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Beginnender Volksaufstand in Mexiko (Videos)

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Re: Beginnender Volksaufstand in Mexiko (Videos)

Beitragvon Bumerang » 12.01.2017, 13:58

Andre090904 hat geschrieben:Ein Nachrichtenüberblick für den Abend des 11.01.2017

1) Der mexikanische Senat plant die Einführung von Einfuhrzöllen für US-amerikanische Produkte
In Mexiko wird bis auf ein wenig Obst und Gemüse so ziemlich alles importiert - selbst das eigene Rohöl wird in die USA billig exportiert und dann teuer als fertiges Benzin/Diesel wieder teuer importiert. Wirtschaftlicher und politischer Selbstmord mal wieder vom Feinsten. smilie_12


Bei Wiki steht folgendes bei Importe: "Metallverarbeitende Maschinen, Fabriken (Teile) zur Stahlverarbeitung, Maschinen für die Landwirtschaft, elektrische Ausrüstung, Autoteile, Maschinen, Flugzeuge und Flugzeugteile". Davon 65% aus den USA.

Einfuhrzölle auf Maschinen die im Land nicht produziert werden, hat einen direkten Einfluss auf den Preis. Möglicherweise verringert sich der Anteil der Maschinen die aus den USA importiert werden z.G. derer aus Deutschland und/oder China?




Silbersparer hat geschrieben:Ich bin da nicht ganz so optimistisch ob Donald Duck verstanden hat, das die amerikanischen und europäischen Automobil Werker diese Art von Quer Subvention brauchen und Autos und Vorprodukte in Mexiko zu produzieren damit Sie (die Produzenten) die in den USA produzierte Produktpalette überhaupt noch zu einem vernünftigen Preis anbieten können (über die Mischkalkulation...)

Momentan gilt America First und das wird jetzt erst mal mit Erpressung umgesetzt, dass da beim Nachbarn im Süden die Bude brennt interessiert nicht ganz so stark...

Wenn die Handels Beziehungen durch trump deutlich verschlechtert werden dann werden das aber wiedermal die ärmsten ausbaden. Gerade die Jobs bei denen mehr als der mindestlohn gezahlt wird gehen ja verloren wenn die Industrie Werke schliesst.

Insofern ist es eher nachteilig wenn die grenzen dicht gemacht werden. Nachteilig für Mexiko.



Eine weit verbreitete Logik bei den Globallisten, die falsch ist.

Einer muss schließlich die Produkte kaufen, die immer billiger produziert aber immer teurer angeboten werden. Wenn es im Westen immer weniger gibt die (gut bezahlte) Jobs haben, werden auf den ohnehin großen Auto Müllhalden noch weitere Fahrzeuge "gekippt" werden. Allein die Finanzakrobatik der Finanzwirtschaft verhindert den Zusammenbruch.

Zu einem gestiegen Lebensstandard der Armen haben diese aus dem Westen ausgelagerten Jobs nicht beigetragen.

https://amerika21.de/2015/10/135038/armut-mexiko.
https://amerika21.de/2016/10/162262/mex ... lohn-cepal

Mexiko ist hier nur ein Beispiel.
Gruß

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gullaldr
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Re: Beginnender Volksaufstand in Mexiko (Videos)

Beitragvon gullaldr » 12.01.2017, 16:15

Exakt.
Und außerdem ist Trump ja nicht zum Präsidenten Mexikos gewählt worden, sondern zu dem der USA. Insofern ist es seine vordringliche Aufgabe, zuerst die Interessen seiner Bürger zu vertreten, nicht die der ausländischen Billiglöhner. Wenn durch eine protektionistische Politik Arbeitsplätze im Land erhalten bleiben oder geschaffen werden, kommt dies den kleinen Bürgern zugute, die sonst arbeitslos auf der Straße ständen.
Natürlich kann ich nicht sagen, ob diese Politik gelingen wird.

