Ihr habt Sorgen - Ausstieg wäre super, wenn wir jetzt schon die Alternativen hätten und sie auch den anderen aufs Auge drücken könnten. Wie wäre es mit einem Endlager für indische, pakistanische, chinesische, iranische(?), russische etc atomare Sprengköpfe? Bei den Geschichten sind die Endlager-Probleme ein Späßchen.
Lobbyisten: was hätten wir da nicht alles; Banken, Pharma, Chemie, Autobau etc., jeder macht Wahlkampf und ich kann mir nicht vorstellen, dass die freiwillig das Feld räumen. :(

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Merlin
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Beitragvon Merlin » 26.09.2009, 20:13

Silberschwabe hat geschrieben:Ihr habt Sorgen - Ausstieg wäre super, wenn wir jetzt schon die Alternativen hätten und sie auch den anderen aufs Auge drücken könnten.


Wer sagt denn das wir keine Alternativen hätten? Außerdem würden die AKWs ja nicht alle an einem Tag dicht machen.

Silberschwabe hat geschrieben: Wie wäre es mit einem Endlager für indische, pakistanische, chinesische, iranische(?), russische etc atomare Sprengköpfe? Bei den Geschichten sind die Endlager-Probleme ein Späßchen.


Es ist auch immer sehr einfach mit dem Finger auf andere zu zeigen und selber keinen Schritt vor zu gehen, weil es ja der andere nicht macht. Einer muß halt mal den ersten Schritt machen.

Silberschwabe hat geschrieben:Lobbyisten: was hätten wir da nicht alles; Banken, Pharma, Chemie, Autobau etc., jeder macht Wahlkampf und ich kann mir nicht vorstellen, dass die freiwillig das Feld räumen. :(


Freiwillig wohl kaum, da kann aber jeder einzelne ein klein wenig nachhelfen.


Gruß Merlin

Silberklang
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Beitragvon Silberklang » 27.09.2009, 04:03

Silberschwabe hat geschrieben:Ihr habt Sorgen - Ausstieg wäre super, wenn wir jetzt schon die Alternativen hätten und sie auch den anderen aufs Auge drücken könnten. …


Gute, fundierte und detaillierte Informationen zur Thematik "erneuerbare Energien" findet man beim Solarförderverein Aachen:

www.sfv.de

Wenn man sich dort mal eingelesen hat (Vorsicht: sehr viel Material!), dann weiß man, daß wir die Alternativen jetzt schon
haben, nämlich 100 % Versorgung mit erneuerbaren Energien — ohne jegliches "Restrisiko" oder "Lichter-gehen-aus"—
Dümmlichkeiten gewisser Politiker und Lobbyisten; dafür mit Garantie auf hunderttausende von Arbeitsplätzen und positive
Auswirkungen auf Natur und Umwelt, also auf uns.

Der Gründer des SFV, Wolf von Fabeck, setzt sich seit Jahren mit seinem Verein, durch Vortragsreisen und dem sehr
empfehlenswerten "Solarbrief" (kann man abonnieren!) für eine echte Energiewende ein.

Auch hier gilt — wie bei Gesundheit, Geldanlage und anderen Themen:
informieren, informieren, informieren …

Klar, was da zu wählen ist, wenn einem das Thema Atomausstieg wichtig ist.

Gruß,

Silberklang
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Argentum
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Beitragvon Argentum » 27.09.2009, 09:44

Silberklang hat geschrieben:
Silberschwabe hat geschrieben:Ihr habt Sorgen - Ausstieg wäre super, wenn wir jetzt schon die Alternativen hätten und sie auch den anderen aufs Auge drücken könnten. …


Gute, fundierte und detaillierte Informationen zur Thematik "erneuerbare Energien" findet man beim Solarförderverein Aachen:

www.sfv.de

Wenn man sich dort mal eingelesen hat (Vorsicht: sehr viel Material!), dann weiß man, daß wir die Alternativen jetzt schon
haben, nämlich 100 % Versorgung mit erneuerbaren Energien — ohne jegliches "Restrisiko" oder "Lichter-gehen-aus"—

[...]

Gruß,

Silberklang


Ich hab mir das mal angetan und dann bei folgendem wieder aufgehört:
Maria Waffenschmidt zu 100% Erneuerbaren Energien

"Was bedeutet das für die Erneuerbaren Energien? Es bedeutet, dass keine dieser Energieformen alleine uns versorgen kann! [...] So ist es auch bei der Energie. Wenn die Sonne nicht scheint, weht oft der Wind. Wasser, Biomasse und Erdwärme sind unabhängig von Wetter und Jahreszeit nutzbar und können die Lücken füllen. Dann gibt es noch Stromspeicher. Die Speichertechnik wird ständig weiter entwickelt."

