KultgSchG (vorgebliches)

[Ric III]

h

[Finerus]

Danke für der Link, Ric !!!

Durch die im Gesetz festgelegte Umkehr der Beweislast muss in Zukunft bei einem Streitfall der Besitzer für ein Kulturgut mit einem Wert von über 2.500 Euro nachweisen können, wo sich ein fragliches Stück die letzten 20 Jahre befunden hat; für „archäologisches“ Kulturgut gilt dies bereits bei einem Wert über 100 Euro.

Da sollte man wohl rasch die Dokumentation für die Versicherung auf den neuesten Stand bringen...

Man kann nur hoffen, daß Petitionen gegen dieses weltfremde Gesetz, von dem sich die wenigsten Bundesbürger persönlich betroffen glauben, dennoch genügend Unterstützer finden. Im größeren Kontext reiht sich diese Restriktion von Rechten aber nahtlos ein in Gesetze gegen angebliche Geldwäscherei und Planspiele zur Beschränkung des Bargeldverkehrs. Der Bürger, sein Eigentum und sein Einkommen werden von allen Seiten in die Zange genommen.

Gruß
Fin.

[Ric III]

A.

[amabhuku]

Dies geplante Gesetz ist die Ergänzung zum Artikel 14 Abs. 3 Grundgesetz:

" Eine Enteignung ist nur zum Wohle der Allgemeinheit zulässig. Sie darf nur durch Gesetz oder auf Grund eines Gesetzes erfolgen, das Art und Ausmaß der Entschädigung regelt. Die Entschädigung ist unter gerechter Abwägung der Interessen der Allgemeinheit und der Beteiligten zu bestimmen. Wegen der Höhe der Entschädigung steht im Streitfalle der Rechtsweg vor den ordentlichen Gerichten offen."

Nur wird es in D keine Entschädigung geben und kein Schlupfloch für Krümelgold wie beim US Goldverbot von 1933-1970, wo man 5 Unzen Gold pro Kopf, Sammlermünzen und Goldschmuck behalten durfte.

Ordentliche Gerichte, das ich nicht lache...

Das besagte Gesetz und dazu ein Edelmetallverbot sollte dann lückenlos zur Werteabschöpfung sein.

Ich setze auf Schwarzmarkt.

[999.9]

Besonders unsinnig ist es, dass eine Leihgabe an ein öffentliches Museum nach 5 Jahren als "staatliches Kulturgut" betrachtet wird.

Sammler ziehen gerade bundesweit ihre Leihgaben aus den Museen. Der Leidtragende ist der Besucher. (Nicht, dass die Museen im Fundus und in den Archiven nicht auch noch interessante Kunst hätten, aber trotzdem ist das kulturell ein hoher Blutzoll, der durch so einen Unsinn generiert wird. Oder ist das -aus Sicht des Staates!- gar nicht so unsinnig? Braucht er deutlich mehr Einnahmen, zur Not auch durch Kunst? )

[Ric III]

L

[Aeon Flux]

Leider wird diese Petition auch zu einer Dokumentation der Mentalität des BRD Insassen 2015.

Eine Reihe von Leuten hat den Link in etliche Foren und Blogs gesetzt.

Die Kommentare der Briefmarkensammler,Edelmetaller,Antiquitätensammler,Sondler etc. etc. sprechen für sich.

Unglaublich kreative Ausflüchte (die dann auch noch lang und breit kommuniziert werden müssen) NICHT zu zeichnen,abzuwarten,sich nicht aufzuregen,selbst ja nicht betroffen zu sein usw, usf....

Lediglich bei den Numismatikern ist diese Spezies selten weil hier entsprechende Erfahrung real vorliegt.

Interessant in diesem Zusammenhang daß viele Sammler(oder einfach nur Leute mim Arsch in der Hose?) aus anderen Nationen auch ohne Zeter und Mordio ganz einfach zeichen.


Im Grunde hat eine solche erbärmliche Jammerernation dann auch solche Gesetze verdient.

Die gute Nachricht wäre daß über das hiesige Forum doch eine ganze Reihe von Zeichnungen stattgefunden haben.

Yep, und bloß nicht im Schwesterforum lesen, meinen Kommentar dort habe ich gelöscht, weils wahrscheinlich eh sinnlos ist, da kommen Meinungen wie:

"Was hast Du denn für Münzen, wenn die über 2.500 pro Stück wert sind?"
"Trotzdem ist das fragliche Gesetz kein wirklicher Aufreger"
"Na und? Wen interessiert der Sch....?"

