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immer schön ETFs kaufen BlackRock auf arte

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lubucoin
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Re: immer schön ETFs kaufen BlackRock auf arte

Beitragvon lubucoin » 17.09.2019, 23:02

IrresDing hat geschrieben:Ich hab 20 Minuten rein gehört, jetzt muss ich gleich weg. Was nehm ich bisher mit?

Reißerische Musik
Polizeisirenen
(Wenn man das bei der AfD hinterlegt, den Aufstand will ich sehen...)

Eine Frau die ihr Buch verkaufen möchte

Sicher dass du den richtigen Film gesehen hast? Davon have ich nix mitbekommen smilie_08

IrresDing hat geschrieben:....
Noch besser ist aber Vanguard. Blöd, dass der Film in keinem Wort diesen Konkurrenten erwähnt, der BlackRock wohl in ein paar Jahren überholen wird.
....

Doch hat er, nach knapp 21 Minuten. Als es um das Duopol von Blackrock und Vanguard ging.

Am interessantesten sind aber in der Tat die letzten 20 Minuten.

Unglaublich, dass es so viele Verknüpfungen zwischen einem Finanzkonzern und allen möglichen Regierungen gibt. Vor allem, dass die Leute einfach so von Regierungs Institutionen zu Blackrock und zurück, oder andersrum, hin und her wechseln können wie es ihnen grad passt.

Du magst vielleicht von dem Konzern profitiert haben, das haben bestimmt auch viele andere.
Kritisieren darf man das aber trotzdem, vor allem wenn man bedenkt wieviel Kapital dahinter steckt und wieviel Macht und Einfluss so ein Konzern Weltweit hat und noch weiter entwickelt.

Übrigens: (postillon? Ernsthaft? FakeNewsSeite Schild gibt es hier leider nicht smilie_02 )
Naja ob das mit Chemtrails viel gemeinsam hat weiss ich nicht, kenne mich in der Materie nicht so sehr aus.
Aber ob das nun viel besser ist Silberjodid und Aceton in die Luft zu sprühen smilie_08 :
https://www.schwarzwaelder-bote.de/inha ... a2663.html
Wird jedes Jahr mehrfach im süden Baden-Württembergs durchgeführt.
"Eine Investition in Wissen bringt immer noch die besten Zinsen." - Benjamin Franklin

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IrresDing
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Re: immer schön ETFs kaufen BlackRock auf arte

Beitragvon IrresDing » 17.09.2019, 23:46

Postillon: Medienkompetenz! Und dann wird’s hoffentlich klar, was ich von Chemtrails halte.

Nebenbei wurde für Senioren schon eine Seniorenklappe eingerichtet. https://www.der-postillon.com/2014/01/a ... e.html?m=1 Und der Kölner Dom wurde letztens von unbekannten Vandalen um 360 Grad gedreht. https://www.der-postillon.com/2013/08/k ... t.html?m=1

Silberjodidimpfungen von Wolken haben nichts mit Chemtrails zu tun. Die kenne ich als Stuttgarterin sogar ziemlich gut.


Zu Polizeisirenen und düsterer Musik, doch schaus nochmal an. Mehrfach. Nein, sogar fast durchgehend.
„Plötzlich erkannte er, dass er die Welt entweder mit den Augen eines armen, beraubten Opfers sehen konnte, oder aber als Abenteurer auf der Suche nach einem Schatz.“
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Hagen
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Re: immer schön ETFs kaufen BlackRock auf arte

Beitragvon Hagen » 18.09.2019, 00:03

Habe mir nun die erste Stunde der Reportage angeschaut.

Das irre Ding hat natürlich mit der Hintergrundmusik, der teils reißerischen Aufmachung und den Geschäftsinteressen der Interviewpartner völlig recht und deswegen schaut ja auch kein intelligenter Mensch Fernsehen...

Aber: die Sache wird nach 20 bis 30 Minuten interessant und dann immer besser.

