Aktuelle Zeit: 18.04.2024, 06:42

Silber.de Forum

immer schön ETFs kaufen BlackRock auf arte

Hier können Sie lesenswerte Nachrichten zur Börse, Euro / Dollar, Öl, Finanzkrise, Inflation, Wirtschaft etc. aus Deutschland und dem Rest der Welt einstellen.

Moderatoren: winterherz, Mod-Team, Mahoni, Forum-Team

Benutzeravatar
Straati
10 Unzen Mitglied
Beiträge: 269
Registriert: 19.03.2019, 21:47

Re: immer schön ETFs kaufen BlackRock auf arte

Beitragvon Straati » 19.09.2019, 13:24

Ich hoffe ihr seid nicht bei NEL ASA investiert. Da sind meine Tränen noch nicht ganz getrocknet.
Der, die, das, wer, wie, was, wieso, weshalb, warum,
wer nicht fragt, bleibt dumm!
Aktueller denn je.

Anzeigen
Silber.de Forum
domrepp
1 kg Barren Mitglied
Beiträge: 1383
Registriert: 24.09.2011, 13:48

Re: immer schön ETFs kaufen BlackRock auf arte

Beitragvon domrepp » 19.09.2019, 13:42

CasaGrande hat geschrieben:

Wettbewerbskommissare, Kartellbehörden und Ökonomen sind alarmiert und aufmerksam - sollten sie jedenfalls sein.


Bleiben wir bei den möglicherweise steigenden Preisen für Flugtickets. Dies ist aktuell eine ernsthaft diskutierte Maßnahme. Allerdings ist es die unsachliche Hysterie der Klimaaktivisten, welche die fehlgeleiteten Stimmenfänger aus der Politik dazu animiert, diese Verteuerung anzustreben. Blackrock und "common ownership" mögen das ausnutzen oder sogar im Hintergrund antreiben … ermöglicht wird es aber dank der überzogenen "Rettungsfantasien" weiter Teile der Gesellschaft.


Zwei völlig nachvollziehbare Bemerkungen!! Daran sieht man aus meiner Sicht aber wunderbar das völlige Politikversagen und der evtl. damit verbundene Kritikpunkt, dass Unternehmen zu großen Einfluss haben.

Zum ersten Punkt: Ganz aktuell erlebt ich am eigenen Leib, wie schwer es ist, einen fairen Tarif bei Mobilfunkanbietern (Mobil, Festnetz, Internet, Kabel) verlängert zu bekommen - völlig egal wie lange man schon Kunde ist. Wenn man qualitativ gute Anbieter mit verlässlichem Netz habe möchte, bleiben aus meiner Sicht nur 2 Anbieter in DE. Der eine hat jetzt noch einen großen Wettbewerber im Kabel-/Internet/-Telefongeschäft übernommen und damit noch weniger Spielraum für Konkurrenz gelassen. Warum wird dem zugestimmt von den Behörden??

Zum zweiten Punkt: Ganz klar, ab sofort regiert blinder Aktionismus und Stimmenfang bei grünen Themen. Unternehmen sind allerdings viel zu schlau, um sich das nicht zunutze zu machen. Bevor die Politik das schnallt, sind bereits Milliarden verdient. Da wird mit Sicherheit im Hintergrund interveniert.

Tja, schwieriges und spannendes Feld zugleich.

redtshirt
500 g Barren Mitglied
Beiträge: 660
Registriert: 16.07.2011, 18:42

Re: immer schön ETFs kaufen BlackRock auf arte

Beitragvon redtshirt » 19.09.2019, 21:19

wer zahlt, der schafft an und sagt wo es lang geht. Der Eigentümer der Firma (Aktionäre) entscheiden wie es läuft. Viele halten halt Blackrock für die richtige Instanz um ihr Geld zu verwalten und als zuverlässigen Partner um ihre Rechte wahr zu nehmen.
Wenn der Staat es besser kann, dann kann er das doch tun. Die Mittel sind ja unbegrenzt, dank EZB. Die Geschichte zeigt, dass der Staat leider nichts kann. Der BER ist ja nur die Spitze des Eisbergs. Auch scheint (Stand gerade) Blackrock besser das Geschäft zu kennen als die Investabteilungen von DB und Co.
Jeder Verbraucher kann seine Entscheidungen treffen.
Die "Doku" ist wertend, ohne Beweise. Nur Indizien. Liegt eine Straftat vor, so kann man diese zur Anzeige bringen. Die Wahrheit liegt vermutlich wieder irgendwo dazwischen.

