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Aktuelle Währungskrisen

Hier können Sie lesenswerte Nachrichten zur Börse, Euro / Dollar, Öl, Finanzkrise, Inflation, Wirtschaft etc. aus Deutschland und dem Rest der Welt einstellen.

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Aktuelle Währungskrisen

Beitragvon Bumerang » 19.12.2016, 10:16

Ich starte diesen Faden, um ganz konkret über Aktuelle Währungskrisen in der Welt zu diskutieren, weil es inzwischen konkreter wird, als das was wir in den anderen Fäden (wie Crashtime etc) am Rande angehen, teilweise OT.



Indien

http://www.faz.net/aktuell/finanzen/dev ... ageIndex_2
„Minimaler Erfolg, maximales Leid“

Schwarzgeld waschen geht immer noch

„Ich verstehe die Idee, aber sie bringt die Wirtschaft fast zum Stillstand. Ich kann kaum langfristige Gewinne erkennen, aber es gibt ganz sicher hohe, wenn auch zeitlich begrenzte Kosten“, kritisiert Paul Krugman


Ausgerechnet der Bargeldgegner sagt sowas!

Venezuela

https://www.tagesschau.de/ausland/venez ... n-101.html

Wegen massiver Proteste und Plünderungen hat Venezuelas Präsident Maduro zunächst für ungültig erklärte Geldscheine wieder freigegeben. Mit dem Beschluss bleibt die tags zuvor wertlos gewordene Banknote in Wert von 100 Bolívar nun doch bis zum 2. Januar nutzbar.


Ein Kommentar von mir.

Der Grund für solche Aktionen ist der Versuch, die galoppierende Inflation zu bremsen. Wenn Bargeld nicht in Nachfrage fließen kann, weil es ungültig ist, steigen die Preise langsamer.

Mit Korruption und Schwarzgeld hat das Ganze überhaupt nichts zu tun. Die gibt es vor, während und nach Währungskrisen.
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Indien begrenzt Goldbesitz

Beitragvon Bumerang » 19.12.2016, 10:47

Gibt's nicht bei Fiatwährungen? Oh doch!

Die indische Regierung verschärft den Kampf gegen Steuerbetrug: Jeder indische Mann darf ab sofort nicht mehr als 1000 Gramm Gold besitzen, jede verheiratete Frau 500 Gramm und jede unverheiratete Frau 250 Gramm.


http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/k ... -1.3291727
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Indien - Bargeldmangel kostet Arbeitsplätze

Beitragvon Bumerang » 19.12.2016, 12:10


19.12.2016

Die plötzliche radikale Bargeldreform setzt Indiens Wirtschaft hart zu, vor allem außerhalb der größten Städte. Am Beispiel der Mobiltelefone offenbaren sich Absatzeinbrüche und damit verbundene Massenkündigungen.


https://www.heise.de/newsticker/meldung ... 74325.html

Kündigungswelle

In den kleineren Städten dominieren einfache Handys (Featurephones) den Einzelhandel. Diese Geräte werden meist im Inland produziert. Der Absatzeinbruch trifft also in erster Linie indische Fabrikanten. Intex Technologies (India), Lava International und Karbonn Mobiles hätten bereits zehn bis 40 Prozent ihrer Belegschaft gekündigt, meldet Lightreading.

Lava habe vorübergehend eine Fabrik geschlossen, in der zuvor 5.000 Menschen Arbeit hatten. Und Foxconn habe 2.000 Beschäftigte für zwei Wochen auf unbezahlten Urlaub geschickt. Und das trifft auch ganz andere Wirtschaftszweig, denn wer nichts verdient, kann auch nicht viel ausgeben.
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Kommt in Indien jetzt die Steuer auf Überweisungen?

Beitragvon Bumerang » 19.12.2016, 12:15

Geldscheine ungültig: Kommt in Indien jetzt die Steuer auf Überweisungen?



