Aktuelle Zeit: 29.03.2024, 00:53

Silber.de Forum

VW Skandal? Schaut auf Boeing!

Hier können Sie lesenswerte Nachrichten zur Börse, Euro / Dollar, Öl, Finanzkrise, Inflation, Wirtschaft etc. aus Deutschland und dem Rest der Welt einstellen.

Moderatoren: winterherz, Mod-Team, Mahoni, Forum-Team

Benutzeravatar
Tykon
1 kg Barren Mitglied
Beiträge: 1083
Registriert: 30.03.2016, 11:14

Re: VW Skandal? Schaut auf Boeing!

Beitragvon Tykon » 27.01.2020, 09:36

Bumerang hat geschrieben:Tykon,

hier Mal ein Paar Infos zum 787!

https://www.spiegel.de/wissenschaft/tec ... 80176.html

https://www.spiegel.de/wissenschaft/tec ... 72708.html

Es gibt Gerüchte, dass Ryanair auf Airbus umsteigt.

https://reisetopia.de/news/ryanair-plan ... estellung/

Danke für die Links.

Sind allerdings keine Gründe, die mich davon abhalten würden mit einer 787 zu fliegen.
Ich kann die Floskel "bleibt Gesund" nicht mehr hören oder lesen. Es kotzt mich mittlerweile an. smilie_44

Anzeigen
Silber.de Forum
san agustin
Silber-Guru
Beiträge: 8297
Registriert: 20.11.2009, 21:43
Wohnort: am schwungrad europas

Re: VW Skandal? Schaut auf Boeing!

Beitragvon san agustin » 27.01.2020, 10:15

Oder andere Sichtweise:
Wenn ich wählen dürfte: Airbus !
smilie_38

Benutzeravatar
Bumerang
Silber-Guru
Beiträge: 5674
Registriert: 18.05.2010, 10:50

Re: VW Skandal? Schaut auf Boeing!

Beitragvon Bumerang » 27.01.2020, 13:10

Gruß

Bumerang
________________________________________

Entweder man hat Kapital oder man ist Kapital

Stefan20
1 Unze Mitglied
Beiträge: 12
Registriert: 04.02.2020, 10:21

Re: VW Skandal? Schaut auf Boeing!

Beitragvon Stefan20 » 06.02.2020, 10:15

Bumerang hat geschrieben: Wer wird noch in eine Boeing steigen, wenn ein Airbus das gleiche Ziel abfliegt????


In Europa ist man sowieso meistens mit Airbus unterwegs, oder? Bin noch nie mit Boeing geflogen.

Benutzeravatar
Bumerang
Silber-Guru
Beiträge: 5674
Registriert: 18.05.2010, 10:50

Re: VW Skandal? Schaut auf Boeing!

Beitragvon Bumerang » 10.02.2020, 17:19

Um ehrlich zu sein, hatte ich nicht so drauf geachtet. Nur bei Ryanair durch die harten Landung, bin ich auf die Marke aufmerksam geworden. Hielt zunächst die Airline, bzw die Piloten für verantwortlich. Doch da ich mit Airbus immer weich gelandet war, und bedingt durch die zwei Abstürze, habe ich den Zusammenhang zwischen Marke und Landung einfach Mal für mich festgestellt.

Ich vertraue Boeing nicht mehr. Das ist für mich erledigt.
Gruß

Bumerang
________________________________________

Entweder man hat Kapital oder man ist Kapital

Benutzeravatar
Bumerang
Silber-Guru
Beiträge: 5674
Registriert: 18.05.2010, 10:50

Re: VW Skandal? Schaut auf Boeing!

Beitragvon Bumerang » 19.02.2020, 17:51

https://www.tagesschau.de/wirtschaft/bo ... k-101.html

Fremdkörper im Tank!

Ich bin Mal gespannt, was passiert, falls der Max wieder zugelassen wird. Wie wohl die Passagiere damit umgehen.
Gruß

Bumerang
________________________________________

Entweder man hat Kapital oder man ist Kapital

Benutzeravatar
Tykon
1 kg Barren Mitglied
Beiträge: 1083
Registriert: 30.03.2016, 11:14

Re: VW Skandal? Schaut auf Boeing!