MaciejP
10 Unzen Mitglied
Beiträge: 320
Registriert: 05.04.2012, 01:13

Re: immer schön ETFs kaufen BlackRock auf arte

Beitragvon MaciejP » 20.09.2019, 08:39

buntebank hat geschrieben:und Du wunderst Dich das halb Afrika nach Europa will -
oder darueber das Mieten in Städten absurde Ausmasse annehmen?
(die Liste aller weiteren daraus resultierenden Nachteile ist ellen-elend-lang...)

Du konstruierst hier irgendwelche Dinge zusammen, ohne die Zusammenhänge tatsächlich zu erklären. Was hat Afrika mit Blackrock zu tun? Was mit den Mieten? Und vor allem, wieso ist das problematischer, wenn Blackrock Anteile an einem Unternehmen hält, statt irgendwelcher anderer Anleger? Sind die weniger auf Rendite aus? Agieren die mit ihren Stimmrechten weiser und altruistischer? Es ist ja nicht so, als würden die Leute gezwungen, ihr Geld den großen Vermögensverwaltern anzuvertrauen. Offensichtlich gibt es bei denen aber die Präferenz, ihre Stimmrechte im Austausch für eine kostengünstige und breit gestreute Anlage in bestimmte Märkte abzutreten (geht mir übrigens auch so).

Common-Ownership mal ganz simpel erklaert:
Cola und Pepsi gehoeren den selben Leuten.
es findet kein Konkurrenz-Kampf mehr statt -
weder bei der Qualität noch beim Preis.

Mit Übertreibungen scheinst du ja nicht sparsam zu sein. Um bei den genannten Beispielen zu bleiben: Blackrock hält aktuell etwa 6% der Anteile an Coca Cola und knapp 7% der Anteile an Pepsi. Das sind Werte, bei denen eine Stimme beim Unternehmen schon ein gewisses Gehör findet. In der Doku wurde der Eindruck vermittelt, den du grad nochmal übersteigerst, als würde Blackrock da das Sagen in beiden Läden haben. Der Anteil reicht aber noch nicht mal annähernd, um Entscheidungen zu blockieren, geschweige denn eigene Vorgaben durchzudrücken.
Es ist noch nicht mal klar, wie groß diese Effekte aus Common Ownership überhaupt sind, ab welchem gemeinsamen Anteil sie auftreten und wie stark die Auswirkungen wirklich sind. "Es findet kein Konkurrenz-Kampf mehr statt" ist jedenfalls offensichtlicher Unsinn.

Firmen wird erzählt wie sie ihr Geschäft zu führen
und Regierungen wird erzählt wie sie ihre Staaten zu führen haben -
von irgendwelchen Investor-Fuzzies welche den Hals niemals voll bekommen.

Erzählen können die viel. Was am Ende davon umgesetzt wird, steht nochmal auf einem ganz anderen Blatt. Aus der Doku ging auch nicht hervor, wo Blackrock nun konkret Einfluss genommen hat, wo die "eingeflüsterten" Maßnahmen tatsächlich umgesetzt wurden und wie viel Einfluss das Unternehmen letztlich nachweislich auf andere Unternehmen und Regierungen hat. Zu viele Fakten könnten ja auch das schöne Bild zerstören, das man sich aus Indizen, Vermutungen und starken Meinungen zusammengezimmert hat ... :wink:

Benutzeravatar
saho111
10 Unzen Mitglied
Beiträge: 112
Registriert: 24.07.2019, 14:41

Re: immer schön ETFs kaufen BlackRock auf arte

Beitragvon saho111 » 20.09.2019, 09:08

Die Überlegungen mit dem "Common Ownership" halte ich auch für übertrieben. Fluggesellschaften und Getränkehersteller sind im Wettbewerb um Marktanteile zu gewinnen. Auf Dauer können Preisabsprachen nicht aufrecht gehalten werden. Entweder es kommen neue Wettbewerber auf oder der Konsument weicht auf Surrogatprodukte aus.

Aber wie gesagt, ich bin kein Freund mächtiger Finanzkonzerne.