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Andre090904
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Re: Beginnender Volksaufstand in Mexiko (Videos)

Beitragvon Andre090904 » 12.01.2017, 16:42

Einfuhrzölle auf Maschinen die im Land nicht produziert werden, hat einen direkten Einfluss auf den Preis. Möglicherweise verringert sich der Anteil der Maschinen die aus den USA importiert werden z.G. derer aus Deutschland und/oder China?


Beides sehr wichtiges Handelspartner Mexikos. Ich selbst habe hier mir vor Jahren einen chinesischen Flachbildfernseher für 150€ gekauft. Qualität ist etwas anderes, aber funktionieren tut er. Gerade im Billigsegment der Elektrogeräte ist quasi alles aus China in Mexiko. Lebensmittel kann Mexiko komplett selbt produzieren. Ich wüsste nicht, was die USA haben, was Mexiko nicht hat. Schwierig wird es viel mehr bei hochspeziellen Dingen wie Flugzeugen. Doch auch hier freut es mich zu sehen, dass zum Beispiel immer mehr neue A320neo von Airbus und sogar russische Sukhoi Superjets eingesetzt werden anstelle von Boeing Flugzeugen. Was Fahrzeuge anbelangt, gibt es eine große Auswahl an asiatischen Alternativen wie Nissan, Toyota, Kia usw., die zum Teil auch in Mexiko gefertigt werden.

Was mir jedoch Sorgen macht, sind die ohnehin schon teuren Zölle. Als ich mich nach Autos umgeschaut habe, sollte ein VW Polo beispielsweise 350.000 Pesos kosten. Zum gleichen Zeitpunkt kostete ein Ford Fiesta 170.000 Pesos. Letztendlich habe ich mir einen Chevrolet Sonic (2012, gebraucht) für gut 100.000 Pesos gekauft. Was fällt auf? US-Marken können ihre Produkte (wie Autos) deutlich günstiger anbieten als europäische Marken. Dabei hat VW direkt hier in Puebla ein Werk, welches unter anderem die Beetles herstellt. Schuld sind die Steuern und die Zölle meinte der VW-Verkäufer. Dabei zahlt VW in Mexiko keine Steuern. Der Staat gab Puebla ein kostenloses 250 Hektar großes Gebiet für ein Werk, damit Arbeitsplätze geschaffen werden. Steuern müssen als Dank nicht gezahlt werden. Dasselbe gilt auch für andere große Marken wie Coca Cola, Walmart, PepsiCo usw.

Und noch ein bisschen morgendliche Philosophie:

1) In einem YouTube-Video sprechen bewaffnete und maskierte Männer davon, wie die Proteste gegen den Benzinpreis effektiver gemacht werden können (Video: https://www.youtube.com/watch?v=KYBG7jl_Xgs). So heißt es: "Was bisher geschehen ist, schadet nur dem Volk, den Eigentümern der Tankstellen, den Angestellten. Wenn ihr etwas anzünden wollt, ein wenig kämpfen wollt, etwas klauen wollt, dann konzentriert euch auf die Politiker in eurer Stadt oder in eurem Bundesstaat. Denen könnt ihr ihre Häuse anzünden, die Fernseher oder Kühlschränke klauen. Denn letztendlich gehört das alles uns. Wir laden euch ein, weiterhin zu protestieren. Wir möchten jedoch Aktionen, welche der Regierung schaden."

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Re: Beginnender Volksaufstand in Mexiko (Videos)

Beitragvon Bumerang » 12.01.2017, 16:51

Andre090904 hat geschrieben:
Einfuhrzölle auf Maschinen die im Land nicht produziert werden, hat einen direkten Einfluss auf den Preis. Möglicherweise verringert sich der Anteil der Maschinen die aus den USA importiert werden z.G. derer aus Deutschland und/oder China?


Beides sehr wichtiges Handelspartner Mexikos.


