lifesgood hat geschrieben:
Wo habe ich denn geschrieben, dass die Zahlen rückläufig sind?
Ja, wen auch nicht direkt auf die Automibilindustrie bezogen.
lifesgood hat geschrieben:Vielleicht sind ja die Jobs nicht mehr da, weil es z.B. keine deutsche Textilindustrie mehr gibt, wie auch keine Porzellanindustrie, kaum noch optische und Elektroindustrie usw. usw.
Und selbst die Automobilindustrie baut neue Werke bevorzugt in Asien ...
Hast Du das also nicht so gemeint? Warum können sich die Deutschen dann immer weiger neue Autos leisten, wenn absolut mehr produziert wird ?
lifesgood hat geschrieben:Ich habe geschrieben, dass die Kapazitäten weltweit über Bedarf liegen und in China zusätzlich neue Kapazitäten geschaffen werden.
Bedarf im Sinne von Bedürfnis kannst Du nicht gemeint haben, denn die meisten Menschen auf der Welt haben keine Autos. Also kannst Du nur Bedarf im wiwi Sinne gemeint haben, also Bedürfnisse die mit Kaufkraft verbunden sind.
Das stimmt. Ist aber genau das was ich kritisiere. Die Massen haben weniger Bedarf, also Geld, obwohl sie wie blöde produzieren!
lifesgood hat geschrieben:
Und dass die Produktion zu den Märkten wandert. Würdest Du Deinen Gedanken, dass sich die Deutschen die Autos nicht mehr leisten können, die sie bauen, zu Ende denken, kämst auch Du zu dem Schluß, dass man zunehmend dort produziert wo man verkauft und das für Deutschland keine positiven Aussichten schafft ...
Sie wandert nicht, denn das würde bedeuten, dass hier die Produktion insgesamt sinkt. Das stimmt aber nicht Stichwort Exportweltmeister. Und hast Du oben ja auch so bestätigt. Also kann maximal von Schaffung von zusätzlichen Arbeitsplätzen im Ausland die Rede sein. Netto natürlich, nicht einzelne Unternehmen betrachtet. Deshalb sind die Opelaner leider kein gutes Beispiel. Zumal es da noch um GM Politik geht.
lifesgood hat geschrieben:... das Grundproblem ist nicht das produktive Kapital, das in Fabriken, Maschinen, Warenbestand, Vorräten usw. steckt.
Nein es ist das spekulative Kapital, das billionenschwer im globalen Finanzkreislauf zirkuliert und nach Erträgen sucht. Da aber Geld an sich keine Erträge generiert, müssen die Erträge dieser Billionen in der Realwirtschaft erwirtschaftet und dieser dann entzogen werden.
Die arbeitende Gesellschaft ist Knecht dieses spekulativen Kapitals.
Warm glaubst Du, Lohnrückgänge um "wettbewerbsfähiger" zu sein, wäre in so einem System die Lösung? Damit der Bedarf weiter sinkt?
Aber, das Finanzsystem hat u.a. das große Problem der rein gewinnorientierten Volkswirtschaft in der von unten nach oben umverteilt wird, ausgleichen müssen, damit virtuelle Vermögen (Aktienblasen) die Unternehmen weiter produzieren lassen. Konsum ist ein Indikator für Lebensqualität und sorgt für Beschäftigung. Denn in der Realen Wirtschaft kann der Gewinn nicht unbegrenzt steigen, wenn der Bedarf (nicht Bedürfnisse!) gesättigt ist. Sprich, das Vermögen der Massen konsumiert wurde. Also musste man nachhelfen. Das dadurch die Umverteilung nur beschleunigt wurde, streite ich gar nicht ab.
Also ist im System ein Fehler, der aber leicht zu beheben wäre. Siehe Skandinavien. Die Wirtschaft verteilt von unten nach oben, die Steuerpolitik muss das Gegenteil tun. Eine Andere Lösung sehe ich nicht.
lifesgood hat geschrieben:Ich denke diese Differenzierung ist äußerst wichtig. Denn es ist Käse gegen das Kapital per se zu agitieren. Die Erfahrung zeigt, dass produktives Kapital in privater am besten Unternehmerhand deutlich mehr bewegt, als in Gemeinschaftshand.
Befindet sich dieses Produktivkapital im Gemeinschafts- oder Staatsvermögen, fehlt diese Motivation und auch der Wettbewerb und es wird nur verwaltet. Da kann es dann schon mal vorkommen, dass ein Automodell wie der Trabbi über Jahrzehnte nahezu unverändert gebaut wird.
lifesgood
Ich agitiere nicht gegen die Gewinnorientierung einzelner Unternehmen oder das Kapital. Schon gar nicht will ich Trabis aus staatlichen Betrieben.
Ich will nur, dass jene, die Waren produzieren, an diesem Wachstum ordentlich beteiligt werden.
Das geht nur mit richtiger Steuerpolitik. Nicht mit internationalem Lohndumping. Weißt Du warum? Irgendwann ist die Welt zu einer eine Volkswirtschaft zusammengewachsen. Wo gehen dann die Unternehmen hin, auf den Mars? Was ist wenn Roboter alles machen. Wozu brauchen die Eliten uns noch?
Es sollte erkennbar sein, dass der reine Kapitalismus genauso eine Utopie ist wie der Kommunismus.
Ironischerweise, gehören GM, Crysler, VW, Commerzbank etc sowas von dem Staat, dass hier bald die Linke neidisch werden könnte! Ganz ohne Rote Flagge, nur mit Kapitalismus!
(16.01.2012) In Deutschland ist die öffentliche Hand vielfältig unternehmerisch tätig und an weit mehr als 10.000 Unternehmen beteiligt. Allein der Bund ist an 500 und die Länder sind an über 2.000 Unternehmen beteiligt. Hinzu kommen Beteiligungen der 12.000 Gemeinden. Die Tätigkeit der Unternehmen reicht von der Energieversorgung und Wohnungswirtschaft über den Personen und Güterverkehr bis hin zu Automobilproduktion, Brauereien und Porzellanherstellung.
http://www.econwatch.org/themaou.php
Warum glaubst Du, ist es soweit gekommen?