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Dänemark: Hypotheken mit Negativzins

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Dänemark: Hypotheken mit Negativzins

Beitragvon Datenreisender » 01.02.2015, 11:28

Dänemark: Hypotheken mit Negativzins

Schöne neue Hypotheken-Welt in Dänemark: Die Nordea-Bank vergibt erstmals Kredit mit Negativ-Zins. Die Häuslebauer müssen also weniger zurückzahlen, als sie sich von der Bank geliehen haben. Wie weit kann das gehen?

http://www.mmnews.de/index.php/wirtscha ... po-negativ
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Sapnovela
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Beitragvon Sapnovela » 01.02.2015, 12:04

"Es handelt sich um sogenannt "F1-Darlehen". Diese laufen über ein Jahr und werden am Ende eines jeden Jahres um den aktuellen Zinssatz um ein weiteres Jahr verlängert."
http://www.mmnews.de/index.php/wirtscha ... po-negativ

Bestenfalls ein Lockvogelangebot. Im Grunde aber nichts weiter als eine Mischung aus Verarschung und Betrug. Die Bank wird in der nächsten Hochzinsphase viel Spaß mit Zwangsversteigerungen haben.

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SilberZug
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Beitragvon SilberZug » 01.02.2015, 12:17

Und wenn sie erst in 15 Jahren kommt sind haben die meißten vielleicht gar keine Schulden mehr bzw. nur so wenig, das sie sich auch 15 % leisten können. Also Ball flach halten, keiner weiß irgendwas. Solange die Finanzierung auf guten Beinen steht ist gegen so ein Zock doch nichts einzuwenden. Wenn die Zinsen wieder anfangen zu steigen, kann man sich den Zins ja dann auch fest schreiben lassen.

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Beitragvon Datenreisender » 01.02.2015, 13:25

Diese ewig langen Zinsfestschreibungen sind auch eher ein deutsches Phänomen, weltweit betrachtet sind Zinsfestschreibungen von 10, 15, 20 oder 25 Jahren eher die Ausnahme. Für den Kreditnehmer hat das auch erhebliche Nachteile:

- er kommt nicht vorher aus dem Vertrag raus (bzw. nach deutschem Recht frühestens nach 10 Jahren und 6 Monaten), sonst allenfalls unter Zahlung einer Vorfälligkeitsentschädigung,
- die Zinsbindung lassen sich die Banken gut bezahlen (über den Zinssatz), der Kredit ist also teurer.

Mit einem variablen Darlehen hat der Kreditnehmer ständig alle Optionen in der Hand, er kann sich später doch noch für eine Zinsbindung entscheiden, er kann jederzeit tilgen, er kann jederzeit umschulden/die Bank wechseln.
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FAKTOR 0
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Beitragvon FAKTOR 0 » 02.02.2015, 07:45

wie bei Herrn Mross auch zu lesen ist, wer an deutlich höhere REALzinsen glaubt, der ist schon etwas auf dem Holzweg!
Deshalb erschreckend genug zu welchen Mittelbn gegriffen werden muss, damit die Geldmenge noch wächst!
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waschbaer
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Beitragvon waschbaer » 02.02.2015, 09:14

Datenreisender hat geschrieben:Diese ewig langen Zinsfestschreibungen sind auch eher ein deutsches Phänomen, weltweit betrachtet sind Zinsfestschreibungen von 10, 15, 20 oder 25 Jahren eher die Ausnahme. Für den Kreditnehmer hat das auch erhebliche Nachteile:

- er kommt nicht vorher aus dem Vertrag raus (bzw. nach deutschem Recht frühestens nach 10 Jahren und 6 Monaten), sonst allenfalls unter Zahlung einer Vorfälligkeitsentschädigung,
- die Zinsbindung lassen sich die Banken gut bezahlen (über den Zinssatz), der Kredit ist also teurer.

Mit einem variablen Darlehen hat der Kreditnehmer ständig alle Optionen in der Hand, er kann sich später doch noch für eine Zinsbindung entscheiden, er kann jederzeit tilgen, er kann jederzeit umschulden/die Bank wechseln.


Deine Argumente sind nachvollziehbar und eine Seite. Die andere Seite: eine lange Zinsbindung gibt Sicherheit und eine langfristig saubere Kalkulation, die so manchen Immobilienerwerber erst ruhig schlafen lässt. Niemand hat eine Glaskugel und kann sagen wie die realen Zinsen in 10 Jahren sein werden.

