Beitragvon veritas » 27.03.2015, 14:05
Wenn ich das Netz durchforste, mich durchlese, könnte ich fast den Eindruck gewinnen, Bush hätte mit seinem Partriot Act ganze Arbeit geleistet. Nicht, dass ich offiziellen Versionen all zu viel Bedeutung beimesse, aber man kann auch alles übertreiben. Nicht hinter jeder Ecke lauert einer mit dem Hackemesser. Wer das glaubt, der hat das Patriot-Act-Syndrom schon ganz gewaltig verinnerlicht.
Allerdings habe ich ein Problem, in welche Richtung sich der Absturz entwickelte. Der Mensch war krank - basta, aus und fertig! - und alle Probleme gelöst. Ich habe da meine Zweifel, und ich kann sagen, dass ich weiß, worüber ich schreibe, auch wenn ich es jetzt nicht näher erläutern möchte. Auch, wenn jeder Mensch anders tickt.
Zuerst einmal muss man zwischen Depressionen und Burn out unterscheiden. Auch ist nicht jede Stimmungsschwankung gleichzusetzen mit einer psychischen Erkrankung. Wenn jemand an Depressionen leidet, dann kann man diese medikamentös in den Griff bekommen, selten aber vollkommen und für alle Zeiten heilen. So ist es möglich, dass Betroffene nach einer Depression ein für andere normales Leben führen, der Keim (so möchte ich es mal ausdrücken) bleibt aber im Kopf und kann jeder Zeit wieder aufbrechen. Selbst 10 Jahre "Normalität" ist nichts anderes als ein Zustand der Stabilisierung, wo es jeder Zeit möglich ist, dass aus dem kleinsten unverarbeiteten Anlass ein schwerer Rückfall auftritt. Er war mal vor 6 Jahren in Behandlung, wirkte zuletzt aber vollkommen normal, ist nichts Besonderes. Depressiv schwer erkrankte Menschen sind auch gute Schauspieler, zumindest bis zu dem Zeitpunkt, wo es vor den anderen nicht mehr zu verbergen ist. Oftmals werden sie auch durch die Gesellschaft zu dieser Schauspielerei gezwungen, Freundeskreis und Arbeitsplatz etc. Das Verbergen der Realität vor anderen auf längerer Sicht, in der Oberflächlichkeit - nicht in einer Extremsituation!
Und damit zum Absturz, wo für mich doch einige Fragen anstehen. Ich habe ein Problem damit, dass ein Mensch, der einen solchen Vorgang durchzuführen beabsichtig, bis zur Tat vollkommen normal reagiert. Das Gehirn ist nicht in zwei derartigen Hälften unterteilt, wo die eine aussetzt, die andere aber alle Vorgänge normal und fehlerfrei ausführt, auch wenn das Meiste routinemäßig abläuft. Wenn ich es richtig verstanden habe, sind auf dem Voice-Recorder bis zum Sinkflug keine Abnormitäten zu erkennen, sei es in der Unterhaltung untereinander oder sonst wie. Damit habe ich ein Problem, denn ich glaube auch nicht an eine Affekthandlung, wo der Co sofort ausnutzt, dass der Chef auf dem Klo ist und dann urplötzlich den Hebel drückte. Der Kopf wäre schon längst zu gewesen und man hätte sicherlich bei der festen Absicht, ein Flugzeug zum Absturz zu bringen, eine gewisse Unruhe, oder Anomalität in Form von ungewöhnlicher Ruhe bemerkt. Stelle man sich vor, der Kopf sagt: Mach es, aber es findet sich keine Gelegenheit dazu. Woher sollte er wissen, dass der andere Pilot die Kabine verlässt? Und dann genau in dem kurzen Moment knackt der Kopf zusammen, einmalige Chance, jetzt oder nie. (?) Für mich persönlich nicht ganz plausibel. Sicherlich gab es schon Piloten, die Selbstmord begingen und andere mitrissen, aber da war dann die Situation eine andere. Z.B. Ich habe Schulden, und mache es, weil ich auch sicher die Möglichkeit dazu bekommen werde. Da ist der Kopf aber darauf eingestellt, und durchaus möglich, dass niemand von dem Vorhaben etwas mitbekommt, bis es zu spät ist. Bei einer wirklichen psychischen Erkrankung, wie es jetzt allgemein dargestellt wird, kann ich es mir nicht vorstellen. Und da können die Experten 1000x sagen, so einer ist in der Situation dann eiskalt. Wie gesagt, ein Kopf tickt nicht normal und gleichzeitig krank. Wäre der Chef auf diesem Kurzstreckenflug nicht aus der Kabine gewesen, wäre dann der Co normal ausgestiegen und hätte sich gesagt: Mist, heute war es nichts, vielleicht beim nächsten Mal! Nein! So denkt kein Kranker mit wirklich schweren Depressionen.