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Sozialausgaben fast 1 Billion Euro

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lifesgood

Beitragvon lifesgood » 23.07.2015, 21:15

Nun, es ist viel Wahres dran an dem was der Pispers so sagt, dennoch sollte man es auch hinterfragen und nicht einfach 1:1 übernehmen.

Ich will es mal am Beispiel Krankenversicherung festmachen, das er am Schluss des Videos bringt.

Es ist vollkommen richtig, dass derjenige der über der Bemessungsgrenze liegt und sich privat versichern kann, weniger für die Krankenversicherung bezahlt und dafür bessere Leistungen bekommt.

Aber und jetzt kommt´s dies stimmt nur solange es sich um einen Single handelt. Beim gesetzlich Versicherten sind die Kinder und ggf. eine nicht berufstätige Ehefrau kostenlos mitversichert.

Der Privatversicherte bezahlt für jede einzelne Person den spezifischen Krankenversicherungsbeitrag. Das sagt der Pispers natürlich nicht.

Denn im Grunde ist es so, dass die private KV nur deshalb günstiger ist, weil sie immer nur für eine Person ist, wohingegen die gesetzliche KV eines Arbeitnehmers im Durchschnitt wohl für rund 2 oder 1,x Personen ist. Und wenn man dies berücksichtigt, ist die gesetzliche KV doch deutlich günstiger als die Private, auch vor dem Hintergrund, dass die Private eine Alterskomponente enthält.

Als meine Kiddis noch kein eigenes Einkommen hatten, hat mir meine private KV jedes Monat weit über 1.000 € vom Konto abgebucht und der AG-Anteil war aber beim AG-Anteil der gesetzlichen KV gekappt.

lifesgood

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Beitragvon Bumerang » 24.07.2015, 07:21

lifesgood

Du verfällst in alte Muster! smilie_13

Es geht hier um die Blödzeitungsaussage, die grob und manipulativ daneben liegt, die Du, aus mir unerklärlichen Gründen, zu verteidigen versuchst, mit sogar falschen Nachkommastellenrechnungen!

Die Rente ist kene Sozialleistung. Punkt! Eine Sozialleistung ist OHNE Gegenleistung!

Der AN zahlt nicht nur Lohnsteuer, lieber lifesgood, sonder eine reihe andere Steuern, insofern ist Dein "Beweis" daneben. Somit gibt er mit der MWSt und anderen Steuern, die der AG NICHT ZAHLT, prozentual mehr ab.
Das Thema wurde von mir auch mehrfach dargestellt und blieb ohne ernstzunehmenede Gegenargumentation. Es spielt zudem keine Rolle, ob das Geld ( Lohnsteuer) nun nur an den Bund geht oder auch an Länder und Gemeinden. Er zahlt ca das Doppelte als das was über den Zuschuss an Rentner gezahlt wird! Das ist der Kern, den du zu verschleiern versuchst.

http://www.bpb.de/cache/images/5/61875- ... .gif?6E81C


Viele AG haben einen niedrigeren Steuersatz als ihre AN! Das hat Warren Buffett auch schon herausgefunden.
Du gehst immer vom Kleinunternehmer aus, wo es auch anders sein kann. Es gibt noch andere AG.

Du lenkst die Diskussion auf ges. vs private Versicherung, die gerade nicht das Thema ist. Auch da machst Du Fehler, weil Du nicht erkennst, dass in einer Versicherung immer der nicht Betroffene für den Betroffenen zahlt, und es sich dabei nicht um ein Rücklagenkonto des einzelnen handelt. Dabei ist es völlig egal, ob in der GKV die Ehefrau beispielsweise mitversichert ist, oder in der PKV das neue Keramikgebiss.

Es ist für den gesunden Ledigen herzlich egal, ob er die nichtberufstätige Ehefrau des Einen mitfinanziert oder das kaputte Gebiss des anderen! Es sind beide Versichrungsleistungen. Ob er später das Eine oder Andere brauchen wird, weiß er nicht. Das ist die Logik einer jeden Versichrung.

Die echten Sozialleistung in Deutschland sind immer kleiner geworden, Real sowieso. Wer das Gegenteil behauptet, manipuliert. Das bleibt von mir nicht unkommentiert! Aufrichtigkeit gehört zu meinem Wertesystem und ist an sogar an erster Stelle! Ich weiß, dass damit viele nicht leben können.

