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Re: Testmanipulation bei VW

Verfasst: 08.04.2017, 12:36
von Sapnovela
Outback 1403 hat geschrieben:" NRW-Verkehrsministerium hält Diesel für sauberer als Elektroautos

Skeptisch sind die Ministeriums-Experten der Stuttgarter Zeitung zufolge bei Elektroautos. Ein Stromer verursache in der Gesamtbilanz „einen höheren CO2-Ausstoß als ein moderner Verbrenner“. Elektroautos seien nur dann wirklich sauber, wenn der Strom komplett aus nachhaltiger Erzeugung kommt. "
https://ecomento.tv/2017/04/04/nrw-verk ... ktroautos/


Eine Meldung aus der NRW-Politik ist schon fast ein Kontraindikator. Das Bundesland von RWE, EON, Ruhrkohle und Thyssen, Heimat des größten Braunkohleabbaus der Welt... von 40 Jahren damit erfolgreich und inzwischen (nach Berlin) zweitgrößter Empfänger im Länderfinanzausgleich. Da sitzen die Profils. smilie_11

Das gute an dem Thema E-Mobilität ist, dass wir in ca. 5 Jahren sehen werden, wer Recht hat(te). Nur weil in D einige auf eine Nischentechnologie setzen (die Chinesen, Japaner, Amis, Koreaner.... müssen alle so blöd sein, dass sie es nicht auf den haushoch überlegenen Diesel setzen (Vorsicht, Ironie)), muss man nicht dauerhaft Recht haben. Tesla hat sich bereits als Premium-Marke etabliert und die 100.000 Fahrzeuge, die Tesla dieses Jahr verkauft, verkaufen Daimler, BMW, Audi & Co weniger. Bei ca. 100.000 Euro Fahrzeugpreis sind das 10 Mrd. Euro Umsatz weniger.
Übrigens ist die Bruttomarge der Fahrzeuge mit ca. 20% besser als bei Daimler, BMW, Audi, weil es keine Konkurrenzmodelle gibt und Tesla sich Apple-mäßig gibt.
https://www.fool.de/2016/08/19/was-der- ... sagen-hat/
Ganz abgesehen davon, dass das Unternehmen in Summe noch Verluste macht.

Auch bei E-Bussen ist die deutsche Industrie z.B. schon jetzt nicht lieferfähig und die Kisten kommen aus... China. Hoppla. Daimler will erst ab 2018 in Serie produzieren... der Partner BYD aus China produziert schon seit 2010 und ist Marktführer.

Re: Testmanipulation bei VW

Verfasst: 08.04.2017, 16:54
von lifesgood
... ja bei BMW laufen die Geschäfte so schlecht, dass jeder Facharbeiter nur 9.000 € Prämie bekommt und die Dividende pro Aktie von 1,30 € in 2010 auf 3,20 € in 2015 gestiegen ist. Für 2016 geht man von 3,50 € aus. smilie_10

Bei Tesla hängt alles an dem Mittelklassemodell von dem sie 2018 500.000 St. verkaufen wollen. Ob sich bei dem anvisierten Preis unter 40 k€ jedoch groß Geld verdienen läßt, müssen die erst beweisen.

Irgendwie errinert mich die Tesla-Aktie an EM-TV, die älteren hier wissen, was ich meine ;)

lifesgood

Re: Testmanipulation bei VW

Verfasst: 08.04.2017, 18:46
von Sapnovela
Ja BMW & Co verdienen gut...eben drum hätte man ja Geld, um in die Technologie zu investieren. Die großen Kapitalanleger sind zumindest skeptisch, was Daimler & BMW angeht, die haben ein KGV von ca. 8 und eine Dividendenrendite von 5%. Das Geschäftsmodell wird also als nicht nachhaltig angesehen. BMW hat mit seiner rel. geringen Wertschöpfungstiefe und seiner guten Marke sicher noch alle Chancen... VW muss insb. bei der Stammmarke schon mehr auf Glück hoffen. Die Zulieferer der Teile für Verbrennungsmotoren werden ganz schön blöd aus der Wäsche gucken, wenn Zylinderkopfdichtungen und Ventile nicht mehr nachgefragt werden.

