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Und was, wenn die Deutsche Bank doch pleite geht?

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Re: Und was, wenn die Deutsche Bank doch pleite geht?

Beitragvon Bumerang » 13.09.2016, 10:31

JSBroker hat geschrieben:
Die Verbindlichkeiten sind immer größer als das EK. Du meintest vermutlich größer als die Forderungen. Dann ist das EK negativ


*Räusper* Jetzt bringen wir aber etwas durcheinander...


Und selbstverständlich können daher die Verbindlichkeiten theoretisch auch niedriger sein als das Eigenkapital. Aber das ist im Grunde unerheblich.


Genau, theoretisch. Praktisch sind sie es nicht.

Nach der Gründung, bevor nur ein Kunde Geld anlegt, gibt es 0 Verbindlichkeiten und die gesamte Aktiva hat auf der Passiva das ebenso hohe EK als Gegenstück. Der Zustand dauert nur solange an, bis die Bilanz (durch Vergabe von Kredite und Annahme von Kundengelder so wächst, dass die Verbindlichkeiten das EK überholen. Danach kehrt man nie mehr zu diesem Zustand zurück.
Gruß

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Re: Und was, wenn die Deutsche Bank doch pleite geht?

Beitragvon Bumerang » 13.09.2016, 10:39

berlingruss hat geschrieben:Was ist wenn die Deutsche Bank zb 20 Mrd. Eigenkapital hat aber zb (Staats)Anleihen über 500Mrd die nur noch mit 70% der Eigentlichen Kaufsumme bewerten werden können.

Fehlen dann nicht 150Mrd in der Billanz?


Genau. Deshalb kauf die EZB alles auf, damit der Kurs dieser Anleihen nicht fällt. Dann muss die DB die Anleihen entsprechend wertberichtigen, was einen direkten Einfluss auf das EK hat.

Es geht nicht nur um den Zinssatz. Wer neue Kredite aufnimmt, wird sich vorher überlegen ob er den höheren Zins zahlen kann oder nicht. Wer aber solche Wertpapier in der Bilanz hat, muss das Niederstwertprinzip beachten.
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Re: Und was, wenn die Deutsche Bank doch pleite geht?

Beitragvon JSBroker » 13.09.2016, 13:11

Nach der Gründung, bevor nur ein Kunde Geld anlegt, gibt es 0 Verbindlichkeiten und die gesamte Aktiva hat auf der Passiva das ebenso hohe EK als Gegenstück. Der Zustand dauert nur solange an, bis die Bilanz (durch Vergabe von Kredite und Annahme von Kundengelder so wächst, dass die Verbindlichkeiten das EK überholen. Danach kehrt man nie mehr zu diesem Zustand zurück.


Unter Umständen kann das passieren :lol: . Wenn z.B. wie in Griechenland die Kunden in die Banken rennen und alle ihr Geld abheben, dann rutschen die Verbindlichkeiten wieder unter das EK Niveau :shock: .
Dieses EK Niveau ist aber nicht entscheidend. Entscheidend ist, ob der Bank genügend Liquidität zur Verfügung steht um ihren Geschäftsbetrieb weiterhin aufrecht zu erhalten, unabhängig vom EK.

Zugegeben ein recht exotisches Szenario :P

Was ist wenn die Deutsche Bank zb 20 Mrd. Eigenkapital hat aber zb (Staats)Anleihen über 500Mrd die nur noch mit 70% der Eigentlichen Kaufsumme bewerten werden können.