Ignoranz pur, zum Schämen imho

[Finerus]

Wobei zur Ehrenrettung der sorglosen Kommentatoren gesagt sei, daß die Erfolgsaussichten der meisten Onlinepetitionen gegen Null gehen, und das sogar bei Themen, die elementare Grundrechte aller Bürger betreffen. Darüber kann man sich wutbürgermäßig aufregen, einfach nur in Resignation verfallen oder den Mittelweg süßsauren Sarkasmus' wählen.

Hier im Forum haben Ric III und seine Vorgänger ( ) über Jahre hinweg Aufklärungsarbeit geleistet. D.h. wir sind für staatlich angeordnete willkürliche Enteignungsaktionen schon ein wenig mehr sensibilisiert, weil an einem konkreten Beispiel vorgeführt wurde, daß man als gewöhnlicher Gelegenheitssammler kaum eine Chance hat, ohne langwierigen Gerichtsprozess zu seinem Recht zu kommen, sobald die Behörden Gefallen am privaten Sammlungsbestand gefunden haben. Was mag uns also erst bevorstehen, wenn das Kulturschutzrecht über jedes vernünftige Maß hinaus verschärft wird? Werden künftig ganze Sammlermärkte in Deutschland totreguliert, ohne daß auch nur ein einziges echtes Kulturgut besseren Schutz erfährt? Und wo bleibt in dieser Debatte das wichtigste Kulturgut überhaupt, die Freiheit? Auf der Strecke!

In der Regel gebe ich meine Stimme nur zögerlich her, bei dieser Petition habe ich aber doch mitgezeichnet. Wer hinsichtlich der Veröffentlichung seiner Adressdaten Bedenken hegt - schließlich könnte die Auswertung einer Zeichnerliste angefüllt mit Numismatikern, Sammlern von Gemälden, Antiquitäten etc. dem lichtscheuem Gesindel die "Arbeit" erleichtern - der/die kann auch anonym zeichnen.

[Ric III]

[.

[999.9]

Freiheit verteidigt man nicht, indem man Grundrechte und Freiheiten der Bürger weiter so massiv einschränkt. Das gilt für den "Krieg gegen den Terror", genauso wie bei den bürgerlichen Freiheiten, die in diesem unserem Lande eh schon massiv eingeschränkt sind.

An vielen Beispielen ist das festzustellen. Das Kulturschutzgesetz bestätigt hier leider nur die Regel und nicht die Ausnahme.

[Ric III]

W...

[Jim Quakenbusch]

@Ric III

Danke für den Link !

[Jacob]

Wer es noch nicht gelesen hat, oder die MünzenWoche nicht kennt. Die Autorin des Artikels ist auch die Initiatorin der im ersten Beitrag des Threads verlinkten Petition .


"Referentenentwurf eines Gesetzes zur Neuregelung des Kulturgutschutzrechts

von Ursula Kampmann

16. Juli 2015 – Man hat sie propagandistisch gut vorbereitet, die Novelle des Kulturgutschutzrechts. Man hat die Schandtaten des IS benutzt, um Otto Normalverbraucher zu suggerieren, Deutschland bräuchte dieses Gesetz, damit es nicht zu einem Hotspot des illegalen Handels würde. Tatsächlich ging es um etwas ganz anderes, wie der Gesetzesentwurf jetzt zeigt. Es geht vor allem darum, dass der deutsche Staat sein kulturelles Erbe zum Schnäppchenpreis erwerben will, indem er Eigentümer daran hindert, es außerhalb des Landes zu verkaufen.

Um dies zu verschleiern, spricht die Präambel von diplomatischen Verwicklungen: „Die Bundesregierung hat festgestellt, dass das Kulturgüterrückgabegesetz vom 18. Mai 2007 zu erheblichen Anwendungsproblemen geführt und die bilateralen Beziehungen Deutschlands zu zahlreichen anderen Vertragsstaaten der UNESCO-Konvention von 1970 belastet hat.“ Um dann gleich auf den Schutz des deutschen Kulturguts vor Abwanderung ins Ausland zu kommen. Und dann wird wieder in die Terrorkiste gegriffen: „Mit dieser Neuregelung soll nicht nur gegen den illegalen Handel mit Kulturgut in Deutschland vorgegangen werden, sondern es sollen auch Finanzierungsmöglichkeiten von Terrororganisationen eingeschränkt werden, die sich zunehmend aus Raubgrabungen archäologischer Stätten sowie durch den illegalen Handel mit diesen Kulturgütern finanzieren.“ Dass dies bis jetzt immer noch eine unbewiesene Vermutung ist, wird dabei nicht erwähnt. Die Terrorkarte sticht immer.
..."
Quelle: http://www.muenzenwoche.de/de/page/4?&id=3535

[Ric III]

U

[Ric III]

F