domrepp » 12.06.2021, 10:28 hat geschrieben:Outback 1403 hat geschrieben:Ob Kohle " aus " ist, wollen wir doch erst einmal sehen. Deutschland ist schon lange nicht mehr der Bauchnabel der Welt.
Ich habe mir gestern erst ein paar Prognosen zum künftigen weltweiten Energie-Mix und Kohleverbrauch angesehen, weil ich in den Bereich investiere und auch noch zukaufe. Demnach wird der prozentuale Anteil bis zum Jahr 2030 - weltweit gesehen - zwar auf ca. 30 % sinken aber nominal um ca. 30-40 % ansteigen. Gründe sind ganz einfach das Bevölkerungswachstum und dazu noch der starke Verbrauch in Asien und Lateinamerika. Der Weltmarktpreis für Kohle ist übrigens in den letzten Monaten ganz saftig gestiegen.
Auch hier:
Aus gleichen Motiven lese ich gerade sehr viel zum Thema Ölförderung & -verbrauch. Was uns diesbzgl. in Deutschland erzählt wird bzw. was die Politiker(Gender-Sternchen Innen) glauben zu erreichen, spiegelt in keinster Weise die weltweiten Realitäten wider. Es gibt Länder (vor allem Entwicklungsländer) auf der Welt, die gerade dabei sind zu versuchen, ihren Wohlstand auf dieser Ressource aufzubauen. Da werden die sich weder von Mutti noch Annalena oder Kretel abhalten lassen. Sind leider (wähle ich bewusst, da ich es auch gerne anders hätte, glaubt mir!) Realitäten, die man bekämpfen oder schlicht akzeptieren kann.
Die Energiepolitik in Deutschland ist komplett faktenfrei. Allein die Chemie-Industrie hat schon Bedarf an "grünem" Strom in einer Menge angemeldet, die dem gesamten aktuellen Stromverbrauch in Deutschland entspricht, soll alles von Gas auf E-Strom und "Grün"-Wasserstoff umgestellt werden: 550 Terrawattstunden pro Jahr
https://www.energie-klimaschutz.de/co2-neutrale-chemie/Der Bedarf an Strom zur Erzeugung von "grünem" Wasserstoff für die Stahlindustrie oder für die Elektroautos ist auch noch nicht eingeplant. Räumt inzwischen sogar der Bundespizzaminister ein
https://www.boerse-online.de/nachrichte ... 1030514847Derweil wurde in einer Studie eines Helmholtz Zentrums festgestellt, dass sich die Windparks in der Nordsee inzwischen gegenseitig den Wind "klauen".
"Wind in der Nordsee könne als „limitierte Ressource“ betrachtet werden, lautet das Fazit der Forscher. Mit den gegenwärtigen Ausbauplänen seien lokal die Grenzen der Ausbeutung dieser Ressource erreicht"
https://www.heise.de/hintergrund/Studie ... 66394.htmlPV-Module werden in einem Land mit 1000 Sonnenstunden nur ein Sahnehäubchen sein oder wir verzichten im Winter auf Strom. Biosprit vom Acker steht in stärker werdender Konkurrenz zu Nahrungsmitteln und Windkraft-Onshore nähert sich seiner gesellschaftlich akzeptierten Sättiungsgrenze.
An der Küste kann man ggf. noch geschnetztelten Regenwald in umgerüsteten Kohle-Kraftwerken verbrennen aber im Süden geht das wg. der Logistik nicht.
https://www.spektrum.de/news/wie-holzpe ... en/1396570Außerdem gibt es da ja auch das Leitungsproblem... 15 Jahre Bauzeit, dann ist 2036 bevor eine heute beschlossene Leitung in Betrieb geht, sofern man das Glück hat die Kabel zu bekommen (hier neben Kupfer auch auf Aluminium achten).
Ich denke Erdgas wird deutlich verstärkt nachgefragt werden. Zum einen hat es pro kWh erzeugtem Strom weniger CO2 (toll für die Statistik), die Gasleitungen können ungeheure Energiemengen transportieren (erheblich mehr als eine Stromleitung), es ist speicherbar, Gaskraftwerke lassen sich vergleichsweise leicht und kostengünstig bauen, außerdem haben wir einen zuverlässigen Lieferanten, der gerade eine neue Pipeline in Betrieb genommen hat.
Ich habe daher diese Woche Gazprom zugekauft, gibt es leider nur als ADR, weswegen 10% der Dividende als Gebühr versacken. Dennoch in meinen Augen ein zuverlässiger Lieferant und immer günstiger als US-Frackinggas. So bin ich auch gegen höhere Gaspreise bei der eigenen Heizung gehedged