Beitragvon Tykon » 19.02.2020, 18:11

Mangels tatsächlicher Möglichkeiten vermutlich nichts bzw. nicht viel.

Viele Airlines geben bei der Buchung den genauen Maschinentyp nicht an. Und wenn eine Airline mehr als nur einen Typ verwendet, berechtigt ein kurzfristiger Fluggerätewechsel nicht zur Ticketstornierung.

Einzig, wenn bei Buchung direkt die Max angegeben ist, oder es keine anderen Maschinen bei der Airline gibt, kann ich mir vorstellen, dass einige dann nicht buchen werden.

Ob dies eine Mehrheit sein wird, wage ich zu bezweifeln. Ich glaube nicht, dass sich die meisten bei einer Flugbuchung überhaupt Gedanken um den Typ machen.
Ich kann die Floskel "bleibt Gesund" nicht mehr hören oder lesen. Es kotzt mich mittlerweile an. smilie_44

Benutzeravatar
haehnchen03
Silber-Guru
Beiträge: 6446
Registriert: 27.04.2010, 10:51
Wohnort: Bayern / Mittelfranken

Re: VW Skandal? Schaut auf Boeing!

Beitragvon haehnchen03 » 20.02.2020, 06:11

Ich glaube der Flugpreis ist da ein großes Kriterium.
"Lerne fleißig das Einmaleins, so wird dir alle Rechnung gemein" Adam Ries

Benutzeravatar
HerrHansen
1 kg Barren Mitglied
Beiträge: 1448
Registriert: 28.12.2010, 08:19

Re: VW Skandal? Schaut auf Boeing!

Beitragvon HerrHansen » 20.02.2020, 08:21

haehnchen03 hat geschrieben:Ich glaube der Flugpreis ist da ein großes Kriterium.


Oder überhaupt die passable Möglichkeit ein Ziel erreichen zu können!

Ich schaue dann eher auf renomierte Fluggesellschaften. Nächste Woche habe ich so eine traumhafte Verbindung EWG/B737, ACA/B787, ACA/A321. Auch wenn EWG zur LH gehört ist die Flotte aus meiner Sicht eher grenzwertig, aber innerhalb Europas noch akzeptabel.

Mein Liebling ist immer noch BTI, was war das schön mit den Propeller-Maschinen (DH8D) über die Ostsee ins Baltikum. Aber die fliegen alle raus und werden durch A220-300 ersetzt, eine gute Wahl. Und auch die letzten letzten B737 werden dieses Jahr dort abgestoßen. Kostenvorteil bei gleicher Kapazität 22%. Übrigens eine sehr aufstrebende Airline
"There ain’t no such thing as a free lunch" Milton Friedman
Irgendjemand wird dafür bezahlen - er wird es noch nicht wissen...

Benutzeravatar
Bumerang
Silber-Guru
Beiträge: 5674
Registriert: 18.05.2010, 10:50

Re: VW Skandal? Schaut auf Boeing!

Beitragvon Bumerang » 20.02.2020, 14:19

So locker wie ihr, scheint Boeing das nicht zu sehen!

https://www.google.com/amp/s/amp.focus. ... 97331.html

Klar hat man kein Recht auf ein Flugzeug Typ. Doch zeigen die Airlines das an und man hat die Wahl bei der Buchung. Wenn plötzlich 50% der Flüge mit einer "Ersatzmaschine" stattfinden, spricht sich das schnell herum und die Fluggesellschaft wird selbst ein Problem bekommen.

Ich bin gespannt, welche ihren Ruf, Boeing zu Liebe, riskiert.

Ja, der Preis wird zwar eine Rolle spielen. Ich gehe davon aus, dass Airlines aus Afrika und Südamerika sie billig abkaufen werden.
Gruß

Bumerang
________________________________________

Entweder man hat Kapital oder man ist Kapital

Benutzeravatar
HerrHansen
1 kg Barren Mitglied
Beiträge: 1448
Registriert: 28.12.2010, 08:19

Re: VW Skandal? Schaut auf Boeing!