Zur Klarstellung, bevor Spitzfindikeiten kommen, man sollte ( insb. jetzt bei mir) Ungenauigkeit oder gar Fehler nicht mit Unaufrichtigkeit verwechseln oder bewusst gleichsetzen! Es bleiben verschieden Dinge.
Gruß

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Beitragvon 999.9 » 24.07.2015, 07:59

Man sollte sich bei der Diskussion auch immer vor Augen halten, dass der ALG II Satz von nur 399 Euro pro Monat nicht mal die geringsten Bedürfnisse decken kann, besonders in teuren deutschen Großstädten, wo es einen Einkauf nicht unter 50 Euro gibt. Übrigens werden von den ausgegebenen 399 Euro auch noch 19 % Mehrwertsteuer an den Staat zurückfallen. Das wird fast in jeder Betrachtung ganz vergessen, somit ist der Realsatz noch deutlich niedriger. Ein menschenwürdiges Leben ist damit natürlich in der Regel gar nicht möglich und das ist eigentlich ein Skandal, wenn man bedenkt, dass der Staat für seine eigenen Bürger immer nur das niedrigste ansetzt, woanders aber Milliarden raushaut ohne vorher zu kalkulieren, wo die verbleiben.

Ich könnte jetzt von der wirtschaftlichen und konjunkturellen Bedeutung der Einführung eines bedingungslosen Grundeinkommens sprechen, das laut Studien den lokalen Einzelhandel und die Wirtschaft als solche unterstützen würde, aber das würde wohl zu weit führen.

Ich warte das finnische Experiment ab.

Finnland testet bedingungsloses Grundeinkommen
http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/f ... -1.2537447

Meine Prognose: Die Leute werden deutlich mehr Geld ausgeben, was der Wirtschaft unmittelbar zu Gute kommen wird.
Nichts hasst der im Denken geschulte mehr als die Negation der Logik.
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Beitragvon Datenreisender » 24.07.2015, 11:12

999.9 hat geschrieben:Man sollte sich bei der Diskussion auch immer vor Augen halten, dass der ALG II Satz von nur 399 Euro pro Monat nicht mal die geringsten Bedürfnisse decken kann, besonders in teuren deutschen Großstädten, wo es einen Einkauf nicht unter 50 Euro gibt. Übrigens werden von den ausgegebenen 399 Euro auch noch 19 % Mehrwertsteuer an den Staat zurückfallen. Das wird fast in jeder Betrachtung ganz vergessen, somit ist der Realsatz noch deutlich niedriger. Ein menschenwürdiges Leben ist damit natürlich in der Regel gar nicht möglich und das ist eigentlich ein Skandal, wenn man bedenkt, dass der Staat für seine eigenen Bürger immer nur das niedrigste ansetzt, woanders aber Milliarden raushaut ohne vorher zu kalkulieren, wo die verbleiben.

In den Niederlanden haben sie ausgerechnet, daß ein Asylbewerber durchschnittlich 36.000 € jährlich kostet und damit in etwa drei Mal soviel, wie ein einheimischer Durchschnittsrentner (die Zahlen dürften mit Deutschland vermutlich vergleichbar sein):

36.000 EURO pro Asylant: Geert Wilder deckt den Asylwahnsinn auf
https://www.youtube.com/watch?v=hWWVTb3ok6g
Erfolgreich gehandelt mit: detonic96 (2x), goldjunge53, -bobi- (3x), v5, John Ruskin (3x), san agustin (2x), Sumpek, Silbermax, Kaiserwetter, holly07, trophy, michasi, MapleHF, Willi, Schatzi, Telefon, silberfux, Werderaner, d.pust, mambo, HanzDieter1, silbersauger, HerrHansen, LeipzigGold, ticles, harley, mikawo, peso46, Muddi, $Unzennerd$, Silent, Silberhamsterchen, Goldsilberfan

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Beitragvon $ilver $urfer » 24.07.2015, 11:52