Die Sendung ist auch kein Heruntermachen einer konkreten Firma, es geht eher um die prinzipelle Problematik von Kapitalbündelung und "common ownership", also dem Investment durch einen Investor in angeblich (vormals) konkurrierende Firmen.

Bisher (nach einer Stunde) wurde aber der Begriff des Emittendenrisikos noch nicht erwähnt. Gerade für den Metallhead doch ein wichtiger Aspekt!

So, nun sehe ich mir den Rest an...

Hagen

Hagen
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Re: immer schön ETFs kaufen BlackRock auf arte

Beitragvon Hagen » 18.09.2019, 00:56

So, nun habe ich mir den Rest angesehen.

Nach einer Stunde wird es allerdings sehr spezifisch, also über die Problematik von Fonds und massiver Kapitalbündelung hinausgehend. Das Unternehmen leistet Beratung für Regierungen, Bankenaufsichten (!) und Zentralbanken und die Reportage läßt durchblicken das die beteiligten Personen und das Unternehmen selbst dadurch Vorteile erzielt haben die fragwürdig oder gar illlegal sind, z.B. sollen Personen die eben noch auf der anderen Seite des Verhandlungstisches saßen nach dem erfolgreichen Abschluß angestellt worden seint, es sollen profitable Investments getätigt worden sein die ohne Insiderwissen selbstmörderisch aussahen etc... Beispiele aus Griechenland, Mexiko, im Entstehen begriffen in Frankreich. Die Reportage ist sehr aktuell, Mexiko AMLO, Macron, Gelbwesten, Berliner Mieter-Proteste, "F*en-Fritz" in Deutschland (Titanic-Leser der 90er Jahre wissen mehr).

Ich würde sagen: durchaus sehenswert.

Dann könnte man noch lesen:

https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/wirtschaftswissen/fondsgesellschaften-schaden-dem-wettbewerb-14361696.html

https://www.faz.net/aktuell/finanzen/fonds-mehr/bedenken-gegenueber-etf-fonds-14462455.html

Nachdem ich kurz in die Wikipedia-Seite des grossen Vorsitzenden gesehen habe, muß ich sagen daß ich auch keine Aktien dieser Firma kaufen werde, auch wenn etwa 3 Prozent Dividende gezahlt werden.

Bernie hat ja auch immer bis zum Schluss Gewinn gemacht. Immer schön alles selber regeln, in einem Edelmetallforum sollte man doch erwarten daß die Mitmenschen das mit dem Emittendenrisiko verstanden haben.

Hagen

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gullaldr
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Re: immer schön ETFs kaufen BlackRock auf arte

Beitragvon gullaldr » 18.09.2019, 02:45

Ich habe mir den Film angeschaut, muss aber sagen, dass ich enttäuscht bin. Sogar weniger die reisserische Art der Gestaltung stört mich, als dieses Stochern im Nebulösen. Ich hätte mir einen sachlicheren Stil gewünscht, in dem man mehr an Informationen zu dem Vermögensverwalter und seinen Verflechtungen erhält. Friedrich Merz z.B. ist ja längst bekannt.

Natürlich liefert der Film einige interessante Einblicke. So z.B. die Frage, ob durch das Investment der Firma in konkurrierenden Firmen womöglich eines Tages der Wettbewerb verzerrt und verhindert werden könnte.

Insgesamt aber läuft es mir eigentlich in dem Film zu oft darauf hinaus, dass Privatisierungen eher schlecht sind, Staatskonzerne hingegen gut. Und an hohen Mieten sind böse Wohnungsbaugesellschaften schuld, nicht aber möglichenfalls eine auf Wachstum gepolte Politik, die erst die Zuwanderung in die Städte fördert und nun nicht mehr mit den selbst geschaffenen Problemen klar kommt, weshalb es nun überall an den nötigen Strukturen fehlt (Wohnraummangel, Mangel an Schulplätzen und Lehrern, Mangel an PKW-Abstellplätzen, Mangel an Grünanlagen, Mangel an öffentlichem Nahverkehr usw.usf.).