Frank the tank
Silber-Guru
Beiträge: 3230
Registriert: 25.04.2016, 12:58

Re: immer schön ETFs kaufen BlackRock auf arte

Beitragvon Frank the tank » 01.10.2019, 13:19

„BlackRock – Die unheimliche Macht eines Finanzkonzerns“: Was der neuen Doku fehlt

https://de.sputniknews.com/wirtschaft/2 ... zkonzerns/

Benutzeravatar
Bumerang
Silber-Guru
Beiträge: 5674
Registriert: 18.05.2010, 10:50

Re: immer schön ETFs kaufen BlackRock auf arte

Beitragvon Bumerang » 02.10.2019, 11:21

saho111 hat geschrieben:Die Überlegungen mit dem "Common Ownership" halte ich auch für übertrieben. .


https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der ... _in_der_EU

https://www.schmalenstroer.net/wiki/ind ... e_Kartelle

Ob mit oder ohne BalckRock, Kartelle sind Realität. Warum?

Nun, das Problem der Großinvestoren ist, dass in einem Wettbewerb nicht alle gewinnen können. Logischerweise. Wer aber so viel Geld hat oder verwaltet, muss zwangsläufig überall investieren. Auch weiß man nicht vorher, wer den Wettbewerb gewinnt. Also was Links rein kommt, geht REchts wieder raus. Doch in der Summe muss man immer höhere Gewinne erwirtschaften, denn die Anleger erwarten das. Also versucht man mittels Kartelle die Profite aller Beteiligungen zu erhöhen. Man macht aber die Rechnung ohne den Konsumenten, der ja das alles finanzieren muss. Das Problem ist, er hat das Geld nicht. Deshalb sagt Larry Fink, die Staaten müssen investieren. Sie haben aber auch keine Geld und holen es nur vom Steuerzahler, also Konsumenten=Arbeitnehmer, denn nur der kann die Steuern nicht umgehen. Also was der Staat ausgibt, kann der Konsument nicht mehr ausgeben. Deshalb sinken die Zinssätze und wird Geld wie blöd geschöpft, das, Ironie des Schicksals, wieder zu den Investoren fließt die also absolut noch mehr Rendite erwarten. smilie_07

Wo soll die herkommen?


Sollen nun auch die Konsumenten ETF kaufen "mit garantierter Rendite" zu geringen Kosten? Wir werden alle zu Investoren und lassen die Produkte links liegen. Wer soll sie dann kaufen?

Das Ganze Spiel wird ad Absurdum geführt. Das gewinnorientierte Wirtschaften funktioniert nur solange man jemanden etwas wegnehmen kann. Wenn er nichts mehr hat, kann man keinen Gewinn mehr generieren.

Um das Spiel nicht zusammen brechen zu lassen, gibt man Firmen und Staaten Kredite die weiter produzieren bzw "Investieren" aber trotzdem jede Menge Produkte keine Käufer finden deshalb lagern sie auf Flughäfen z.B. (siehe Autoindustrie).

Wir hatten mal die Zwangshypothek nach dem Krieg. Bald kommt das Zwangsauto. Jeder muss ein neus kaufen, weil das Alte nicht mehr fahren darf :-). Man bekommt dann auch als Minijobber einen Kredit i.H. von 20T€, staatlich garantiert, versteht sich. Falls man arbeitslos wird oder die Rate aus anderen Gründen nicht zahlen kann, muss man für den Staat für Umme arbeiten. Oder die Eltern/Kinder müssen die "Erbschaft" zwangsannehmen. Sippenhaf twird wieder eingeführt. Die wusste wohl damals warum das wichtig war.
Gruß

Bumerang
________________________________________

Entweder man hat Kapital oder man ist Kapital

Benutzeravatar
silberpower
500 g Barren Mitglied
Beiträge: 555
Registriert: 14.08.2016, 19:32

Re: immer schön ETFs kaufen BlackRock auf arte

Beitragvon silberpower » 04.10.2019, 00:47

Laut Hedgefonds-Manager Michael Burry, der das Platzen der Immobilienblase vorausgesehen hatte und durch den Film "The Big Short" bekannt wurde, droht inzwischen an ganz anderer Front eine Blase: am ETF-Markt. Die Index-Fonds blähten die Märkte künstlich auf. Sie verzerrten die Preise für Aktien und Bonds. Wenn es hier zu Abflüssen käme, würde es böse enden. "Wie bei den meisten Blasen gilt: Je länger es so weitergeht, desto schlimmer wird der Crash", prophezeit Burry.