Die Druckereien kommen nicht nach

Die Regierung forciert das bargeldlose Wirtschaften auch aus sehr pragmatischen Gründen: Die von der Zentralbank kommissionierten Druckereien kommen nicht nach, die annullierten Geldscheine durch neue zu ersetzen.
...
Derweil verbreiten Narendra Modi und seine Minister Durchhalteparolen. Ein weiteres Mal vertröstet die Regierung die Menschen mit der Perspektive einer besseren Zukunft. Wie diese Zukunft in Bezug auf das Geld aussehen wird, lässt Reformer Modi offen: „Es gibt einen ausgeklügelten Plan, doch ich werde meine Karten nur langsam auf den Tisch legen“, erklärt der Regierungschef.



Kommt eine revolutionäre Steuer?

Diese Unbestimmtheit facht die Gerüchte an. Ein verbreitetes Szenario, das in Neu Delhi die Runde macht, besagt, Modi werde zu Beginn des neuen Jahres die Einführung einer Bankentransaktionssteuer bekanntgeben. Die Abgabe – eine Art Quellensteuer auf jede Kontobewegung – werde alle anderen bestehenden Steuern ersetzen. Die Idee der fiskalen Flatrate – so heißt es – habe ein indischer Think Tank Modi vor vielen Jahren schmackhaft gemacht.
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Erdoğan kämpft um die türkische Lira

Beitragvon Bumerang » 19.12.2016, 12:21

„Der Angriff auf unsere nationale Währung ist ein neuerlicher Putschversuch“, behauptet er. „Nachdem sie es mit militärischen Mitteln im Juni nicht geschafft haben, die Regierung zu stürzen, versuchen sie es nun mit ökonomischen Mitteln“.

„Sie“, das sind die bekannten Widersacher der Gülen-Bewegung und der kurdischen PKK im Verbund mit „imperialistischen“ auswärtigen Kräften, die der Türkei schaden wollten.

Die oppositionelle Tageszeitung Cumhuriyet schrieb kürzlich, die staatlichen Devisenreserven würden kaum noch ausreichen, um die nächsten Rechnungen für Öl – und Gasimporte zu zahlen.

Sämtliche staatlichen Institutionen wurden bereits angewiesen, ihre Dollarreserven umzutauschen. Das Verteidigungsministerium musste seine letzten 260 Millionen Dollar hergeben und kann nun weder ausländische Kämpfer in Syrien bezahlen noch im Ausland Waffen kaufen


https://www.taz.de/Verfall-der-Waehrung/!5365430/
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Simbabwe probiert "Zombie-Währung"

Beitragvon Bumerang » 19.12.2016, 12:31

Simbabwe hat wegen anhaltender Bargeldknappheit
mit der Ausgabe von Schuldscheinen als Parallelwährung begonnen.


http://de.euronews.com/2016/11/28/nach- ... e-waehrung

Die Zentralbank begann, Schuldscheine im Wert von 10 Millionen US-Dollar (9.4 Millionen Euro) in Umlauf zu bringen, vom Finanznachrichtendienst “Bloomberg” als “Zombie-Währung” apostrophiert. Das Gesamtvolumen soll sukzessive auf 200 Millionen Dollar (189 Millionen Euro) erhöht werden.

Martin Chamauya, Harare:

“Dieses Geld sollte von allen akzeptiert werden, weil es von der Regierung kommt. Wer es ablehnt, ist eindeutig Regierungs-Gegner und sollte der Polizei gemeldet werden.”

Ein anderer Passant:

“Wir brauchen dieses Anleihe-Geld nicht, das ist Raub an den Simbabwern am hellichten Tag. Was mit dem Zim-Dollar passiert ist, genau das wird mit diesen Anleihe-Noten passieren. Man hat uns das echte Geld gestohlen.”
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be_we
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Re: Simbabwe probiert "Zombie-Währung"

Beitragvon be_we » 19.12.2016, 14:06

Bumerang hat geschrieben:Simbabwe hat wegen anhaltender Bargeldknappheit
mit der Ausgabe von Schuldscheinen als Parallelwährung begonnen.