Ich versteh dann nicht, wer politisches Selbstmord begangen hat? smilie_08
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Re: Beginnender Volksaufstand in Mexiko (Videos)

Beitragvon Andre090904 » 12.01.2017, 17:32

Ich versteh dann nicht, wer politisches Selbstmord begangen hat?


Der Senat will "trump-ähnliche" Importzölle vorschlagen. Noch ist es nicht soweit. Im Status Quo ist Mexiko von den USA genauso abhängig wie die USA von Mexiko.

Beispiel Trinkwasser. In Mexiko gibt es kein Trinkwasser aus der Leitung, sodass sich alle entweder einen riesigen Tank aufs Dach stellen und diesen regelmäßig befüllen lassen oder aber 20L Kanister kaufen. Ich kaufe die Kanister. Davon gibt es einige Anbieter: Ciel, Electropura, Santorini, Junghanns oder Bonafont. Wem gehören diese Marken? Ciel ist Coca Cola. Electropura ist PepsiCo. Santorini ist ebenso PespsiCo. Bonafont ist Danone. Junghanns ist auch wieder PepsiCo. Es gibt deFacto kein Trinkwasser, das wirklich "mexikanisch" ist. Coca Cola und PepsiCo haben sämtliche mexikanischen Getränkemarken aufgekauft, sodass auch Säfte, Limonaden usw. im Grunde US-Produkte sind. Und dann wäre da noch Nestle, aber das ist eine andere Geschichte.

Beispiel Supermärkte. Walmart ist einer der größten Anbieter und hat auch die große mexikanische Kette "Bodega" aufgekauft. Erst vor 1-2 Jahren hat Walmart eine weitere Kette namens "Mega" aufgekauft. Es sind also alles US-amerikanische Supermärkte, die logischerweise zum Großteil US-Produkte vertreiben.

Beispiel Benzin. Mexiko hat kaum eigene Raffinerien (dummerweise) und exportiert das Rohöl günstig in die USA, um es dann teuer als fertiges Benzin/Diesel zu importieren.

Mexiko ist von den USA abhängig und Importzölle würden automatisch zur Verteuerung sämtlicher Produkte führen - seien es Lebensmittel, Trinkwasser, Benzin oder andere Produkte. Wenn man nun bedenkt, dass die Mexikaner ohnehin schon wenig Mittel zur Verfügung haben, wird diese Entwicklung zum politischen und wirtschaftlichen Selbstmord führen. Es müssen Prioritäten gesetzt werden. Es wird nur noch das gekauft, was wirklich wichtig ist. Die Wirtschaft leidet. Und wer ist daran schuld in den Augen der Bevölkerung? Die politische Elite.

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Re: Beginnender Volksaufstand in Mexiko (Videos)

Beitragvon GuterJunge » 12.01.2017, 21:25

Wieder einmal höchst interessant, Dein letzter Beitrag, Andre ! smilie_01

Wußte ich bisher so nicht.

ad Trinkwasser: wie kommts, daß das Leitungswasser dort keine Trinkwasserqualität hat ?
Die Befüllung der Dachtanks geschieht ja wohl mittels Wassertankwagen. Wo holen die denn das Wasser her ?

Andre090904 hat geschrieben: Und wer ist daran schuld in den Augen der Bevölkerung? Die politische Elite.

Ja und ist sie das nicht ?
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Re: Beginnender Volksaufstand in Mexiko (Videos)

Beitragvon Andre090904 » 13.01.2017, 01:32

GuterJunge hat geschrieben:
ad Trinkwasser: wie kommts, daß das Leitungswasser dort keine Trinkwasserqualität hat ?
Die Befüllung der Dachtanks geschieht ja wohl mittels Wassertankwagen. Wo holen die denn das Wasser her ?

Andre090904 hat geschrieben: Und wer ist daran schuld in den Augen der Bevölkerung? Die politische Elite.

Ja und ist sie das nicht ?


