Aktuelle Zeit: 25.04.2024, 06:14

Silber.de Forum

Adieu Welt !

Hier können Sie lesenswerte Nachrichten zur Börse, Euro / Dollar, Öl, Finanzkrise, Inflation, Wirtschaft etc. aus Deutschland und dem Rest der Welt einstellen.

Moderatoren: winterherz, Mod-Team, Mahoni, Forum-Team

Benutzeravatar
GuterJunge
1 kg Barren Mitglied
Beiträge: 1573
Registriert: 03.09.2014, 16:39
Wohnort: Im wilden Süden

Adieu Welt !

Beitragvon GuterJunge » 10.10.2014, 16:59

Adieu Welt, das ist der Titel der letzten Folge des beliebten TV-4-Teilers "Abenteuerlicher Simplicissimus", den es auf Youtube gibt - wer weiß wie lange noch ?
https://www.youtube.com/watch?v=SeT3wVQIPw4
Was der Protagonist da am Schluß sagt, ist ebenso weise wie wahr !

Nun, die Handlung spielt im 30-jährigen Krieg, also unbestritten einer KRISEN-Zeit, ebenso wie die 100 Jahre danach, die Mitteleuropa brauchte um sich davon zu erholen.

Auf was ich hinaus möchte:
Ist nicht jede Epoche der Menscheit irgendwie eine "schwere Zeit" gewesen ?
Ich kanns langsam nicht mehr hören und fange der Einfachheit halber mal nach dem WK2 an.

Was kam danach?
Nachkriegs-"schwere Jahre".
Korea-Krise/Krieg
Kalter Krieg
Kuba-Krise
Mauerbau, "schwere Zeiten"
Indochina-Krise, Vietnam-Krieg
Prager Frühling, Studentenrevolte, "schwere Zeiten"
erste Anzeichen von Massenarbeitslosigkeit, "schwere Zeiten"
Öl-Krise, "schwere Zeiten"
RAF-Terror, "schwere Zeiten"
SS20-Perhing-NATO-Doppelbeschluß, "schwere Zeiten"
Solidarnoc, Perestroika, Glasnost, "schwere Zeiten"
Auflösungserscheinungen des Ostblocks, "schwere Zeiten"
***Unterbrechung 1990*** Einheit Deutschlands, Weltmeister - EIN glückliches Jahr
Desert Storm, "schwere Zeiten"
Riesenprobleme bei Aufarbeitung/Abwicklung DDR
Probleme Finanzierung Einheit, "schwere Zeiten"
Jugo-Krise, "schwere Zeiten"
Einführung des "TEURO", "schwere Zeiten"
3. Golfkrieg, keiner weiß wer, wo, was - "schwere Zeiten"
Banken-, Finanz- und Wirtschafts-krise
EURO-krise, "schwere Zeiten"
Vertrauens-krise NSA, "schwere Zeiten"
Ukraine, ISIS usw., "schwere .... Dingens"

Dies alles fügt sich nahtlos aneinander, ich habe seitdem ich laufen kann eigentlich IMMER nur den Spruch von "diesen schwierigen Jahren" gehört und
es ödet mich sowas von an !!

Als Fazit bleibt wohl:
Die Menschheit schliddert durch ihre Dummheit und Gier ständig von einer Krise in die nächste
und die einzige Möglichkeit, dem zu entkommen und den ganzen Shit hinter sich zu lassen, ist tatsächlich ein Eremiten-Dasein, wie Simplex das in "Adieu Welt" realisierte.
Ich habs einmal versucht, bin aber leider daran gescheitert .... ;-)

.
In vino veritas !

Anzeigen
Silber.de Forum
Benutzeravatar
GuterJunge
1 kg Barren Mitglied
Beiträge: 1573
Registriert: 03.09.2014, 16:39
Wohnort: Im wilden Süden

Beitragvon GuterJunge » 17.10.2014, 22:05

Hallo Leute !
Ich will nun nicht auf Biegen und Brechen diesen Faden wieder hoch jubeln.

Aber .... es wundert mich eben - Hunderte von Klicks und
gar kein Statement dazu, wennauch nur ein kurzes ??

