Moin,
so jetzt bin ich auch wieder dabei.
Zur Reputation von Monsanto ist ja schon etwas gesagt worden. Veröffentlichungen dieser Firma sind mit Vorsicht zu betrachten.
Fakt ist, dass eine Selbstauswilderung der implantierten Gene in andere Pflanzen bereits stattgefunden hat.
Die Verbreitung von transgenem Erbmaterial auf Wildpflanzen und Kulturpflanzen der gleichen Art durch Pollen hat auch bereits stattgefunden, trotz aller Beteuerungen von Monsanto und anderen.
Eine Koexistenz von konventioneller/biologischer Landwirtschaft und Landwirtschaft mit transgenen Pflanzen kann es nicht geben.
Ich hatte vorhin von Pflanzen mit einegbauter Herbizidresistenz gesschrieben, die sich zu einen Problem entwickeln.
Bei dem Mais haben wir andere Folgeprobleme. Das von den Pflanzen produzierte Gift hat natürlich nicht nur tödliche Wirkungen auf den Maiszünsler sondern auch direkt auf verwandte Arten, die nicht schädlich sind.
Diese sogenannten Nichtzielorganismen werden gleich mit gekillt, was starke Auswirkungen auf die gesamte Nahrungskette uns somit auf die Biodiversität hat.
Zum Thema Gefahr für die Bienen: Es gibt eine Studie, die belegt, daß von dem Bt-Mais keine Gefahr für Bienen ausgeht. Besser gesagt für gesunde Bienen unter Laborbedingungen, wenn ihnen gleichzeitig Antibiotika verabreicht werden. (Ich hab das mal bewußt zugespitzt).
Der Bericht dazu:
http://www.sachsen-gentechnikfrei.de/ba ... _Kaatz.pdf
Noch mal zum Thema Unterschied zwischen konventioneller Züchtung und grüner Gentechnik.
Freilich können durch natürliche Mutationen positive Eigenschaften in den Pflanzen entstehen, die durch Züchtung zu einer Sorteneigenschaft werden können. Aber auch hier haben wir kleine Veränderungen eines bestehenden Erbgutes. Das ist ein großer qualitativer Unterschied zur Einbringung des Erbgutes einer anderen Art.
Zum Abschluß noch eine kurze Betrachtung zur gesellschaftlichen Dimension der grünen Gentechnik:
Wenn wir mal ein bisschen rumspinnen ergibt sich ein gar nicht so abwegiges Szenario.
Die Konzerne Monsanto, Bayer und andere drücken ihr Saatgut mit Hilfe der Politiker auf dem Markt durch.
Die Bauern können ihr Saatgut nicht mehr selbst vermehren und müssen jedes Jahr wieder bei den Agromultis Saatgut und dazu passende Herbizide und Dünger kaufen. Auch die Bauern, die dieses Saatgut nicht wollen, können nicht mehr selber züchten, weil ihre Felder und Pflanzen durch die Nachbarfelder kontaminiert werden. Gleichzeitig kaufen die Agromultis kleine Firmen, die Saatgut züchten, auf (geschieht bereits) und verhindern so die Entwicklung von Alternativen.
In der Folge wird ein Großteil der weltweiten Lebensmittelproduktion von wenigen Konzernen kontrolliert (welch eine Machtfülle tut sich da auf) und es werden weltweit nur noch wenige Stämme der Hauptnahrungspflanzen angebaut. Die Vielzahl lokaler Sorten mit ihrem großen Genpool verschwindet.
Und weil ja auch immer das Schlimmste was man sich vorstellen kann, eintritt, bekommen wir dann eine Pflanzenkrankheit, die einen hohen Prozentsatz dieser genetisch weltweit sehr ähnlichen Pflanzen (so als Beispiel bei Weizen oder Reis) dahin rafft.
Da möcht ich nicht dabei sein.
gruss
weissbart