(Dieser Beitrag wurde mehrfach editiert)
Kurzer Nachrichtenüberblick:
1) Nachdem Ford angekündigt hat, sein neues 1600 Millionen Dollar Werk nicht in Mexiko zu bauen, überlegen auch Toyota und Honda, ihre Produktionen in Mexiko zu reduzieren, warten aber noch auf den Beginn der Präsidentschaft Trumps ab. Quelle:
http://www.proceso.com.mx/468787/toyota ... -en-mexico2) Präsident Pena Nieto hat einen neuen Außenminister ernannt, der mit Trump und seinem Team über solche Themen verhandeln soll. Brisant: Der neue Außenminister hat in seiner Ansprache wortwörtlich gesagt: "Ich bin kein Diplomat und bin hier, um zu lernen." (Quelle:
http://www.animalpolitico.com/2017/01/v ... z-massieu/)
3) Auf dem obigen Bild im Artikel ist auch die neue Kulturministerin zu sehen. Brisant auch hier: Sie wird von der Regierung als "Doktor" betitelt, hat aber nicht einmal einen Bachelor-Abschluss.
4) In einer Regierungserklärung wurde erklärt, dass es kein Zurück von der Benzinpreiserhöhung geben werde. (Quelle:
http://regeneracion.mx/pri-respalda-gas ... cha-atras/)
5) Die Banco de Mexico hat allein im Januar 2017 (das sind 4 Tage) 2.000 Millionen Dollar verkauft, um so einen Versuch zu starten, den Peso zu stabilisieren. (Quelle:
http://aristeguinoticias.com/0501/mexic ... -del-peso/)
6) Im Bundesstaat Hidalgo hat die Bevölkerung die Autobahn in Richtung USA besetzt (seit dem 2. Januar). Als heute die Polizei eintraf, kam es zu 25 Verletzten. 2 Busse brannten aus. (Quelle:
http://www.proceso.com.mx/468877/se-enf ... 25-heridos)
7) In vielen Städten ist der öffentliche Personennahverkehr ausgesetzt.
8 ) In Monterrey (drittgrößte Stadt Mexikos) haben sich etwa 20.000 Menschen vor dem Rathaus versammelt, um gegen den Gouverneur des Bundesstaats Nuevo Leon und gegen den Bundespräsidenten zu demonstrieren. Dabei soll versucht worden sein, in den Regierungspalast einzudringen. (Quelle:
http://www.proceso.com.mx/468896/encapu ... rrey-video)
9) Allein am 4. Januar sollen landesweit 250 Geschäfte geplündert und über 650 Menschen festgenommen worden sein. 1 Polizist starb. NGOs und Beobachter gehen von einer "organisierten Gruppe" aus. Dabei sollen 485 neue WhatsApp Konten zum Einsatz gekommen sein ("Bots"). Auch auf Twitter sollen mehr als 1500 Tweets von Bots und Trollen zu Plünderungen aufgerufen haben. (Quelle:
https://actualidad.rt.com/actualidad/22 ... gasolinazo)
10) Der Bundespräsident hat heute anlässlich der vielen "Besorgnisse" eine Ansprache gehalten (Quelle:
https://www.youtube.com/watch?v=no4gZpZtXr4). Seiner Meinung nach schützt der erhöhte Benzinpreis um knapp 30% mexikanische Familien vor dem Notstand. Denn besonders die armen Familien verbrauchen seiner Ansicht nach kaum Benzin und sind somit nicht betroffen (dass der öffentliche Nahverkehr und Taxis auch 30% teurer werden, hat er natürlich glatt vergessen). Ein weiteres Argument: Ohne diese Anhebung des Benzinpreises gäbe es Einschnitte im staatlichen Gesundheitswesen und im Bildungswesen (diese Einschnitte gab es ohnehin schon mehrfach). Zuletzt betont er noch die Einheit des Volkes, jede noch so große Herausforderung zu überwinden. Ja, welche Einheit...sieht man tagtäglich. Diese Ansprache ist ein völliger Witz und von Zynismus nicht zu überbieten. Frei nach dem Motto: "Wenn sie kein Brot haben, sollen sie doch Kuchen essen."
Eine weitere Erhöhung des staatlich kontrollierten Benzinpreises ist jederzeit möglich und meiner Meinung nach auch wahrscheinlich.
Und als Abschluss noch ein Bild (ganz unten) von einem Plünderer (weiß leider nicht aus welcher Region). Auch in Puebla (meinem Wohnort) hat es mittlerweile begonnen. Zwei der Supermärkte in weniger als 2km Entfernung wurden geplündert. Vielleicht kann ich morgen eine Bestandsaufnahme vor Ort machen. Ich rechne in der Nacht mit weiteren Nachrichten und aktualisiere das dann hier.
EDIT: Hier noch ein weiteres Video einer der vielen Plünderungen aus Mexiko-Stadt. Leider nur auf Facebook. Quelle:
https://www.facebook.com/pajaropolitico ... 798994842/Ein überfallener Supermarkt im Bundesstaat Mexiko.
Ganze Einkaufszentren wurden geschlossen. Mitarbeiter großer Unternehmen durften zur Sicherheit früher nach hause gehen und sollen wohl unbefristet nicht zur Arbeit erscheinen.