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Kermit
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Beitragvon Kermit » 14.02.2014, 01:49

AL1B1 hat geschrieben:edit extra für kermit: dies ist EIN argument, meiner meinung ein starkes, aber auch hier kann man verschiedener ansicht sein. das ist ok und das ist demokratie. ich habe auch noch kein argument gefunden was mich überzeugen könnte, das es ein fehler wäre, den mais einzuführen. ich finds gut das der mais kommen wird.


Ich wüsste da schon wo Du ein paar Argumente findest, aber ich glaube die möchtest Du gar nicht hören.
Trotz allem wünsche ich mir in unser aller Interesse, das Du Recht behältst, auch wenn Du das vielleicht nicht nachvollziehen kannst.

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nur ich
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Beitragvon nur ich » 14.02.2014, 01:51

AL1B1 hat geschrieben:die gentechnik hat eine jahrtausend alte kultur. die züchtung ist im grunde nichts anderes als die isolation von populationen mit gewünschten genetischen merkmalen.


Es gibt zwar gewisse Unterschiede, von daher sollte man das Ergebnis schon gut testen bevor man es auf die Menschheit lässt, aber hast schon recht, so gesehen "natürlich" ist schon lange nichts bzw. war alles nie.
Ständig knallen Gammastrahlen drauf, paart sich alles in der Natur bzw. wird Mensch-bedingt dazu gedrängt und liefert alle unmöglichen Sachen und es gibt eher keine Pflanze in der alles 1a+ gesund ist - da finden sich meist auch gewisse Stoffe die nicht vollkommen unbedenklich sind neben paar guten...
Tja die Xenophobie beschränkt sich eben nicht nur auf Personen, ist etwas ungewohnt muss es ja falsch sein,
meist dann wenn man es nicht versteht.

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weissbart
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Beitragvon weissbart » 14.02.2014, 08:47

Moin,

@AL1B1

Der verlinkte Wikipedieaartikel ist der grünen Gentechnik gegenüber sehr positiv eingestellt und und stellt die positiven Aspekte und positiven Studien stark heraus.

Das Netz ist aber genauso voll von gegensätzlichen Informationen und Studien, die im Artikel eher stiefmütterlich behandelt werden.

Als Beispiel wll ich nur die Studien von Charles Benbrook nennen, der einen steigenden Pestizideinsatz beim Anbau von transgenen Pflanzen nachweist.

http://www.nlpwessex.org/docs/benbrook.htm

Der Wikipediartikel ist zu lang um auf alles einzugehen.

Es wird dort korrekterweise darauf hingewiesen, daß eine wachesende Erdbevölkerung mehr Lebensmittel braucht, die durch transgene Pflanzen bereit gestellt werden können.

Ein genanntes Beispiel ist die Entwicklung von salzresistenten Pflanzen, die auf versalzten Böden noch gute Erträge bringen können.
Gerade hier zeigt sich aber, wie fraglich dieser ganze Ansatz ist.

Am Anfang sollte die Frage stehen, warum es zu einer Versalzung der Böden gekommen ist.
Die Antwort wird in der Regel sein, daß man mit falscher Bewässerungs- und Düngetechnik Pflanzen in Regionen und auf Böden angebaut hat, die dafür nicht geeingnet sind. Ein gutes Beispiel ist der Baumwollanbau in Usbekistan und Turkmenistan, wo dies nebenbei auch noch zur ökologischen Katastrophe des Aralsees geführt hat.
Was ist an dieser Stelle der richtige Ansatz? Der Versuch, die Versalzung zu stoppen und Pflanzen und Anbaumethoden zu finden, die die Bodenfruchtbarkeit als wichtige Ressource wieder herstellt und so dauerhafte Erträge sichert, oder das ganze nur als technisches Problem zu betrachten, für das eine technische Lösung (transgene Pflanzen) zu finden ist.

Und genau hier haben wir einen grundsätzlichen Unterschied zwischen Befürworten und Gegnern der grünen Gentechnik.

Die Gegner sehen, die Umwelt als ein großes vernetztes Gefüge an, bei der kleine Änderungen wie das irreversible Ausbringen von genetisch veränderten Pfalnzen, verheerende Auswirkungen auf das Gesamtgefüge haben können.
Die Befürworter sehen eher die isolierten Vorteile, die mit einer veränderten Eigenschaft einher gehen und blenden die Gesamtzusammenhänge aus.

Dies steht in der Tradition früherer Versuche, durch Eingriffe in die Natur höhere Erträge zu erreichen. Ein Beispiel ist hier das Verbringen von fremden Fischarten in afrikanische Seen oder auch den Issyk-Kul in Kirgistan, mit denen der Ertrag der Fischerei gesteigert werden sollte, die aber zum Zusammenbruch der Fischpopulationen führten.



gruss
weissbart
Zuletzt geändert von weissbart am 14.02.2014, 08:52, insgesamt 2-mal geändert.

Sam19
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Beitragvon Sam19 » 14.02.2014, 08:49

smilie_01

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Beitragvon Querulant » 14.02.2014, 17:19

@weissbart
smilie_01

Ja leider sehen die Wirtschafts-Gewinnoptimierungs-Fanatiker immer nur die kleinen Teilbereiche, aber das große Ganze sehen sie nicht (Scheuklappen?) oder wollen es nicht sehen...
... oder es ist ihnen schei...egal "nach mir die Sintflut "

... die haben vielleicht keine Kinder oder sind zu kurzsichtig um sich zu sagen, irgendwann werden es AUCH ihre Kinder alles ausbaden müssen.

smilie_04 :roll:
Lieber arm dran als Bein ab :)

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Beitragvon 185Rhenium » 14.02.2014, 19:04

Ich habe da ein gutes Beispiel für einen misslungenen Eingriff in ein Ökosystem. Und auch wenn dieser Eingriff nicht mit der Gentechnik zusammenhängt, sollte er eine Warnung an all jene sein die mit fehlender Weitsicht ein Experiment mit unbekannten Folgen wagen wollen.

