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Die Welt versinkt in Schulden

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Datenreisender
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Die Welt versinkt in Schulden

Beitragvon Datenreisender » 05.02.2015, 23:24

Studie zu globaler Kreditlast:
Die Welt versinkt in Schulden

Bürger, Unternehmen und Staaten machen immer mehr Schulden. Das zeigt eine McKinsey-Studie, die SPIEGEL ONLINE vorliegt. Die globale Kreditlast beläuft sich auf fast 200 Billionen Dollar, besonders problematisch ist die Lage in China.

http://www.spiegel.de/wirtschaft/sozial ... 16749.html
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FAKTOR 0
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Beitragvon FAKTOR 0 » 06.02.2015, 07:07

Es ist doch alles im günen Bereich, das durchschnittliche jährliche Geldmengenwachstum liegt knapp über 6%, nach den Verfechtern des Papiergeldsystems ist somit alles im Zielkorridor, die Verwerfungen wie von Fleißig zu Reich bleiben natürlich unberücksichtigt.
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joakim7
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Re: Die Welt versinkt in Schulden

Beitragvon joakim7 » 06.02.2015, 09:59

Datenreisender hat geschrieben: Die Welt versinkt in Schulden….



Die Schlagzeile ist ohne Veröffentlichung der gegenüberstehenden Assets in erster Linie eines:
Reisserisch.
Cui bono?


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John Silver
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Beitragvon John Silver » 06.02.2015, 10:16

Dass die Welt in Schulden versinkt, ist ja nun nichts Neues. Unser Finanzsystem ist so gestrickt, dass sich immer mehr Leute immer mehr verschulden müssen, damit es nicht zusammenbricht. Es ist ein gigantisches Pyramidenspiel bzw. Schneeballsystem.
Bedauerlicherweise nutzt der Mensch seine Intelligenz lediglich dazu, seine niederen Instinkte besser befriedigen zu können.

alexm1003
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Beitragvon alexm1003 » 06.02.2015, 11:13

Alles im grünen Bereich! Denn schliesslich sind dem einen seine Schulden dem anderen seine Guthaben. Also kann man man genausogut sagen, die Welt versinkt in Reichtum! So lange die einen die Schulden nicht zurückzahlen und die anderen ihr Geld nicht zurückfordern kann uns gar nichts passieren. Die Griechen machen das schon richtig, die Amerikaner auch.

Tunnelblick
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Beitragvon Tunnelblick » 06.02.2015, 12:49

Damit das arbeitende Volk nicht faul wird oder mit dem erreichten Wohlstand zufrieden ist, muss regelmäßig das entstandene Vermögen abgeschöpft bzw. vernichtet werden. Eventuell muss durch Krieg der Wohlstand sogar flächenhaft zerstört werden.
Sonst kippt das "ewige Wachstum" schnell in Stagnation.

Danach gibt's wieder ein tolles Wirtschaftswunder und die schlimme Zeit davor ist schnell vergessen. Die Arbeitsbienen träumen von Haus/Auto/Familie/Reisen/Shoppi­ng und schuften bis das Rückgrat bricht - die Nichtsnutze werden über Steuern, Gebühren und Abgaben eine mühelose Selbstbereicherung in Gang setzen.

veritas
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Beitragvon veritas » 06.02.2015, 12:53

alexm1003 hat geschrieben:Alles im grünen Bereich! Denn schliesslich sind dem einen seine Schulden dem anderen seine Guthaben.

So weit - so gut, weil theoretisch sicherlich richtig. Wenn aber jemand dauerhaft Geld verleiht, bei dem Zeitpunkt aber schon abzusehen ist, dass die Schuld niemals wieder beglichen wird (werden kann), kaum noch der Zins, dann handelt es sich genau genommen, nicht mehr um Forderungen gegen Verbindlichkeiten, sondern um eine Schenkung. Der Gläubiger glaubt nur, dass er noch Vermögen hat und etwas (wieder-)bekommt, der Schuldner hingegen ist auch Gläubiger, denn der glaubt nicht an eine Rückzahlung. So gesehen wird der eine auch immer reicher, hingegen der andere ärmer. Aber nicht in dem Sinne, wie es eigentlich im Soll und Haben gebucht sein müsste.

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joakim7
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Beitragvon joakim7 » 06.02.2015, 13:17

FAKTOR 0 hat geschrieben:…. die Verwerfungen wie von Fleißig zu Reich bleiben natürlich unberücksichtigt.


Faktor 0, darf ich als gesandwichter Mittelständler noch ergänzen:
...die Verwerfungen wie von Fleißig zu Arm und Reich bleiben natürlich unberücksichtigt…



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Beitragvon Bumerang » 06.02.2015, 17:23

veritas hat geschrieben:

Wenn aber jemand dauerhaft Geld verleiht, bei dem Zeitpunkt aber schon abzusehen ist, dass die Schuld niemals wieder beglichen wird (werden kann), kaum noch der Zins, dann handelt es sich genau genommen, nicht mehr um Forderungen gegen Verbindlichkeiten, sondern um eine Schenkung.