Beitragvon HerrHansen » 20.02.2020, 14:42

Bumerang hat geschrieben:Ich bin Mal gespannt, was passiert, falls der Max wieder zugelassen wird. Wie wohl die Passagiere damit umgehen.


Bei Ryanair bekommt sie eine abweichende Bezeichnung, d.h. wenn es keine der sonst üblichen 737-800 ist (453 Stck an der Zahl), wird es eine max sein. Dann werden die max/x dann eben auf Strecken mit unkritischer Kundschaft eingesetzt.
Und sonst werden sie dann wie von Dir befürchtet den patriotischen Heimatmarkt, LATAM, Afrika und Asien bedienen. THY hat ja auch allerhand geordert. Könnte für den Hub in Istanbul dann schwieriger werden.

ich meine, wer hat ab Mitte der 80er noch MDD ausserhalb der Fracht eingesetzt? Fast nur iberische und US-Gesellschaften. Wer fliegt Tu oder Iljuschin? nur RUS- und Nachfolge-Gesellschaften oder Busch- und Hilfsflieger in Afrika. Aber auf den Routen hast Du dann meist auch keine Wahl.

Aber auch wenn Teile in Tanks lagen - im Rahmen der großen Inspektionen/Wartungen kommt das raus. Und was ordnungsgemäße Wartungen habe ich doch hohe Erwartungen an westliche Carrier.

Ich für meinen Teil war im vergangenen Herbst beispelsweise von Sunexpress bedient. Ging logistisch einfach nicht anders als den Touri-Frachter zu nehmen, weil das Ziel einfach viel schneller erreicht werden könnte und es keinen anderen Dirketflug gab. Aber auf die werde ich z.B. ab sofort verzichten - lieber fahre ich dann 5 Stunden Taxi im Zielland.
"There ain’t no such thing as a free lunch" Milton Friedman
Irgendjemand wird dafür bezahlen - er wird es noch nicht wissen...

Benutzeravatar
Bumerang
Silber-Guru
Beiträge: 5674
Registriert: 18.05.2010, 10:50

Re: VW Skandal? Schaut auf Boeing!

Beitragvon Bumerang » 20.02.2020, 19:50

Wie auch immer, ist der Schaden für Boeing immens.
Gruß

Bumerang
________________________________________

Entweder man hat Kapital oder man ist Kapital

wintertanne
10 Unzen Mitglied
Beiträge: 168
Registriert: 11.06.2014, 17:35

Re: VW Skandal? Schaut auf Boeing!

Beitragvon wintertanne » 23.02.2020, 21:16

Die Thematik um Boeing ist sehr komplex, leider kann die Presse das Problem nur bedingt erklären.

Das Problem um die 737MAX ist weniger das es eine Boeing aus dem Jahr 1960 mit Facelift ist, es ist das Ergebnis aus Kostendruck und Leistungsdruck, der am Ende zu dem Führt was wir jetzt sehen.
Wir können für 19,99€ rumjetten.
Auch die stetig steigenden Fluggastrechte für Erstattungen führen dorthin, wo es der Fluggast eigentlich nicht haben will.
Um Kosten zu sparen, wir alles getan. Dinge die vorher ausgeschlossen waren, sind heute salonfähig.