Da bin ich wirklich überfragt. Ich weiß nur, dass das Wasser manchmal selbst farblich nicht sehr lecker aussieht und auch ein wenig riechen kann. Es gibt allerdings auch einige wenige Orte (wie Huatulco), wo das Leitungswasser trinkbar ist. Das ist aber echt die Ausnahme. Die Befüllung erfolgt von Tankwagen aus. Die sehen meistens auch nicht sehr appetitlich aus. Sind private LKW, aber wo dir ihr Wasser herhaben, keine Ahnung. Ich bleibe jedenfalls lieber bei den Kanistern. :mrgreen:

@Politische Elite: Ja, war nur zur Erklärung für Bumerang.

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Re: Beginnender Volksaufstand in Mexiko (Videos)

Beitragvon Bumerang » 13.01.2017, 10:18

Andre090904 hat geschrieben:Der Senat will "trump-ähnliche" Importzölle vorschlagen. Noch ist es nicht soweit. Im Status Quo ist Mexiko von den USA genauso abhängig wie die USA von Mexiko.

Mexiko ist von den USA abhängig und Importzölle würden automatisch zur Verteuerung sämtlicher Produkte führen - seien es Lebensmittel, Trinkwasser, Benzin oder andere Produkte. Wenn man nun bedenkt, dass die Mexikaner ohnehin schon wenig Mittel zur Verfügung haben, wird diese Entwicklung zum politischen und wirtschaftlichen Selbstmord führen. Es müssen Prioritäten gesetzt werden. Es wird nur noch das gekauft, was wirklich wichtig ist. Die Wirtschaft leidet. Und wer ist daran schuld in den Augen der Bevölkerung? Die politische Elite.


Wenn die USA Zölle für mexikanische Produkte einführen, werden es die Mexikaner als politische Reaktion auch machen müssen, aber auch um die nötigen Gelder zu sammeln, die durch die Importzölle der USA fehlen werden. Der Unterschied der Waren die im- und exportiert werden, bringt aber der Bevölkerung keine Nachteile. Die Maschinenzölle zahlen mexikanische Großkonzerne. Dass dadurch die Großbetriebe schließen werden, bezweifle ich ganz stark. Dadurch werden sie noch lange nicht so teuer produzieren wie in den USA. Die durch Zöllen verteuerten mexikanischen Lebensmittel sorgen für ein Überangebot im Land, dass zu kleineren Preisen führt.

Die Elite ist auch so für die Misere verantwortlich. Die Erhöhung der Benzinpreise ist ein weiteres Zeichen für die Misswirtschaft, von denen Großkonzerne unabhängig von Herkunft profitieren. Auch wenn die Preise subventioniert wurden. Dass war nur deshalb notwendig, weil ansonsten die Arme Bevölkerung schon früher auf die Barrikade gegangen wäre, was gerade passiert.
Gruß

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Re: Beginnender Volksaufstand in Mexiko (Videos)

Beitragvon GuterJunge » 13.01.2017, 15:10

Bumerang hat geschrieben: Die durch Zöllen verteuerten mexikanischen Lebensmittel sorgen für ein Überangebot im Land, dass zu kleineren Preisen führt.

@Andre: Siehst Du das auch so ?
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Re: Beginnender Volksaufstand in Mexiko (Videos)

Beitragvon Andre090904 » 13.01.2017, 17:48

GuterJunge hat geschrieben:
Bumerang hat geschrieben: Die durch Zöllen verteuerten mexikanischen Lebensmittel sorgen für ein Überangebot im Land, dass zu kleineren Preisen führt.

@Andre: Siehst Du das auch so ?