999.9 hat geschrieben:Man sollte sich bei der Diskussion auch immer vor Augen halten, dass der ALG II Satz von nur 399 Euro pro Monat nicht mal die geringsten Bedürfnisse decken kann, besonders in teuren deutschen Großstädten, wo es einen Einkauf nicht unter 50 Euro gibt. Übrigens werden von den ausgegebenen 399 Euro auch noch 19 % Mehrwertsteuer an den Staat zurückfallen. Das wird fast in jeder Betrachtung ganz vergessen, somit ist der Realsatz noch deutlich niedriger. Ein menschenwürdiges Leben ist damit natürlich in der Regel gar nicht möglich und das ist eigentlich ein Skandal, wenn man bedenkt, dass der Staat für seine eigenen Bürger immer nur das niedrigste ansetzt, woanders aber Milliarden raushaut ohne vorher zu kalkulieren, wo die verbleiben.


smilie_01

Ein Post den ich von dir gar nicht erwartet hätte, die Antwort vom DR natürlich schon.

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Beitragvon Chinese » 24.07.2015, 11:57

999.9 hat geschrieben:Man sollte sich bei der Diskussion auch immer vor Augen halten, dass der ALG II Satz von nur 399 Euro pro Monat nicht mal die geringsten Bedürfnisse decken kann, besonders in teuren deutschen Großstädten, wo es einen Einkauf nicht unter 50 Euro gibt. Übrigens werden von den ausgegebenen 399 Euro auch noch 19 % Mehrwertsteuer an den Staat zurückfallen. Das wird fast in jeder Betrachtung ganz vergessen, somit ist der Realsatz noch deutlich niedriger. Ein menschenwürdiges Leben ist damit natürlich in der Regel gar nicht möglich und das ist eigentlich ein Skandal, wenn man bedenkt, dass der Staat für seine eigenen Bürger immer nur das niedrigste ansetzt, woanders aber Milliarden raushaut ohne vorher zu kalkulieren, wo die verbleiben.

Ich könnte jetzt von der wirtschaftlichen und konjunkturellen Bedeutung der Einführung eines bedingungslosen Grundeinkommens sprechen, das laut Studien den lokalen Einzelhandel und die Wirtschaft als solche unterstützen würde, aber das würde wohl zu weit führen.

Ich warte das finnische Experiment ab.

Finnland testet bedingungsloses Grundeinkommen
http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/f ... -1.2537447

Meine Prognose: Die Leute werden deutlich mehr Geld ausgeben, was der Wirtschaft unmittelbar zu Gute kommen wird.


Habe ich jetzt einen Denk bzw. Rechenfehler? 80 000 000 Einwohner a 1000€ (dürfte das mindeste sein, besser wären 2000€) ergibt 80 Mrd € pro Monat oder 960 Mrd pro Jahr. Mit Weihnachtsgeld dann 1 Billion €.

Das wird heftig für den Finanzminister und Steuerzahler.
»Um ein tadelloses Mitglied einer Schafherde sein zu können, muss man vor allem ein Schaf sein.« Albert Einstein

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Beitragvon stoffe67 » 24.07.2015, 12:03

399,- wäre ja noch fast fair.... Doch habe ich als AN 30 Jahre in diese Pflichtversicherung eingezahlt so darf mein Vermögen 7500,- nicht übersteigen ehe ich überhaupt mal Anspruch darauf habe. Dazu bedarf es immerhin monatlich Rücklagen von 20,83 unverzinst. Weihnachtsgeld, Urlaubsgeld sowie ein 13. Monatsgehalt, Zahlungen, welche vor der Jahrtausendwende ebenso wie eine Verzinsung üblich waren sind bei den erlaubten Rücklagen von 20,83 monatlich noch nicht eingerechnet. :oops:
Zuletzt geändert von stoffe67 am 24.07.2015, 12:48, insgesamt 1-mal geändert.
Es wird aufwärts gehen, es wird abwärts gehen, es wird nicht untergehen.