Das ist - gelinde gesagt - Schwachsinn nach dem Motto: Wind ohne Sonne und umgekehrt wird schon nicht passieren - was wenn doch, beschreibt sie äußerst nebulös mit "dann nehmen wir halt Erdwärme & Co". Wasser und Biomasse sind unabhängig von der Jahreszeit? Womöglich sollte sie mal einen Fluss und ein paar Felder in der Nähe zu verschiedenen Jahreszeiten besuchen und nochmal darüber nachdenken.

Wieviel neue (Fluss-)Wasser- und Gezeitenkraftwerke gedenken die denn zu bauen, um alleine die Grundlast zu gewährleisten? Und was werden die Naturschützer zwecks den Fischlein dazu sagen?
In Deutschland liegt die Grundlast im Winter bei ~50GW, momentan liefert davon die Wasserkraft in knapp 600 Anlagen ~2.6GW (mit Speicherwasser ~5.2GW - jedoch jahreszeitlich und wassermengenbedingt nicht konstant). Also noch knapp 11500 Anlagen dazu und wir könnten theoretisch eine mind. 50%ige Grundlastdeckung haben - supi neh? Gut, die 7 Cent mehr pro kWh werden wir dann auch noch verkraften...

Jo, und wer jetzt meint: Na dann nehmen wir doch Druckluft + Windenergie - der frage sich, wie lange er bis dahin im Dunkeln sitzen möchte - 20 Jahre so ungefähr?

Nicht in Abrede stellen will ich, dass man mit kombinierter Photovoltaik und Windkraft aus heutiger Sicht in etwa 5 Jahren 10-20GW Grundlast erzeugen könnte (man könnte mit Wind 2020 sogar >50GW machen, Voraussetzung wäre ein schöner Sturm), nebenbei müssten aber immernoch 30GW konventionelle Grundlast + 20-30GW konventionelle/erneuerbare nicht-Grundlast erzeugt werden.

Ausfallrisiko hast du immer (und besonders im Winter) - wer dazu eine passable Lösung mit EE`s hat, die unser Gasnetz nicht an die Belastungsgrenze und darüber hinaus bringt, möge dies bitte kundtun.

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Silberschwabe
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Beitragvon Silberschwabe » 27.09.2009, 21:42

Erst einmal: Danke Argentum, auf diesem Gebiet kenne ich mich nicht so gut aus.
Allerdings machen nicht nur Atomkraftwerke radioaktive Strahlung, da macht eine schmutzige Atombombe deutlich mehr. Natürlich muss einer anfangen, aber ich glaube kaum, dass der Iran oder Nordkorea sein Atomprogramm stoppt, nur weil wir unsere AKWs abschalten.

Silberklang
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Beitragvon Silberklang » 28.09.2009, 09:35

gelöscht
Zuletzt geändert von Silberklang am 28.09.2009, 09:40, insgesamt 1-mal geändert.
"Eine Investition in Wissen bringt immer noch die besten Zinsen." (Benjamin Franklin)

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Beitragvon Silberklang » 28.09.2009, 09:36

Guten Morgen Argentum und Silberschwabe,

Bei einem Beitrag anzufangen und gleich wieder aufzuhören, ohne sich ernsthaft in die Materie eingearbeitet zu haben,
kann vielleicht nicht ausreichen. Es geht um mehr, nämlich um die Vernetzung und intelligente Regelung vieler kleiner
und großer Stromproduzenten und neuer Speichermedien. Dies setzt auch ein neues Denken bei uns allen voraus.


Ich zitiere (1) mal von der Website des BUND, Quelle:

http://www.bund.net/bundnet/themen_und_ ... grundlast/

"Stromkonzerne behaupten: „Die erneuerbaren Energien liefern keine Grundlast und können deshalb unsere Stromversorgung
nicht übernehmen.“
BUND: Notwendig sind kleine, flexible Kraftwerke, die auf Versorgungsschwankungen reagieren können.

Als zentrales Argument für den Neubau von Kohlekraftwerken und den Weiterbetrieb der AKW wird von den Stromkonzernen
immer wieder die Notwendigkeit einer Grundlastversorgung ins Feld geführt – ein Beleg dafür, dass die großen Energiekonzerne
immer noch in den Strukturen von gestern denken. Notwendig sind kleine, flexible Kraftwerke, die auf Versorgungsschwankungen
reagieren können. Dies können zunächst vor allem Gas-Kraftwerke sein. Kohle- und Atomkraftwerke dagegen sind diesen
Anforderungen nicht gewachsen, weil sie darauf ausgelegt sind, rund um die Uhr die gleiche Menge Strom zu produzieren.
Ziel muss aber sein, dass die verschiedenen erneuerbaren Energien sich gegenseitig „regeln“ und eine kontinuierliche
Stromversorgung ermöglichen. Wie das funktioniert, wird gerade im Projekt „Regeneratives Kombikraftwerk“ in der Praxis
erprobt. Außerdem wird es in den nächsten Jahren darum gehen, ausreichend Speicher für die Zeiten bereitzustellen,
in denen viel Wind weht.