Schön wäre es.

Tatsächlich sind die Geldschöpfer die relevanten Gläubiger des Systems. Da sie eben kostenlos Geld schöpfen dürfen, verleihen sie etwas was sie vorher nicht hatten und auch nicht da war. Sie verlangen aber etwas zurück. Egal wie wenig das ist, ist es ein enormer Gewinn bei Kosten 0.

Deshalb verleihen sie gerne immer mehr an die die Ihre Schulden nicht zahlen können, damit sie ewig schuldig bleiben.
Es kommt nicht auf die (immer höher steigende) Summe an, sondern auf den regelmäßigen Transfer Realer Werte insb. Arbeit! auf die "Schöpfer".

Das geschieht auf zwei Wegen.

Zuerst geht man mit dem Kredit und kauft etwas. Egal was es ist, darin sind Gewinne enthalten die an die Reichen dieser Welt transferiert werden.

Dann muss man mehr arbeiten um das Geld für die Rückzahlung zu verdienen. Schöpfen kann man es ja nicht.

Je verschuldeter ist man, desto mehr muss man für fremde arbeiten. So läuft das Spiel.
Gruß

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Beitragvon Chinese » 06.02.2015, 17:48

Na ja ganz so ist es nicht. Im Normalfall mache ich Schulden um etwas zu kaufen. Kaufe ich eine Maschine ist ja die Maschine noch da und verdient hoffentlich Geld. Alles kein Problem.

Kritisch wird's wenn ich Urlaub mache von meinem Kredit. Dann ist das Geld weg der Kredit noch da. Oder wie in unserem und anderen Staaten man macht Schulden und finanziert soziale Leistungen, gibt großzügige Hilfen an andere Länder usw., da ist das Geld auch weg und die Schulden noch da. Dies ist unsere momentane Situation. Irgendwann platzt halt dann die Blase, ich höre schon den Knall.
»Um ein tadelloses Mitglied einer Schafherde sein zu können, muss man vor allem ein Schaf sein.« Albert Einstein

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Beitragvon Bumerang » 06.02.2015, 18:01

Chinese hat geschrieben:Na ja ganz so ist es nicht. Im Normalfall mache ich Schulden um etwas zu kaufen. Kaufe ich eine Maschine ist ja die Maschine noch da und verdient hoffentlich Geld. Alles kein Problem.


Ja, ja die Theorie. Unten hast Du die Praxis beschrieben.

Selbst wenn jeder so vernünftig wäre und Kredite nur für Investitionen verwenden wollte, ginge das rein rechnerisch nicht. Der Preis für Investitionsgüter würde durch die Decke schießen, falls sich überhaupt jemand davon trennen wollte.

Wenn der Konsum nach so einem verhalten einbricht, gibt es Arbeitslosigkeit und Armut, die die Arbeitskraft noch billiger macht.


Das System funktioniert NUR wenn viele was hergeben und wenige bekommen. Der Traum, es vom Tellerwäscher zum Millionär zu schaffen, tut das übrige.
Gruß

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Beitragvon veritas » 06.02.2015, 19:51

Ja Bumerang! Wenn ich selbst etwas schöpfe, was vorher nicht da war, und dann daraus etwas ziehe, mag es stimmen. Sobald ich aber eine Haftung auf Dritte übertrage, wird die Sache komplizierter. Und nichts anderes erleben wir.

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Hook
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Beitragvon Hook » 06.02.2015, 20:47

Die grössten Gläubiger von Staaten ist traditionell z.B. die Weltbank oder ähnliche globale Institutionen, welche den Ländern Geld leihen (auch zB. damit diese z.B. Krieg führen können. Es gibt keinen Staat der Welt, der einen Krieg aus dem laufenden Staatshaushalt finanzieren kann.)

Der Status der Zentralbanken und Weltbanken (zb. IWF) ist auch aus anderem Grund interessant. Denn diese besitzen den Status des "Lender of last resort" (Kreditgeber der letzten Zuflucht), d.h. sie können auch dann Banken/Staaten Geld in unbegrenzter Höhe leihen, wenn niemand anders dazu bereit ist, weil das Ausfallrisiko zB zu hoch ist.

http://de.wikipedia.org/wiki/Lender_of_last_resort

Gedacht war das System als Absicherung für Banken, die too big to fail waren, d.H. den Anlegern wurden ihre Einlagen gesichert, d.h. wenn die Bank eigentlich insolvent ist, d.h die Gelder der Einleger veruntreut oder verloren sind, die Zentralbanken einspringen und den Banken aus dem Nichts "Geld" geben können.

