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lifesgood

Beitragvon lifesgood » 18.12.2013, 12:38

Silbersparer hat geschrieben:Gut, man gibt also Geld aus , damit eine Leistung vom Staat (Krippenplatz) nicht in Anspruch genommen wird.

Diejenigen , welche zu zweit arbeiten gehen fehlt dann evtl. ein Krippenplatz welche man mit dem Betreuungsgeld hätte finanzieren können...

Es zwingt niemanden ein Kind in die Krippe zu geben (außer man ist fianziell dazu genötigt) nur es findet halt eine BELOHNUNG statt für eine Nicht Inanspruchnahme einer Dienstleistung. Wenn ich keinen Zug fahre bekomme ich dann den Zuschuß vom öffentlichen Nahverkehr bar ausgezahlt???

Das Dilema mit unseren Sozialleistungen ist das überbordene Gießkannen Prinzip. Es wird immer gejammert, das zu wenig gemacht wird, wenn man aber mal alle Leistungen zusammen rechnet ist die Unterstützung in Deutschland schon sehr groß.

Warum konzentriert man sich nicht auf wenige Maßnahmen?

Erhöhung des Kindergeldes und Kinderfreibetrages

Ausbau der Betreuung im Vorschul und Schulalter (damit beide berufstätig sein können).

Dafür müssten halt andere Dinge wegfallen wie z.Bsp. Ehegattensplitting...



... gehe ich recht in der Annahme, dass ihr beide berufstätig seid?

Mit dem Wegfall des Ehegattensplittings würde man doch diejenigen benachteiligen, bei denen die Frau zu Gunsten der Familie zu Hause bleibt. Das ist auch ohne Wegfall des Splittings häufig schon mit finanziellen Einschränkungen verbunden.

Und nein, ein Krippenplatz ist keine Dienstleistung, sondern ein Rechtsanspruch das ist ein gewaltiger Unterschied. Daher hinkt Dein Beispiel mit dem Zug.

Sollte man überhaupt einen Vergleich heranziehen wollen, dann wohl eher den mit pflegebedürftigen Personen.

Wenn man pflegebedürftige alte Menschen nicht ins Heim gibt, sondern zu Hause pflegt, erhält man Pflegegeld, bei Kindern soll man nichts bekommen, wenn man auf den Rechtsanspruch des Krippenplatzes verzichtet?

Nun, würden alle ihren Rechtsanspruch auf einen Krippenplatz einfordern, würden die Krippenplätze bei weitem nicht reichen und das Betreuungsgeld ist ja ohnehin nur ein Bruchteil dessen, was ein Krippenplatz in Erstellung und Unterhalt monatlich kostet. Ergo fehlen keine Krippenplätze, die man mit dem Betreuungsgeld hätte finanzieren können, sondern es kommen weniger Kinder in die Krippe und die ohnehin zu wenigen Krippenplätze bleiben für diejenigen, die sie wirklich brauchen, erhalten.

Um Mißverständnisse zu vermeiden ... mein jüngstes Kind ist 17 und ab 2013 bin ich steuerlich nicht mehr mit meiner bald Ex-Frau veranlagt. Also ich persönlich bin weder vom Betreuungsgeld, noch vom Ehegattensplitting betroffen.

Daher bilde ich mir meine Meinung zu diesen Themen nicht nach meiner Interessenlage, sondern nach meinem persönlichen Gerechtigkeitsempfinden.

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Silbersparer
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Beitragvon Silbersparer » 18.12.2013, 13:59

mit dem Ehegattensplitting bevorzug man auch diejenigen, welche heiraten ohne jemals die Absicht zu haben ein Kind auf die Welt zu setzen. Diejenigen welche leider keine Kinder aus medizinischen Gründen bekommen können erhalten ein finanzielles Trostpflaster.

Es sollte die Interessenslage des Staates die Geburt des Kindes zu fördern und zu unterstützen.
Eine unverheiratete junge Mutter hat nichts vom Ehegattensplitting, selbst wenn beide zusammen leben

Eine unverheitate Mutter oder Vater, der das Kind erzieht und der andere Partner ist nicht mehr aufffindbar... hat ebenfalls nichts vom Ehegattensplitting.

Insofern passt das Ehegattensplitting nicht mehr in die heutige Zeit bzw. in die neue Lebenswirklichkeit.

Der negative Effekt, das die Hausfrau die zuhause bleibt bestraft wird ist nicht zu leugnen. Die obigen negativen Effekte sind allerdings auch da. Da wir nur begrenzte Resourcen haben sollte die Förderung aber auf das wesentliche gehen.