Und zwar meine ich die Kaninchen- und Haustierplage in Australien, der man nur durch extrem-Chemie, Bejagung und Einsatz biologischer Waffen einigermaßen Herr wurde. Australiens Tierwelt ist seitdem jedenfalls nicht mehr die, die sie einst war und wird es auch nicht mehr werden.

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Dreizack
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Beitragvon Dreizack » 14.02.2014, 20:04

Monsanto hat doch mittlerweile die Kontrolle über einen grossteil der weltweiten Nahrungs- und Futtermittelproduktion übernommen. Viele Regierungen und Politiker sind unter Kontrolle des Konzerns.
http://www.youtube.com/watch?v=OuRxppqKQds

Der Anbau von genveränderten Nutzpfanzen wie Mais oder Soja, geht mit einem massiven Einsatz des Herbizids Roundup einher, mit katatrophalen Auswirkungen auf Mensch und Natur! Auch die Menschen in Großstädten Deutschlands sind schon betroffen und haben Glyphosat in Blut und Urin!

Ein paar links zu dem Thema:


http://umweltinstitut.org/gentechnik/ak ... p-912.html
http://www.bund.net/nc/presse/pressemit ... aller-pro/
http://www.nabu.de/themen/gentechnik/an ... 13327.html

Monsanto ist dabei die Zukunft unserer Kinder und Enkel, soweit sie überhaupt noch geboren werden, zu zerstören.
Auch mit Hilfe unserer lobbyistenhörigen Regierung!

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Jacob
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Beitragvon Jacob » 23.06.2014, 22:21

"Fünf weitere Gentechnik-Pflanzen dürfen wohl bald in die EU importiert werden. Es handelt sich um Soja- und Maispflanzen von Monsanto, Bayer, BASF und Pioneer – auch sie werden in den Futtertrögen der hiesigen Ställe landen. Deutschland enthielt sich bei der entscheidenden Abstimmung letzte Woche der Stimme - insgesamt kam keine qualifizierte Mehrheit zustande. Nun kann die EU-Kommission den Gentech-„Events“ grünes Licht erteilen.
..."

Quelle: http://www.keine-gentechnik.de/news-gen ... 29299.html


"Die Bunderegierung hat sich in Brüssel bei der Importzulassung für insgesamt fünf gentechnisch veränderte Soja- und Maissorten von Monsanto, Bayer, BASF und Pioneer erneut enthalten, obwohl sie eigentlich einen Kurswechsel angekündigt hatte; künftig wollte die Regierung dem Verbraucherwunsch nach Ablehnung von GVO nachkommen.
..."

Quelle: http://www.topagrar.com/news/Home-top-N ... 74402.html

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Beitragvon Kermit » 23.06.2014, 23:40

Die Bundesregierung macht halt im Endeffekt immer das, was Ihnen Von Ihren Bossen/Sponsoren gesagt wird. Bedauerlicherweise ist das nicht das Volk bzw der Steuerzahler wie man meinen sollte (obwohl wir unsere Staatsdiener doch sehr gut bezahlen), sondern eben jene multinationalen Konzerne, denen ausser Ihrem eigenen Wohl, alles andere scheißegal ist, aber immerhin für Ihre Hündchen wenn sie schön folgsam waren, am Schluss ein warmes Plätzchen zu Ihren Füßen bereithalten.
Zuletzt geändert von Kermit am 09.09.2014, 21:30, insgesamt 1-mal geändert.

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Beitragvon Dreizack » 08.07.2014, 20:13

Heute Abend ARD 21.45 Uhr Report München Thema:

"Die Propagandaschlacht um die Gentechnik"- Wie die Genlobby Europas Politiker und Verbraucher vorführt.

Zitat:
Europa ist Großabnehmer genmanipulierter Futtermittel. Experten sind entsetzt, dass in der EU nicht genehmigte Sorten an Rinder, Schweine oder Hühner verfüttert werden. Eine Kennzeichnungspflicht und Prüfsysteme gibt es nicht. "Report München"-Autoren erläutern die Tricks der Lobbyisten im genfreundlichen Brüssel.


Wird sich wegen der Fussball WM natürlich kaum jemand ansehen.

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Beitragvon Aurargint » 08.07.2014, 22:31

Dreizack hat geschrieben:Heute Abend ARD 21.45 Uhr Report München Thema:

"Die Propagandaschlacht um die Gentechnik"- Wie die Genlobby Europas Politiker und Verbraucher vorführt.

Zitat:
Europa ist Großabnehmer genmanipulierter Futtermittel. Experten sind entsetzt, dass in der EU nicht genehmigte Sorten an Rinder, Schweine oder Hühner verfüttert werden. Eine Kennzeichnungspflicht und Prüfsysteme gibt es nicht. "Report München"-Autoren erläutern die Tricks der Lobbyisten im genfreundlichen Brüssel.


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Beitragvon weissbart » 15.08.2014, 17:14

Moin,

bei Telepolis war heute mal wieder einer sehr informativer Artikel über den zunehmenden Einsatz von Pestiziden im Zusammenhand mit dem Anbau von transgenen Organismen:

Krieg auf dem Acker: http://www.heise.de/tp/artikel/42/42459/1.html

gruss
weissbart


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