Insolvent ist soweit ich das verstehe jede Geschäftsbank per se, da sie nur Eigenkapital im einstelligen (?) Bereich halten muss, um im "Krisen"fall die Einlagen und den Gescfhätsbetrieb zu sichern. smilie_08

Sollten Banken uns eigentlich nicht "Ihr" Geld leihen, anstatt von "Uns" Geld zu leihen, um es dann weiterzu....

Wenn man sich nur 1 Stunde mit den Verhältnissen des Geldsystems beschäftigt, kann man kaum glauben, wie Bänker, Wirtschaftsleute und Politiker so ernst bleiben können, wenn sie öffentlich über irgendwelche Geldzusammenhänge blubbern. Ich würde mich wahrscheinlich totlachen bei der gequirlten Phantasiewelt des "Geldes".
Zuletzt geändert von Hook am 06.02.2015, 22:21, insgesamt 1-mal geändert.
....and a bottle of rum

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Turnbeutelvergesser
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Beitragvon Turnbeutelvergesser » 06.02.2015, 22:02

Na mal schauen welche Schulden/Anleihen als nächstes platzen. Ich vermute wenn sich der Ölpreis nicht bald erholt der nächste Anleiheknall aus der Frackingecke kommt. Da haben einige ein Einnahme vs Kosten Problem und einen riesen Berg Schulden. Die Saudis haben bestimmt schon Drinks und Popcorn bereitgestellt. smilie_02

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Bumerang
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Beitragvon Bumerang » 09.02.2015, 10:46

Hook hat geschrieben:Die grössten Gläubiger von Staaten ist traditionell z.B. die Weltbank oder ähnliche globale Institutionen, welche den Ländern Geld leihen (auch zB. damit diese z.B. Krieg führen können. Es gibt keinen Staat der Welt, der einen Krieg aus dem laufenden Staatshaushalt finanzieren kann.)


smilie_01 Vor allem der letzte Satz.

In Deutschland und ÖU wurde der WWI noch größtenteils mit Kriegsanleihen finanziert. Die Amis mussten schon in die Trickkiste greifen, was für ein "Glück", dass die Fed ein Jahr davor gegründet wurde!



Hook hat geschrieben:Gedacht war das System als Absicherung für Banken, die too big to fail waren, d.H. den Anlegern wurden ihre Einlagen gesichert, d.h. wenn die Bank eigentlich insolvent ist, d.h die Gelder der Einleger veruntreut oder verloren sind, die Zentralbanken einspringen und den Banken aus dem Nichts "Geld" geben können.


Nein, gedacht war es so nicht, lediglich der Vorwand lautete so! Auch heute werden unter dem gleichen Vorwand Banken gerettet nicht Anleger, wie wir in Zypern gesehen haben. Lediglich die Isländer haben sich etwas gegen das Bankenkartell gestemmt.

Für den Preis der "Anlegerrettung" und damit der politischen Existenz, verschulden sich Regierungen im Namen ihrer Völker und verkommen so zu Marionetten. Da heute jede Regierung verschuldet und damit vom Schneeballsystem also der Gnade des Kartells abhängig ist, habe sie nur einen theoretischen Ausweg.

Die Abschaffung der "Unabhängigkeit" der eigenen Zentralbank
. Dadurch gerät die eigene Währung international aber unter Druck, weil sie mit starkem unbegrenzten Fiatdollar in Grund und Boden "spekuliert" wird (siehe Russland) ähnlich wie Gold und Silber.

Um das zu verhindern, müsste man Kapitalverkehrskontrollen einführen, was heute fälschlicherweise als kommunistisch gilt. Man "vergisst" schnell, dass Goldverbote und Bretton Woods nichts anderes waren!

Kapitalverkehrskontrollen können jedoch auch ganz sinnvoll eingesetzt werden um Währungsspekulationen zu bekämpfen. Beispiel. Wenn eine Unternehmen/Bank aus dem Land A die Währung vom Land B kaufen möchte, muss es entsprechende Handelsverträge vorweisen. Umgekehrt, wenn ein Unternehmen/Bank aus dem Land B nun Fremdwährung kaufen möchte, muss es entsprechende Handelsverträge vorweisen. Damit ist die Spekulation ausgeschlossen. Wer sich traut die Währung short zu verkaufen, muss später an sie ausschließlich über Handelsverträge kommen um zu erfüllen. Unwahrscheinlich bei der heute üblichen Praxis mit Hebel >10.

Das käme allerdings einem Wirtschaftskrieg gleich. Irak und Libyen sind zwei Beispiel für das was passiert, wenn man sich vom Dollar als Leitwährung verabschiedet.

In so einem Szenario in der Fiatwelt, steigt tendenziell die Währung der Exportländer siehe China und sinkt die Währung der Importländer siehe $. Und jetzt ratet Mal, ob es in China Kapitalverkehrskontrollen gibt!
Gruß

Bumerang
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