Die Frage kann man so noch nicht beantworten. Sind die 500Mrd. Bilanzsumme? Aktueller Kurswert? Anschaffungskosten? Was meinst du mit "bewerten können"? Aus welchem Grund? Des Weiteren ist zu unterscheiden ob die Anleihen im Anlagevermögen der Bank oder im Umlaufvermögen der Bank bilanziert werden. Im Anlagevermögen bleibt der Anschaffungswert auch so in der Bilanz. Wie genau, das hängt wiederum von der Art der Bilanzierung ab. Nach HGB wird der Erfüllungsbetrag bilanziert (Rückzahlungswert). Nach US-GAAP die fortgeführten Anschaffungskosten. Im Umlaufvermögen der Bank würde hingegen das Niederstwertprinzip Anwendung finden.
Wichtig: In beiden Fällen ist ein Fallen auf 70% aber eigentlich erst einmal unerheblich für die Bank. Es kommt lediglich zum Buchverlust. Spätestens bei Endfälligkeit wird die Anleihe zu 100% zurück gezahlt und die Bilanzposition aufgelöst. Die Forderung der Bank entfällt. Die Anleihen könnten in der Zwischenzeit theoretisch auf 30% fallen und es hätte immer noch keine direkten Auswirkungen.
Auf die Position Eigenkapital in der Bilanz hat das keinen Einfluss.
Erst wenn die Anleihe ausfällt, dann erst wird es buchhalterisch interessant, denn dann muss eine Abschreibung erfolgen und die Bank erleidet tatsächlich einen realisierten Verlust.

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Re: Und was, wenn die Deutsche Bank doch pleite geht?

Beitragvon Bumerang » 13.09.2016, 14:30

JSBroker hat geschrieben:
Unter Umständen kann das passieren :lol: . Wenn z.B. wie in Griechenland die Kunden in die Banken rennen und alle ihr Geld abheben, dann rutschen die Verbindlichkeiten wieder unter das EK Niveau :shock: .


Nein, das kann nicht passieren, weil die Bank eben die Verbindlichkeiten nicht sofort bedienen kann. Sie geht pleite, aber die Verbindlichkeiten bleiben unerfüllt und größer als das EK. smilie_07
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JSBroker
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Re: Und was, wenn die Deutsche Bank doch pleite geht?

Beitragvon JSBroker » 13.09.2016, 14:56

Kommt immer drauf an wieviel Bargeld sie lagert :D :D

Theoretisch also möglich. Aber ich gebe dir natürlich recht - Das ist seeehr unwahrscheinlich. smilie_01

Allerdings würde das vermutlich noch keine Insolvenz auslösen. Vielmehr würden die Kundengelder eingefroren bis die Bank sich genügend Mittel über die Zentralbank besorgt hat um die Kunden scheibchenweise zu bedienen.

Denn das Paradoxe dabei ist ja: Es handelt sich dabei nicht um einen Verlust der Bank. Die Bank macht dadurch in ihrer G+V keinen einzigen Cent Minus. Ganz im Gegenteil: Die künftige Zinslast schrumpft sogar noch :lol: (leidglich für die Zentralbankgelder müsste sie Zinsen zahlen, aber das ist derzeit ja auch zu vernachlässigen)
Mit diesem "Andersrum" in der Bankbilanz kann man die meisten Wirtschaftsakademiker an den Rande der Verzweiflung treiben. smilie_09

RedenistSilber
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Re: Und was, wenn die Deutsche Bank doch pleite geht?

Beitragvon RedenistSilber » 14.09.2016, 14:47

00.43peter hat geschrieben:Deutsche Bank,kein echtes Gold mehr.

http://deutsch.rt.com/inland/40343-deut ... usch-mehr/



Es scheint aber nicht besonders viele Leute zu stören:
http://www.deraktionaer.de/aktie/xetra- ... 271830.htm

:roll:

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Sapnovela
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Re: Und was, wenn die Deutsche Bank doch pleite geht?

Beitragvon Sapnovela » 14.09.2016, 23:37

Die DB hat aber inzwischen klargestellt, dass sie doch liefern wird (da muss).

https://www.goldpreis.de/News/Xetra-Gol ... euigkeiten)_nid_1053

Dennoch muss mach schon auf Finanz-SM stehen, um Kunde bei diesem Institut zu sein...
Meine Bewertungen: https://forum.silber.de/viewtopic.php?f=28&t=12568

Outback 1403
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Re: Und was, wenn die Deutsche Bank doch pleite geht?

Beitragvon Outback 1403 » 16.09.2016, 09:00

" Deutsche Bank: US-Justiz will 14 Milliarden Euro "
See more at: http://www.4investors.de/php_fe/index.p ... 47#ref=rss

Na da geht sie sicher Pleite. Ein kleiner Vorgeschmack, welchen " Nutzen " uns CETA/TTIP bringen wird.......