https://boerse.ard.de/anlageformen/habe ... nt100.html

Benutzeravatar
IrresDing
500 g Barren Mitglied
Beiträge: 703
Registriert: 18.10.2012, 18:38
Wohnort: EUdSSR

Re: immer schön ETFs kaufen BlackRock auf arte

Beitragvon IrresDing » 04.10.2019, 03:17

Ein Notenbankchef warnt also vor der Anlage in Edelmetalle? Oder Coca-Cola vor Pepsi?

Sorry, wenn Hedgefondsmanager vor ETFs warnen ist das Kalkül.

Haben wir eine Blasenbildung? Ja. Liegt das an ETFs? Nein.

Wenn der Staat die Märkte mit Geld flutet, kann ein ETF nichts dafür. Natürlich platzt das irgendwann wieder. Und je mehr Geld rein gepumpt wird, desto lauter wird der Knall. Mag sein, dass jemand auf die Idee kommt und das den ETFs dann in die Schuhe schiebt.

Ein vollreplizierender (!!!) ETF ist nichts anderes als einen vorgefertigten Warenkorb den man kauft anstatt im Supermarkt lange zu suchen. Ein replizierender ETF ist keine Geheimwissenschaft und mit Aktien das wohl einfachste Produkt am Markt. Wenns knallt geht der wie alle anderen auch flöten. Langfristig wird er aber sehr wahrscheinlich interessant sein.
„Plötzlich erkannte er, dass er die Welt entweder mit den Augen eines armen, beraubten Opfers sehen konnte, oder aber als Abenteurer auf der Suche nach einem Schatz.“
– Paulo Coelho: Der Alchimist

Benutzeravatar
Bumerang
Silber-Guru
Beiträge: 5674
Registriert: 18.05.2010, 10:50

Re: immer schön ETFs kaufen BlackRock auf arte

Beitragvon Bumerang » 04.10.2019, 06:28

Jein.

Du hast Recht, dass die Notenbanken/Staat das Geld reinpumpen. Aber das reicht ja nicht allein um Blasen zu bilden, bzw um sie so stark aufzublähen wie derzeit. Die Finanzbranche versucht den Privaten Anleger immer stärker in die Märkte zu treiben. Je kleiner der Anteil mit dem man daran partizipieren kann desto großer der Preis. Kein BWL Geheimnis. Je undurchsichtiger das Investment (Fonds, ETF, KLV) desto sicherer fühlt sich der Investor, der auf Indizes schielt. Er streut ja, und das ist doch gut, nicht wahr?

Bedingt. Wenn Alle auf Alles streuen, dann haben alle ungf das gleiche im Portfolio. Die Verluste sind nicht wirklich sichtbar, also kauft man weiter und verhindert so, dass die schlechten Aktien (von den Institutionellen) verkauft werden. Die großen Pleiten werden damit nicht verhindert, aber die vielen schlechten Aktien sind in der Masse unsichtbar.

Deshalb sind ETF langfristig eben nicht interessant. Sie bilden nämlich die Blase perfekt ab. Nur ausgesuchte Aktien sind langfristig interessant. Hierfür braucht man Know How und einen guten Blick in die Zukunft. Deshalb performen nicht alle gemanageden Fonds gut, aber einige schlagen dann doch die Indizes um längen. Welche das sind, weiß man immer im Nachhinein, deshalb habe ich meine Probleme mit dem Aktienmarkt. Ich wage mal zu behaupten, dass 80% der Aktien massiv überbewertet sind und sich deshalb nach dem Platzen der Blase nie wieder erholen werden. Ich kann mir nicht leisten, dabei zu sein!!

Das Hauptproblem der Aktien bleibt die sinkende Nachfrage nach den Produkten. Dagegen ist bisher kein Kraut gewachsen. Egal wie stark man die Herde in den Markt treibt oder sogar die Zentralbanken Aktien kaufen. Am Ende müssen sie Umsatz und Profit machen. Das geht mit sinkende Absätze nicht.
Schon gar nicht wenn die Herde weniger verdient und zusätzlich auch noch mittels ETF investiert anstatt die Produkte der eigenen ETF zu kaufen.

