lifesgood hat geschrieben:... aber nur weil die Zinslast im Haushalt, wegen der niedrigen (teils negativen) Zinsen so gering ist, wie selten zuvor.
Man könnte auch sagen, dass die Sparer mit entgangenen Zinsen, den Rückgang der deutschen Schulden gegenfinanzieren.
lifesgood
Also ich kann mich noch gut an die EM-Messe in München 2008 erinnern als die Redner unisono
den Untergang an die Wand malten. Die Staatsverschuldung stiege exponentiell an und führe in
wenigen Jahren zum Staatskollaps. Als wirklich ernst gemeintes Beispiel brachte einer der Redner
den "Josefspfennig" und das Publikum staunte und nickte mit dem Kopf.
Als Resultat eine Kugel aus Gold, größer als die Erde, und das nur durch Zins und Zinseszins auf nur einen Pfennig den der Josef damals angelegt hätte.
Und was ist die Realität heute? Alles was an Verzinsung der Staatsanleihen unterhalb der Inflationsrate
liegt, hat genau die entgegen gesetzte Wirkung: exponentielle Schuldentilgung !
Der "Wertverlust" dieser Schulden, z.B. bei einer Inflationsrate von 0,8 % und einer Verzinsung von Minus 0,1 % liegt bei 0,9 % bezogen auf den Ausgangswert.
Würde dieser "Zustand" z.B. über 500 Jahre anhalten, wären die Schulden auf ein Prozent der
ursprünglichen Summe reduziert.
Leistungsloses Einkommen, wie Zins- und Zinseszins-Erträge wurden in diesem Zusammenhang
immer diskutiert und als verwerflich angesehen.
Um die Koryphäen dieser Szene, besonders den Anhänger der Österreicher Nationalökonomie und
der Mises-Fans ist es in den letzten Jahren ruhig geworden. Die Forderungen nach einem
unflexiblen Goldstandard sind verstummt. Warum wohl? sie haben mit ihrem "Scheuklappen-Blick"
nicht die Möglichkeiten der
Weiterentwicklung der ökonomischen Theorien eines Keynes erkannt.