Beitragvon Finerus » 18.10.2013, 10:40
Bedenklich diese Denkspiele des IWF...
Wirklich große Vermögen aus dem europäischen Raum sind ja seit dem Trockenlegen der anonymen Schweizer und Liechtensteiner Anlagemöglichkeiten längst in weit fernere Gefielde verlagert, z.B. nach Delaware oder nach Singapur. Äußerst fraglich, ob die USA und asiatische Staaten sich an diesem finanzpolitischen Geistesblitz des IWF beteiligen würden. So dürfte der IWF-Plan die bisher in Europa verbliebenen größeren Vermögen nun auch bald vertreiben.
Eine Umsetzung dieses vermeintlichen Solidaraktes wäre freilich nichts anderes als eine Strafaktion für alle Europäer, die eigenverantwortlich gespart haben und sich jahrzehntelang um ihre Altersvorsorge gekümmert haben. Alle Euro-Hallodris hingegen, die schon immer in Saus und Braus auf Kosten anderer gelebt haben oder die südländische Immoblase mit aberwitzigen Hypothekendarlehen über jedes vernünftige Maß aufgebläht haben, dürften sich klammheimlich ins Fäustchen lachen. Sie dürfen getrost so weitermachen, denn sie bleiben nicht nur ungeschoren, sondern erhalten demnächst wieder frisches Spielgeld, wenn die geplante Sondersteuer der öffentlichen Hand erneut großzügige Spielräume eröffnet. Und da die geplante Vermögensabgabe ausschließlich die buchungstechnisch positiven Vermögen beträfe, darf nach den Erfahrungen aus den Programmen zur Griechenland-Rettung zweifelsfrei davon ausgegangen werden, daß es milliardenschweren griechischen Reedern wieder gelingen wird, sich derart bettelarm zu rechnen, daß sie nicht nur von jeder ordentlichen Einkommensteuer, sondern erst recht auch von dieser Sonderabgabe verschont blieben, und obendrein noch einen Solidarbeitrag aus irgendeinem Fonds zur Stützung notleidender Industriezweige abzocken würden. Die EU ist eben eine feine Sache, jedenfalls für manche...
Käme es wirklich zur Umsetzung des IWF-Plans einer Zwangsabgabe innerhalb der EU, so bliebe jedem, der sich vor dieser ungerechten Enteignung schützen möchte, wohl nur die Flucht. Entweder die komplette, also Koffer packen und raus aus der EU, oder die teilweise, also das Anlegen der eigenen Ersparnisse in Bereichen, die der Kontrolle der EU entzogen sind. Für den kleinen Sparer stellt wohl beides keine praktikable Lösung dar, es sei denn man trägt sich eh mit dem Gedanken ans Auswandern. Ansonsten kommen mir nur unverbriefte und unregistrierte Vermögenswerte als Ausweichmöglichkeit in den Sinn. In erster Linie also Bargeld, Edelmetalle in physischer Form sowie wertstabile Sachwerte aller Art, über die der Staat noch keinen rechten Überblick gewonnen hat. Sichteinlagen, Immobilien, Aktien und andere registrierte Sachwerte wären dem räuberischen Zugriff schutzlos ausgesetzt.