Beispiel aus dem richtigen Leben, nämlich meinem: ich habe meine Immo erst erworben als ich 50% der Kaufsumme inkl. Nebenkosten Cash hatte. Die guten Börsenjahre zwischen DotCom- und Lehmann-Crash waren hilfreich. Die zweite Hälfte auf 20 Jahre gestreckt und damit zu gut leistbaren monatlichen Raten. Ab Einzug gehörte die Hälfte mir und jeden Monat ein Stück mehr.

Natürlich, die Zinsen waren 0,3% oder 0,4% höher als bei 10jähriger Laufzeit. Das habe ich gern in Kauf genommen, weil die Raten genug Spielraum für´s "normale Leben" lassen, weil ich keine Ahnung hatte/habe was in 10 Jahren ist und weil nach Ablauf der 20 J. alles getilgt ist. Mir also wurscht wie die Zinsen dann sind. Ich würde es genau so wieder machen.

Nebenbei: zur damaligen Zeit hatten mir mehrere sog. "Berater", sowohl Bankster als auch unabhängige(?) Vermögensberater, zu folgender "Finanzierung" geraten: meine 50% Eigenkapital in Aktienfonds, diese verpfänden, und dann ein Darlehen über 120% der Kaufsumme (auch Nebenkosten und neue Einrichtung finanzieren) je zur Hälfte in CHF und YEN! Ich hätte das damals auch so bekommen, hätte nur unterschreiben müssen ... und wäre heute privatinsolvent und die Immo gehörte der Bank, weil die Fonds beim Lehmann-Crash bis zu 50% verloren haben und die Kursentwicklung von YEN und CHF ...

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Datenreisender
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Beitragvon Datenreisender » 02.02.2015, 09:59

waschbaer hat geschrieben:Die andere Seite: eine lange Zinsbindung gibt Sicherheit und eine langfristig saubere Kalkulation, die so manchen Immobilienerwerber erst ruhig schlafen lässt.

Ja, der Deutsche muß immer alles versichern. Kostet aber halt Geld.

waschbaer hat geschrieben:Niemand hat eine Glaskugel und kann sagen wie die realen Zinsen in 10 Jahren sein werden.

Nach 10 Jahren sollte die Immobilie bereits vollständig bezahlt sein, sonst kann man sich die ohnehin nicht leisten.
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Beitragvon Alviola » 02.02.2015, 10:40

Datenreisender hat geschrieben:Nach 10 Jahren sollte die Immobilie bereits vollständig bezahlt sein, sonst kann man sich die ohnehin nicht leisten.


Das ist Quatsch. Dann würde der Immobilienmarkt augenblicklich kollabieren.

Eine normale Hütte kostet hier um die 350k. In 10 Jahren zurückzuzahlen heißt 35k jedes Jahr abzutragen. Das sind fast 3k jeden Monat und ich habe da noch keinen Cent Zinsen eingerechnet.

30 Jahre sind ein üblicher Zeitraum, wenn man gut verdient auch weniger.
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Beitragvon Sapnovela » 02.02.2015, 11:51

Variable Zinsen muss man sich im Zweifelsfallleisten können. Nicht umsonst waren die steigenden Zinsen in Kombination mit variablen Darlehen in den USA Auslöser der Immo-Krise. Natürlich kann niemand sagen wie die Zinsen in 10 Jahren sind. Aber man kann die Wahrscheinlichkeit bemühen... und bei Zinsen von aktuell unter 1,2% bei 10 Jahren Laufzeit ist es durchaus wahrscheinlich, dass die Zinsen in 10 Jahren höher sind.

Ein "Zock" auf Zinsen beim Eigenheim ist da aus meiner Sicht nicht nötig... aber jeder wie er mag

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Beitragvon Sapnovela » 02.02.2015, 11:55

waschbaer hat geschrieben:
Beispiel aus dem richtigen Leben, nämlich meinem: ich habe meine Immo erst erworben als ich 50% der Kaufsumme inkl. Nebenkosten Cash hatte. Die guten Börsenjahre zwischen DotCom- und Lehmann-Crash waren hilfreich. Die zweite Hälfte auf 20 Jahre gestreckt und damit zu gut leistbaren monatlichen Raten. Ab Einzug gehörte die Hälfte mir und jeden Monat ein Stück mehr.