Ich will Machenschaften wie die von BlackRock keinesfalls kleinreden. Ganz im Gegenteil. Aber ich möchte analytischer darüber aufgeklärt werden. Und was mir auch aufstößt, ist das mir ständig dieser linksradikale Demonstranten-Narrensaum als "engagierter Bürgerprotest" verkauft werden soll. Für wie dumm halten einen solche Filmemacher eigentlich? Ich sehe Banner der "Linken", der DKP, der VVN, der "Antifa" usw. sowie die üblichen Meinungsäußerungen linker "Initiativen". Wenn das die Alternative zu BlackRock sein soll, ist das für mich die Wahl zwischen Pest und Cholera.

Xiaolong

Re: immer schön ETFs kaufen BlackRock auf arte

Beitragvon Xiaolong » 18.09.2019, 05:39

Das Alladin-System läßt mich nicht so recht los. Gestern tauchte ja auch wieder die Meldung auf, das Mios an Krankendaten frei verfügbar im Netz lagen:

https://www.greenbone.net/wp-content/up ... ort_DE.pdf

https://www.heise.de/newsticker/meldung ... 31255.html

Rechnet man jetzt eins und eins zusammen, wird es hoffentlich ein paar schlaue Hacker geben, die Aladdin für sich ausnutzen können.
Durch das gezielte streuen von Falschinformationen über ein paar Botnetze wird es bestimmt irgend gehen, der Software das nächste große Ding vorzugaukeln und so ordentlich Kasse zu machen, nachdem die ETFs reinmarschiert sind.
Cryptos mit Supercomputern schürfen, wenn gerade keiner guckt hatten wir ja nun schon :D.

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buntebank
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Re: immer schön ETFs kaufen BlackRock auf arte

Beitragvon buntebank » 18.09.2019, 07:36

Danke - fuer die kurzen & langen Rezensionen und Meinungen!

Die bemängelte "Sachlichkeit" oder war's ein anderes Wort..
war ja nun auch "dem Held" der Doku zu verdanken,
welcher sich in ein omerta-ähnliches Schweigen hüllt.

Ein gewisser Teil der reisserischen Aufmachung war auch Werbung von BlackRock selbst -
sozusagen die einzigen eigenen Aussagen -
andererseits war's ja auch kein Kurzfilm.

Sorry - an alle "die das alles schon wussten" (gaanz leicht ironisch gemeint ; )
wenn man Medien, auch dieses Forum, regelmäßig verfolgt -
bekommt man schon so einiges mit - das ganze als zusammenhängende Geschichte
erzählen können sicher nicht viele -
und nach so'ner Doku muss man sicher kein Buch mehr dazu kaufen...

Dass es Menschen gibt welche das alles nicht juckt,
und denen es egal ist ob "irgendwelche Firmen" den "Staaten"
die Entscheidungen bzw. die Knete abnehmen
empfinde ich ziemlich bestürzend -
sicherlich ist genau hier der Ort wo man jedoch schlicht damit rechnen muss X )

Selbstverständlich "wussten" alle bereits dass der Merz da angestellt ist -
was die genau machen - wissen alle welche sich's ganz angesehen haben : )
zufrieden verschiedenste Sorten getauscht mit einem guten Dutzend Forums-Mitgliedern.

Unendlicher Geld-Nachschub auf: https://www.buntebank.com/

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IrresDing
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Re: immer schön ETFs kaufen BlackRock auf arte

Beitragvon IrresDing » 18.09.2019, 10:35

So, ich hab mir nun den Rest der Sage heute Morgen angesehen. Und ich muss gulladr beipflichten. Es ist und bleibt nur ein Stochern.

Dass Mitarbeiter zwischen Aufsicht und Firmen wechseln ist nebenbei dem Mangel an geeignetem Personal geschuldet. Ich kann mich noch gut dran erinnern als die EZB vor vielen Jahren durch neue Einzelbevollmächtigung in der Aufsicht neues Personal brauchte. Das war ein Spaß für den Steuerzahler. Ich sags mal so, zum Mindestlohn wurden die nun nicht abgeworben.