Mir geht es auch nicht um Tesla als Firma (bei denen kommt alles auf das Model 3 an, ist das eine Fehlkonstruktion ist das Unternehmen ein heißer Übernahmekandidat, ist es gut konstruiert und die Produktion läuft hoch, sind sie der Endgegner der Verbrenner) sondern um das E-Auto an sich. Ist zumindest gefährlich für die Branche nicht darauf zu setzen. We will see.

Re: Testmanipulation bei VW

Verfasst: 08.04.2017, 19:44
von lifesgood
Deinem letzten Satz stimme ich ja zu, aber ich sehe es als Fehler an, dass jeder sein eigenes Süppchen kocht und nicht vorab allgemeingültige Standards bei Akkus definiert werden.

lifesgood

Re: Testmanipulation bei VW

Verfasst: 08.04.2017, 21:15
von Marek
Hallo,

naja, E - mobilität kann man wahrscheinlich politisch korrekt betrachten
oder halt jemanden fragen der sich mit "Mobilität" auskennt:
(Ich gebe allerdings zu das der nicht ganz unvoreingenommen ist. smilie_08 )

http://www.focus.de/auto/elektroauto/in ... 12817.html

In dem Interview werden jedenfalls die Probleme ganz gut aufgezählt....

Liebe Grüße
Marek

Re: Testmanipulation bei VW

Verfasst: 08.04.2017, 22:21
von wintertanne
Wirklich aufschlussreich ist dieses Interview aber eben nicht. Da lästert einer machtig ab, und schießt sich doch selber ins Knie. Schließlich sieht er die "Finale Lösung" in CO2 freien Kraftstoffen. Ergo Kraftstoffe die gleich viel CO2 freisetzen wie sie vorher zum "wachsen" aufgesaugt haben. Also eine Form von Biomasse, wie das ankommt hat schon der Schwenk zu E10 gezeigt.
Zumal ja das Problem eben nicht nur CO2 ist, sondern eben andere Abgase die mit steigender Effizienz der Motoren erst entstehen.

Etwas verwirrt bin ich über seine Aussage zu der Well-to-Wheel Beurteilung, kurz gegoogelt und natürlich zig Vorträge gefunden. Und natürlich wird bei etwas lesen klar, das man hier von vielen "was wäre wenn" Faktoren ausgeht. Bei Prof. Spicher z.B. das man den Wirkungsgrad von Triebwerken auf bis zu 60% heben könnte, als Referenz betrachtet man 10Grad Außentemperatur und 60 kmh und unter diesen Voraussetzungen wäre der E-Motor bei 50% Kraftwerkswirkungsgrad schlechter.
Nungut, nun hat man natürlich einen Punkt gewählt wo der Verbrenner einen Vorteil hat, er erzeugt Wärme die quasi als Nebenprodukt abfällt und die man zum Beheizen nutzen kann. Würde man eine Temperatur wählen, wo Abwärme nicht genutzt wird, z.B. 20 Grad... Auch wird einfach mal angenommen, das man laut seiner Aussage eine weitere Steigerung der Verbrenner von 15% (aktuell 45% Diesel, er berechnet aber mit 60%) einfach realiesieren könnte. Wenn man bedenkt das man heute aber schon bei 2 - 3 % Steigerung des Wirkungsgrades quasi eine Revolution feiert...
Und da man schon dabei ist, sich die Bedingungen grade zu ziehen, geht man von einem Kohlekraftwerk ohne Kraft-Wärme-Kopplung aus (daher etwa 50% Wirkungsgrad). Man könnte ja auch ein modernes Kohlekraftwerk mal in die Berechnung einfließen lassen (die sollen ja irgentwas um die 80% Wirkungsgrad kombiniert haben). Gleichzeitig beziffert man die Verluste von Ölquelle bis Tank auf schmale 10%, laut einem Bericht geht Shell selber von um und bei 30% Verlusten aus.

Wie auch immer, man könnte auch ein Artikel von Herr Prof Wietschel als Vergleich ranziehen, der sieht die WTW Betrachtung bei 164 Gramm CO2/km beim Benziner gegen 87 Gramm beim E-Fahrzeug.