Sind die Fragen oder die Schlußfolgerung
zu kompliziert ?
zu banal ?

Stimmts denn nicht und leben wir nicht seit Jh.derten in einer Welt voller Krisen und ständig in "schweren Zeiten" ?

War der Titel evtl irreführend und dachte jemand,
der GuteBub würde sich umbringen ?? ;-)

.
In vino veritas !

puffi
10 Unzen Mitglied
Beiträge: 490
Registriert: 09.01.2011, 18:47
Wohnort: mitten drin

Beitragvon puffi » 17.10.2014, 22:50

Ich kann nur sagen, dass ich den "Kalten Krieg" und die nachfolgenden Jahre sehr hautnah mitbekommen habe.....

Der Pate meine Kinder hat OP Alpha aufgebaut und ich kenne eine Person mit Nachnamen Abrams und Wright persönlich....

Und nein, Krisen gibt es nicht, nur Probleme. Leider sind diese Probleme im Angesicht der Allgemeinheit zu vernachlässigen, da man ja nur die eigenen sieht.... und das sind dann Krisen...

Wir leben nicht in einer Zeit der Krisen, sondern in einer Zeit des Überflusses, in jemand sich darüber aufregen kann, dass eine Münzkapsel einen Sprung hat....


Man sollte sich mal erinnern, dass Leute vor 150 Jahren in meiner Region des Hungers gestorben sind und dass es immer noch Personen gibt, die sich daran erinnern, wenn auch nur durch Erzählungen ihrer Eltern, die sie durch mündliche Überlieferung der vorherigen Generation gehöht haben...









smilie_10 Und geht es ja uns so schlecht
DICIQUE BEATUS ANTE OBITUM NEMO SUPREMAQUE FUNERA DEBET

Benutzeravatar
gullaldr
500 g Barren Mitglied
Beiträge: 956
Registriert: 27.09.2012, 04:00

Beitragvon gullaldr » 17.10.2014, 22:59

Nun gut, dann will ich kurz antworten.

Ich finde, dass man unterscheiden muss zwischen wirklichen für das Land existentiellen Krisen und irgendwelchen Medien-Floskeln und allgemeiner Jammerstimmung einzelner. Man muss also unterscheiden, wovon man spricht.

Sicherlich war die Zeit des 2. Weltkriegs und die Zeit danach nicht nur eine Krise, sondern eine Katastrophe für Deutschland. Man denke nur an die teils zerbombten Städte, an Vergewaltigungen durch Besatzungssoldaten, an Millionen Heimatvertriebene, an die Aufteilung des Landes in Besatzungszonen, die von den Alliierten kontrolliert wurden, also ohne große demokratische Teilhabe der Deutschen.

Ähnlich die Zeit des 30-jährigen Krieges, als Deutschland ein machtloser Spielball der Interessen ausländischer Großmächte wurde, die hier ihre Konflikte austrugen (vor allem Frankreich und Schweden). Plündernd zog die Soldateska durch das Land. Die Bevölkerung verhungerte teils, ganze Landstriche waren entvölkert.

Das kann man nicht mit dem Korea-Krieg gleichsetzen. Denn der Korea-Krieg war eine Katastrophe für die Koreaner, aber nicht für die Deutschen, die davon so wenig mitbekamen wie die Koreaner vom 30-jährigen Krieg.

Die Ölkrise, die RAF oder der kalte Krieg hatten hierzulande nicht solche existentiellen Folgen wie die beiden oben erwähnten Kriegszeiten. Der kalte Krieg hätte zur Katastrophe werden können, wenn die Großmächte auf deutschem Boden einen Stellvertreterkrieg mit Kurzstreckenraketen ausgefochten hätten, von dem sie selbst auf eigenem Territorium wiederum nicht betroffen worden wären. Das ist uns zum Glück erspart geblieben, und die Wiedervereinigung hat diese Gefahr auch staatsrechtlich beseitigt.

