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Streichung der Staatsschulden?

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Jacob
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Streichung der Staatsschulden?

Beitragvon Jacob » 12.08.2013, 01:25

Thorsten Polleit, Chefökonom der Degussa Goldhandel, glaubt nicht mehr an die Rückzahlung der Staatsschulden und fordert dazu auf, diese zu streichen.

„Nach Jahrzehnten des vom Papiergeld angetriebenen Schuldenwahns wäre es naiv, auf eine schmerzfreie Lösung der Probleme zu hoffen“, schreibt Polleit in einem Gastbeitrag für die WirtschaftsWoche. „Was liegt da näher, als Staatsschulden, die die Steuerbürger weder zurückzahlen können noch wollen, teilweise oder ganz zu streichen?“, schreibt der Ökonom, der an der Frankfurt School of Finance & Management lehrt.
„Ein Schuldenerlass befreit die Steuerzahler vom Joch, für Schulden aufkommen zu müssen, die sie sich nicht selbst, sondern die andere ihnen aufgebürdet haben“, schreibt Polleit weiter. Er räumt ein, dass ein Schuldenschnitt nicht ohne Folgen für die Weltwirtschaft bleibt. „Das Streichen der Staatsschulden wäre vermutlich mit erheblichen Turbulenzen auf den Finanzmärkten und möglicherweise auch mit einer großen Rezession verbunden“, erwartet Polleit.

„Die Marktzinsen würden stark steigen, nicht nur für Staatsanleihen, sondern auch für Unternehmens- und Verbraucherkredite. Investitionen und Arbeitsplätze, die durch die staatliche Schuldenpolitik befördert wurden, gingen verloren. Der Schlag, der mit dem Erlassen der Staatsschulden für Wirtschaft und Gesellschaft verbunden wäre, könnte wohl weitreichender nicht sein.“
Aus Angst vor solch einem „traumatischen Schock mit Revolutionspotenzial“ setze die Politik alles daran, die Schuldenfinanzierung fortzusetzen. Stattdessen solle die Politik die Chance nutzen, mit einzelnen Schuldenschnitten zu beginnen. „Wann immer sich eine Gelegenheit dafür bietet, sollte zur Tat geschritten werden. Selbst kleine Schuldenschnitte sind Schritte in die richtige Richtung.“

http://www.wiwo.de/politik/deutschland/ ... 19710.html


"Italien hat über die Jahre einen gigantischen Schuldenberg angehäuft. Die Staatsverschuldung ist bei über 2 Billionen Euro. Die Arbeitslosenzahl ist die höchste seit der Datenerhebung (1977). Die Jugendarbeitslosigkeit liegt bei verheerenden 40,5%. Die Industrieproduktion befindet sich auf dem Niveau von 1987."

"Griechenland ist absolut bankrott! In Griechenland steht der zweite Schuldenschnitt vor der Tür. Der Anteil der Arbeitslosen beträgt beschämende 27,6% bei den Jugendlichen sind sogar katastrophale 64,9% ohne Arbeit. Die Industrieproduktion ist auf dem Stand von 1978 – kurzum Griechenland befindet sich in einer schweren Depression und kann mit einer wirtschaftlichen Leistung auf dem Stand von 1978 niemals seine Schulden von heute begleichen."

"Spanien ist ebenfalls extrem verschuldet. Die Kreditausfälle sind mit 11,2% oder 170 Milliarden Euro auf einem Rekordhoch. Die Arbeitslosenquote beträgt ca. 27% und unter den Jugendlichen sogar 57,22%. Gut ausgebildete junge Menschen verlassen vermehrt das Land und ein Land ohne Jugend ist ein Land ohne Zukunft."

"Portugal ist das Armenhaus der EU und ebenfalls Pleite. Es wird niemals von alleine auf die Beine kommen. Die Arbeitslosenquote beträgt 17,8% und die Jugendarbeitslosigkeit liegt bei 42,5%. Normalerweise wäre diese weitaus höher, wenn nicht tausende junge Portugiesen bereits ihr Land auf der Suche nach einer besseren Zukunft verlassen hätten."