Boeing musste ein neues Flugzeug präsentieren, kostengünstiger als das Vorgängermodell. Und das schnell. Eine Neuentwicklung dauert in der Luftfahrt 15 Jahre, Zeit die man derzeit nicht bekommt. Also packt man das dran, was es gerade gibt und schaut, das es ins alte Modell passt. Also gab es im Falle der 737MAX größere Triebwerke. Die sparen gut 10% Kraftstoff. Nun musste man die Triebwerke aufgrund der Größe weiter nach vorne setzen und dabei etwas anheben. Soweit alles im Rahmen. Das „neue“ Flugzeug ist fertig, es fliegt sicher, es fliegt gut.
Jetzt kommen die Kunden (Airlines) und verlangen, dass es auch von Piloten geflogen werden darf, die bisher die älteren Muster fliegen. Man muss wissen, das Piloten zum Führen von kommerziellen Großgerät sogenannte Type Rating benötigen, also Lizenzen exakt auf das entsprechende Modell bezogen (vereinfacht gesagt, er hat ein Führerschein und muss danach zu VW und ein 3 wöchiges Training absolvieren. Danach darf er den VW Golf 7 fahren. Sonst NICHTS). Ein Berufspilot darf nur 2 Ratings gleichzeitig bedienen. Daran sind noch Faktoren geknüpft, die jetzt zuweit führen.
Die 737MAX hat aufgrund der Änderungen andere Flugeigenschaften als die 737NG (Vorgängermodell). Sie ist auch mit der Änderung ein sicheres Flugzeug. Nun gab es das Problem das ein Pilot ein eigenes Type Rating für die 737MAX braucht. Eben wegen dieser Eigenschaft. Das wollten die Kunden nicht, denn das würde enorme Kosten bedeuten, man könnte die Piloten nicht mehr flexibel einsetzten.
Also forderte man an Boeing, das man sich was einfallen lässt. Sonst kaufe man das neue Modell nicht. Also erfand man die zurecht inakzeptable Lösung mit dem MCAS. Das MCAS sorgt im Grunde dafür, das sich die 737MAX wie eine 737NG anfühlt. Die aerodynamische Eigenheit der 737MAX , bei vollem Schub sorgen die größeren Triebwerke für ein wesentlich stärkeren Moment die Nase anzuheben, wurde mit dem MCAS an das Verhalten der 737NG angepasst. Letztens eine technische Raffinesse die schlampig umgesetzt wurde.
Aber mit dieser Einrichtung hat die Behörde erlaubt, das Piloten kein eigenes Rating benötigen, ein ComputerTraining reicht aus.
So war es Möglich, das ein Pilot in die 737MAX einsteigt und glauben könnte, er fliegt ein 19 Jahre älteres Flugzeug. Am Ende ein riesiges Kapitalistisches Drama.

Natürlich relativiert es nicht das Geschehen, aber es ist ein Geschwür das uns in der Luftfahrt erstickt. Kunden sind so preissenibel bei Flugreisen, das ein unterschied von 2 € den Zuschlag ausmacht.

Und das betrifft Boeing wie Airbus, auch der Name der Fluggesellschaft ist egal. Jeder sucht das letzte Stellglied, wo man 0,0x€ sparen kann.

75% der dokumentierte Defekte tritt auf dem letzten Tagesflug auf, auf dem Weg zu einem Flugplatz mit eigener Technik.
Das Personal wird zunehmend ausgedünnt, Personen mit Entscheidenden Lizenzen und Verfügungen sind mit zig Aufgaben betreut. Die arbeitet machen wenig Qualifizierte, angelernte Kräfte. Die Leute mit Erfahrung sind oft nur am Telefon. Fluggesellschaften zahlen für die Technikerstunde unter 50€, sonst bist du raus. Da ist kein Platz für Hochqualifizierte an jeder Stelle.
Piloten müssen z.T dafür bezahlen, das sie fliegen dürfen.
Die Gesetzgebung erlaubt Entschädigungen von 600€ Pro Kopf, wenn der Flieger wegen einem technischen Defekt stehen bleibt.

Leute , wacht auf. Jeder ist ein Teil des Problem. Natürlich hat der Kunde keinen direkten Einfluss, aber jedem muss klar sein, wie groß die Last auf den Leuten liegt, die den Flug abbrechen lassen.
Ein Flieger mit 250 Mann an Bord, der nicht fliegt, versucht schnell einen Millionenbetrag, 600€ Schadenersatz, Unterbringung im Hotel plus Verpflegung und Transfer. Ersatzmaschine muss umpositionieren, fehlt am nächsten Tag....
Als Techniker machst du das für ein Unternehmen genau 1x. Ein 2x und du bist raus. Im Zweifel holt sich die Firma einen 2 Mann ran, der schmerzbefreiter ist.