Mir geht es darum, was soll der Staat fördern und das ist halt nicht mehr eine Ehe die mit einer hohen Wahrscheinlichkeit geschieden wird, sondern die Erziehung von Kindern.
Mit dem Wegfall des Ehegattensplitting könnte man entsprechend ein höheres Kindergeld finanzieren und es hätten alle die Kinder groß ziehen etwas davon egal ob reich , arm , verheiratet oder unverheiratet...
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Beitragvon lifesgood » 18.12.2013, 14:17

Nein, mit dem Ehegattensplitting schafft man sozusagen eine Vereinfachung der Gesetzeslage. Denn das Existenzminimum muss ja steuerfrei sein. Würde man nun ein kinderloses Ehepaar so behandeln wie zwei Ledige, so würde man zwar bei dem erwerbstätigen Ehepartner ein höheres Steueraufkommen erreichen, gleichzeitig müßte man aber dann bei dem nicht erwerbstätigen Ehepartner durch Sozialleistungen das Existenzminimum sicherstellen. Unterm Strich würde sich nicht viel ändern, nur der Verwaltungsaufwand wäre ungleich größer.

... man könnte natürlich Ehegattensplitting durch Familien-Splitting ersetzen, da bin ich vollkommen bei Dir.

Hier gälte es dann ein gesundes Maß aus Steuervorteilen und Kindergeld zu finden.

Alles über höheres Kindergeld zu finanzieren, das bei den Eltern landet, halte ich für gefährlich. Es geht ja nicht nur darum, Kinder an sich zu fördern, sondern Kinder, die irgendwann im Leben soweit sind, auch ihren Beitrag für das Gemeinwesen zu leisten.

Durch ein zu hohes Kindergeld läuft man Gefahr, dass bei gewissen Bevölkerungsschichten das hohe Kindergeld die Motivation zum Kinder bekommen steigert. Der Vorteil der diesen Bevölkerungsschichten dann durch das fehlende Familiensplitting entgeht, weil sie keine Steuern zahlen, könnte dann in irgendeiner Form (Förderung) direkt den Kindern zu gute kommen. So hätten auch Kinder aus unterprivilegierten Schichten Chancen in unsere Bildungssystem.

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Silbersparer
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Beitragvon Silbersparer » 18.12.2013, 14:31

Das Existenzminimum kann man auch darstellen, indem man dem alleinverdienenden Ehepartner den doppelten Grundfreibetrag gibt.

Ansonsten ist es halt dann so wenn beide verdienen und ungleichmäßig Einkommen haben das beide Steuerklasse 1 haben. Das führt zwar zu höheren Belastungen jedoch wohnen auch beide zusammen und sparen dadurch auch gegenüber dem Single.

Das ein zu hohes Kindergeld Fehlanreize bietet ist mir auch bewußt.

Eine weitere wichtige Komponente wäre gerade dann auch die Unterstützung durch Krippe, Kindergarten und Ganztags Betreuung in der Schule.

Letztendlich wird es eh nicht dazu kommen das Splitting abzuschaffen, man will es sich hier mit niemanden verscherzen. Da werden gerne ein paar Milliarden in den Sand gesetzt.
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Goldini
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Beitragvon Goldini » 18.12.2013, 18:44

Silbersparer hat geschrieben:Ausbau der Betreuung im Vorschul und Schulalter (damit beide berufstätig sein können).
...
Ich höre halt sehr oft, das man sich Kinder nicht mehr leisten kann, da man aktuell schon zu zweit arbeiten muss und man nicht darauf verzichten kann das ein Partner längere Zeit zu hause bleibt.

1. Die Ansprüche sind zu hoch
2. Die Leute können nicht rechnen, was der 2. Verdiener abzgl. der Kosten, die
für die Arbeit nötig sind (Klamotten, Fahrtkosten) eigentlich pro Stunde noch netto
zum Familieneinkommen dazuverdient.
3. Ob das Mehr an Geld wirklich die Nachteile einer Fremdbetreuung aufwiegt.
4. Natürlich ist es einfacher, wenn den verkackten Windelpo die Kitafrau wischen
muss. Ist oft einfacher, das Kind um 17 Uhr fertig abzuholen, etwas Gullegulle
und ab ins Bett. Aber wozu dann Kinder?
5. Wer nicht vom Amt zur Arbeit gezwungen wird, hat keine dringende
(finanzielle) Notwendigkeit. Sage ich, der seit Jahren deutlich unter Existenzminimum
als Familieneinkommen hat, Wohnung, Schullandheim und GEZ selber zahlt, nichts bekommt,
und auch nicht aus dem Vermögen schöpfen muss.
6. Es ist finanzieller Blödsinn, Kitaplätze a´> 1000.-/Monat zu finanzieren, nur damit Mutti 3
Tage die Woche je 4 Std. als Nageldesignerin oder Einräumerin im Kaufland arbeiten kann.
Und solche Arbeitsplätze der Kitakindermütter sind eher die Regel.

