Chinese hat geschrieben:
Bei einer Steuer von 40 % auf das BIP werden deine 1000 € nicht mehr für ein Grundeinkommen reichen.
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Für mich steht nach wie vor im Raum wie man dies finanzieren will?
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Mich Überrascht der Gedanke einer Konsumsteuer. Dies würde ja die weniger Reichen , sozusagen die Ärmeren sehr hart treffen. Da würde das Bier und ein Wiener Schnitzel unerfreulich teurer werden. Vom Auto möchte ich mal gar nicht schreiben.
Du hast es nicht verstanden.
Den Film hast Du Dir offensichtlich nicht angeschaut. Einerseits kann ich es nachvollziehen, weil ich mir auch keinen Film der mehr als 1,5 Stunden läuft, anschauen würde, über etwas wovon ich absolut nicht überzeugt bin.
Deshalb sagen ich Dir, wo genau erklärt wird, warum Deine Annahmen falsch sind.
Ab Min. 57'40'' anschauen. Ein kurzes Intro zum Geld und dann ab 58'55'' geht es ganz konkret los.
Die erste Erkenntnis ist, das die menschliche Arbeit weiter abnehmen wird, deshalb müsste die ESt (korrekter wäre Lohnsteuer) immer weiter steigen, was zwangsläufig zum Zusammenbruch führt.
"Das widersinnige an der Einkommenssteuer ist, dass sie die Leistung besteuert und damit die eigene Basis auffrisst"Die Gegner der Vermögenssteuer aufgepasst! Mit dem gleichen Argument wir die Vermögenssteuer kritisiertEin Unternehmen führt heute keine Steuern auf Maschinen ab, selbst auf die hergestellten Erzeugnisse nicht, sondern
erst der Konsument mit der MWSt bzw der Unternehmer in Form von ESt aus dem Gewinn (eventuell). Dass die ESt deutlich weniger einbringt, als jeweils MwSt und Lohnsteuer, spricht eine klare Sprache, wohin der Trend geht.
Warum also sollte nicht der Konsument auch die Lohnsteuer in Form von Konsumsteuer erst am Ende zahlen? Schließlich hat er was davon, nicht der der produziert hat.
Die zweite Erkenntnis ist, dass das Volkseinkommen insgesamt durch das BGE
nicht steigt, sondern eine Umschichtung von oben nach unten stattfindet. Also b
leibt das allgemeine Preisniveau in etwa gleich. Sonst hätte ich den heutigen BIP nicht als Basis für die Berechnung nehmen können. Innerhalb der Dienstleistungen und Gütern wird es auch Verschiebungen geben, aber in der Summe bleibt es etwa gleich. So dürfte das Auto etwas teurer werden, der Friseurbesuch aber billiger.
Warum das so sein würde, ist
die dritte Erkenntnis, die anhand des Latte Macchiato in dem Schweizer Kaaffe erklärt wird.
ab. 1h 03'00''
Ein Latte würde also in der gesamten Produktionskette deutlich weniger kosten, so dass durch die 40% MwSt der Endpreis in etwa gleich bliebe!! Weil die Unternehmen auch Kosten (Lohnsteuer und Abgaben) sparen. Der Mitarbeiter müsste natürlich Brutto weniger verdienen durch die steuerliche Entlastung. Nur die KV müsste noch bezahlt werden. Netto würde er nur etwas mehr haben.
Wer heute Brutto 2300 verdient, kostet das Unternehmen inkl. der ca 470€ AG Anteil an soz. vers., die auch vom AN erwirtschaftet werden müssen, ca
2770 €. Netto (St Kl. 1ohne Konfession) bekommt der AN ca
1540 €. Gibt er sie aus, zahlt er ca 19% MwSt, also ca 290€.
Wenn wir die KV+PV (AN- +AG -Anteil) i.H. von 440€ raus rechnen, die bleiben wird, zahlen er und der "AG" an Steuern und Abgaben (ohne KVPV) ca 1020 € + 290 € MwSt bei Konsum insg. also ca
1310€ Abgaben
Mit dem BGE würden sich für das Unternehmen die Gesamtkosten von 2770 durch den Wegfall der Lohnsteuer, ALV und RV (jeweils AG und AN Anteil) sich um diese 1020 €, also mehr als einem Drittel reduzieren, auf nur noch 1750!! Damit auch die Preise, um so die hohe MwSt später darauf schlagen zu können , damit das preisniveau ungefähr gleich bleibt.
Der AN würde immer noch die 1540 bekommen plus 1000 BGE, also vermeintlich 2540 €. Die bleiben aber nicht bei ihm, weil, wenn er sie ausgibt, 40% abgehen, also ca
1020€ Steuern .