Dazu muss man erstmal sagen, dass fast ausschließlich landwirtschaftliche Erzeugnisse exportiert werden (z.B. Tomaten, Chilli, Avocados, Kaffee, Zwiebeln, Wassermelonen, Kokosnüsse, Kakao, Bananen usw.). Ein paar Ausnahmen sind natürlich Tequila (und andere Liköre) und ein paar Biersorten. Vielleicht auch ein paar Salsas. Ich kann mir durchaus vorstellen, dass man hier einen Weg "back to the roots" findet und statt importiertem Obst/Gemüse wieder einheimische Erzeugnisse anbietet (nicht nur auf dem Wochenmarkt, sondern selbst in Supermärkten). Problem ist jedoch, dass viele Bauern Direktverträge mit Unternehmen haben. Meinetwegen ein Kaffeebauer, der so und so viel Kaffeebohnen jährlich an Nestle, Starbucks und co. zu einem vereinbarten Preis abgeben muss. Ob sich das ändern wird? Vielleicht, wenn die Mentalität der Mexikaner ein wenig umschwingt und lokale Produkte wieder "in" sind. Ich fass mir immer an den Kopf, wenn Leute hier von Starbucks schwärmen, wenn es doch quasi überall "richtigen" Kaffee gibt (der nicht nur besser schmeckt, sondern auch günstiger ist).

Dabei ist es so einfach. Vor Jahren hat Taco Bell versucht, in Mexiko Fuß zu fassen. Es hat nicht lange gedauert und Taco Bell hat's aufgegeben. Kein Mensch ging zu Taco Bell. Warum auch, wenn es wirklich an jeder Ecke richtige Tacos gibt.

Es ist leider so, dass viele ursprünglich mexikanische Lebensmittelunternehmen von US-Konzeren aufgekauft wurden, damit diese sich ihr Monopol sichern. Produziert wird hier (also keine Einfuhrabgabe), aber die Profite haben die USA. Günstigere Lebensmittel kann ich mir daher zumindest im breiten Spektrum nicht vorstellen - gerade wenn man bedenkt, dass nahezu sämtliches Benzin/Diesel von den USA teuer importiert wird. Die Transportkosten werden sich überall wiederspiegeln...in Form von höheren Preisen natürlich.

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Re: Beginnender Volksaufstand in Mexiko (Videos)

Beitragvon gullaldr » 14.01.2017, 00:35

Andre090904 hat geschrieben:Produziert wird hier (also keine Einfuhrabgabe), aber die Profite haben die USA.


Vielleicht müsste man genauer sagen, dass nicht die USA die Profite einstreichen, sondern die betreffenden Konzerne bzw. deren Inhaber/Aktionäre. Der kleine amerikanische Arbeiter hat kaum etwas davon, dass seine Produktionsstätte nach Mexiko verlagert wird und er auf der Straße landet.

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Re: Beginnender Volksaufstand in Mexiko (Videos)

Beitragvon Andre090904 » 14.01.2017, 01:36

gullaldr hat geschrieben:
Andre090904 hat geschrieben:Produziert wird hier (also keine Einfuhrabgabe), aber die Profite haben die USA.


Vielleicht müsste man genauer sagen, dass nicht die USA die Profite einstreichen, sondern die betreffenden Konzerne bzw. deren Inhaber/Aktionäre. Der kleine amerikanische Arbeiter hat kaum etwas davon, dass seine Produktionsstätte nach Mexiko verlagert wird und er auf der Straße landet.


So war es auch gemeint. :)

Nachrichtenüberblick Abend 13.01.2017

1) Noch Anfang Januar 2017 meinte der Präsident in seiner Videoansprache, dass der erhöhte Benzinpreis nichts mit der Energiereform (Privatisierung von Strom, Wasser und Öl) zu tun hätte. Heute bestätigt der Chef der Banco de Mexico, dass der erhöhte Benzinpreis hauptsächlich die Folge der Energiereform ist. Da sind sie sich ja einig. Man sollte vielleicht erwähnen, dass der Chef der Banco de Mexico bereits seinen Rücktritt angekündigt hat und zu einer schweizerischen Bank wechselt. Ihm wird es wohl nur recht sein, wenn er seinen Posten bei der Banco de Mexico möglichst früh loswird, bevor alles den Bach runter geht. (Quelle: http://regeneracion.mx/carstens-reconoc ... ucturales/)