Gutes Personal ist in diesem engen Markt rar. Wer’s kann der wird umworben.

Einen konkreten Fall? Fehlanzeige. Man berichtet, fällt dann aber wieder in den Konjunktiv und lässt den Zuschauer mit einfachem Verdacht alleine.

Die Wettbewerbsverzerrung von Konkurrenten halte ich für nicht haltbar.
Die Marktkapitalisierung aller Aktien beläuft sich derzeit auf 85 Billionen US Dollar. Die Marktkapitalisierung von reinen Aktien ETFs auf 4 Billionen. D.h. gerade einmal 4,7% stecken drin. Der Rest ist gestreut.

Durch ETFs ist die ganze Branche durchgerüttelt worden. Und viele vormals fürstlich verdienenden Fondsmanager müssen sich nun die Frage nach der Existenzberechtigung stellen. Für einige Hedgefondsmanager ist die Lage sogar fatal. Institutionelle Anleger haben plötzlich bei geringerer Vola und niedrigerem Risikoprofil eine höhere Rendite.

Dass da der Branche das Lachen im Hals stecken bleibt ist ganz natürlich. 87% aller Fonds underperformen gegenüber ihrem Benchmark. Teils summiert sich das Spartenspezifisch auf 99%. Und da sind die Gebühren noch nicht berücksichtigt. Würde man die wohl einrechnen, wären wir noch weiter weg. https://www.manager-magazin.de/finanzen ... 83401.html

Das nur mal um klar zu machen was gerade in der Branche los ist.

Die Verwebungen zwischen Politik und Finanz war schon immer da, das sei auch erwähnt. Ich erinnere an die Geburtstagsfeier vom Ackermann im Kanzleramt oder an die Schröder-Connection von Maschmeyer. Oder die Privatkredite an Bundespräsidenten. Genauso ist Wirtschaft und Finanz verwoben. Man muss sich nur die Aufsichtsräte ansehen. Oder den Fall Jörg Asmussen, das ist ein Paradebeispiel der Einflussnahme. https://youtu.be/G7va0n85Bcc Das verurteile ich zu tiefst! Keine Frage. Aber Einflussnahme zwischen Wirtschaft, Politik und Hochfinanz ist bereits heute traurige Wahrheit und war es in der Vergangenheit ebenso. Das nun den ETF Anbietern vorzuwerfen ist etwas wie einen Sündenbock zu suchen. Ein sehr eingeschränktes Weltbild. Wenn überhaupt verschiebt sich nur diese bereits bestehende Einflussnahme.

Die Story wurde besser, ja, aber sie wurde leider weiter gesponnen.
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Frank the tank
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Re: immer schön ETFs kaufen BlackRock auf arte

Beitragvon Frank the tank » 18.09.2019, 10:53

Ich muss hier noch mal ein Video mit antiquarischem Wert einstellen:

https://www.youtube.com/watch?v=evdiMpOcc6k

Der Klassiker schlechthin!!!!
Neues aus der Anstalt - Goldman Sachs
Das Video ist von 2012, und wer meint, diesen Konzernen sein Geld anzuvertrauen soll das machen.

Erst kommt das Fressen und dann die Moral
Bertolt Brecht

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saho111
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Re: immer schön ETFs kaufen BlackRock auf arte

Beitragvon saho111 » 18.09.2019, 10:55

Also, es geht im Prinzip nur um eins und zwar um den immer größer werdenden Einfluss des Finanzsystems (Kapitals). Es geht weiter um Ausbeutung von billigen Arbeitskräften und Rohstoffen mit Hilfe der von Politikern.

Natürlich werden auch Absprachen (indirekte) gemacht. Und zwar in abhörsicheren Räumen. BR lässt dazu die CEO's antanzen.