Es ist wirklich erstaunlich, das die Opferzahlen stetig sinken. Und doch zeigt Boeing auf, wo die Grenzen im System Luftfahrt liegen.
If you only Pay penuts, you only get monkeys.

Frank the tank
Silber-Guru
Beiträge: 3223
Registriert: 25.04.2016, 12:58

Re: VW Skandal? Schaut auf Boeing!

Beitragvon Frank the tank » 23.02.2020, 22:09

Das gleiche läuft bei Bombardier ab.
Billiglieferanten mit schlechter Qualität, Leiharbeiter, Zeitarbeiter ....
Irgendwann knallt es in jeder Branche .....
Wurstfabrik Wilke ...

Benutzeravatar
Bumerang
Silber-Guru
Beiträge: 5674
Registriert: 18.05.2010, 10:50

Re: VW Skandal? Schaut auf Boeing!

Beitragvon Bumerang » 24.02.2020, 11:07

So einfach ist das nicht, wintertanne.

Ich stimme der Beschreibung der Situation bei Boeing grundsätzlich zu, doch mein Fazit ist ein Anderes.

Wettbewerb gibt es immer und dem muss man sich stellen. Es gibt KEINE Entschuldigung, wenn man aus wettbewerbsgründen an der Sicherheit spart. PUNKT. Ein physikalisch nicht stabiles Flugzeug zu bauen, ist m.M.n. kriminell.

Boeing muss sich eingestehen, dass es den Wettbewerb mit Airbus verloren hat. Das ist symptomatisch für ein Großteil der US Industrie. Denn Airbus hat das gleiche Problem mit Kunden, die billig fliegen wollen und entsprechender Airlines die billig kaufen wollen.
Genau so ist die Stärkung der Passagierrechte kein ausschließliches Problem von Boeing. Ich begrüße diese Gesetzesänderungen! Mit welchem Recht darf eine Airline, Passagieren unbegrenzt höhere Kosten zu verursachen?

Boeing hat den Dino 737 einfach nur weiter geflickt anstatt auf Innovation zu setzen. Das ist deren Hauptproblem!
 

Deshalb sind die "geizigen" Kunden ein absolutes Scheinargument.

 

Zufällig habe ich in einem Management Seminar über besonders erfolgreiche Unternehmen, bzw deren Geschäftspolitik etwas gelernt, das der Aussage, die „geizigen Kunden“ wären das Problem, widerspricht. Zur damaligen Zeit waren folgende Unternehmen genannt: Zara, Cirque de Soleil, Vodafone (inzwischen nicht mehr) und Southwest Airline, der erste Billigflieger der Welt. All diese Unternehmen hatten etwas innovatives in der Branche hervorgebracht.  Zarra den 14 Tage Taktung der Mode, CdS hat jedem Künstler fast alle Forderungen bzgl. Ausstattung der Nummer erfüllt, aber bei einem vergleichbar kleineren Gehalt, bei Vodafone weiß ich nicht mehr.

Bei Southwest ist die Story besonders interessant.

Vor den Billigfliegern gab es meist sogenannten Hub-and-Spoke Verbindungen der großen Fluglinien.

Heißt, z.B. Lufthansa hat aus ganz Deutschland über interne Flüge die Passagiere nach Frankfurt gesammelt, um sie z.B. nach New York zu fliegen.  Auf den internen Verbindungen hat man kaum bis gar nichts verdient, da die Flieger nicht voll waren und viel auf dem Boden standen, dafür aber auf der Langstrecke nach New York oder sonst wohin.

In den USA gab es auch Hubs die alle Passagier aus dem Bundesland gesammelt haben, um sie dann auf die andere Seite des Landes lukrativ zu fliegen.

Es gab damals 4 große Fluggesellschaften, die ein Oligopol bildetet und mit allen Tricks verteidigten, weshalb die Flüge entsprechend teuer waren. Um eine neue Airline in Betrieb zu bekommen, mussten unheimlich viele Bürokratische Hürden genommen werden. Viele davon unbegründet und nur Ergebnis der Lobbyarbeit der Großen.  Hat man das irgendwie geschafft, stieß man auf das nächste Problem. Um von den Großflughäfen Langstreckenflügen absolvieren zu dürfen, außerhalb des Bundeslandes, mussten weitere Hürden genommen werden. So in etwas war das. Wer mehr Details kennt, kann sie hier posten.