Natürlich, die Zinsen waren 0,3% oder 0,4% höher als bei 10jähriger Laufzeit. Das habe ich gern in Kauf genommen, weil die Raten genug Spielraum für´s "normale Leben" lassen, weil ich keine Ahnung hatte/habe was in 10 Jahren ist und weil nach Ablauf der 20 J. alles getilgt ist. Mir also wurscht wie die Zinsen dann sind. Ich würde es genau so wieder machen.


Sehe ich auch so, Planungssicherheit ist ein Stück Lebensqualität

waschbaer hat geschrieben:Nebenbei: zur damaligen Zeit hatten mir mehrere sog. "Berater", sowohl Bankster als auch unabhängige(?) Vermögensberater, zu folgender "Finanzierung" geraten: meine 50% Eigenkapital in Aktienfonds, diese verpfänden, und dann ein Darlehen über 120% der Kaufsumme (auch Nebenkosten und neue Einrichtung finanzieren) je zur Hälfte in CHF und YEN! Ich hätte das damals auch so bekommen, hätte nur unterschreiben müssen ... und wäre heute privatinsolvent und die Immo gehörte der Bank, weil die Fonds beim Lehmann-Crash bis zu 50% verloren haben und die Kursentwicklung von YEN und CHF ...


Ist doch klar, die Provisionen für den Verkauf diverser Anlageprodukte sind sehr lukrativ... und je mehr Produkte der Berater in einem Vorgang unterbringt, um so mehr kann er verdienen.

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Beitragvon SilberZug » 02.02.2015, 14:38

Planungssicherheit ist sinnvoll, sehe ich auch so.

Wenn aber einer z.B. zu 50 % finanziert und davon ausgeht das die nächsten Jahre die Zinsen günstig bleiben ist ein variabler Zinssatz sicherlich eine Überlegung Wert. Wenn die Zinsen anfangen zu steigen, kann man ja immer noch festschreiben. Natürlich vorausgesetzt man kann es sich dann auch noch easy leisten. Muss man natürlich alles durchrechnen. Genau das Gegenteil finde ich genauso überlegungswert, kommt eben immer im Einzelfall an. Damit meine ich, einen Teil, oder sogar alles, über 30 Jahre festzuschreiben z.B. wenn man zu 80 % finanziert oder sogar mehr. Immerhin benötigt man auch noch Geld für die Nebenkosten, Außenanlagen, Küche, Einrichtung usw. aufbringen. Ist ja auch noch mal einen große Summe. Oder wer baut ein Haus für 300.000 Euro und kauft dann nur eine 5000 Euro Küche? Meine Frau will z.B. Induktionskochfelder, teuer, neue , teure Töpfe müßen dann natürlich auch wieder her. Muss man alles kalkulieren, sonst ist Frau ganz schnell unglücklich.

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Beitragvon Datenreisender » 04.02.2015, 02:16

In Franken gibt's jetzt auch Kredite mit Negativzins und die Banken zieren sich zu zahlen ... :wink:


Frankenkredite: Banken zahlen nicht
Aufgrund der Schweizer Negativzinsen müssten Banken den Kreditnehmern bald Zinsen bezahlen. Das versuchen diese zu verhindern – durch nachträgliche Vertragsänderungen.
http://diepresse.com/home/wirtschaft/in ... e/index.do
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Beitragvon Bumerang » 04.02.2015, 14:56

FAKTOR 0 hat geschrieben:wie bei Herrn Mross auch zu lesen ist, wer an deutlich höhere REALzinsen glaubt, der ist schon etwas auf dem Holzweg!
Deshalb erschreckend genug zu welchen Mittelbn gegriffen werden muss, damit die Geldmenge noch wächst!


smilie_01


Zuallererst können sich die Staaten keine Zinsen mehr leisten. Die Geldmenge wächst deshlab nicht, weil die Umlaufgeschwindigkeit stark abgenommen hat. Heißt, es wird immer weniger umgesetzt. Dagegen kann die Zentralbank nichts mehr tun (Zinsen sind bereits auf "-0")

Es kommt was kommen muss, eine Währungsreform. Vorher werden aber die Staten noch mehr Schulden machen und vermutlich die Steuern senken und das Defizit zu 0% finanzieren. Was sagt man dann aber Griechenland?
smilie_02
Gruß

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