haehnchen03 hat geschrieben:Dennoch geht es heute besser als 1950.
Das ist jedenfalls meine Meinung.
Und würde man den ganzen Smartphone und Entertainment Dreck (zumindest das meiste) aus unserem Leben verpannen ging es uns noch viel besser.
Den Vergleich mit 1950 sollte man nicht 1:1 machen, denn dann lügt man sich in die Tasche.
Zuerst kannst Du davon ausgehen, dass es heute vielen nicht besser geht als 1950, sondern schlechter. Damals hatte fast jeder einen Job von dem er Miete und Lebenshaltung bestreiten konnte. Oft reichte das Gehalts des Mannes (Arbeiter) für die ganze Familie. Heute leben viele Millionen vom H4, was in meine Augen schon krasse Armut ist. Ob eine Smartphone und ein LCD Fernseher dies ausgleichen, glaube ich nicht.
Mag das Eine oder Andere damals teurerer gewesen sein und manches noch nicht vorhanden. Aber die Unterschiede waren nicht so groß dafür aber die Zufriedenheit bezogen auf die damaligen Standards! Es geht auch nicht nur um (oft mit Dreck) gefüllten Magen sondern auch um das Gefühl, Teil der Gesellschaft zu sein und nicht an ihrem Rande zu vegetieren. Deshalb trauert manch ein Ossi der DDR hinterher.
Wenn wir von Solidarität sprechen - eigentlich ein falscher Begriff in diesem Zusammenhang, denn in einer vernünftigen Gesellschaft sollten >98% eine Job habe und die Solidarität sich deshalb auf ein Minimum beschränken, die nicht können - sprechen wir eigentlich von Chancengleichheit einen Job zu bekommen um leben zu dürfen.
Fakt ist, dass wir die 2,6 Mio Arbeitslosen nicht
gewinnbringend beschäftigen können, tendez steigen! Deshalb bekommt nicht mehr jeder einen Job aus dem er leben kann. Und genau um diese Menschen geht es.
Bevor der Einwand Mindestlohn bzw H4 Satz als Erklärung für die Hohe Arbeitslosigkeit kommt.
Nein, die Abschaffung vom H4 und des Mindestlohns würde auch nicht dazu führen dass wir alle 2,6 Mio Arbeitslosen beschäftigen würde!
Das steckt ne einfache Logik dahinter. Ohne Mindestlohn und H4 wird man sich auf dem Arbeitsmarkt unterbieten. Wenn ich aber nur eine Putzfrau benötige, werde ich keine zwei einstellen, sonder eine billiger bekommen. Man kann jetzt argumentieren, dass man sich eventuell zusätzlich noch eine Köchin holt für den ursprünglichen Preis der Putzfrau. Das geht aber das nur, wenn ich selbst nicht auch weniger verdiene! Das klappt also schon mal nicht in jedem Haushalt und definitiv kaum in einer Fabrik wird man plötzlich mehr Leute beschäftigen können. Dafür aber billiger. Wenn das Lohnniveau insgesamt sinkt, wird der Konsum fallen, so werden die billigen Arbeitskosten durch billige Preise wieder kompensiert und man befindet sich in der Deflationsspirale.
Deshalb muss man entweder Geld verteilen oder Arbeit. Die stufenweise Einführung der 30 Std/Woche, mit nur teilweise Gehaltsausgelich wäre ein weg. Das BGE ein Anderer.
Jedenfalls führt unser Weg in eine Katastrophe, die wir mit einem neoliberlaen VWL-Buch in der Hand nicht werden lösen können!