Denn das Energieversorgungssystem der Zukunft muss sich an der Windkraft orientieren."

Weiter unten auf der Website des BUND finden sich weitere Fakten gegen das Märchen einer Stromlücke, das uns gerne
immer wieder von der Atomindustrie erzählt wird — incl. einer Studie des Umweltbundesamtes (UBA).

Zum Thema regeneratives Kombikraftwerk, einer Pilot- und Simulationsstudie des Fraunhofer Instituts und des ISET
an der Uni Kassel, zitiere ich (2):

"Eine sichere Energieversorgung durch Erneuerbare Energien immer und überall – das Regenerative Kombikraftwerk
macht es möglich.

Das Regenerative Kombikraftwerk verknüpft und steuert 36 über ganz Deutschland verstreute Wind-, Solar-, Biomasse-
und Wasserkraftanlagen. Es ist ebenso zuverlässig und leistungsstark wie ein herkömmliches Großkraftwerk. Das
regenerative Kombikraftwerk zeigt, wie durch die gemeinsame Regelung kleiner und dezentraler Anlagen bedarfsgerecht
und zuverlässig Strom bereitgestellt werden kann.

"Kombikraftwerk" bedeutet, die Vorteile der verschiedenen Erneuerbaren Energien optimal zu kombinieren. Windenergieanlagen und
Solarmodule leisten je nach Verfügbarkeit von Wind und Sonne ihren Beitrag zur Stromerzeugung. Ausgleichend werden Biogas
und Wasserkraft eingesetzt: Je nach Bedarf werden sie in Strom umgewandelt, um kurzfristige Schwankungen auszugleichen
oder vorübergehend gespeichert. Einer Vollversorgung mit Erneuerbaren Energien steht technisch nichts im Wege.

Das Regenerative Kombikraftwerk ist eine Initiative der Firmen Enercon GmbH, Schmack Biogas AG und SolarWorld AG,
unterstützt durch viele Partner aus der Branche der Erneuerbaren Energien."

Quellen:
1 http://www.kombikraftwerk.de/
2 http://www.iset.uni-kassel.de/pls/w3ise ... p_lang=eng
3 http://www.kombikraftwerk.de/fileadmin/ ... ericht.pdf

Der Abschlußbericht weist sehr detaiiliert nach, daß eine Vollversorgung unseres Landes mit regenerativen Energien
im europäischen Verbund möglich ist (s. Seiten 12 ff und 31/32).

Aber der erste Schritt ist, daß wir anfangen, Neues zu denken, d.h. als möglich zu erkennen. Denn wie sagte schon
Albert Einstein: »Heutige Probleme kann man nicht mit derselben Denkweise lösen, durch die sie entstanden sind.«

Ich wünsche allen einen sonnigen Tag.

Gruß,

Silberklang
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Argentum
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Beitragvon Argentum » 28.09.2009, 12:38

Hallo Silberklang, Danke für Deine Links, ich dachte jedoch, ich hatte mich in meinem Beitrag deutlich ausgedrückt - ich zitiere nochmals und verdeutliche, worauf zu achten ist:

Argentum hat geschrieben:Ausfallrisiko hast du immer (und besonders im Winter) - wer dazu eine passable Lösung mit EE`s hat, die unser Gasnetz nicht an die Belastungsgrenze und darüber hinaus bringt, möge dies bitte kundtun.



Das Problem liegt wie bereits beschrieben im Winter, schauen wir uns mal die 3 Energielieferanten (+Speicher) des Kombikraftwerks dazu an:

- Wasser: Null Gefahr, Pumpspeicherkraftwerke haben keine Probleme mit den in Deutschland erreichbaren Minusgraden.

- Photovoltaik: Trotz höherem Wirkungsgrad bei niedrigen Temperaturen beträgt der Ertrag aufgrund der geringeren Sonnenstunden sowie möglicher Schnee- und Eisbedeckung nur ~25% des Sommervolumens. Hierfür muss also durch die anderen beiden rund 4MW mehr erzeugt werden.