Ich persönlich gebe mein Geld nicht den Vermögensverwaltern. Inwieweit die in Derivate (Deckung) investieren oder Wertpapierleihe betreiben muss man auch erst eruieren. Muss aber jeder selbst entscheiden. Ich fände es gut, wenn große Kapitalsammelstellen wie z.B. der Norwegische Staatsfonds ihre Investitionsentscheidungen selbst treffen würden.

MaciejP
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Re: immer schön ETFs kaufen BlackRock auf arte

Beitragvon MaciejP » 19.09.2019, 03:04

Habe mir die Doku auch angeschaut und muss sagen, ich fand es echt schwer, bis zum Ende durchzuhalten. Den Machern ging es ganz klar nicht um eine ausgewogene Berichterstattung, sondern um Stimmungsmache gegen Blackrock. Diese Einseitigkeit, das Konzentrieren mehr auf Meinungen und Vermutungen als auf Sachlichkeit zog sich wie ein roter Faden durch die ganze Sendung. IrresDing hat oben schon viele Punkte genannt. Ergänzend mal noch folgende:

Der Punkt Common Ownership wurde angesprochen. Da war die in der Doku genannte Studie natürlich ganz interessant, wenn auch leider wenige konkrete Zahlen dazu genannt wurden. Auf die Gegenstudien wurde selbstverständlich nicht eingegangen. Stattdessen am Ende nur die Andeutung, Blackrock scheine auch im wissenschaftlichen Bereich seinen Einfluss zu nutzen. Was soll das für eine wissenschaftliche Auseinandersetzung sein? Auf Gegenpositionen nicht eingegen, sondern den anderen durch die Andeutung des unfairen Spiels diskreditieren, natürlich ohne Belege.
Getoppt wurde das ganze dann durch die Forderung, solche Common Ownerships dadurch zu verhindern, dass Vermögensverwalter keine Investments in zwei Unternehmen der gleich Branche tätigen dürfen. Absurder geht es kaum. Jeder Fonds auf einen breit gestreuten Markt wäre damit passé, die Konzentration und damit auch der Einfluss auf die größten Unternehmen würde noch weiter zunehmen.

Ich habe keine Zahl gefunden, an wie vielen Unternehmen Blackrock Beteiligungen hält, es müssen aber Hunderte sein. Als konkretes Beispiel sucht man sich dann nicht das größte, wichtigste oder das Unternehmen mit der größten Beteiligung raus, sondern eins, das das gewünschte Bild besonders drastisch unterstreicht: den Rüstungskonzern Rheinmetall. Dass Rheinmetall im MDAX gelistet ist und damit als eins der 60 größten deutschen Unternehmen auch in jedem breit gestreuten ETF auf den deutschen Markt auftauchen sollte, war bei der Darstellung wohl nicht so wichtig. Wozu auch, wenn man stattdessen einfach die Behauptung in den Raum stellen kann, Blackrock investiert in dieses Unternehmen allein aus Profitgründen.

Zweites Beispiel für die Beteiligungen dann die Deutsche Wohnen, ebenfalls im MDAX gelistet. Beim Zuschauer soll ganz klar das Bild hängen bleiben, Blackrock sucht sich auf dem Markt die Unternehmen raus, die in der Gesellschaft vermeintlich den größten Schaden anrichten, um so möglichst starkt zu profitieren. Das Konzept von passiv konstruierten Fonds scheinen die Macher nicht so recht verinnerlicht zu haben oder es wurde eben bewusst nicht näher darauf eingegangen. Wem langweilig ist, der kann ja mal die Liste der Unternehmen im Dow Jones Sustainability Index durchgehen und schauen, an wie vielen von denen Blackrock beteiligt ist. Vermutlich an den meisten.
Etwas amüsant war allerdings der Kommentar von einem der Enteignungsprotestler ganz am Ende, der sich diebisch darüber gefreut hat, dass Blackrock durch den Kursrückgang der Deutsche-Wohnen-Aktie vermeintlich Verluste eingefahren hat. Zumindest der scheint das Prinzip Vermögensverwaltung tatsächlich nicht verstanden zu haben. Traurig nur, dass ausgerechnet solche Leute dann aber ganz vorn mit dabei sind, politische Forderungen aufzustellen. :?

