Moin,
@AL1B1
Der verlinkte Wikipedieaartikel ist der grünen Gentechnik gegenüber sehr positiv eingestellt und und stellt die positiven Aspekte und positiven Studien stark heraus.
Das Netz ist aber genauso voll von gegensätzlichen Informationen und Studien, die im Artikel eher stiefmütterlich behandelt werden.
Als Beispiel wll ich nur die Studien von Charles Benbrook nennen, der einen steigenden Pestizideinsatz beim Anbau von transgenen Pflanzen nachweist.
http://www.nlpwessex.org/docs/benbrook.htm
Der Wikipediartikel ist zu lang um auf alles einzugehen.
Es wird dort korrekterweise darauf hingewiesen, daß eine wachesende Erdbevölkerung mehr Lebensmittel braucht, die durch transgene Pflanzen bereit gestellt werden können.
Ein genanntes Beispiel ist die Entwicklung von salzresistenten Pflanzen, die auf versalzten Böden noch gute Erträge bringen können.
Gerade hier zeigt sich aber, wie fraglich dieser ganze Ansatz ist.
Am Anfang sollte die Frage stehen, warum es zu einer Versalzung der Böden gekommen ist.
Die Antwort wird in der Regel sein, daß man mit falscher Bewässerungs- und Düngetechnik Pflanzen in Regionen und auf Böden angebaut hat, die dafür nicht geeingnet sind. Ein gutes Beispiel ist der Baumwollanbau in Usbekistan und Turkmenistan, wo dies nebenbei auch noch zur ökologischen Katastrophe des Aralsees geführt hat.
Was ist an dieser Stelle der richtige Ansatz? Der Versuch, die Versalzung zu stoppen und Pflanzen und Anbaumethoden zu finden, die die Bodenfruchtbarkeit als wichtige Ressource wieder herstellt und so dauerhafte Erträge sichert, oder das ganze nur als technisches Problem zu betrachten, für das eine technische Lösung (transgene Pflanzen) zu finden ist.
Und genau hier haben wir einen grundsätzlichen Unterschied zwischen Befürworten und Gegnern der grünen Gentechnik.
Die Gegner sehen, die Umwelt als ein großes vernetztes Gefüge an, bei der kleine Änderungen wie das irreversible Ausbringen von genetisch veränderten Pfalnzen, verheerende Auswirkungen auf das Gesamtgefüge haben können.
Die Befürworter sehen eher die isolierten Vorteile, die mit einer veränderten Eigenschaft einher gehen und blenden die Gesamtzusammenhänge aus.
Dies steht in der Tradition früherer Versuche, durch Eingriffe in die Natur höhere Erträge zu erreichen. Ein Beispiel ist hier das Verbringen von fremden Fischarten in afrikanische Seen oder auch den Issyk-Kul in Kirgistan, mit denen der Ertrag der Fischerei gesteigert werden sollte, die aber zum Zusammenbruch der Fischpopulationen führten.
gruss
weissbart