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weissbart
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Beitragvon weissbart » 12.02.2014, 15:59

An dieser Stelle nur kurz zu den Terminatorsamen.
Die sind keineswegs dazu gedacht, die Verbreitung des Fremden Erbgutes zu verhindern. Ziel ist es dafür zu sorgen, daß die Samen dieser Pflanzen unfruchtbar sind und nicht von den Bauern im darauf folgenden Jahr erneut ausgesät werden können.
Der Bauer muss also jedes Jahr für teures Geld, das patentierte Saagut neu kaufen.

Verhindert wird nicht, daß die eingefügte Gematerial durch Pollenflug und andere Wege auf andere Pflanzen der selben Art und auch 'Unkräuter' übertragen wird.

Effekt ist
1. Es wird in der Umgebung keine Getechnikfreien Pflanzen mehr geben. Das bedeutet unter anderem auch, daß ich als Verbraucher keine Wahl mehr zwischen gentechnisch veränderten Pflanzen und nicht veränderten Pflanzen habe.

2. Es wachsen 'Superunkräuter' heran, die gegen genau die selben Pestizide resistent sind, wie die veränderten Pflanzen. Dies führt zu einem noch höheren Pestizideinsatz.In Indien ist dies bereits ein großes Problem beim Baumwollanbau.

Tzm Thema Mutationen schreib ich später was.
Ich habe ja auch noh ein echtes Leben.
smilie_24

gruss
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Sam19
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Beitragvon Sam19 » 12.02.2014, 16:12

Ich kann weissbart nur zustimmen - er bringt es gut auf den Punkt.

In dem Zusammenhang auch interessant (und wurde hier glaube ich noch nicht erwähnt):
http://www.demeter.de/Verbraucher/Aktue ... enmais1507

Und was die Bienen für eine Bedeutung und Wichtigkeit im Ökosystem haben sollte klar sein, oder?
Meine Meinung zu dem Gen-Müll: Unverantwortlich! Und zwar gegenüber Mensch, Tier und Planet...

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Querulant
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Beitragvon Querulant » 12.02.2014, 16:16

@Kermit
Was für Folgen das Haben kann, sah man bereits beim Einsatz des 00-Raps, dem die Bitterstoffe "weg gezüchtet"wurden, um ihn für den Menschen genießbar zu machen, was tausenden von Rehen und Hasen das Leben kostete.

Was genau hatte da zum Tod geführt? (brauchten denn die Hasen und Rehe die Bitterstoffe zum Überleben?)
Lieber arm dran als Bein ab :)

Sam19
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Beitragvon Sam19 » 12.02.2014, 16:24

Zum Thema "Bitterstoffe weg gezüchtet": Googelt mal nach Amygdalin ("Vitamin" B17) und dem Zusammenhang mit Krebserkrankungen...

Hier ein kleiner Einstieg:

http://www.guter-rat.de/gesund-bleiben/ ... gesundheit
http://www.beonlife.de/bitterstoffe-gegen-krebs/

Kurz noch zur Baumwolle in Indien: Die Selbstmordrate der Baumwollbauern ist dramatisch gestiegen. Darüber hat sogar die ARD in einer Reportage berichtet.

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Kermit
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Beitragvon Kermit » 12.02.2014, 16:40

@ AL1B1
Du hast völlig recht, wenn Du behauptest, dass es auch eine segensreiche Form der Gentechnik gibt,
möglicherweise heiligt im ein oder anderen Fall, sogar der Zweck die Mittel.
Aber hier geht es genau um das Einbringen eines völlig artfremden Gens in eine Futter bzw. Nahrungspflanze (das Du ja auch verurteilst), mit nicht zu kalkulierende Risiken und Langzeitwirkungen für Mensch, Tier und Umwelt.
Dieses eingebrachte Gen eines Bakteriums erzeugt in der Pflanze ein Gift, das den Maiszünsler töten soll, welche Tiere dabei noch getötet werden, ist ungeklärt, ebenso der Einfluss auf uns.
Den Maiszünsler abwehren konnte der Mais ursprünglich selbst, was aber bei der Zucht auf immer ertragreichere und widerstandsfähigere Sorten und auch aus Unwissenheit weggezüchtet wurde.
Bezeichnend ist auch das dieses Bakterium ursprünglich zur Stechmückenbekämpfung eingesetzt wird,
wobei verbreitet wird es wirke selektiv nur auf Stechmückenlarven!!!.
Das alleine sagt eigentlich genug über die Vorgehensweise der Industrie aus.

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Kermit
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Beitragvon Kermit » 12.02.2014, 16:49

@ Querulant
Die Bitterstoffe haben verhindert das die Tiere zu viel der ölhaltigen Früchte fressen, die wirken nämlich auf manche Arten u.a. speziell Wiederkäuer, durch die Gähprozesse wärend der Verdauung giftig.