"Frankreich ist alles andere als reich. Das Land mit den am stärksten gestiegenen und gegenwärtig sehr hohen Lohnstückkosten sowie der höchsten Steuer- und Abgabenlast der Euro-Zone trudelt immer weiter in die Krise. Von 2008 – 2012 stieg die Staatsverschuldung von 65% auf über 90%. Die Arbeitslosenquote beträgt 11,2% und unter den Jugendlichen sind bereits 26,5% ohne Job. Parallel geht die französische Automobilindustrie in die Knie. Sie produziert mittlerweile 40% weniger PKWs als 2005. Überleben kann der defizitäre PSA-Konzern (Peugeot und Citroën) momentan anscheinend nur auf Grund fragwürdiger Staatshilfen."

"Bei unseren Freunden in den Niederlanden ist die Immobilienblase geplatzt. Seit 2008 sind die Immobilien-Preise um 20,6% eingebrochen. Insgesamt haben die Banken Hypothekenkredite von rund 650 Milliarden Euro in den Büchern. Im Februar 2013 musste die SNS-Bank, immerhin das viertgrößte Geldinstitut des Landes, verstaatlicht werden. In den Niederlanden herrscht die höchste Privat-Verschuldung im EU-Raum mit ca. 250% des verfügbaren Einkommens."

http://deutsche-wirtschafts-nachrichten ... asse-sein/

Staatsverschuldung weltweit (in $),Stand 08.01.13

Top 10

1 Vereinigte Staaten von Amerika (Nord- und Mittelamerika) 8.803.484.800.000
2 Japan (Asien) 8.500.677.462.000
3 Italien (Europa) 1.892.597.942.000
4 Deutschland (Europa) 1.543.463.747.000
5 Frankreich (Europa) 1.349.716.698.000
6 Grossbritannien (Europa) 1.001.598.072.000
7 Kanada (Nord- und Mittelamerika) 787.793.440.000
8 China (Asien) 679.048.194.000
9 Spanien (Europa) 442.647.574.000
10 Indien (Asien) 441.387.732.000
Quelle: http://www.welt-in-zahlen.de/laendervergleich.phtml

Schuldenuhr Griechenland
http://www.nationaldebtclocks.org/debtclock/greece

Schuldenuhr Frankreich
http://www.nationaldebtclocks.org/debtclock/france

Schuldenuhr Italien
http://www.nationaldebtclocks.org/debtclock/italy

Schuldenuhr Spanien
http://www.nationaldebtclocks.org/debtclock/spain

Schuldenuhr Portugal
http://www.nationaldebtclocks.org/debtclock/portugal

Schuldenuhr Irland
http://www.nationaldebtclocks.org/debtclock/ireland

smilie_24

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haehnchen03
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Beitragvon haehnchen03 » 12.08.2013, 08:31

Und deshalb brauchen wir einen neuen Thread??
-- Aus die Maus für Griechenland--
-- Zurück zur D-Mark--
hätten da vollkommen ausgereicht.
Anscheinend ist der Wahlkampf hier im Forum schon in vollem Gange.
Das habe ich schon lange befürchtet. Und sicherlich wird das nicht die letzte Neueröffnung sein.
Sahnehäubchen hat auch die letzten Tage einen Neuen aufgemacht, der wurde gleich mal zerfetzt.
Das wollte ich nur mal bemerkt haben.
"Lerne fleißig das Einmaleins, so wird dir alle Rechnung gemein" Adam Ries

san agustin
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Beitragvon san agustin » 12.08.2013, 08:46

haehnchen03 hat geschrieben:Und deshalb brauchen wir einen neuen Thread??
-- Aus die Maus für Griechenland--
-- Zurück zur D-Mark--
hätten da vollkommen ausgereicht.
Anscheinend ist der Wahlkampf hier im Forum schon in vollem Gange.
Das habe ich schon lange befürchtet. Und sicherlich wird das nicht die letzte Neueröffnung sein.
Sahnehäubchen hat auch die letzten Tage einen Neuen aufgemacht, der wurde gleich mal zerfetzt.
Das wollte ich nur mal bemerkt haben.