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Beitragvon Silbersparer » 18.12.2013, 19:51

Goldini ein bischen viel Klischees
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Beitragvon Goldini » 18.12.2013, 19:53

Wo denn wie denn was denn? Das Klischee ist doch das, dass man
unbedingt 2 Einkommen braucht, um sich 3 Brotkrumen leisten zu können.
Noch nie seit der Steinzeit waren die Leute so arm wie heute,
und Kinder ein derartiges Armutsrisiko :cry:

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Beitragvon Silbersparer » 18.12.2013, 20:07

Es geht wohl nicht nur darum sich 3 Brotkrumen leisten zu können. Bei den heutigen Mieten reicht ein Einkommen oftmals nicht aus. Selbst wenn die Finanzen vorhanden sind möchte die Frau nicht auf ihren Job verzichten...

Ich habe das Beispiel Frankreich genannt dort gibt es eine gute Betreuung und genug Kinder. Da besteht für mich ein Zusammenhang.
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Goldini
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Beitragvon Goldini » 18.12.2013, 20:23

Ja, nicht verzichten wollen ist das Problem unsere Zeit.
Und außer mehr Kindern ist in Frankreich bestimmt nichts besser.

PS:
http://www.zeit.de/2013/37/frankreich-k ... foerderung

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Beitragvon Silbersparer » 18.12.2013, 20:44

Es geht ja nicht darum , dass man alles kopiert was in Frankreich gemacht wird...
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Beitragvon Goldini » 18.12.2013, 20:51

Auf jeden Fall gibt man sein Wertvollstes dem Staat und anderen Fremden
so wenig wie es geht in die Finger.
Und das ist eben nicht das Geld, sondern die eigenen Kinder.

Und bei der Geburtenratenerhöhung geht es doch sowieso nur um zukünftige
dumme Zahler in allerlei Umverteilungssysteme. Sehr erstrebenswert.
Ok, besser als Soldaten für den Führer.

CasaGrande
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Beitragvon CasaGrande » 19.12.2013, 14:18

Betreuungsgeld oder Krippenplatz ... hier mal aus Sicht der Pädiatrie:

http://www.fachportal-bildung-und-seelische-gesundheit.de/index.php?option=com_content&view=article&id=7&Itemid=171

Handlungsempfehlungen:
1. Elterliche Erziehung sollte durch finanziell unterstützte Erziehungszeiten während der ersten 5 Lebensjahre eines Kindes gefördert werden.
2. Die Qualität von Tagesbetreuung, insbesondere von Krippen, sollte hohen Standards genügen.
3. Die Zeit, die 0- bis 3-Jährige in Tagesbetreuung verbringen, sollte möglichst kurz sein.

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Tamme
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Beitragvon Tamme » 19.12.2013, 17:46

Goldini hat geschrieben:...
Noch nie seit der Steinzeit waren die Leute so arm wie heute,
und Kinder ein derartiges Armutsrisiko :cry:


Bei uns fressen die Leute schon die Baumrinde ab :shock:


Bild

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Chinese
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Beitragvon Chinese » 19.12.2013, 18:51

Goldini hat geschrieben:Wo denn wie denn was denn? Das Klischee ist doch das, dass man
unbedingt 2 Einkommen braucht, um sich 3 Brotkrumen leisten zu können.
Noch nie seit der Steinzeit waren die Leute so arm wie heute,
und Kinder ein derartiges Armutsrisiko :cry:


Da hast Du voll Recht! Ganz Deutschland ist am Verhungern, die Firmen können den Ansturm aller Arbeitswilligen, pardon Arbeitsloser gar nicht bewältigen und die Ausbeutung des arbeitenden Proletariats ist seit der Geburt Christi (Weihnachten) noch nie so brutal und unmenschlich gewesen. Auch ist der momentan vorherrschende, vom bösen Kapitalismus aufgezwungene Weihnachtsstress wahrscheinlich schlimmer als 3 Jahre Sklavendienst auf einer römischen Galeere unter dem Berlusconi Vorgänger Claudius. Wer sich da noch 3 Brotkrummen, wenn auch zum Discountpreis bei den Aldibrüdern leisten kann, darf sich sicherlich zur sogenannten Oberschicht zählen und sollte seiner allgegenwärtigen Neuen Super Alleinregierung (auch NSA oder umgangssprachlich GroKo genannt) bis zu seiner bevorstehenden Frühverrentung mit jugendlichen 70 Jahren ewig dankbar sein.

Wenn ich jetzt für diese totalverarmte und beleidendswerte deutsche Bevölkerung spende bekomme ich da eine Spendenquittung von Herrn Schäuble oder doch wieder nur einen EinkommensSteuerbescheid mit Zahlungsaufforderung ?
»Um ein tadelloses Mitglied einer Schafherde sein zu können, muss man vor allem ein Schaf sein.« Albert Einstein

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Beitragvon winterherz » 10.01.2014, 13:02

Einfach klasse, die derzeitigen Themen der GroKo.
Eltern-/ Familienarbeitszeit
Armutszuwanderung
Vorratsdatenspeicherung
und von koalierienden Patner scheint wenig erkennbar bei diesen Themen....
.... Findung oder Aufwärmen ?!
★★★ DOMINUS PROVIDEBIT ★★★


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