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buntebank
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Re: immer schön ETFs kaufen BlackRock auf arte

Beitragvon buntebank » 19.09.2019, 09:43

was ist denn Deine politische Forderung?
dass Du mehr Geld verdienst?

eine Investment-Firma nimmt Einfluss auf Firmen und Staaten -
damit deren Shareholder mehr Knete machen ?!

und die Bürger dieser Staaten und die Kunden der Firmen bezahlen die Zeche?
und Du wunderst Dich dass sich darueber jemand aufregt?

und Du wunderst Dich das halb Afrika nach Europa will -
oder darueber das Mieten in Städten absurde Ausmasse annehmen?
(die Liste aller weiteren daraus resultierenden Nachteile ist ellen-elend-lang...)

Common-Ownership mal ganz simpel erklaert:
Cola und Pepsi gehoeren den selben Leuten.
es findet kein Konkurrenz-Kampf mehr statt -
weder bei der Qualität noch beim Preis.

Der Konsument kann überteuerte ungesunde Zuckerbrause kaufen oder es sein lassen.

Vorher hat Cola versucht den gesamten Getränke-Markt aufzukaufen -
das haben sie nicht geschafft weil es glücklicherweise Kartellbehörden gibt -
das wird durch Common-Ownership komplett ausgehebelt.

Firmen wird erzählt wie sie ihr Geschäft zu führen
und Regierungen wird erzählt wie sie ihre Staaten zu führen haben -
von irgendwelchen Investor-Fuzzies welche den Hals niemals voll bekommen.

Und für Dich ist das alles kein Problem - solange die Kasse stimmt - Amen X (
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Re: immer schön ETFs kaufen BlackRock auf arte

Beitragvon domrepp » 19.09.2019, 12:18

..."interessante" Doku und eine noch interessantere Diskussion...

Einerseits muss ich IrresDing (und gullaldr) bzgl ihrer Ausführungen hinsichtlich ETFs und dem teils schwachen Niveau der Doku zustimmen, andererseits kann ich den Ansichten von buntebank doch einiges abgewinnen.

Die Fakten, die IrresDing hinsichtlich ETFs und aktiven Fonds aufgeführt hat, sind hundert- wenn nicht tausendfach belegt. Wer noch immer an die langfristige Qualität von Fondsmanagern glaubt, hat aus meiner Sicht keine Ahnung. Begründet einzig mit der Tatsache, dass BlackRock anscheinend mittlerweile ein Drittel seines Geldes in ETFs über iShares sitzen hat und ETFs dadurch ein gefährliches Finanzinsturment geworden sind, da kann ich auch nur schmunzeln. Genau da passt die Kritik, dass die Doku teils übertrieben spekulativ ist. Was wäre wenn ... mit den ETFs!?!? Völlig spekulativ.... Was wäre wenn Trump in den nächsten Tagen doch den Iran angreift!? Die Gefahr schätze ich höher ein und auch dann könnten die Märkte verrückt spielen. Was ist mit dem Brexit... usw.! Die Schlussfolgerung aus der Doku hinsichtlich ETFs halte ich für nicht haltbar.