2) Staatsminister Chong (quasi das Mädchen für alles) hat heute bestätigt, dass es im Februar zu weiteren Preiserhöhungen des Benzinpreises kommen wird. (Quelle: http://www.proceso.com.mx/469993/admite ... en-febrero)

3) Am 31. Januar soll es zu einem Massenaufstand in Mexiko kommen. Die Gewerkschaften der Lehrer, Bauern und Arbeiter sowie die Eltern der 43 ermordeten Studenten von Iguala haben angekündigt, am 31. Januar mit insgesamt mehr als 1.000.000 Teilnehmer in Mexiko-Stadt protestieren zu wollen. Die größte Universität des Landes "UNAM" (mehr als 350.000 Studenten) hat zudem Streiks angekündigt. (Quelle: http://regeneracion.mx/maestros-campesi ... asolinazo/)

4) Laut Energieminister Coldwell (warum überrascht uns nicht, dass gerade er Energieminister ist?) hat Mexiko nur Benzinreserven für 2 bis maximal 3 Tage. (Quelle: https://actualidad.rt.com/actualidad/22 ... as-consumo)
Gleichzeitig hatte er noch Zeit für einen Ratschlag auf Twitter: "Um Benzin zu sparen, sucht euch am besten eine Route ohne hohes Verkaufsaufkommen. Dann könnt ihr bis zu 35% Benzin sparen!" (Quelle: http://aristeguinoticias.com/1301/mexic ... con-memes/). Es muss nicht erwähnt werden, dass ganz Mexiko darüber lacht. Finde mal eine Straße ohne hohes Verkehrsaufkommen hier - gerade in dem Moloch Mexiko-Stadt, wo selbst 3 geschossige Autobahnen einfach voll sind. smilie_12

5) Ein Ex-Divisionsgeneral des mexikanischen Militärs, Ex-Leiter des Militärtribunals und Ex-Kommandant der Militärzone II hat heute in einem offenen Brief die Korruption, den Verrat des Vaterlandes und die Willkür der Staatsgewalt kritisiert. (Quelle: http://www.sinembargo.mx/13-01-2017/3135796)

6) Die Gewalt gegen illegal einreisende Latinos an der Südgrenze Mexikos eskaliert. Allein im Bundesstaat Tabasco (an Guatemala angrenzend) soll sich die Zahl der Gewalttaten gegenüber illegal Einreisenden im Vergleich mit 2014 um 913% (!) erhöht haben. (Quelle: http://www.animalpolitico.com/2017/01/p ... paran-200/)

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Re: Beginnender Volksaufstand in Mexiko (Videos)

Beitragvon GuterJunge » 14.01.2017, 07:01

Andre090904 hat geschrieben:Die Gewalt gegen illegal einreisende Latinos an der Südgrenze Mexikos eskaliert. Allein im Bundesstaat Tabasco (an Guatemala angrenzend) soll sich die Zahl der Gewalttaten gegenüber illegal Einreisenden im Vergleich mit 2014 um 913% (!) erhöht haben. (Quelle: http://www.animalpolitico.com/2017/01/p ... paran-200/)

Hier möchte ich nochmals nachfragen.

1. Im Artikel wird die Ansage der "Trump-Mauer" als Hauptgrund für das sprunghafte Ansteigen der Migrantenzahlen genannt. Die wollen alle noch schnell in die USA, bevor die Schotten dicht sind.
Somit wäre Mexiko also "nur" Transitland, gewissermaßen die mittelamerikanische Balkanroute für Flüchtlinge.
Stimmt das so ?

2. Das Hauptdelikt, welches gegen die Migranten verübt wird, ist Raub.
Läßt sich daraus schließen, daß der Grund der steigenden Kriminalität gegen Migranten nicht Abneigung ist, sondern die Annahme daß sie noch mit reichlich Bargeld/Wertsachen ausgestattet sind, um ihre Reise fortzusetzen ?