Also, kurz und gut, man kann nicht Äpfel mit Birnen vergleichen. Nicht jede Krise ist gleich der anderen in ihren Auswirkungen. Man sollte aber auch nicht zu relativistisch sein. Es kommt durchaus immer wieder zu Krisen, die auch spürbare, also katastrophale, Folgen für das ganze Land haben können. Eine große Bedrohung wird noch die steigende Weltbevölkerung bei gleichzeitigem Schwund an land- und forstwirtschaftlichen Flächen sowie Rohstoffen sein. Zudem eine Gesellschaft, die ihr materielles Glücksversprechen, ihr mittlerweile einziges Fundament, nicht mehr erfüllen kann. Was folgt, steht uns noch bevor.

Hucky
5 Unzen Mitglied
Beiträge: 75
Registriert: 18.08.2010, 19:14
Wohnort: Kreis Olpe

Adieu Welt!

Beitragvon Hucky » 17.10.2014, 23:41

Es geht doch heute nur noch um Kapitallismus, Wirtschaftswachstum und Egoismus ohne Rücksicht auf die nachfolgende Generationen, die unsere Kinder und Enkelkinder sind. Grausam, finde ich das.

Ich habe mal vor Jahren folgendes Gedicht geschrieben:

„Mutter Erde!“
Ein Staubkorn bin ich, auf diesem Planet,
ein Rädchen im Uhrwerk, das ständig sich dreht.
Die Menschen sie könnten so glücklich hier sein,
man muss nur vergeben und gerne verzeihn
Dies Leben wird jedem nur einmal geschenkt,
doch daran die Menschheit ganz selten nur denkt.
Selbst vor der Natur macht keiner mehr halt,
es herrscht nur noch Chaos und rohe Gewalt.
Doch was der Mensch heut alles zerstört,
in Wahrheit den Kindern von Morgen gehört.
In Tränen steht nicht immer der Schmerz,
doch diese Zerstörung, sie bricht mir das Herz.
Du Mutter, Du Erde, Du herrlicher Stern,
ich brauch Dich, ich lieb Dich, ich leb hier so gern.
Ist es wahr, oder hab ich dies alles geträumt?
Oh Mutter, Du Erde, ich bleibe Dein Freund.

Ric III
Silber-Guru
Beiträge: 3436
Registriert: 22.04.2013, 20:14

Beitragvon Ric III » 17.10.2014, 23:47

gullaldr hat geschrieben:
Ich finde, dass man unterscheiden muss zwischen wirklichen für das Land existentiellen Krisen und irgendwelchen Medien-Floskeln und allgemeiner Jammerstimmung einzelner. Man muss also unterscheiden, wovon man spricht.

Sicherlich war die Zeit des 2. Weltkriegs und die Zeit danach nicht nur eine Krise, sondern eine Katastrophe für Deutschland. Man denke nur an die teils zerbombten Städte, an Vergewaltigungen durch Besatzungssoldaten, an Millionen Heimatvertriebene, an die Aufteilung des Landes in Besatzungszonen, die von den Alliierten kontrolliert wurden, also ohne große demokratische Teilhabe der Deutschen.

Ähnlich die Zeit des 30-jährigen Krieges, als Deutschland ein machtloser Spielball der Interessen ausländischer Großmächte wurde, die hier ihre Konflikte austrugen (vor allem Frankreich und Schweden). Plündernd zog die Soldateska durch das Land. Die Bevölkerung verhungerte teils, ganze Landstriche waren entvölkert.

Das kann man nicht mit dem Korea-Krieg gleichsetzen. Denn der Korea-Krieg war eine Katastrophe für die Koreaner, aber nicht für die Deutschen, die davon so wenig mitbekamen wie die Koreaner vom 30-jährigen Krieg.

Die Ölkrise, die RAF oder der kalte Krieg hatten hierzulande nicht solche existentiellen Folgen wie die beiden oben erwähnten Kriegszeiten. Der kalte Krieg hätte zur Katastrophe werden können, wenn die Großmächte auf deutschem Boden einen Stellvertreterkrieg mit Kurzstreckenraketen ausgefochten hätten, von dem sie selbst auf eigenem Territorium wiederum nicht betroffen worden wären. Das ist uns zum Glück erspart geblieben, und die Wiedervereinigung hat diese Gefahr auch staatsrechtlich beseitigt.