Dennoch muss ich sagen, dass die Macht von Konzernen wie BlackRock usw. mir doch mittlerweile zu stark erscheint. Der Einfluss der Konzerne und auf die Mächtigen aus der Politik ist über Lobby Vertreter und Anteilsbeteiligungen mittlerweile doch so hoch, dass dieser Umstand hinterfragt werden darf/muss. Man kann ihn mögen oder bescheuert finden, aber Dirk Müller beschreibt es in seinem aktuellen Buch über den Begriff der Plutokratie aus meiner Sicht ganz passend. Es geht um eine Geldherrschaft und die kleinen Politiker werden im Prinzip als Marionetten verwendet. Natürlich geht's immer auch ums Geld, aber was wollen Leute wie Zuckerberg, Bezos und Co. mit noch mehr Geld?? Es geht vielmehr schlicht um Machtausübung. Und wenn Konzerne wie BlackRock auf jeder Hauptversammlung von den 500 größten Unternehmen der Welt mitzureden haben, dann ist das auch meiner Sicht schon bedenklich. Common-Ownership ist zumindest kein Hirngespinnst - Gegenstudien hin oder her.
Um das klar zu machen: Sozialismus-Thesen a la Kevin Kühnert finde ich dermaßen daneben, dass mir schlecht wird. Allerdings ist aus meiner Sicht die Einflussnahme von Konzernen auch nicht wegzudiskutieren - da bekommt das Video über Goldmann Sachs doch eine nicht nur alberne Note. Gute Doku hin oder her...

lifesgood

Re: immer schön ETFs kaufen BlackRock auf arte

Beitragvon lifesgood » 19.09.2019, 12:33

Andererseits ist natürlich ein ETF für den privaten Kleinanleger eine schöne Möglichkeit einerseits breit diversifiert, aber doch nach seinen Prämissen, mit einem Produkt anzulegen.

Auch wenn ich überzeugt bin, dass die Aktienmärkte noch zurückkommen werden, habe ich erste Käufe getätigt weil ich fürs Alter doch ein wenig Dividendeneinkünfte haben möchte. Es sind erste kleine Positionen von ausschüttenden ETFs. Einmal DivDAX (blackrock), dann MDAX (commerzbank) und SDAX (commerzbank).

An Einzeltiteln bin ich ein wenig in Wasserstoff eingestiegen, weil ich davon überzeugt bin und mittelfristig mit schönen Kursentwicklungen rechne.

lifesgood

CasaGrande
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Re: immer schön ETFs kaufen BlackRock auf arte

Beitragvon CasaGrande » 19.09.2019, 12:37

Vorab ein Hinweis ... ich habe die Sendung nicht gesehen und werde dies vorerst auch nicht nachholen.

Derart vermögenden und somit einflussreichen Unternehmen muss selbstredend mit Skepsis und Kritik begegnet werden. Dabei sollte aber den sich bietenden Möglichkeiten und Chancen für "Normalbürger" ebenfalls Raum gegeben werden und nicht nur einseitig weitere Ängste geschürt werden.

Zur nachvollziehbaren Kritik an "common ownership":
Wettbewerbskommissare, Kartellbehörden und Ökonomen sind alarmiert und aufmerksam - sollten sie jedenfalls sein. Exemplarisch hierfür ein Zitat aus Business Insider:
Ein weiterer Kritikpunkt an Blackrock ist, dass der Finanzkonzern in direkte Konkurrenten investiert („common ownership“). Der Effekt könnte dazu führen, dass die Unternehmensleiter den Konkurrenzkampf weniger ernst nehmen und Kostensenkungen vernachlässigen — das ist jedenfalls die These des Finanzwissenschaftlers Martin Schmalz von der Universität Oxford. Dies bedrohe den Wettbewerb und könnte beispielsweise bei Fluggesellschaften dazu führen, dass deren Tickets teurer werden. Blackrock bestreitet das.

Bleiben wir bei den möglicherweise steigenden Preisen für Flugtickets. Dies ist aktuell eine ernsthaft diskutierte Maßnahme. Allerdings ist es die unsachliche Hysterie der Klimaaktivisten, welche die fehlgeleiteten Stimmenfänger aus der Politik dazu animiert, diese Verteuerung anzustreben. Blackrock und "common ownership" mögen das ausnutzen oder sogar im Hintergrund antreiben … ermöglicht wird es aber dank der überzogenen "Rettungsfantasien" weiter Teile der Gesellschaft.

@lifesgood
Wasserstoff ist auch mein aktuellstes "Investment". smilie_01


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