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Beitragvon AL1B1 » 12.02.2014, 16:51

@weissbart

"Darüber hinaus können GURT-Technologien Maßnahmen der Produktbegleitung unterstützen: Sie bieten ein wirksames Mittel, die Präsenz von gentechnisch verändertem Material auf die dafür vorgesehenen landwirtschaftlich genutzten Areale zu beschränken."

http://www.monsanto.com/global/de/news- ... atgut.aspx
Ich bin noch zu jung für einen hohen Goldpreis.
Nimm deine AfD Bettwäsche geh ins Bett und deck dich zu

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Querulant
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Beitragvon Querulant » 12.02.2014, 16:54

@Sam19
@Kermit
Danke für Eure Erklärungen.

Ja der Mensch als größtes Raubtier was auf Erden rumläuft pfuscht der Natur eben ständig ins Handwerk - ohne Rücksicht auf Verluste.
Echt traurig. smilie_04
Lieber arm dran als Bein ab :)

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Kermit
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Beitragvon Kermit » 12.02.2014, 17:10

AL1B1 hat geschrieben:@weissbart

"Darüber hinaus können GURT-Technologien Maßnahmen der Produktbegleitung unterstützen: Sie bieten ein wirksames Mittel, die Präsenz von gentechnisch verändertem Material auf die dafür vorgesehenen landwirtschaftlich genutzten Areale zu beschränken."

http://www.monsanto.com/global/de/news- ... atgut.aspx


Das kann man so oder so verstehen
Wir reden hier über den Konzern der die agressivste und skrupelloseste Vorgehensweise von allen, in diesem Sektor an den Tag legt.
https://www.youtube.com/watch?v=7gyThpKbQII
http://www.greenpeace.de/themen/gentechnik/konzerne/artikel/monsantos_machtstrategien_unternehmensaufkaeufe/
Soviel zu dem was Monsanto unter Produktbegleitung versteht
Zuletzt geändert von Kermit am 12.02.2014, 17:27, insgesamt 1-mal geändert.

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Dreizack
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Beitragvon Dreizack » 12.02.2014, 17:24

Monsanto - Mit Gift und Genen - Ein Film von Marie-Monique Robin

http://www.youtube.com/watch?v=OuRxppqKQds

Eine sehr interessante, wenn auch etwas lange Doku zu den Machenschaften von Monsanto.

Diesem Konzern will unsere Kanzlerin, Tür und Tor in Europa öffnen. Genmais 1507 ist da nur der Einstieg!

Das Freihandelsabkommen ist alternativlos! :twisted:

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weissbart
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Beitragvon weissbart » 12.02.2014, 19:25

Moin,

so jetzt bin ich auch wieder dabei.


Zur Reputation von Monsanto ist ja schon etwas gesagt worden. Veröffentlichungen dieser Firma sind mit Vorsicht zu betrachten.

Fakt ist, dass eine Selbstauswilderung der implantierten Gene in andere Pflanzen bereits stattgefunden hat.
Die Verbreitung von transgenem Erbmaterial auf Wildpflanzen und Kulturpflanzen der gleichen Art durch Pollen hat auch bereits stattgefunden, trotz aller Beteuerungen von Monsanto und anderen.
Eine Koexistenz von konventioneller/biologischer Landwirtschaft und Landwirtschaft mit transgenen Pflanzen kann es nicht geben.

Ich hatte vorhin von Pflanzen mit einegbauter Herbizidresistenz gesschrieben, die sich zu einen Problem entwickeln.

Bei dem Mais haben wir andere Folgeprobleme. Das von den Pflanzen produzierte Gift hat natürlich nicht nur tödliche Wirkungen auf den Maiszünsler sondern auch direkt auf verwandte Arten, die nicht schädlich sind.
Diese sogenannten Nichtzielorganismen werden gleich mit gekillt, was starke Auswirkungen auf die gesamte Nahrungskette uns somit auf die Biodiversität hat.

Zum Thema Gefahr für die Bienen: Es gibt eine Studie, die belegt, daß von dem Bt-Mais keine Gefahr für Bienen ausgeht. Besser gesagt für gesunde Bienen unter Laborbedingungen, wenn ihnen gleichzeitig Antibiotika verabreicht werden. (Ich hab das mal bewußt zugespitzt).

Der Bericht dazu:
http://www.sachsen-gentechnikfrei.de/ba ... _Kaatz.pdf


Noch mal zum Thema Unterschied zwischen konventioneller Züchtung und grüner Gentechnik.

Freilich können durch natürliche Mutationen positive Eigenschaften in den Pflanzen entstehen, die durch Züchtung zu einer Sorteneigenschaft werden können. Aber auch hier haben wir kleine Veränderungen eines bestehenden Erbgutes. Das ist ein großer qualitativer Unterschied zur Einbringung des Erbgutes einer anderen Art.