Er hätte also ca 290€ gewonnen vom BGE und keine 1000€. Je höher das Gehalt, desto höher die Abgaben mit dem BGE.
Wer gar nicht arbeitet und nur vom Kapital lebt, zahlt künftig 40% anstatt 19% wenn er konsumiert. Entsprechen profitiert die Familie.
Wenn alle insgesamt mehr verdienten nach Steuern, stiegen ja die Preise. Dann würde dein Einwand, wer soll bezahlen, berechtigt sein. Passiert so aber nicht.
Die vierte Erkenntnis ist, dass durch eine Konsumsteuer Maschinenarbeit nicht mehr steuerlich subventioniert wird, da keine Lohnsteuer anfällt. Also verteuern sich Produkte die sehr viel automatisierte Arbeit enthalten und verbilligen sich die, die mehr menschliche Arbeit enthalten.
Chinese hat geschrieben:Im Prinzip müsste bei heutiger Kaufkraft ein BGE schon wesentlich höher sein als 1000€ wenn man in die Lage versetzt werden soll davon zu leben.
Die 1000€ habe ich natürlich relativ willkürlich genommen, dennoch könnte es ausreichen. Es ist jedenfalls mehr als der H4 Empfänger heute in der Summe bekommt. Mit ein Paar Prozent mehr Konsumsteuer ließe sich das auf 1200 hoch schrauben. Wenn man vom BGE leben möchte, kann man aufs Land ziehen und 200€ Miete zahlen!
Der Staat und die Unternehmen sparen außerdem Unmengen an Verwaltungskosten, die bisherigen Sozialleistungen etc. Also da ist noch Luft nach oben. Meine Berechnung ist natürlich nicht exakt, sollte aber zeigen, dass es absolut machbar ist.
Hart würde das aber einige Gruppen treffen! Steuerberater, Manche Angestellten im ÖD und Beamten, Verwaltungsangestellten in Firmen. Macht aber nichts, sie tun NICHTS produktives! Bekommen als Entschädigung auch das BGE und können woanders dazuverdienen, in dem sie etwas leisten! Die Bergarbeiter, Fotolaboranten, hat es auch malgetroffen. Die welt verändert sich und wir müsen es auch tun. Mit dem BGE wird es möglich sein.
Chinese hat geschrieben:Dein Steuermodell mit 40% dürfte wohl auf den Mühlhaufen der Geschichte landen.
Solche Aussagen wie Deine, gab es in der Geschichte zuhauf.
Die Erde ist eine Scheibe, Zentrum des Universum, der Mensch kann nicht fliegen, es gibt weltweit eine Bedarf von genau einem Computer, 600 Mhz CPU sind ausreichend, alles darüber ist nur Umsatzgenerierung, ...... die Liste ist lang
Chinese hat geschrieben: ... vom Export hängt wie Deutschland und auf das gesamt BIP 40% abschöpfen möchte. Ich befürchte mal das die Chinesen nicht 40% mehr zahlen werden für einen BMW um dem deutschen Michel sein bedingungsloses Grundeinkommen zuzahlen. Ich frage mich gerade ob du das wirklich ernst meinst was du da von dir gibst?
Folgefehler.
1h11'04''
Der BMW kosten "genauso" viel. Weil es automatisiert produziert wird, schon etwas teurer, aber auf Export fällt bekanntlich keine MWSt (40%). Also würde sich der Exportpreis eines BMW vom etwa heutigen Brutto-Niveau in Deutschland für den Chinesen nicht um 19% sondern um ca 40% verbilligen! Da sollte dem Export nicht schaden.
Andererseits verteuerte sich ein Toyota aus Japan, in dem das Steuermodell alt bliebe und dadurch der Exportpreis nur um die dortige MwSt von 8% entlastet würde, mit einer Einfuhrumsatzsteuer von 40% um ca 32% !!
Dann greift der Deutsche wieder zum BMW, macht BMW von Exporten weniger abhängig und nutzt wieder selbst die deutsche Wertarbeit, die er hergestellt hat.
Oder/und Toyota produziert in Deutschland (keine Lohnnebenkosten!) oder/und Japan führt das gleiche System ein.
Das ist wie mit dem Go ldstandard. Wenn einer anfängt, müssen die anderen mitziehen, sonst gehen sie unter.
Ab 1h15'00'' bis 1h18'30''wird erklärt, warum diese hohe Konsumsteuer dennoch sozial ist!
PS Diese Sache ist mir zu wichtig, um sie für ein Scharmützel mit Dir zu missbrauchen. Geh' also davon aus, dass alles was ich (nicht nur ) Dir schreibe, ernst gemeint ist! Ich empfehle Dir, den gesamten Film anzuschauen.
Gerne können wir bei anderen Themen uns ein wenig zanken