Also, kurz und gut, man kann nicht Äpfel mit Birnen vergleichen..
smilie_01

Gimli
500 g Barren Mitglied
Beiträge: 658
Registriert: 10.02.2012, 14:57

Beitragvon Gimli » 18.10.2014, 07:56

Wer der Krisen und den Berichten darüber müde ist, tut sich wohl schwer mit die Beschaffenheit des Menschen als solches. Was man dagegen tun kann? Täglich Rote Rosen auf der ARD anschauen, Helene Fischer hören, das Disneyland in Paris besuchen, sich einem Guru anschließen und alte Pixi-Bücher aus der Kindheit lesen.

Die Welt ist doch wunderschön.... komplex. Und schön eng.

Gimli

Cantus Firmus
10 Unzen Mitglied
Beiträge: 205
Registriert: 21.12.2010, 22:03

Beitragvon Cantus Firmus » 18.10.2014, 08:50

Die genannte Sendung würde bei mir schon die nächste Krise auslösen :|
PIXI kann ich unterstreichen - und die Helene tausch ich gerne gegen Robin Gibb
http://www.ebay.de/sch/i.html?_from=R40 ... d&_sacat=0
Dann stimmt die Welt wieder :-)

Dankbares Zurückblicken - alles in allem ist unsere Generation in einer prima Zeit aufgewachsen
( zähl mich zu den Baby -Boomern )
Krisen gibt es in jedem persönlichen Leben - das sind dann meist Wendepunkte, die nicht selten eine bessere neue Richtung einschlagen lassen.

Gimli
500 g Barren Mitglied
Beiträge: 658
Registriert: 10.02.2012, 14:57

Beitragvon Gimli » 18.10.2014, 09:26

@Cantus Firmus

Jep- smilie_57 smilie_57

Douze points.

Gimli

omen-x
10 Unzen Mitglied
Beiträge: 142
Registriert: 08.08.2011, 13:20

Beitragvon omen-x » 18.10.2014, 11:21

@ Hucky,

Wunderschönes Gedicht, Glückwunsch! Kommt in meine Sammlung.
Demut als eine große Tugend zu begreifen, ist leider nur wenigen gegeben. Was wiederum vieles erklärt...

Ein schönes Wochenende

omen-x

smilie_24

lifesgood

Beitragvon lifesgood » 18.10.2014, 12:16

@Hucky: Tolles Gedicht - Danke! smilie_01

Ein Eremitendasein kann nicht die Lösung sein. Zum Einen ist der Mensch ein soziales Wesen, also nicht bzw. nur in Ausnahmefällen zum Alleinsein geeignet und zum Anderen wäre es nur eine Flucht.

Als Realist gebe ich mich auch nicht der Illusion hin, dass man den Menschen ändern könnte.

Ein gewisses Maß an Gier bzw. Streben danach, dass es einem besser geht, ist ja positiv, weil es die Menschheit entwicklungstechnisch weiterbringt. Schwierig wird es immer dann, wenn der Mensch in seiner Gier sich an seinen Mitmenschen unangemessen bereichert und dabei moralische und ethische Grenzen überschreitet.

Ich persönlich kann auch den Wunsch nach immer mehr nicht nachvollziehen. Das mag aber auch eine Frage des Lebensabschnitts sein. Ich persönlich bin mit dem Status Quo zufrieden und das Ziel ist nur noch, diesen für den Rest meiner Tage abzusichern.

Ich sehe hier z.B. die Albrecht-Brüder als negatives Beispiel. Was habe ich davon, der Reichste Deutschlands zu sein, wenn die Lebensqualität darunter leidet, weil die Privatsphäre durch Security beeinträchtigt wird und ich mit 80 noch ins Büro laufen muss? Sicher, eine Aufgabe braucht man auch im Alter, aber nur Scheffeln kann nicht das Ziel sein. Da erfreue ich mich lieber an meinem bescheidenen Wohlstand und geniesse ihn, als immer weiter dem Geld hinterherzuhecheln.

lifesgood

Benutzeravatar
Querulant
Silber-Guru
Beiträge: 3242
Registriert: 08.06.2010, 13:11

