Beitragvon Bumerang » 21.12.2015, 15:04
lifesgood,
dein Beispiel München trifft nur teilweise zu. Für den übernachtgewordenen "Immobilienhai" ist Deine Berechnung sicher richtig. Großinvestoren zahlen andere Preise für Grundstücke und bauen "selbst". Auch stimmt die Rechnung für die Selbstnutzer nicht ganz. Da stehen Miete sparen im Vordergrund mit der Aussicht auf eine gute Wertentwicklung. Wenn es für einen nicht stimmt, kauft man wohl nicht.
Mit den Flüchtlingen habe ich ganz andere Erfahrungen gemacht. Ich persönlich habe in Frankfurt kaum welche gesehen obwohl ich mit den öffentlichen unterwegs bin! Sicher gibt es sie irgendwo, aber wie lange wird sich zeigen. An die "Heerscharen von ausländischen jungen Männern" (Pegida Floskel) vermietet niemand! In Frankfurt haben sogar deutschsprachige, hier geborene Türken mit Job es schwer, an eine vernünftigen Wohnung zu kommen. Vielmehr ist es so, dass Deutsche aus der Provinz mit dem Job ins "Ausländerhaus" in Frankfurt ziehen, weil sie dort die Miete noch zahlen können. Viertel die einst verpönt waren entwickeln sich in "normale" oder gar teure Gegende (Beispiel Gallus mit dem Europaviertel).
Selbst in Offenbach am Main (Ausländeranteil 35%, klebt an Frankfurt und war/ist noch die No Go Area für "Deutsche mit Niveau" - für die Nichtkenner) steigen die Mieten.
Der Auszug der Rentner findet sicher statt. Oft schon gut 10 Jahre vor der Rente sucht man das Häuschen im Grünen. Die Zahl wird aber mehrfach von Zuzüglern übertroffen.
Das Thema Schule ist schon ein Problem, aber leider ein "Luxusproblem". Wer Geld hat, zieht in teure Gegende und löst so das Problem, bzw schickt sein Kind in die Privatschule. Muss also nicht umziehen. Übrigens, im Speckgürtel sind die Mieten/Preise oft höher. Man muss also schon gut raus. Das wiederum muss man sich aber leisten können. Wenn zwei schlecht verdienende Elternteile weit pendeln müssen, gibt es vergleichweise ziemliche hohe Sprit und Autokosten, zusätzlich einen Zeitverlust. Die anderen Eltern interessiert die Schulbildung und das Niveau leider nicht. Sie gehören ja selbst zur Schicht die nicht gerade gebildet ist.
Die Terrorgefahr ist m.e. eine grobe Manipulation. Man sollte lieber darauf achten nicht wegen 10 € oder einer falschen Bemerkung auf ganz herkömmlicher Art und Weise erschlagen zu werden.
Da es in Deutschland (zumindest im Westen) diese typischen Vorstädte (wie in Paris in etwa) nicht/kaum gibt, werden die verarmten Schichten sich in bestimmten Orten außerhalb wiederfinden! Also muss man höllisch aufpassen, wo man außerhalb kauft. Im Worst Case Szenario wären mir lieber -20% in München als -80% außerhalb. Mann muss nur genug Reserven bzw. Einkommen haben, um die Finanzierung auch in einer Krise zu stemmen.
Ich denke, es ist zu riskant zu weit Draußen zu kaufen, wenn man nicht unmittelbar vor der Rente steht. Ist man so weit, kann es einem fast egal sein, wenn in 15 Jahren danach die Gegend schlechter wird. Kauft man mit 45 und hofft auf die Idylle im Rentenalter, könnte es gut sein, dass bis dahin die Kommune verarmt ist und die Infrastruktur kaputt. Lieber ein teures Objekt in der Stadt, das man noch zu Geld machen kann um als Rentner dahin ziehen zu können, wo es noch gut aussieht. Das Risiko der Lage ist wohl das größte Risiko.
Gruß
Bumerang
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Entweder man hat Kapital oder man ist Kapital