Warum ETF gefährlicher sind als andere Fonds oder eigen Aktiendepots?

Ist doch klar eigentlich.

Wenn ich Aktien auswähle, bin ich davon überzeugt. Ich habe dann im Depot Cash Kows, die drin bleiben und eine Paar Stars die u.U. Poor Dogs werden, die dann rausfliegen. Aber eben nur diese.

Habe ich Fods oder ETF, habe ich nur eine Masse von Aktien, die andere ausgesucht haben. Hieraus gehe ich als Investor ohne Hemmungen, wenn der Markt sinkt. Bei gemanageden Fonds wird das aber nicht direkt Einfluss haben, weil die Fonds zunächst die Anteil aus dem Cash zurückkaufen.

Bei ETF gehen sie direkt in den Verkauf! Somit haben sie einen verstärkenden Effekt.

Nicht die ETF sind das Problem, sie sind aber ein weiteres und neues Instrument um das Problem herum, das Gewinne ohne Sorgen verspricht. Aber Alle können nicht gewinnen. Das sollte auch keine Geheimnis sein. Deshalb eigene sich Aktien(fonds) als Altersvorsorge für die gesamte Bevölkerung nicht. Sieht man ganz deutlich nun in den Staaten.

Der Aktienmarkt ist eine Methode für Unternehmen billig an Kapital zu kommen. Das vergessen die Meisten.
Nur wenige Aktien tragen die Indizes. Deshlab sind sie so aufgebaut, dass die Guten einen immer größeren Anteil im Index bekommen. Das ist doch Marketing par excellance Die meisten Aktien sind langfristig einfach schlecht. Doch je schlechter sie sind, desto schneller verschinden sie aus dem Schaufenster, wo nur die Vorzeigeobjekte bleiben. Daran wird dann die GESAMTE Vergangenheit gemessen. Wie dumm ist das denn?

Aber solange die Herde in die Märkte getrieben wird, sieht alles gut aus. Wenn sie erst einmal raus geht, dann wird es übelst. Viel schlimmer als früher. Der Deutsche Michel ist zwar immer noch Aktienscheu, doch die Musik spielt global. Global ist die Herde massiv investiert.

Kannst du dir vorstellen was passiert wenn ETF's alle gleichzeitig verkaufen?? Oder wenn der Handel ausgesetzt wird, weil er aus dem Ruder läuft aber OTC der Ausverkauf weiter geht? Da werden wohl die Heugabel vor BlackRock stehen. Denn ETF bekommen die Anteile zurück zu X könne aber sie nicht zu X verkaufen.
Gruß

Bumerang
________________________________________

Entweder man hat Kapital oder man ist Kapital

MaciejP
10 Unzen Mitglied
Beiträge: 320
Registriert: 05.04.2012, 01:13

Re: immer schön ETFs kaufen BlackRock auf arte

Beitragvon MaciejP » 05.10.2019, 03:35

Bumerang hat geschrieben:Habe ich Fods oder ETF, habe ich nur eine Masse von Aktien, die andere ausgesucht haben. Hieraus gehe ich als Investor ohne Hemmungen, wenn der Markt sinkt. Bei gemanageden Fonds wird das aber nicht direkt Einfluss haben, weil die Fonds zunächst die Anteil aus dem Cash zurückkaufen.

Wie ist der letzte Satz genau gemeint?

Man muss sich doch klarmachen, die eigentlichen Kurstreiber sind noch immer die Großanleger, institutionelle Anleger, Hedgefonds, etc. Für einige Kleinsparer mag die romantische Vorstellung, eine Aktie durch Dick und Dünn zu halten, vielleicht noch zutreffen, bei den "Großen" ist das sicher nicht der Fall. Insofern spielt das maximal für die Konzentrierung der Anlagegelder eine Rolle, ob die ETFs oder aktiv gemangte Fonds bzw. Einzelwerte kaufen. Da sagt sich im Crash garantiert niemand "Meine Siemens-Aktie ist jetzt schon 30% gefallen, aber die ist mir so ans Herz gewachsen, dass ich sie trotzdem weiter halten werde.". Im Crash wird dem Markt Kapital entzogen, da spielt es keine Rolle, aus welcher (Aktien-)Anlageform das kommt.

