gullaldr hat geschrieben:
Das verstehe ich nicht. Wie kann sich die Produktivität erhöhen, wenn gleichzeitig der "kleine Mann" nicht an den Früchten beteiligt wird? .
Na, so wie sie sich im den letzten 100 Jahren vervielfacht hat, ohne nennenswerte Verbesserungen für den kleinen Mann, jedenfalls relativ gesehen.
Abgesehen von den Errungenschaften im medizinischen Sektor, die einen vor dem banalen Tod wegen Grippe, Blinddarmentzündung oder Infektion bewahren, hat der kleine Mann nicht sehr viel mehr als vor 100 Jahren. Er wohnt überwiegend zu Miete, viele Wohnungen sind zwar deutlich besser als damals, aber relativ gesehen, nicht die große Offenbarung, wird mit Junkfood satt und arbeiten inzwischen immer mehr, wenn er auch inoffiziell Überstunden schiebt oder einen Zweitjob hat. Hier in Deutschland. IN den USA ist noch viel schlimmer. Dass er sich Gadgets leisten kann, ist schön, verbessert aber seinen Lebensstandard nicht wirklich. Denn der besteht im wesentlichen aus Wohnkomfort, gutes Essen und ZEIT.
Um deine Frage konkret zu beantworten müssen wir uns auf die Reichen konzentrieren. Sie werden von dieser Produktivitätssteigerungen um bis zu 90% profitieren. Zb. Beispiel wird die Anzahl der Luxusgüter steigen und die der Normalgüter sinken oder in der Qualität gleichbleibend.
Vergleich zu 1915. Damals hatte der kleine Mann nichts, der aus der Mittelschicht ein Pferd, einer aus der Oberschicht ein kleines Auto und der richtig Reiche die erste Karosse mit 12 Zylinder (1916 Packard Twin Six für ca 160 OZ Gold!) und vielleicht noch ein 12m langes schönes Segelboot (als privatspielzeugt, abgesehen von Firmen etc). Heute hat der kleine Mann ein kleines Auto, der aus der Mittelschicht einen 3/5 BMW, der aus der Oberschicht einen 7-er BMW und der richtig Reiche einen Fuhrpark von Luxusautos (wie Ferrari, Bugati, etc) eine Jacht und ein mehr oder weniger großes Flugzeug.
Um wie viel % ist der Wohlstand des richtig Reichen und um wie viel % der des kleinen Mannes gestiegen?
"Morgen" wird der kleine Mann vielleicht ein Elektroauto fahren. Das wird er dringend brauchen um seine 3 bis 4 Jobs günstig zu erreichen. Er wird weiterhin einen Drittel bis zu Hälfte seines verfügbaren Einkommens für's Wohnen ausgeben und weiterhin kaum Zeit haben, weil er eventuell Rund um die Uhr erreichbar sein wird. Das Essen dass er sich leisten wird, kommt dann aus einer Chemie-Fabrik.
Die (inzwischen kleinere) Oberschicht kommt dann vielleicht beim Flugzeug an, die richtig Reichen haben eigene Raumfähren mit denen man es bis in die Umlaufbahn schafft und machen zusätzlich Urlaub auf dem Mond. Nein, ich habe die Mittelschicht nicht vergessen, die gibt es "morgen" nämlich nicht.
Es sei denn, wir ändern heute etwas und gehen das Problem an den Wurzeln an und buckeln nicht nach oben und treten nach unten.
Ich für meinen Teil stelle mich zweigleisig auf und versuche einerseits es in die Oberschicht zu schaffen, weil ich weiß, dass die Mittelschicht in der ich derzeit noch bin, verschwindet. Das mache ich mit Immos, EM, aber auch mit Krediten (eine bisweilen vernachlässigte Form der Investition!).
Warum (Immo)Kredite kein wirkliches Risiko sind in so einer Situation wie meine? Ganz einfach. Entweder es geht gut, oder es geht schief und ich verarme (mit eine bisschen EM als letzte Rettung).
Aber verarmen werden ich sowieso, wenn ich das Risiko nicht eingehe! Denn Fiat, Aktien und sonstige Finanzprodukte sind kein Ausweg aus dem Dilemma. EM allein werden auch reichen, vorausgesetzt man hat mind. 2OZ
Edit: Gold für jeden Monat als Rentner (realistischerweise schon ab 60) zur Verfügung für ca 25 Jahre. Das macht grob 600 OZ am besten mehr. Den Zug habe ich verpasst und die meisten jungen Leute können ihn sich auch nicht mehr leisten. Sie müssten doch bereits ab 20 1,25 OZ/Monat 40 Jahre lang sparen.
Andererseits versuche ich die Menschen dazu zu bewegen, dieses System zu ändern, damit die Mittelschicht erhalten bleibt und ich in ihr.
Wir werden sehen.