Beitragvon Querulant » 18.10.2014, 12:26

@Hucky: Tolles Gedicht - Danke! smilie_01
Dem kann ich mich nur anschließen.

omen-x:
Demut als eine große Tugend zu begreifen, ist leider nur wenigen gegeben. Was wiederum vieles erklärt...
Das unterschreibe ich.

lifesgood:
Ein Eremitendasein kann nicht die Lösung sein. Zum Einen ist der Mensch ein soziales Wesen, also nicht bzw. nur in Ausnahmefällen zum Alleinsein geeignet und zum Anderen wäre es nur eine Flucht.

Als Realist gebe ich mich auch nicht der Illusion hin, dass man den Menschen ändern könnte.

Ein gewisses Maß an Gier bzw. Streben danach, dass es einem besser geht, ist ja positiv, weil es die Menschheit entwicklungstechnisch weiterbringt. Schwierig wird es immer dann, wenn der Mensch in seiner Gier sich an seinen Mitmenschen unangemessen bereichert und dabei moralische und ethische Grenzen überschreitet.

Ich persönlich kann auch den Wunsch nach immer mehr nicht nachvollziehen. Das mag aber auch eine Frage des Lebensabschnitts sein. Ich persönlich bin mit dem Status Quo zufrieden und das Ziel ist nur noch, diesen für den Rest meiner Tage abzusichern.
Auch Du hast mir wie so oft hiermit vollkommen aus der Seele gesprochen. :)

DAS ist in meinen Augen der Knackpunkt:
gullaldr:
Zudem eine Gesellschaft, die ihr materielles Glücksversprechen, ihr mittlerweile einziges Fundament, nicht mehr erfüllen kann. Was folgt, steht uns noch bevor.
Es geht nur noch um Materielles. Ideale und sonstige Werte gibt es bei der Allgemeinheit - zumindest im wirtschaftlichen Sektor gar nicht mehr.

Hucky:
Es geht doch heute nur noch um Kapitallismus, Wirtschaftswachstum und Egoismus ohne Rücksicht auf die nachfolgende Generationen, die unsere Kinder und Enkelkinder sind. Grausam, finde ich das
genau. smilie_04
Lieber arm dran als Bein ab :)

stoffe67
500 g Barren Mitglied
Beiträge: 572
Registriert: 01.07.2010, 21:05
Wohnort: Southern-Bavaria

Beitragvon stoffe67 » 18.10.2014, 19:27

Sehr schönes Gedicht. smilie_01 Mir gefällt die Welt sowie sie ist. Wir sind hier wahrscheinlich mehrheitlich aus der Generation der Babyboomer, somit trifft zu was lifesgood schreibt. Was ich damit meine ist das Verwalten des Erreichten. Wir hatten m.M. nach auch sehr gute Voraussetzungen in Unsrer Welt den Status zu erreichen. Allerdings brauchte es dazu eben auch in gewisser Hinsicht Ellenbogen oder wie soll ich es nennen? Die Gier der jungen Jahre. Evtl. fehlt diese positive Gier diesem Land nun zusehend hervorgerufen aus der Überzahl dieser, unserer Generation. Mit überwiegend Verwaltern ist nunmal kein Staat zu machen. Doch wie heißt es im Volksmund...a bisserl was geht allerwei und ich hoffe das wird auch in der Zukunft so sein. Dabei eines niemals vergessen: Leben und leben lassen.
Es wird aufwärts gehen, es wird abwärts gehen, es wird nicht untergehen.

Benutzeravatar
GuterJunge
1 kg Barren Mitglied
Beiträge: 1573
Registriert: 03.09.2014, 16:39
Wohnort: Im wilden Süden

Beitragvon GuterJunge » 19.10.2014, 00:51

@Hucky: Auch ich möchte mich anschließen.
Du hast mit Deinem Gedicht den Nerv von vielen getroffen.


lifesgood hat geschrieben:Ein Eremitendasein kann nicht die Lösung sein. Zum Einen ist der Mensch ein soziales Wesen, ...