Deshalb eigene sich Aktien(fonds) als Altersvorsorge für die gesamte Bevölkerung nicht. Sieht man ganz deutlich nun in den Staaten. [...] Global ist die Herde massiv investiert.

Woran machst du diese Aussagen fest?

Die Frage ist doch auch, warum jemand, der in Aktien für die Altersvorsorge anlegt, gleich alle Aktien beim nächstbesten Crash wieder auf den Markt werfen sollte. Wer sein Depot ordentlich diversifiziert, der ist nach allerspätestens 20 Jahren wieder im Plus. Zumindest war es historisch bisher immer so (unter der unrealistischen Annahme, jemand steckt das gesamte Geld für die Altersvorsorge zu einem einzigen Zeitpunkt in Aktien).

Xiaolong

Re: immer schön ETFs kaufen BlackRock auf arte

Beitragvon Xiaolong » 05.10.2019, 07:01

Vielleicht wird es tatsächlich Zeit, das Geld aus den Aktien raus zu nehmen...
Wenn "Spiegel" schon titelt, dass die Deutschen zuviel Bargeld horten und besser in Aktien investieren sollten, erinnert mich das irgendwie fatal an die Neue Börse. Da musste auf dem Höchststand auch jeder Michel Aktien kaufen, um DABEI zu sein. Die Profis und institutionellen Anleger verkauften dann an die Spätis, das Ende kennt vielleicht noch der eine oder andere.

https://www.spiegel.de/wirtschaft/deuts ... 90017.html

Lustig auch der Kommentarbereich...

Laut einer Studie der Zeit (1996) haben mehr als 40% der Spiegel-Leser Abitur. Bei den Kommentaren sieht man wie wenig das mit wirtschafftlichem Verständnis einher geht.

Benutzeravatar
Bumerang
Silber-Guru
Beiträge: 5674
Registriert: 18.05.2010, 10:50

Re: immer schön ETFs kaufen BlackRock auf arte

Beitragvon Bumerang » 05.10.2019, 09:21

MaciejP hat geschrieben:
Bumerang hat geschrieben:Habe ich Fods oder ETF, habe ich nur eine Masse von Aktien, die andere ausgesucht haben. Hieraus gehe ich als Investor ohne Hemmungen, wenn der Markt sinkt. Bei gemanageden Fonds wird das aber nicht direkt Einfluss haben, weil die Fonds zunächst die Anteil aus dem Cash zurückkaufen.

Wie ist der letzte Satz genau gemeint?


Genauso wie du ihn verstanden hast. Fons haben cash mit dem sie Anteile zurückkaufen. Da nur ein Bruchteil gehandelt wird, reicht das um die Fonds vom Markt etwas abzukoppeln.

MaciejP hat geschrieben:Man muss sich doch klarmachen, die eigentlichen Kurstreiber sind noch immer die Großanleger, institutionelle Anleger, Hedgefonds, etc. Für einige Kleinsparer mag die romantische Vorstellung, eine Aktie durch Dick und Dünn zu halten, vielleicht noch zutreffen, bei den "Großen" ist das sicher nicht der Fall. Insofern spielt das maximal für die Konzentrierung der Anlagegelder eine Rolle, ob die ETFs oder aktiv gemangte Fonds bzw. Einzelwerte kaufen. Da sagt sich im Crash garantiert niemand "Meine Siemens-Aktie ist jetzt schon 30% gefallen, aber die ist mir so ans Herz gewachsen, dass ich sie trotzdem weiter halten werde.". Im Crash wird dem Markt Kapital entzogen, da spielt es keine Rolle, aus welcher (Aktien-)Anlageform das kommt.


Die Kurstreiber agieren oft gemeinsam und das beeinflusst nur manche Aktien. Die Fonds schichten nicht ständig um und wollen und müssen nicht ein Index genau abbilden. Das würde auch zu viel kosten.

ETF Käufer sind dagegen meist mit dem Finger auf der Maus! Sie zocken meist mit dem Index. Endlich habe sie ein Instrument "gefunden", wo das ohne Probleme zu gehen scheint. Der Scharmützel zwischen den klassischen Fonds und den ETF ist natürlich vorhanden. Aber am Ende werden alle Großen Banken ihre eigenen ETF anbieten. Weder habe ich behauptet, die Banker würden sich alle gegenseitig lieben, noch dass klassische Fonds besser sind als ETF. Aber die neue heilige Kuh, ist eben auch nur ein Fake.