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Beitragvon 999.9 » 24.07.2015, 12:43

stoffe67 hat geschrieben:399,- wäre ja noch fast fair.... Doch habe ich als AN 30 Jahre in diese Pflichtversicherung eingezahlt so darf mein Vermögen 7500,- nicht übersteigen ehe ich überhaupt mal Anspruch darauf habe. Dazu bedarf es immerhin monatlich Rücklagen von 20,83 unverzinst. Weihnachtsgeld, Urlaubsgeld sowie ein 13. Monatsgehalt, Zahlungen, welche vor der Jahrtausendwende ebenso wie eine Verzinsung üblich waren sind bei den erlaubten Rücklagen von 20,83 noch nicht eingerechnet. :oops:


@Chinese: Nein, Du hast keinen Rechenfehler. Die gestiegenen Einnahmen, die sprudelnden Steuern beim belebten Handel, die insgesamt gesundere Volkswirtschaft und der ständig hoch bleibende Binnenkonsum insgesamt werden die anfänglichen staatlichen Mehrausgaben marginalisieren, auch wenn das konservative Volkswirtschaftler immer wieder negieren. Anders als die Schwarzen Löcher, die man irrigerweise mit Milliarden zu befüllen versucht (Griechenland, Ukraine usw.), wird das BGE das Land stärken und nicht schwächen.


@stoffe67: Ähnlich wie bei der Rentenversicherung oder aktuell auch bei den Lebensversicherungen ist es absolut unverständlich, dass Menschen, die jahrelang treu-brav in eine Versicherung zahlten, am Ende genau so viel bekommen werden, wie andere, die das nicht gemacht haben. Gerecht ist das absolut nicht.
Zuletzt geändert von 999.9 am 24.07.2015, 12:46, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitragvon Bumerang » 24.07.2015, 12:44

999.9 hat geschrieben:... Ein menschenwürdiges Leben ist damit natürlich in der Regel gar nicht möglich und das ist eigentlich ein Skandal, wenn man bedenkt, dass der Staat für seine eigenen Bürger immer nur das niedrigste ansetzt, woanders aber Milliarden raushaut ohne vorher zu kalkulieren, wo die verbleiben.

Ich könnte jetzt von der wirtschaftlichen und konjunkturellen Bedeutung der Einführung eines bedingungslosen Grundeinkommens sprechen, das laut Studien den lokalen Einzelhandel und die Wirtschaft als solche unterstützen würde, aber das würde wohl zu weit führen.

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Meine Prognose: Die Leute werden deutlich mehr Geld ausgeben, was der Wirtschaft unmittelbar zu Gute kommen wird.


Deine Prognose teile ich, weil sie sogar mathematisch und vw-lisch belegt werden kann.

Man muss präzisieren, dass wir in Deutschland schon länger eine Form des BGE habe, wobei die Leistungen systematisch gekürzt worden sind. Die Sozialhilfe und Arbeitslosenhilfe, waren bedingungslose Sozialleistungen (Bedürftigkeit kann man wohl kaum als zu erfüllende Bedingung nennen) damals deutlich höher waren, die ALH sogar einkommensbedingt (aus heutiger Sicht) ziemlich komfortabel. Trotzdem haben alle besser gelebt!


Was die Holzköpfe nicht verstehen (wollen?) ist, dass ein ordentliches BGE (in welcher Form auch immer) auch den Berufstätigen nützt und das nicht zu knapp. Diese Leistungen sichern deren Einkommen nach unten ab! Warum ist den heute sonst ein Mindestlohn notwendig geworden und nicht schon in den 90-ern?? Weil damals die Sozialhilfe, vor allem aber die ALH ein mehr als ausreichende Versorgung möglich machten.

In Folge musste niemand für Hungerlöhne arbeiten, so wie heute. Warum heute ein Briefträger oder eine Putzfrau weniger verdienen soll als ein "BGE"-ler in den 90-ern leuchtet mir nicht ein. Es hat doch damals prima funktioniert.

Heute muss er, sonst droht die totale Verarmung in einer Welt in der hunderte von Milliarden für Bankenrettungen ausgegeben werden!

Aber diese perverse Sozialneiddebatte gegen die Schwächten der Gesellschaft hat leider schon immer Früchte getragen.

Man hat damals 6% anstatt 3% ALV gezahlt. Die Differenz hat nicht mehr als ein Essen Im Monat ausgemacht! Dafür hatte man die Sicherheit, im Fallen von Arbeitslosigkeit geschützt und nicht gezwungen zu sein, für einen Hungerlohn zu arbeiten. Kann der Grund für diese Kürzung von ca 3%, für die AG sogar nur 1,5 % die "Entlastung der Wirtschaft" gewesen sein?

Nein, das war es nicht. Es war die daraus zwangsläufig resultierende massive Senkung des Lohnniveaus, insbesondere im Niedriglohnsektor. Weit mehr als nur ein Paar Prozent. Das hat der "Genosse" der Bosse geschafft.