- Wind: Einsetzbar bis -40°C sollten die Temperaturen hier nicht zum Stillstand führen. Glücklicherweise weht der Wind im Winter stärker/öfter als im Sommer, sprich mit ein paar Anlagen zusätzlich ließe sich der Solarausfall kompensieren. Problem: bei Eisgefahr an den Rotorblätter schalten die Betreiber heutzutage häufig die Anlagen aus Sicherheits- (obwohl eine Versicherung spottbillig ist) und Wirtschaftlichkeitsgründen ab - Abhilfe schaffen neuere beheizte oder (teuer) beschichtete Blätter. Je nach Größe sind das so 5-15kW Heißluftgebläse pro Blatt, macht etwa 2% Verlust.

-Gas: Naturgemäß wird in Deutschland im Winter geheizt (womöglich hilft hier auch die Klimaerwärmung ab), überwiegend mit Gas. Sprich wenn man im Winter das Erdgasnetz noch als Speicher und Transport für Biogas in der Größenordnung wie denen da vorschwebt nutzen will, müsste das erstmal kräftig ausgebaut werden. Ansonsten minimale Ausfallwahrscheinlichkeit.
Hätten wir bereits im Januar 09 diese 100% EE-Abdeckung gehabt, wäre das ganze meiner Ansicht nach in die Hose gegangen: Mit durchschnittlich 5,5km/h lag der Wind noch 1km/h unter den üblichen Sommerwerten. Dafür war es doppelt so sonnig wie üblich, jedoch extrem kalt.

Einfache Rechnung: 23.16MW soll das Kraftwerk machen (Export lass ich weg), davon hätten zu dem Zeitpunkt durchschnittlich 2.75MW aus Solar, 10.4MW aus Wind (Abzug aus geringerem Wind + Heizungsverlust), 4MW aus Biogas und 1.06MW aus dem Speicher gewonnen werden können. Wo sollen jetzt Deiner Meinung nach die fehlenden 4.95MW herkommen?

Streng genommen müssten sogar nochmal 0.25MW als fehlend dazugerechnet werden, denn wie man an deren Übersichtskarte sehen kann, stehen alle "Solar-Beispielanlagen" beschönigend im 1000er kWh/kWp-Bereich - hätte man im nördlichen Deutschland gebaut, wären es nur 900kWh/kWp.

Da steht zwar in ihren Ausführungen: bei Ausfällen machen wir "Import" - ja was soll denn der Quatsch, dann können wir auch gleich ständig importieren - hübscher Atomstrom aus Frankreich kostet das doppelte wie inländisch produzierter und ist damit immernoch 10x billiger als der dargestellte Energiemix des Kombikraftwerks. Und das sie sich mit dem Thema "Speicher" + Umsetzung nur unzureichend befasst haben, zeigen die die 8 Zeilen zu dem Thema auf Seite 10, die 2 Zeilen auf Seite 23 und die überaus umfangreiche Abschlussbetrachtung in 10 Zeilen auf 29/30. Mögliche Varianten werden gennant, mehr aber auch nicht. Offenbar wird vorausgesetzt, dass sich das Problem von alleine löst.

Was mir in dem ganzen Artikel fehlt, ist eine Maßnahme zur Verhinderung eines Überangebots an Strom an einem sonnigen stürmischen Tag, wenn nicht mehr viel Speicherkapazität vorhanden ist. Sitzen wir dann wie 2006 im Dunkeln oder was plant man dagegen?

Fazit: möglich ist es, die Frage ist zu welchem Preis, alleine für den Windanteil wären nach heutigem Stand 200Mrd. zu veranschlagen


edit: ich bin ein Trottel, allein schon die Annahme dafür 20.000-30.000 neue Gasheizkraftwerke in der bisher verwendeten Größenordnung in Deutschland bauen zu müssen, sollte dem Vorhaben den Boden entziehen
zum Vergleich: Vattenfall betreibt in Deutschland 5 Gaskraftwerke

peso46
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Beitragvon peso46 » 30.09.2009, 10:47

Die Lobby hat den Wahlkampf nicht nur geplant sondern auch gewonnen. Wenn ich die Äußerungen des schwarz lakierten Gelbfüßlers aus Baden-Württemberg anhöre komme ich jedenfalls zu dem Schluss.
Kaum einen Tag nach der Wahl prescht Öttinger vor und verlängert die Laufzeiten im Alleingang.
Man sollte jedes Kilogramm Plutonium das produziert wird in seinem Garten vergraben.
Allerdings kann ich mir nicht vorstellen dass die AKW Gegner sich das einfach gefallen lassen werden. Vielleicht war Wackersdorf ein laues Lüftchen gegen den Protest der dann losbrechen wird.

Auf eine strahlende Zukunft !!!!!!


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