Wer langfristig gezielt in Aktien investiert (ob Siemens, Amazon oder BMW) von denen er überzeugt ist, wird sicher nicht mit -30% verkaufen um es dann wieder zu 100% zurück zu kaufen. Wie dumm wäre das denn?
sogenannte "Trader" machen das was du sagst. Wie erfolgreich sie sind, bleibt ihr Geheimnis. Am Stammtisch sind alle Milionäre, .... bald. smilie_11
Haben die Quandts etwa ihre Anteile an BMW im Crash verkauft? ich lache mich tot. Im Gegensatz zum Stammtischinvestor, wissen sie aber genau, wann Zeit ist, mal 1% bis 2% an diese zu Höchstpreise zu verkaufen um es wieder später günstig zurückzukaufen. Insidergeschäfte sind verboten, klar. Deshalb finden sie nie statt....Amen.

MaciejP hat geschrieben:
Deshalb eigene sich Aktien(fonds) als Altersvorsorge für die gesamte Bevölkerung nicht. Sieht man ganz deutlich nun in den Staaten. [...] Global ist die Herde massiv investiert.

Woran machst du diese Aussagen fest?

Die Frage ist doch auch, warum jemand, der in Aktien für die Altersvorsorge anlegt, gleich alle Aktien beim nächstbesten Crash wieder auf den Markt werfen sollte. Wer sein Depot ordentlich diversifiziert, der ist nach allerspätestens 20 Jahren wieder im Plus. Zumindest war es historisch bisher immer so (unter der unrealistischen Annahme, jemand steckt das gesamte Geld für die Altersvorsorge zu einem einzigen Zeitpunkt in Aktien).



Hier, auf gold.de und im Internet wimmelt es nur von Nachrichten über US Pension Fonds die, ups, ihre Versprechen nicht mehr einhalten können. Ich dachte, im Land der unbegrenzten Finanzmöglichkeiten, sieht alles blenden aus, gerade weil Indizes Höchststände erreicht haben? Die Babyboomer (von Mitte der 1940er bis Mitte der 1960er)lassen grüßen. Dort begann die Babyboom Phase ca 10 Jahre früher als bei uns. Dort sind alle in Aktien investiert!!! Die Verrentung dieser Generation hat in den USA gerade die Mitte erreicht. Weitere kommen noch ca 10 Jahre hinzu. Sie verkaufen um zu überleben, doch die Pensionsfonds schmiere ab. De junge Generation verdient trotz Abschluss kaum und investiert das bisschen zunehmen nicht mehr in 401K's & Co.

Bei uns beginnt die Verrentung der Babyboomer gerade. Sie blicken auf abgeschmierte KLV's, Bausparverträge. Aktienfonds haben sie zwar auch, aber weniger. Sie werden aber verkauft. Zum eine ist das Vertrauen weg, zum anderen ist eine Diskrepanz zwischen Indices und Fonds und man muss schließlich die meist kleine Rente aufbessern. Die junge Generation verdient hier auch kaum noch was (bei der Deutschen Börse verdienen Studenten 9,50€ ) und deren Zahl ist überschaubar trotz Zuzug der Aussiedler in den 90-er. Migration lässt grüßen. Ob aber die Syrer die heute geboren werden, in 20 Jahren Beiträge zahlen, wird sich zeigen. Warum kaufen wohl inzwischen Zentralbanken Aktien (Schweiz und Norwegen) ? Um den Gap zu schließen.


Jetzt versprechen die ETF die Heile Welt, wie einst die anderen Finanzprodukte. Flexibel, kostengünstig, sicher, oh ja, ein Traum.


Aber die sind ja die Diversifizierung per excellance. Die muss man ja nicht ewig halten, wie ausgewählte Aktien. Die muss man traden oder laufen lassen wenn es nach oben geht aber raus gehen wenn es nach unten geht, und günstig wieder einkaufen. Aha, das schaffen dann bestimmt alle gleichzeitig smilie_08

Einen Blue Chip halte ich im Crash, aber ein Indexfonds? Wohl kaum. Denn wenn alle ETF haben und immer halten, kann es keinen Crash geben richtig? Und wenn es doch Crashes gibt, liegt es wohl daran, dass die anderen Anlageformen doch größer und mächtiger sind (Direktinvestoren, klassische Fonds).