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Mike42FFM
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Re: Und was, wenn die Deutsche Bank doch pleite geht?

Beitragvon Mike42FFM » 17.09.2016, 18:23

Sollte die Klage in etwa so wie heute bekannt durchgehen, wäre die Deutsche Bank sicherlich in Gefahr. Da Sie Systemrelevant ist, könnte das auch zu größeren Problemen im Deutschen Banksystem führen, wir können gespannt sein, was die nächsten Monate bringen auf jeden Fall einen weiteren Kurssturz an den Börsen am Montag.

juergen1228
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Re: Und was, wenn die Deutsche Bank doch pleite geht?

Beitragvon juergen1228 » 18.09.2016, 01:52

Nicht nur die 14 mrd. Klage, wie Markus Blaschzok in seiner neuen Kolumne anführt, drohen exorbitante Kreditausfälle ala Lehmann 2008.


http://www.goldseiten.de/artikel/301395 ... ml?seite=3

Zitat:
Eine Zinsanhebung könnte den Anstoß für eine offene Rezession in den USA geben, die im Hintergrund verdeckt längst da ist. Kreditausfälle könnten einer Deutschen Bank, die womöglich ähnlich schlecht dasteht wie Lehman vor acht Jahren, den Todesstoß versetzen und weitere QE-Programme. Die Folgen eines Aktienmarkteinbruchs würde dafür sorgen, dass viele institutionelle Investoren in den sicheren Hafen Gold flüchten würden, weshalb die negativen Aspekte aus einer Zinsanhebung dadurch teilweise wettgemacht würden."
Zitatende:

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Re: Und was, wenn die Deutsche Bank doch pleite geht?

Beitragvon JSBroker » 18.09.2016, 10:00

Also wo dieser Herr eine verdeckte Rezession in den USA sieht ist mir allerdings ein Rätsel.

Outback 1403
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Re: Und was, wenn die Deutsche Bank doch pleite geht?

Beitragvon Outback 1403 » 18.09.2016, 10:47

Ist alles Mumpitz, die Banken haben europaweit gleichermaßen unter den niedrigen Zinsen und den Spekulationen aus der Vergangenheit zu leiden.

Es geht einzig alleinen darum, einen Wettbewerber durch eine lächerliche US-Strafe vom Markt zu verdrängen und in Europa die Gold oder Morgan Männer als Ersatz zu installieren.

Amazon und Co folgen im nächsten Schritt die Ami-Banken, Paypal möchte auch gerne das quasi-Monopol behalten.

VW ist ja nun keine Bank und wird genauso in den USA verdonnert, man muß Platz schaffen für Tesla.

Wenn man nicht über das nötige know-how verfügt, entledigt man sich seiner Konkurrenten per Gerichtsprozesse. Ist in USA Gang + Gäbe und in der hilflosen Kolonie Europa funktioniert das noch viel viel besser.

Frank the tank
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Re: Und was, wenn die Deutsche Bank doch pleite geht?

Beitragvon Frank the tank » 18.09.2016, 10:51

Dann lies mal die letzten Kolumnen von Folker Hellmeyer:

http://www.goldseiten.de/artikel/300460 ... lemma.html

Wenn Du weiter herunter scrollst, erscheinen weitere Artikel von ihm. Er lässt sich regelmäßig über die US Wirtschaft aus.

Frank the tank
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Re: Und was, wenn die Deutsche Bank doch pleite geht?

Beitragvon Frank the tank » 18.09.2016, 10:54

Ich sehe das genauso wie Outback!
Die blöden Europäer lassen sich von Ihren Politikern Mit TTIP und CETA verraten und verkaufen.
Verstehe nur nicht, warum die Wirtschaftsunternehmen nicht wach werden, siehe VW und DB????

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Mike42FFM
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Re: Und was, wenn die Deutsche Bank doch pleite geht?

Beitragvon Mike42FFM » 18.09.2016, 10:58

Schaukelt es sich vielleicht nur hoch ? smilie_08
Dateianhänge
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