3. Besteht die Mehrzahl der Migranten tatsächlich aus Latinos ?
Ich frage deshalb, weil im Artikel 3 bebilderte Beispiele auftauchen, davon aber nur ein Latino (Honduras), die beiden anderen kommen aus Kamerun und Indien.
Letzterer hat ja eine wahre Odyssee hinter sich. Erst für 20.000 $ nach Argentinien und dann nach Norden.
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Re: Beginnender Volksaufstand in Mexiko (Videos)

Beitragvon Andre090904 » 14.01.2017, 16:49

1. Im Artikel wird die Ansage der "Trump-Mauer" als Hauptgrund für das sprunghafte Ansteigen der Migrantenzahlen genannt. Die wollen alle noch schnell in die USA, bevor die Schotten dicht sind.
Somit wäre Mexiko also "nur" Transitland, gewissermaßen die mittelamerikanische Balkanroute für Flüchtlinge.
Stimmt das so ?


Ja, war schon immer so und wird auch so bleiben. Gibt natürlich auch Mexikaner, die ihr Glück versuchen. Ich kann dir die Filmreportage "La Bestia" empfehlen. Hab's jetzt spontan nicht gefunden, aber suche einfach mal nach "La Bestia tren" und du solltest einiges finden.

2. Das Hauptdelikt, welches gegen die Migranten verübt wird, ist Raub.
Läßt sich daraus schließen, daß der Grund der steigenden Kriminalität gegen Migranten nicht Abneigung ist, sondern die Annahme daß sie noch mit reichlich Bargeld/Wertsachen ausgestattet sind, um ihre Reise fortzusetzen ?


Viele haben Bargeld für die Coyotes dabei, also die Schlepper für die US-Grenze...

3. Besteht die Mehrzahl der Migranten tatsächlich aus Latinos ?
Ich frage deshalb, weil im Artikel 3 bebilderte Beispiele auftauchen, davon aber nur ein Latino (Honduras), die beiden anderen kommen aus Kamerun und Indien.
Letzterer hat ja eine wahre Odyssee hinter sich. Erst für 20.000 $ nach Argentinien und dann nach Norden.


Hauptsächlich aus El Salvador, Honduras und Guatemala.

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Re: Beginnender Volksaufstand in Mexiko (Videos)

Beitragvon GuterJunge » 14.01.2017, 22:53

Andre090904 hat geschrieben: Ich kann dir die Filmreportage "La Bestia" empfehlen.

Vielen Dank für den Hinweis ! smilie_01 smilie_01

Das Finden des Streifens hat nicht lange gedauert.
Wen es interessiert, hier (hoffe, es ist der richtige):

https://www.youtube.com/watch?v=1siX-O0LfU8

https://www.youtube.com/watch?v=cseah6kyAKE (english version)


Bei dieser Gelegenheit stieß ich auch auf diese Doku, komprimierter aber mindestens genau so gut:
https://www.youtube.com/watch?v=bjXGNOhZa44
Herrjeh, wie verzweifelt muß man sein, um so ein Wagnis einzugehen ??
.... und dabei noch hin und wieder ein Liedchen oder Lächeln auf den Lippen zu haben !
Geschockt hat mich auch, daß die Menschen sogar auf dem rutschigen "Dach" von Tankwaggons die Reise wagen.

Folgende Doku finde ich auch enorm interessant.
https://www.youtube.com/watch?v=Rgd7vhYG6TU


Hauptsächlich aus El Salvador, Honduras und Guatemala.

Ich nehme an, daß dies gleichzeitig den "Import" der berüchtigten Straßengangs von dort bedeutet.
Denke dabei hauptsächlich an die MS13 ("Mara Salvatrucha")
Kann leider nicht beurteilen, ob die im Vergleich zu den mex. Drogenkartellen Waisenknaben oder ebenbürdig sind, aber was mir einige Salvadorianer über deren Brutalität erzählt haben, macht schon gehörig Angst.
Die sollen ihr Netzwerk ja mittlerweile bis hoch nach Kanada ausgebaut haben.
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