Doch eines gilt immer. Alle könne nie gewinnen. Die Gewinner brauchen Losser. Das offizielle Wachstum von 1 bis 3 % (wenn es stimmt) bringt langfristig keine Realrendite für Alle. Das ist mathematisch unmöglich. Daran werden ETF nichts ädern.

Wenn es so einfach wäre, machen wir Planwirtschaft. Jeder bekommt für einen Teil seines Gehaltes, ein Teil des gesamten Aktienpakets am Markt. Ich glaube, die Qundts hätten was dagegen.

ETF's werden als neue Masche in der langen Liste ihren Platz finden, nach KLV, Bauspar, Fonds. Bin auf das nächste Produkt schon gespannt, da Cryptos nicht so richtig ziehen.

Achso, wenn ich mich mal so umschaue, wie erfolgreich Deutsche Großunternehmen agieren, weiß ich schon wie blühend die Landschaften werden.

Den ETF steht die Bewährungsprobe noch aus. Es sind noch zu wenige lange genug im Markt um zu bewerten, wie sie in einem großen Crash wirken. Renditen von 1 bis 3 % im Aktienmarkt sind nicht natürlich.
Steigen noch mehr Menschen ein, steigen die Kurse und sinken die Renditen weiter. Profite können aber nur durch Umsatz im realen Markt generiert werden. Da hapert es aber aber.
Gruß

Bumerang
________________________________________

Entweder man hat Kapital oder man ist Kapital

Fabio
1 Unze Mitglied
Beiträge: 19
Registriert: 15.09.2009, 06:46

Re: immer schön ETFs kaufen BlackRock auf arte

Beitragvon Fabio » 05.10.2019, 10:04

Und? Verschwörungs-Quatsch von (ultra-)linken "Kapitalismus-Kritikern"!

ETFs sind das optimale Vehikel für Laien und Kleinanleger, sich am Aktienmarkt zu engagieren.

Für mich zählen da (abgesehen vom zugrundeliegenden Index) nur Art der Replizierung (ich will mich nicht auf Finanzwetten verlassen), Tracking Error und TER. Und manches geht halt nicht direkt (viele Emerging Markets... oder NASDAQ Comp.)

Ob von BlackRock, xTrackers oder ...: EGAL!

domrepp
1 kg Barren Mitglied
Beiträge: 1383
Registriert: 24.09.2011, 13:48

Re: immer schön ETFs kaufen BlackRock auf arte

Beitragvon domrepp » 05.10.2019, 10:17

Bumerung,

ich schätze deine Beiträge hier im Forum seit Jahren sehr, und auch jetzt nennst wieder Aspekte, die definitiv zu beachten sind, also versteh mich nicht falsch...
...nur einiges von deinen Anmerkungen sind schlicht Unfug und mit nichts zu belegen!! Siehe folgendes Beispiel:

Bumerang hat geschrieben:
ETF Käufer sind dagegen meist mit dem Finger auf der Maus! Sie zocken meist mit dem Index. Endlich habe sie ein Instrument "gefunden", wo das ohne Probleme zu gehen scheint.


Wer so tatsächlich handelt, hat die Anlage in ETFs schlicht nicht verstanden.

Ohne auf noch weitere Aussagen einzugehen, da fehlt mir gerade die Zeit zu, würde mich die Frage viel mehr interessieren, was ist aus deiner Sicht die Alternative in der heutigen Zeit bzw. für die nächsten 20-40 Jahre hinsichtlich Altersvorsorge (nehmen wir einfach mal diesen Hintergrund als Geldanlage!)?
Ich befürchte, dass die Antwort lautet: Alles in EM! Aber ich hoffe, du hast noch eine andere Antwort! Und nicht vergessen, ich investiere auch in EM. Nur halte ETFs (nicht aktive Fonds!!!) aus verschiedenen Gründen für mindestens genauso sinnvoll.


Zurück zu „Neue Nachrichten zu Deutschland und der Welt “



Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 31 Gäste