DR, was kostet ein Behinderter? Was die Bankenrettung? Geert Wilders hält sich vom letzten Thema schon zurück.
Ich kritisiere die Asylpolitik auch, aber sie in diesem Zusammenhang zu bringen ist mindestens nicht fair. Auch dann, geht meine Kritik nicht gegen die Menschen, sondern gegen die Verursacher der Wanderungen.

Warum greift Wilders nicht die USA an, die überall Kriege anzetteln die zu diese Migration führen? Stattdessen ist er voll auf ihre Linie mit dem "Kampf gegen den Islam und die Rettung der Westlichen Welt". Du bist sonnst nicht so USA freundlich, wie kommt plötzlich, dass du einen ihrer Nachplapperer zitierst?
Gruß

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Beitragvon 999.9 » 24.07.2015, 12:49

@Bumerang: Absolut richtige Ausführungen. smilie_01

Bedingungsloses Grundeinkommen - Der ökonomische Ansatz
https://de.wikipedia.org/wiki/Bedingung ... che_Ansatz

smilie_24
Nichts hasst der im Denken geschulte mehr als die Negation der Logik.
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Chinese
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Beitragvon Chinese » 24.07.2015, 16:17

Also ich tue mich schwer der Debatte hier zu folgen. Wenn man in Deutschland von Hungerlöhnen und Ausbeutung redet denke läuft man mit einem ideologischen Gedankengut im Kopf rum und verkennt die Realität. Selbst für den Mindestlohnbezieher, also der Bezieher der untersten Lohngruppe, ist im Vergleich zu anderen Länder in Europa der damit mögliche Lebensstandard immer noch wesentlich besser. Von vielen anderen MRD Menschen auf diesen Planeten denen es wesentlich schlechter geht gar nicht zu reden.

Ein bedingungsloses Grundeinkommen würde nur funktionieren wenn dies weltweit eingeführt werden würde. Dies wäre dann für die ganze Menschheit sicherlich ein gewaltiger sozialer Erfolg. Neutral betrachtet wäre eine stufenweise Einführung ( als Grundsicherung) in den ärmsten Ländern dieser Welt mit tatkräftiger Unterstützung der reicheren Länder vernünftiger als in einem der Reichsten Länder dieser Welt mit einem der höchsten Lebensstandarts damit anzufangen.

Aber man sollte realistisch sein, solange auf dieser Welt noch Menschen verhungern und an behandelbaren Krankheiten sterben, wird die Diskussion über ein BGE für die Menschheit (vorallem für die Betroffenen) zweitrangig und geradezu eine Verhöhnung sein.

Da ich anscheinend richtig gerechnet habe würde so ein Grundeinkommen Ca. 1 bis 2 Billionen € pro Jahr kosten. Wie will man dies finanzieren? Als Exportweltmeister wird man sich wirtschaftlich nicht abschotten können und wollen. Damit scheiden massive Steuererhöhungen eigentlich aus. Auch würden massive Steuererhöhungen sicherlich zu einer gewissen Abwanderung der Besserverdienenden (wollte nicht Leistungsträger schreiben) führen. Die oft gebrachte Mehrwertsteuererhöhung würde ja dann zu einem massiven Kaufkraftverlust des BGB führen und wäre dann wohl nur mehr Hartz 4 Niveau auf die Kaufkraft bezogen.insgesamt wäre ja die ganze Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands im internationalen Vergleich aufs höchste gefährdet.

Ich würde ja eher dafür kämpfen das ein Arbeitender (leistungswilliger) stark bei den Steuern und Sozialabgaben entlastet wird. Sozusagen mehr Netto vom Brutto. Dies würde die Wirtschaft auch ankurbeln. Es gab ja mal ein Steuermodell wo bis Ca. 50 000€ gar keine Steuern zu zahlen gewesen wären. Das fände ich gerechter als so ein bedingungsloses Grundeinkommen.

Irgendwer (der Arbeitende?) müsste ja das Bedingungslose Grundeinkommen bezahlen. Auch finde ich das Hartz 4 ja schon so ein Grundeinkommen darstellt nur mit den Bedingungen der Bedürftigkeit bzw. des entsprechenden Nachweises.