Zum Abschluß noch eine kurze Betrachtung zur gesellschaftlichen Dimension der grünen Gentechnik:
Wenn wir mal ein bisschen rumspinnen ergibt sich ein gar nicht so abwegiges Szenario.
Die Konzerne Monsanto, Bayer und andere drücken ihr Saatgut mit Hilfe der Politiker auf dem Markt durch.
Die Bauern können ihr Saatgut nicht mehr selbst vermehren und müssen jedes Jahr wieder bei den Agromultis Saatgut und dazu passende Herbizide und Dünger kaufen. Auch die Bauern, die dieses Saatgut nicht wollen, können nicht mehr selber züchten, weil ihre Felder und Pflanzen durch die Nachbarfelder kontaminiert werden. Gleichzeitig kaufen die Agromultis kleine Firmen, die Saatgut züchten, auf (geschieht bereits) und verhindern so die Entwicklung von Alternativen.
In der Folge wird ein Großteil der weltweiten Lebensmittelproduktion von wenigen Konzernen kontrolliert (welch eine Machtfülle tut sich da auf) und es werden weltweit nur noch wenige Stämme der Hauptnahrungspflanzen angebaut. Die Vielzahl lokaler Sorten mit ihrem großen Genpool verschwindet.
Und weil ja auch immer das Schlimmste was man sich vorstellen kann, eintritt, bekommen wir dann eine Pflanzenkrankheit, die einen hohen Prozentsatz dieser genetisch weltweit sehr ähnlichen Pflanzen (so als Beispiel bei Weizen oder Reis) dahin rafft.

Da möcht ich nicht dabei sein.

gruss
weissbart

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malamute
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Beitragvon malamute » 12.02.2014, 22:50

Wer mal einen ersten und erschreckenden Einblick in die kriminellen Machenschaften rund um das in Rede stehende Thema bekommen will: http://www.youtube.com/watch?v=b170Po4KhpY

Ein erhellender Vortrag von knapp einer Stunde Länge von Jörg Bergstedt bei der AZK (die nach meiner Auffassung etwas "dümmliche" Anmoderation von Herrn Sasek kann man ohne Verlust auslassen).

Viele Grüße
malamute
"Es lebe das heilige Deutschland!"
Claus Schenk Graf von Stauffenberg

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Pauzzz
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Beitragvon Pauzzz » 13.02.2014, 08:37

mir erschließt sich einfach nicht der zweck von genmanipulierter nahrung.
warum muss die nahrungsherstellung mit solchen mitteln optimiert werden?

und jetzt soll mir niemand kommen, dass damit der welthunger reduziert werden soll, denn der liegt selten an fehlender nahrung, wie man auf wiki nachlesen kann:

http://de.wikipedia.org/wiki/Welthunger

da macht sich die gentechnik entweder zum selbstzweck oder man will die bevölkerung von anderen dingen (organisch oder anorganisch sei mal dahingestellt) abhängig machen. der fantasie sind da keine grenzen gesetzt.
Beste Grüße

"ma short - ma long - ma laria"

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Jacob
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Beitragvon Jacob » 13.02.2014, 19:43

Nachtrag zu der angeblichen Abstimmung.

Der Rat der Europäischen Union hätte die Möglichkeit gehabt die Genmaisverordung abzulehnen.
Die Debatte über die Abstimmung war öffentlich und die Abstimmung über die Verordnung wäre auch öffentlich gewesen.

Zu einer formalen Abstimmung ist es jedoch überhaupt nicht gekommen, nur das geplante Stimmvorhaben der einzelnen Länder (vertreten durch ihre jeweils anwesenden Minister) wurde bekanntgegeben.

Es wurde nicht abgestimmt.

Aufgrund des Stimmvorhabens, hätte es weder eine qualifizierte Mehrheit* für oder gegen die Verordnung gegeben.
Damit geht die Entscheidung an die EU Kommission, welche die Verordnung höchstwahrscheinlich annimmt.


qualifizierte Mehrheit* = mindestens 15 Mitgliedsstaaten + Mehrheit der Gesamtbevölkerung der EU (d. h., die zustimmenden Länder müssen mindestens 65 % der EU-Bevölkerung vertreten)

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choices
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Beitragvon choices » 13.02.2014, 20:03

Und vor ein paar Monaten hieß es doch noch "Monsanto stellt seine Lobbyarbeit in der EU ein" ...
(http://www.tagesschau.de/wirtschaft/monsanto102.html)

Gründe für die Einführung solcher Genmaipullierten Sorten in der EU sind meiner Meinung nach in ersterlinie diese Zwei Punkte:
1: Wirtschaftliche bzw. Finanzielle Interessen, 2: Korruption bzw. Lobbyismus

Grüsse smilie_24


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