Aktuelle Zeit: 15.04.2021, 07:59
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Gewichtiger noch sind in diesem Zusammenhang die Target-Salden. Die Mehrheit der deutschen Wirtschaftswissenschaftler sieht in diesen Salden (praktisch unverzinst!) Überziehungskredite, die von den Nordländern des Euro an die Südländer vergeben werden.
Laut eines Beitrags von Jörg Krämer, des Chefvolkswirts der Commerzbank, in der „FAZ“ vom 19.11. plant die EZB neue Kredite für europäische Banken. Keine kurzfristigen von nur einer Woche, wie früher üblich, sondern solche mit langer Laufzeit.
Hierbei ginge es nicht nur, so Krämer, „um Liquiditätspolitik, sondern auch um Hilfen für den Finanzminister und die Banken in Italien“. Noch Fragen?
Der Nervenkrieg zwischen Rom und Brüssel geht in die heiße Phase. Nachdem die EU-Kommission ein Defizitverfahren gegen das verschuldete Italien empfohlen hat, ist jetzt die Populistenregierung aus Lega und Fünf-Sterne-Bewegung am Zug: Rom muss argumentieren, wie es Dutzende Milliarden einsparen will, um die EU-Ausgabengrenze einzuhalten.
Die Zeit drängt: Am 9. Juli werden die EU-Finanzminister entscheiden, ob sie das Verfahren einleiten wollen. Dies könnte zu einer Strafe von 3,5 Milliarden Euro führen – und einer Panikreaktion auf den Märkten: Ein Glaubwürdigkeitsverlust des wirtschaftlich schwächelnden Italiens würde die Rendite italienischer Staatsanleihen in die Höhe treiben. Rom könnte dann seine Schulden nicht mehr zurückzahlen. Leidtragende wären vor allem die Italiener, die wichtigsten Gläubiger: Italienische Banken halten Staatsschulden im Wert von 400 Mrd. Euro. Der Bankrott der drittgrößten Euro-Volkswirtschaft wäre für die Gemeinschaftswährung kaum verdaubar.
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