Da ich die Währungsgeschichte dieses Landes besonders liebe, habe ich mir bereits ein Andenken besorgt. smilie_01
Dateianhänge
20160329_183509.jpg

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Re: Aktuelle Währungskrisen

Beitragvon Bumerang » 19.12.2016, 14:39

Mein Liebling bleibt der ungarische Pengö. Mit Nullen nicht mehr darstellbar. :P

100 Millionen Billionen
pengö.jpg

und

1 Milliarde Billionen,
pengö2.jpg



die es allerdings es nicht mehr in den Umlauf schafften.
Dateianhänge
inflation.jpg
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Währungskrise in Ägypten

Beitragvon Bumerang » 19.12.2016, 18:19

nicht mehr taufrisch..

Die Währungskrise in Ägypten spitzt sich zu

Zuckerbesitz wird Grund für Festnahmen, die Währung verliert weiter, in vielen Menschen brodelt es. Ägyptens Wirtschaftskrise setzt die autoritäre Regierung unter Druck - und macht auch deutschen Firmen das Leben schwer.


http://www.faz.net/aktuell/finanzen/dev ... 91678.html


So kann man das Problem aber gut darstellen. Jedenfalls versuchen. smilie_11

Reformen in Ägypten zeigen Wirkung

Ägyptens Regierung ist dabei, den Schwarzmarkt für Devisen auszutrocknen und hat sich die Hilfe des Internationalen Währungsfonds gesichert.


Toll!

Die Wechselkursreform ging jedoch im November mit einer massiven Abwertung des EGP gegenüber dem US-Dollar einher. Die ägyptische Währung verlor dabei über 50 Prozent. Die Regierung hob zudem die Kraftstoffpreise an, um den Anstieg ihrer Subventionskosten zu verringern
.

Wenn das keine Lösung ist. Geld ist nur die Hälfte wert, dafür sind die Preise doppelt so hoch. smilie_08

http://www.dasinvestment.com/bb-african ... n-wirkung/
Gruß

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zwergensilber
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Re: Aktuelle Währungskrisen

Beitragvon zwergensilber » 20.12.2016, 00:30

Ich bin kein Fan von Bargeldverboten! Aber tatsächlich sind große, nur große, Bargeldmengen immer dann unterwegs, wenn keine Spuren bleiben sollen. Ursache sind häufig genug Steuerhinterziehung und sonstige Kriminalität. Persönlich habe ich selbst in einigen Fällen nur Steuerhinterziehung als Grund für große Bargeldmengen kennen gelernt. Wie wäre das sonst in den Griff zu bekommen? Unter normalen Umständen hat doch ein Käufer gar kein Interesse, keine Spuren mit seiner Bezahlung zu hinterlassen. Im Gegenteil, im Falle einer Klage, hilft ihm der Nachweis einer Bezahlung. Dass heute immer noch Handwerker in D fragen, ob der Kunde lieber ohne Rechnung bezahlen will, kann ich nicht verstehen. Der hat mindestens eine ganz intensive Betriebsprüfung am Hals, wenn jemand das nicht mag. Mir hat voriges Jahr tatsächlich jemand noch diese Bezahlung angeboten, ohne zu wissen, ob ich nicht vielleicht Finanzbeamter bin.

Forzaitalia
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Re: Aktuelle Währungskrisen

Beitragvon Forzaitalia » 20.12.2016, 08:08

zwergensilber hat geschrieben:Aber tatsächlich sind große, nur große, Bargeldmengen immer dann unterwegs, wenn keine Spuren bleiben sollen. Wie wäre das sonst in den Griff zu bekommen?


Die Frage ist ob man ohne 500er dadurch Probleme bekommt :wink: dann weicht man halt auf 200er oder 100er aus ... 1 Mille in 100er oder 200er ist jetzt quantitativ auch nichts Besonderes. Es gibt immer auch andere Lösungen wenn man will ...

zwergensilber hat geschrieben:Dass heute immer noch Handwerker in D fragen, ob der Kunde lieber ohne Rechnung bezahlen will, kann ich nicht verstehen.