Was weniger bürokratisch ging, waren Direktflüge, sogenannte Point-to-Point Verbindungen von Kleinflughäfen innerhalb eines Bundeslandes. Die Großen wussten, dass das kaum rentable sein würde. Ein Flieger verbraucht bei Start und Landung den meisten Treibstoff. Je kürzer die Strecke, desto schlechter die Rentabilität, weil der Verwaltungsaufwand gleich groß ist.

Allso musst man sich etwas einfallen lassen, um rentabel zu sein. Die Flieger mussten auf den Kurzstrecken auf alle Fälle voll sein.  So hat man die Ticketpreise stark reduziert, kurz vor dem Flug sogar zu Selbstkosten angeboten, Hauptsache der Flieger war voll. Klar war auch, dass es dann kein Service mehr gab. Dafür aber ein unvergleichbar günstiger Preis. Auf einer Strecke von 2 bis 3 Stunden, braucht man nicht unbedingt warmes Essen.  Auch hat man den Piloten geringere Löhne bezahlt, aber, und das war innovativ, ihnen ein quasi nine to five Job angeboten. Also morgens zu Arbeit abends nach Hause. Das war bei den Großen unmöglich. Ein weiterer Aspekt war, dass Langstreckenflüge langweilig waren. Piloten mögen Starts und Landungen und nicht zu Passagieren des Autopiloten zu verkommen. Sie flogen also von A nach B nach C nach D und dann wieder nach A zurück. Jeden Tag viele „geilen“ Starts und Landungen und abends mit dem Nachbarn grillen. Deshalb gab es auch keine Probleme, Piloten zu rekrutieren die mit weniger Geld zufrieden waren.

Die Flieger waren deutliche länger in der Luft die Verwaltung einfacher, die Gebühren bei den Kleinflughäfen geringer und so hatten sie die zunächst höheren Kosten wieder wett gemacht. Sie verdienten sogar genug Geld, um zu expandieren. Gleichzeitig hatten die Großen auf den Kurzstrecken aber ein Problem bekommen, denn auf denen waren sie schlicht nicht mehr wettbewerbsfähig. So waren ihre Flieger auf den Kurzstrecken nur mit den Passagieren belegt, die Anschlussflüge auf Langstrecken absolvierten, was sie noch weniger rentabel machte.  So begann die Erfolgstory der Billigflieger aufgrund des Oligopols der großen Fluggesellschaften.

Der Passagier als Kunde hatte gar keine Karten im Spiel! Er hat nur vom Wettbewerb profitiert.

Es mag zwar sein, dass heute Ryanair die Kosten bei Boeing stark gedrückt hatte. Doch nur weil Ryanair richtig kalkuliert kann. Mehr verbrauch muss heißen, kleinerer Preis. Boeing ist schließlich nicht gezwungen den Preis zu akzeptieren. Es sei denn, die Aufträge gehen generell zurück, weil sie im Wettbewerb den Kürzeren ziehen.

Die Flugzeuge wurden im Laufe der Zeit immer leiser, leichter und besser. Naja, nicht alle :-). Das spricht noch mehr für Kleinflughäfen und „Billigflieger“!

Der Spruch „Geiz ist geil, ist zwar provokativ. Doch wenn man das zu Ende denkt, muss jedem normal denkenden Menschen klar sein, dass das für jeden BWL-er das Butter und Brot Geschäft ist.

Warum darf denn der Kunde nicht sparen? Nur weil der BWL-er eine höhere Marge möchte?

Monopole und Oligopole müssen dem freien Markt weichen.

Mögen die Besseren gewinnen.

 

 

 
Gruß

Bumerang
________________________________________

Entweder man hat Kapital oder man ist Kapital


Zurück zu „Neue Nachrichten zu Deutschland und der Welt “



Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 54 Gäste