Geschenkt, wie man es betrachtet. Heute scheint es unmöglich was da geplant ist, aber morgen vllt. realistischer. Ich erinner mich noch an die alten Handys, da zweifelte man auch an das man moderne Computer in Knäckebrotformat betreiben kann, zu energiehungrig und keine Akkus. Heute leistet manch Handy mehr Rechenpower als ein 5 Jahre alter PC und hat genug Saft um das mehrere Stunden durchzuhalten.
Also warum soll es in 2 - 3 Jahren nicht ein Akku geben, der gegenüber heute Meilensteine in Sachen Kapazität und Leistung ist? Oder man findet Wege Technologien besser zu verbinden. Aber eins ist klar, Entwicklung gibts nur, wenn dort ein Markt sich entwickelt. Neben Tesla baut ja auch Daimler z.B. weitere Batteriefabriken und Entwicklungszentren.

Re: Testmanipulation bei VW

Verfasst: 09.04.2017, 08:06
von Chinese
Ich verstehe immer noch nicht weshalb ein Elektroauto umweltfreundlich sein soll. Dann müsste es ja auch nur noch Elektroheizungen geben, die haben ja auch keinen Schadstoffausstoss bzw. Kamin (Auspuff).

Re: Testmanipulation bei VW

Verfasst: 09.04.2017, 08:36
von Sapnovela
Chinese hat geschrieben:Ich verstehe immer noch nicht weshalb ein Elektroauto umweltfreundlich sein soll. Dann müsste es ja auch nur noch Elektroheizungen geben, die haben ja auch keinen Schadstoffausstoss bzw. Kamin (Auspuff).


Dazu ein einfaches Experiment:
Stell Dich bei geschlossener Garagentür eine Stunde in die Garage während ein Bekannter ein Elektroauto "im Leerlauf" laufen läßt. Danach mache das mit einem Dieselmotor. Wichtig, die Reihenfolge einhalten, sonst wird es schwierig zum zweiten Teil zu kommen.

P.S.
In Frankreich mit dem Supersauberen Atomstrom wird mit E-Heizungen geheizt. Es ist aber thermodynamischer Unsinn elektrische Energie für die Erzeugung von Wärmeenergie zu nutzen. Das Stichwort dazu ist Entropie.

Re: Testmanipulation bei VW

Verfasst: 09.04.2017, 09:09
von Chinese
vieleicht sollte man seinen Kopf in den Abgastrom eines Kohlekraftwerks halten.

In dieser Zeit ist er dann (der Kopf) zumindest der energiepolitischen Propaganda entzogen.

Re: Testmanipulation bei VW

Verfasst: 09.04.2017, 10:36
von ninteno
ich hab den faden hier nicht verfolgt aber ich sag mal einfach nur so:

wie sollen wir (die verbraucher) in de auf e-autos setzen wenn wir den strom zahlen müssen für die kisten zu laden ?
in de kostet der strom im vergleich zu den usa /china das 4-6 fache tendenz steigend. in keinem e-auto prospekt kann ich auf die schnelle lesen was mich der spass auf100km kostet. warum nur. hat sich hier schon mal jemand mit crypto mining befasst.
wir in de sind nicht konkurrenzfähig gegenüber dem ausland aufgrund der strompreise. selbst nicht mit der neusten und besten miningtechnologie. das war schon 2012 so als ich dass aktiv betrieben habe.
wenn ich die schönen prospekte mit dem carport und den solarzellen seh lach ich mich kaputt. de hat in europa mit die geringste eigenheimrate. bis sich die solaranlage armortisiert hat sind wir bereits auf den individuellen flugverkehr umgestiegen. nebenbei, ich verdien meine kohle in der automobilindustrie, bin da aber in der automatisierungsbranche sehr flexibel.

Re: Testmanipulation bei VW

Verfasst: 09.04.2017, 10:48
von reddshund
Chinese hat geschrieben:Ich habe die letzten 20 Jahre keinen VW besessen und wenn ich das alles hier lese und was ich sonst noch über das VW System mitbekomme werde ich auch die nächsten 20 Jahre keinen VW besitzen.

Man muss sich schon wundern was alles möglich ist.


Die Marken sind Geschmacksache und das ist gut so............ aber zu Deinem Kommentar, es glaubt wohl niemand wirklich dran dass alle anderen Autohersteller es anders machen oder ???? die haben es nur besser verpackt oder schon vorher davon gewusst.