Also mehr Netto vom Brutto würde mir besser gefallen und würde ich realistischer umsetzbar empfinden.
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Beitragvon Bumerang » 24.07.2015, 18:10

Chinese hat geschrieben:Also ich tue mich schwer der Debatte hier zu folgen.


Offensichtlich, weil Du das BGE Prinzip noch nicht einmal gut durchgelesen hast.

Chinese hat geschrieben:Wenn man in Deutschland von Hungerlöhnen und Ausbeutung redet denke läuft man mit einem ideologischen Gedankengut im Kopf rum und verkennt die Realität. Selbst für den Mindestlohnbezieher, also der Bezieher der untersten Lohngruppe, ist im Vergleich zu anderen Länder in Europa der damit mögliche Lebensstandard immer noch wesentlich besser. Von vielen anderen MRD Menschen auf diesen Planeten denen es wesentlich schlechter geht gar nicht zu reden.


Falsch, irreführend und manipulierend.

Deshalb falsch, weil der Lebensstandard sich nicht nur aus dem Lohnvergleich ableiten lässt. Lebenshaltungskosten muss man dagegen rechen. Sie sind in anderen europäischen Ländern, wie auch die Löhne, deutlich niedriger.

Irreführend, weil es sich hier um die Umverteilung innerhalb Deutschlands geht, nicht weltweit. Darüber kann man auch sprechen, ist aber ein anderes Thema. Ob nun der DHL Bote 8,50 € oder 15 € die Stunde bekommt, wirkt sich auf einen Somalischen Bürger überhaupt nicht aus.

Manipulativ deshlab, weil der Arme aus Somalia als Vergleich für den DHL-Boten herhalten muss, damit er mit den 8,50 zufrieden ist und dadurch andere in Deutschland noch reicher werden lässt. Der in Somalia hat durch seinen Lohnverzicht nix gewonnen.

Chinese hat geschrieben:Ein bedingungsloses Grundeinkommen würde nur funktionieren wenn dies weltweit eingeführt werden würde.
...
Da ich anscheinend richtig gerechnet habe würde so ein Grundeinkommen Ca. 1 bis 2 Billionen € pro Jahr kosten. Wie will man dies finanzieren?


Auch das ist falsch. Wie schon gesagt, Du hast das Prinzip des BGE nicht verstanden.
Das Netz ist voll von Beiträgen dazu, einfach lesen oder Videos anschauen.


Kurz die wichtigsten Merkmalen. Durch das BGE wird nicht "Faulheit finanziert", sondern eine Grundsicherung garantiert. Dadurch fallen andere Kosten weg. Höher als das heutige H4 muss es zwangsläufig sein, denn davon kein kein Mensch leben.

Die falsche Annahme der Kritiker ist, dass keiner mehr arbeiten geht. Tatsächlich will jeder mehr Geld verdienen und ausgeben. Viel mehr noch, selbst die, die heute nicht dazuverdienen dürfen würden etwas machen um sich das neue Gadget zu kaufen.

Was sich ändern würde ist ein Schutz des Lebensstandards nach unten. Die Löhne für "schlechte Arbeiten" müssten halt höher sein. Spätestens wenn die Mülltone voll ist oder im eigenen Haus der Dreck überquillt, wird man die Putzfrau oder den Müllman höher bezahlen. Oder es selbst tun. Die Arbeit wird auf alle Fälle geleistet.


Chinese hat geschrieben: Sozusagen mehr Netto vom Brutto.


Das war (leider) ein Märchen. Genau das sollte ja passieren, hat aber nur zu Lohnsenkungen geführt.

Chinese hat geschrieben:Irgendwer (der Arbeitende?) müsste ja das Bedingungslose Grundeinkommen bezahlen.


Ja, genauso wie heute auch. Meinst Du etwa, dass ein Arzt, Ingenieur oder IT-ler zuhause bleibt um z.B. 1000€ zu kassieren???

Es kommt auf die Form an, Negativsteuer oder Direktzahlung, wie das ganze verwaltet wird. Ich bevorzuge die erste Form, weil sie viel leichter eingeführt werden kann.

