Man braucht sich nur ansehen, wie massiv die USA außenpolitisch auf die Erweiterung der NATO und der EU nach Osten hingearbeitet haben. Obwohl die Staaten dort absolut marode waren, war das ihre Hauptpriorität in Europa. Warum? Weil durch die Milliarden, die nach Ost-Europa geflossen sind die EU (Konkurrent) geschwächt wurde und weil sie das berühmte eurasische Becken brauchen, um Russland einzukreisen und wieder einen neuen Gürtel aus russlandfeindlichen Staaten aufbauen wollten und dies auch nahezu vollständig geschafft haben. Den berüchtigten "Cordon sanitaire".
https://de.wikipedia.org/wiki/Cordon_sa ... .80.931939
http://www.spiegel.de/politik/ausland/p ... 76787.html
Die abgehörten und veröffentlichten (von wem wohl?) Gespräche von Polens Außenminister Sikorski sprechen Bände:
"Du weißt, dass das polnisch-amerikanische Bündnis wertlos ist. Es ist sogar schädlich, da es Polen das falsche Gefühl von Sicherheit gibt", sagte der Außenminister laut dem Magazin. "Völliger Bullshit! Wir bekommen Probleme mit Deutschland, mit Russland, und sind der Meinung, dass alles super ist, weil wir den Amerikanern einen geblasen haben. Das ist absolut naiv."
Drastische Worte, aber der Mann hat mit der Einschätzung absolut Recht und in Polen denken die meisten Leute auch so; was in der polnischen Presse steht (die von Murdoch und Springer in amerikanischem Sinne gesteuert wird) muss man nicht ernst nehmen.
Schon einmal fühlte sich Polen -dank seines Bündnisses mit England und Frankreich- zu sicher und man hat außenpolitisch genau wie heute vor dem Zweiten Weltkrieg viel Porzellan zerschlagen und ein Bündnis Deutschlands mit der Sowjetunion nahezu provoziert. (Streit um den Danziger Korridor, Verletzung des völkerrechtlichen Statuts von Danzig, Angriffe auf Deutsche in Polen; diverse massive Verstöße gegen bindende Abkommen des Völkerbunds) Man sollte sich in Warschau daran erinnern, dass Polen schon einmal von seinen "guten" Bündnispartnern im Stich gelassen worden ist. Und zwar auf der Konferenz von Jalta, das -Ironie der Geschichte- bekannterweise auf der Krim liegt.
https://de.wikipedia.org/wiki/Konferenz_von_Jalta
Dass hier in Europa die Zustände immer chaotischer werden ist gewollt, allerdings nicht von Brüssel, sondern von Washington. ISIS wurde von den Amerikanern unterstützt und sie wußten ganz genau, dass sich hunderttausende Flüchtlinge vor den Schergen nach Europa retten wollen.
Habe letztens einen interessanten Satz gelesen: "Maastricht ist wie Versailles, ohne Krieg." Trifft den Nagel absolut auf den Kopf. Ohne Grund wurden den Ländern Europas hier vermeintlich unsinnige Regeln aufgezwungen, die im Hinblick auf Freizügigkeit, Kriminalitätsbekämpfung, Armutseeinwanderung etc. absolut keinen Sinn machen, sondern sogar massiv kontraproduktiv sind. Das Schlimme daran ist, dass es gewollt ist. Die vermeintliche Freiheit ist in Wahrheit eine Versklavung der Europäer unter ein EU-Diktat, dass sich die Schaffer der Europäischen Gemeinschaftsidee niemals in ihren schlimmsten Alpträumen erdenken könnten. Die letzten Interviews von Helmut Schmidt und Giscard d´Estaing sprechen eine ganz deutliche Sprache. Sie warnen davor, dass die EU sich schon jetzt zu weit ausgedehnt hat und in Gefahr läuft dadurch außenpolitisch in die Bedeutungslosigkeit abzudriften. Genau das ist der Plan der US Außenpolitik. Warum sollen die Europäer aber dann laut den USA massiv aufrüsten? Um die Interessen der USA militärisch zu unterstützen: die neue Rapid Reaction Force ist auf US Wunsch entstanden und die EU setzt das natürlich sofort um. Den Strategen aus den USA ist bewußt, dass das amerikanische Militär selbst an die Grenzen der Belastbarkeit stößt, also delegiert man halt die Truppen der NATO in eigenem Interesse quer durch die Weltgeschichte. Spricht man mal mit Offizieren der Bw, die Auslandserfahrung haben kommen immer wieder die gleichen Beobachtungen zum Vorschein: Die Bw ist solange nützlich, solange sie nicht ihre eigenen Aufträge durchführt oder man zu sehr nachfragt, warum ihre Kräfte ausgerechnet dort zum Einsatz kommen, wo man den Amerikanern besonders nützlich erscheint. Eklatant wirkt sich das auch mitunter auf Kommandoebene aus. In der Zeit als es einen deutschen Kommandeur der ISAF-Kräfte in Afghanistan gab, ereignete sich ein peinlicher Zwischenfall, der sich laut Aussagen eines Oberst tatsächlich so zugetragen haben soll. Generalleutnant Gliemeroth in seiner Funktion als ISAF-Kommandeur wollte, um sich ein genaueres Bild der Lage zu verschaffen in den Nachrichtenraum der Amerikaner gehen. Ihm wurde der Zutritt verweigert! Man muss sich das vorstellen: Da kommt der Kommandeur der gesamten Streitkräfte der NATO in Afghanistan und er wird einfach nicht hereingelassen. Ein krasseres Beispiel von amerikanischer Hochnäsigkeit gegenüber "Verbündeten" ist mir selten begegnet. Was das für ein Signal aussendete ist klar: "Du magst zwar auf dem Papier der kommandierende General sein, aber bei uns hast Du nichts zu sagen." Ein Schlag ins Gesicht für einen Verbündeten, der für den Krieg des anderen mit Leib und Leben seiner Soldaten zu zahlen hatte.
Ich bin abgedriftet, aber wer Schengen verstehen will, muss die strategischen Interessen der USA verstehen, sonst bekommt man keinen Zugang zu der Logik, die dahintersteht. Und die Logik ist: Schwächung der EU, Stärkung der strategischen Position der USA in Europa und Umkreisung Russlands. Und mit Maastricht und Schengen wurde die EU sogar bis ins Mark hinein geschwächt. Sollte dort keine Korrektur passieren, wird die EU (wie gewollt) in die absolute Bedeutungslosigkeit verschwinden. Aufgerieben zwischen den USA, Russland, den anderen BRICS und China.