Das ist allerdings wahr !
Im Eingangspost hatte ich es schon angedeutet - ich habs mal versucht, eben weil mir diese Scheiss-Welt mit ihren Mechanismen tierisch auf den Senkel ging.
Ausgehalten habe ich es nur kurze Zeit, ein paar Wochen.
Der Mensch ist eben nicht zum Alleinsein bestimmt und mir machte - ich gebs gerne zu - besonders das Fehlen von charmanter weiblicher Gesellschaft gehörig zu schaffen ;-)

Mit "Shit-Welt" meine ich aber keineswegs DIE wundervolle Welt, die Natur und das Mensch-Sein mit allen seinen Möglichkeiten - aber das sollte ohnehin klar sein.



.... zum Anderen wäre es nur eine Flucht.

.... oder ein Rückzug, siehe unten *

Ein gewisses Maß an Gier bzw. Streben danach, dass es einem besser geht, ist ja positiv, weil es die Menschheit entwicklungstechnisch weiterbringt.

Ja, das mag wohl wahr sein !
Man sieht dies z.B. am Unterschied Sozialismus - Kapitalismus.
Denn so schön und einleuchtend die Idee der Umverteilung des "Reichtums" auch sein mag, es gab und gibt kein Modell des real existierenden Sozialismus, welches auch nur annähernd funktioniert(e).

Krass formuliert: Selbst einem Arbeitslosen im "schlimmen und verabscheuungswürdigen" BRD-Kapitalismus gings materiell besser, als einem Werktätigen mit Job-Garantie in einem volkseigenen Betrieb der Ex-DDR.

Warum?
Weil im Sozialismus im Grunde kein Wettbewerb herrscht und somit ein Grundbedürfnis des Menschen, des Besser-Seins, des Strebens nach MEHR unterdrückt wird.
Wo ohnehin keine Ziele erreichbar sind, da wird auch keine Energie darauf vergeudet.
Warum waren denn die Sportler aus dem Ostblock so erfolgreich?
NUR wg. der Auslese, Trainingsmethoden und evtl. Doping?
NEIN, denn für Sportler GAB es ein Ziel. Kein materielles freilich, aber eins was mit nichts anderem aufzuwiegen ist: Freiheit, in diesem Fall Reise-Freiheit AUCH ins westliche Ausland.

Es ist wohl auch im Menschen verankert, daß er immer in Konflikt-Situationen zur Höchstform aufläuft.
Nicht selten haben Kriege der Entwicklung von Innovationen/Erfindungen enormen Vorschub geleistet.
Ja selbst Kriege, die in der heißen Version gar nicht stattgefunden haben, wie der Kalte Krieg.
Dessen Nebenerscheinung war ja auch das Wettrennen im All.
Daraus wieder resultierten als "Abfall-/Nebenprodukt" die Taschenrechner, die ersten PCs, letztendlich die gesamte digitale Welt wie wir sie heute kennen.


*
Wer sich das Youtube-Vid. nicht antun wollte, hier nochmal die letzten Worte des Simplicissimus bei 1:36:00 :
Adieu Welt
Denn auf Dich ist nicht zu trauen
Du betrügst uns und tröstest uns nicht
Du raubst uns aus und gibst uns nichts wieder
In Deinem Hause werden die Unwürdigen hervor gezogen
und die Getreuen in einen Winkel gestellt
Adieu Welt
Denn Du verführst alle
Den Ehrgeizigen verheißt Du Ruhm
den Unruhigen Veränderung
den Nachlässigen Ämter
und den Hungernden Brot
Aber es ist nichts Beständiges bei Dir
außer der Unbeständigkeit
und Deine höchsten Türme fällt am ehesten der Blitz
....
Ich lebe außerhalb Deiner
in Gott lebe ich
und also in Frieden
und Deine Not und Gemeinheit gehen mich nichts an.
In vino veritas !

Gimli
500 g Barren Mitglied
Beiträge: 658
Registriert: 10.02.2012, 14:57

Beitragvon Gimli » 19.10.2014, 07:56

:roll:


Zurück zu „Neue Nachrichten zu Deutschland und der Welt “



Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 145 Gäste