Dann würde der, der heute 3000€ verdient, genau soviel Netto vom Brutto haben. Der der 1500€verdient, würde kaum steuern zahlen, wie heute auch. 1000€ oder weniger, würde keiner verdienen, sondern als Negativsteuer bekommen. Die Löhne im unteren Bereich würden steigen müssen. Das ist Wohlstand für alle.
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Beitragvon AgCluster » 24.07.2015, 19:54

Bumerang hat geschrieben:Dann würde der, der heute 3000€ verdient, genau soviel Netto vom Brutto haben.


Sollte sich der derjenige mit 3000 € pro Monat zufrieden geben, so braucht er nur für 2000 € zu arbeiten, da er 1000 € über das BGE bekommt. Mit BGE heißt das, dass ich meine Arbeitszeit um 33% reduzieren kann und das gleiche Einkommen von 3000 € habe.
Von diesem Modell würden sehr viele Menschen gebrauch machen. Mehr als man sich das jetzt vorstellt. Aber wo kommt die Gegenleistung von 1000 € her?
Bei der Frühverrentung war es genauso. Lieber ein paar Jahre früher in Rente gehen als sich für ein paar (oder mehr) Kröten bis zum Letzten abstrampeln. So konsumgeil sind die Menschen nun doch nicht!
The euro zone has the power to defeat market speculations.

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Beitragvon Silbersparer » 24.07.2015, 20:16

Zitat Boomerang:

Ja, genauso wie heute auch. Meinst Du etwa, dass ein Arzt, Ingenieur oder IT-ler zuhause bleibt um z.B. 1000€ zu kassieren???

Es kommt auf die Form an, Negativsteuer oder Direktzahlung, wie das ganze verwaltet wird. Ich bevorzuge die erste Form, weil sie viel leichter eingeführt werden kann.

Dann würde der, der heute 3000€ verdient, genau soviel Netto vom Brutto haben. Der der 1500€verdient, würde kaum steuern zahlen, wie heute auch. 1000€ oder weniger, würde keiner verdienen, sondern als Negativsteuer bekommen. Die Löhne im unteren Bereich würden steigen müssen. Das ist Wohlstand für alle.

Zitatende

Es bleibt nicht der Ingenieur zuhause, sondern die Ehefrau, die 1000 Euro netto verdient. In dem Unternehmen in dem ich arbeite gibt es immer mehr Leute, welche ihre Arbeitszeit reduzieren. Die Rente mit 63 bei 45 Beitragsjahren - ohne Abzug - wurde seit Einführung sehr stark in Anspruch genommen. Du musst in deinem Modell auch mal berücksichtigen das ein Ehepaar 2000 Euro Netto bekommt fürs Nichts tun... Angenommen das Ehepaar ist 58 Jahre alt hat noch etwas gespart. Warum sollen die weiter buckeln? Bis zum 63. Lebensjahr gibt es 2.000 Euro Netto. Das Häuschen ist bezahlt.. das haben wir uns verdient...also bleiben wir zuhause.

Die Rente mit 63 hat doch schon für eine kleine Krise gesorgt, weil viele zuhause geblieben sind... was passiert dann erst bei dem BGE von 1.0000 Euro pro Kopf?

Den Wohlstand für alle hatten wir übrigens schon mal in Deutschland. Da hat man auch Gehalt bekommen für "Arbeit" auch wenn man nur physisch anwesend war... auch eine ART bedingungsloses Grundeinkommen.
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Beitragvon Bumerang » 24.07.2015, 20:57

Dieser Film hilft, um die Sache bis ins Detail zu verstehen.

http://youtu.be/gEsKRsjou5k

AgCluster - natürlich reduziert sich das Erwerbseinkommen entsprechend um 1000. In den ersten 8 Minuten wird es gezeigt.

Silbersparer- Die Ehefrau würde vielleicht zuhause bleiben. Vielleicht aber dazu verdienen um sich endlich mal ne Fernreise zu leisten? Würde der Mensch nur überleben wollen, würden heute schon sehr viele die jenseits von 2000€ verdienen, die Arbeitszeit reduzieren. Tun sie aber kaum. Du überschätzt die Trägheit der Menschen.

Klar ist aber auch, dass das BGE die Niedrigverdiener, Rentner, Familien bevorzugen würde, die die unbezahlt arbeiten. Zu Recht, wie ich meine. Außerdem wird künftig noch mehr Arbeit automatisiert und damit eine Erwerbsmöglichkeit für noch mehr Menschen wegfallen.
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