Aktuelle Zeit: 25.04.2024, 06:14
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gullaldr hat geschrieben:
Ich finde, dass man unterscheiden muss zwischen wirklichen für das Land existentiellen Krisen und irgendwelchen Medien-Floskeln und allgemeiner Jammerstimmung einzelner. Man muss also unterscheiden, wovon man spricht.
Sicherlich war die Zeit des 2. Weltkriegs und die Zeit danach nicht nur eine Krise, sondern eine Katastrophe für Deutschland. Man denke nur an die teils zerbombten Städte, an Vergewaltigungen durch Besatzungssoldaten, an Millionen Heimatvertriebene, an die Aufteilung des Landes in Besatzungszonen, die von den Alliierten kontrolliert wurden, also ohne große demokratische Teilhabe der Deutschen.
Ähnlich die Zeit des 30-jährigen Krieges, als Deutschland ein machtloser Spielball der Interessen ausländischer Großmächte wurde, die hier ihre Konflikte austrugen (vor allem Frankreich und Schweden). Plündernd zog die Soldateska durch das Land. Die Bevölkerung verhungerte teils, ganze Landstriche waren entvölkert.
Das kann man nicht mit dem Korea-Krieg gleichsetzen. Denn der Korea-Krieg war eine Katastrophe für die Koreaner, aber nicht für die Deutschen, die davon so wenig mitbekamen wie die Koreaner vom 30-jährigen Krieg.
Die Ölkrise, die RAF oder der kalte Krieg hatten hierzulande nicht solche existentiellen Folgen wie die beiden oben erwähnten Kriegszeiten. Der kalte Krieg hätte zur Katastrophe werden können, wenn die Großmächte auf deutschem Boden einen Stellvertreterkrieg mit Kurzstreckenraketen ausgefochten hätten, von dem sie selbst auf eigenem Territorium wiederum nicht betroffen worden wären. Das ist uns zum Glück erspart geblieben, und die Wiedervereinigung hat diese Gefahr auch staatsrechtlich beseitigt.
Also, kurz und gut, man kann nicht Äpfel mit Birnen vergleichen..
Dem kann ich mich nur anschließen.@Hucky: Tolles Gedicht - Danke!
Das unterschreibe ich.Demut als eine große Tugend zu begreifen, ist leider nur wenigen gegeben. Was wiederum vieles erklärt...
Auch Du hast mir wie so oft hiermit vollkommen aus der Seele gesprochen.Ein Eremitendasein kann nicht die Lösung sein. Zum Einen ist der Mensch ein soziales Wesen, also nicht bzw. nur in Ausnahmefällen zum Alleinsein geeignet und zum Anderen wäre es nur eine Flucht.
Als Realist gebe ich mich auch nicht der Illusion hin, dass man den Menschen ändern könnte.
Ein gewisses Maß an Gier bzw. Streben danach, dass es einem besser geht, ist ja positiv, weil es die Menschheit entwicklungstechnisch weiterbringt. Schwierig wird es immer dann, wenn der Mensch in seiner Gier sich an seinen Mitmenschen unangemessen bereichert und dabei moralische und ethische Grenzen überschreitet.
Ich persönlich kann auch den Wunsch nach immer mehr nicht nachvollziehen. Das mag aber auch eine Frage des Lebensabschnitts sein. Ich persönlich bin mit dem Status Quo zufrieden und das Ziel ist nur noch, diesen für den Rest meiner Tage abzusichern.
Es geht nur noch um Materielles. Ideale und sonstige Werte gibt es bei der Allgemeinheit - zumindest im wirtschaftlichen Sektor gar nicht mehr.gullaldr:
Zudem eine Gesellschaft, die ihr materielles Glücksversprechen, ihr mittlerweile einziges Fundament, nicht mehr erfüllen kann. Was folgt, steht uns noch bevor.
genau.Hucky:
Es geht doch heute nur noch um Kapitallismus, Wirtschaftswachstum und Egoismus ohne Rücksicht auf die nachfolgende Generationen, die unsere Kinder und Enkelkinder sind. Grausam, finde ich das
lifesgood hat geschrieben:Ein Eremitendasein kann nicht die Lösung sein. Zum Einen ist der Mensch ein soziales Wesen, ...
.... zum Anderen wäre es nur eine Flucht.
Ein gewisses Maß an Gier bzw. Streben danach, dass es einem besser geht, ist ja positiv, weil es die Menschheit entwicklungstechnisch weiterbringt.
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