Ich schon, sonst würden zu viele für 60/70h Arbeit pro Woche bei 1.500€ netto stehen ... die Frage ist natürlich ob man das so plump machen muss, das kann ich nicht verstehen. Was ich auch nicht verstehen kann, ist dass hier kleine Selbständige nicht mehr vom Staat unterstützt werden. Oder aber es wird stillschweigend akzeptiert dass ein gewisser Prozentsatz so verdient wird. In anderen Ländern würde es ohne Barabrechnung gar nicht anders gehen. Die verdienen offiziell unter 1000€. Bei gleichen Kostenverhältnissen wie in D. Also nochmal, ja kann ich verstehen! Vor allem dann wenn man nach 40 Jahren harter Arbeit als Handwerker mit 700/800€ netto Rente leben soll.

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Re: Aktuelle Währungskrisen

Beitragvon Bumerang » 20.12.2016, 09:09

Volle Zustimmung Forzaitalia!

Was gegen eine Beschränkung des Bargeldes spricht habe ich hier gepostet
viewtopic.php?f=17&t=15367&p=572737#p572735

Die Steuern werden im großen Stil in der Finanzbranche und auf Konzernebene hinterzogen. Legal und illegal. Der Bürger vertraut dem Staat und seiner Zwangswährung nicht mehr, weil der Staat den Durchschnittsbürger massiv benachteiligt. Jetzt will der Staat selbst diese Währung ihm aus der Hand nehmen, zu dem er ihn zwingt!

Morgen haben wir Kommunismus. Wir gehen Arbeiten und bekommen ausgewählte Güter zugewiesen, damit wir durch die Freie Wahl nicht "steuerschädlich" konsumieren.

Das System bricht zusammen. Auf dem Weg nach unten wird versucht den Bürger zu schröpfen.
Gruß

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Forzaitalia
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Re: Aktuelle Währungskrisen

Beitragvon Forzaitalia » 20.12.2016, 09:44

Bumerang hat geschrieben:Die Steuern werden im großen Stil in der Finanzbranche und auf Konzernebene hinterzogen. Legal und illegal.

Stimmt, genau hier liegt das Problem. Größere Mengen an Bargeld ist nicht mehr die Regel. Mittlerweile gibt es genug andere Möglichkeiten ohne mit nem Köfferchen Bargeld rumzulaufen ...

san agustin
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Re: Aktuelle Währungskrisen

Beitragvon san agustin » 20.12.2016, 10:51

sehr interessantes thema !
danke für die eröffnung dieses threades
allerdings: den zusatz ,,aktuell,, könnte man auch streichen und hier bezug nehmen
auf kommende währungskrisen
ich denke da schlummern unter der oberfläche so einige vulkane
smilie_38

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Re: Aktuelle Währungskrisen

Beitragvon Bumerang » 20.12.2016, 11:49

Indiens Bankkunden dürften bis zum 30. Dezember Geld nur noch auf ein einziges Konto einzahlen, wenn der Betrag 5000 Rupien (rund 70 Euro) übersteigt, teilte die Notenbank am Montag mit. Zudem müssten sie erklären, warum sie das Geld erst jetzt einzahlen.

Die Opposition kritisierte die neue Regelung. „Es gibt Ältere, Hausfrauen, Arme und Studenten, die darauf gewartet haben, dass die Schlangen vor den Banken kürzer werden“, sagte der Sprecher der Kongress-Partei, Randeep Surjewala, in Neu Delhi.
Die Regierung von Ministerpräsident Narendra Modi habe „keine klare Richtung, keine klare Politik“.


http://www.epochtimes.de/politik/welt/n ... 03976.html

Ich bin gespannt wie das in Januar weiter geht, wenn die Rupie um 20% fällt.
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