Meine persöhnliche Meinung , für mich war es kein Zufall dass kurz vor Bekanntgabe des "Skandals" um VW Toyota was was ich wieviele Autos zurück gerufen hat. Denkt dran es gibt nichts schlimmeres als ein verletztes Ego eines Mannes (ja ich meine Piech damit).

Die bescheissen Alle wo es nur geht weil die nur Alle ein Ziel haben möglichst viele Gewinne zu machen.
Wieso ich der Meinung bin nun ich habe Familie die bei VW arbeitet und Familie die bei Daimler arbeitet...... man tauscht sich schon mal aus.

Gruss redds

ps. ach ja zu Elektroautos, auch meine eigene Meinung so lange das Zeug so teuer bleibt wird es kein Erfolg haben. Denn ich sehe keine Masse die sich die Dinge leisten kann. Ich kaufe mir auch keine Streichholzschachtel wie ein E-Up für 26000 Euro . pfffffffff

Re: Testmanipulation bei VW

Verfasst: 19.04.2017, 06:32
von John Silver
Sapnovela hat geschrieben:Auch bei E-Bussen ist die deutsche Industrie z.B. schon jetzt nicht lieferfähig und die Kisten kommen aus... China. Hoppla. Daimler will erst ab 2018 in Serie produzieren... der Partner BYD aus China produziert schon seit 2010 und ist Marktführer.

Was meinst Du denn mit E-Bus? Hab ich noch nie von gehört (was nicht viel heißen will).
E-Busse kenn ich aus meiner Kindheit als Oberleitungsbusse. Funktioniert heute noch ganz prima, z.B. in Salzburg. Ansonsten bin ich in Cuxhaven mal mit einem Hybridbus gefahren. Das ging dann so: Losfahren mit Strom, nach ca. 20 m ging dann der Verbrennungsmotor an. Der blieb dann auch an bis zur übernächsten Haltestelle. Dort fuhr der Bus dann wieder auf Strom an, ca. 20 m weit, dann ging der Verbrennungsmotor wieder an bis zur übernächsten Haltestelle. Und so weiter. Im Stadtverkehr sind E-oder Hybridbusse meiner Meinung nach blanker Unsinn, weil sie viel zu schwer sind und viel zu oft bremsen und anfahren (okay, Stichwort Rekuperation, aber das reißt es wohl auch nicht raus).

Re: Testmanipulation bei VW

Verfasst: 19.04.2017, 10:29
von Robbert
MMn ist die Frage einer zukünftigen Motorisierung, also ob Benziner, Diesel, Hybrid oder E-Auto an einer Vielzahl an Problemen gekoppelt,

1. die etablierten Autofirmen haben wenig Interesse ihre ggw. Position auf's Spiel zu setzen, d.h. lieber so fortfahren als den großen Umbruch zu riskieren und dementsprechend groß zu investieren (so ist es z.B. Standard, dass Patente gerne aufgekauft werden nur um sie für ewig auf's Abstellgleis zu bugsieren)

2. die Ungewissheit auf's falsche Pferd zu setzen (welche Ladetechnik, Akkutechnik, Form der Ladestationen etc. wird sich evtl. durchsetzen???)

3. der Unsicherheitsfaktor Politik, also z.B. wie schnell durch neue Gesetze o. Mega-Subventionen Innovationen im Keim erstickt o. künstlich beflügelt werden können

robbert

Re: Testmanipulation bei VW

Verfasst: 19.04.2017, 12:06
von lifesgood
Offensichtlich hat man auch den Wasserstoffantrieb (Brennstoffzelle) noch nicht ad acta gelegt: http://www.manager-magazin.de/unternehm ... 30491.html

lifesgood

Re: Testmanipulation bei VW

Verfasst: 19.04.2017, 12:41
von Sapnovela
@John Silver
Gerade für den Stadtverkehr sind eBusse (also mit eigener Batterie betriebene Busse) ideal. Die geringere Reichweite (im Vergleich zum Diesel) stört nicht weiter, viel leiser (!), gute Beschleunigung beim vielen Anfahren und eben die Rekuperation holt einiges raus. Mich nerven die Diesel-Busse in den Städten, aber muss halt alles billig, billig gehen bei den Öffis.