smilie_47


nene.....lass mal das so....

ich finde das ein interessantes Thema, was sicherlich einen NEUEN thread verdient

tollkühne These...........würde ich allerdings ohne WENN-und-ABER unterstützen, wenn ICH meine schulden auch
streichen lassen darf... smilie_11

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Maplefan
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Beitragvon Maplefan » 12.08.2013, 08:54

san agustin hat geschrieben:tollkühne These...........würde ich allerdings ohne WENN-und-ABER unterstützen, wenn ICH meine schulden auch
streichen lassen darf... smilie_11


Nee, nee - das vergiß mal, den letzten beißen die Hunde, und die letzten sind immer wir!

(Nehme ich jetzt den smilie_11 -smilie oder den smilie_04 - smilie?)

Aber ganz interessant, zum ersten Mal offiziell von jemandem die Aussage zu hören, die mich vor 4 Jahren weg von Papierwerten hin zu EM gebracht haben. Das war nämlich die Erkenntnis, dass das Papiergeldsystem zusammenbrechen MUSS, denn: wenn wir in Deutschland seit den 60iger Jahren -egal ob die Konjunktur brummt oder lahmt, immer nur Staatsschulden auftürmen konnten, wann und wie sollen die zurückgezahlt werden? Meine persönliche Antwort war: niemals, das ist unmöglich.

Und jetzt? q.e.d., sozusagen.

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jogyli
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Beitragvon jogyli » 12.08.2013, 09:00

Schuldenstreichung ist ja schön und gut. Und was dann?

Solange das bestehende Wirtschaftssystem nicht verändert wird, laufen alle wieder in die gleichen Probleme.
Spricht in ein paar Jahre Turbulenzen überlebt und wieder Schulden.

Ganz nach Vorbild der Bankenkrise:
Die Banken machen mit den selben (und gleichen :( ) Finanzprodukten, die die Krise begünstigt und hervorgerufen haben, das meiste Geld.
Lerneffekt nicht vorhanden. smilie_27

Solange Banker, Vorstände und Politiker nicht für ihren angestellten Mist selber haften, passiert gar nichts.

Und das ist kein Wahlkampfgeplärre, sondern trifft auf alle zu.

Wenn wir Mist bauen, sind wir Verschuldet bzw. Pleite!

lifesgood

Beitragvon lifesgood » 12.08.2013, 09:18

An eine Rückzahlung von Staatsschulden glauben wir wohl alle nicht.

Aber wir sollten nicht vergessen, dass eine groß angelegte Schuldenstreichung auch gleichzeitig eine groß angelegte Vermögensstreichung ist, mit allem was dazugehört. Zusammenbruch der Versicherungen, Zusammenbruch der Banken, Zusammenbruch der privaten Altersvorsorge usw. usw.. Also all derer, die in Staatsanleihen investiert sind. Irgendwer muß ja z.B. die über 2 Billionen Euro deutscher Staatsschulden in irgendeiner Form an Vermögen halten.

Daher glaube ich persönlich nicht, dass eine generelle Schuldenstreichung (bei kleineren Ländern wie Griechenland mag das gehen, solange andere Länder zahlen) in einem bestehenden Währungssystem funktionieren kann. Das wäre keiner Bevölkerung zu vermitteln.

Daher führt nach meiner Meinung an einem Währungscrash mit damit verbundener Schuldenstreichung kein Weg vorbei. Die einzige Frage ist das WANN und nicht das OB.

Momentan spielt die Politik immer noch auf Zeit und das macht sie gut, das kann durchaus noch ein paar Jährchen klappen.

lifesgood

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SilberZug
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Beitragvon SilberZug » 12.08.2013, 09:35

Japan hat über 200 % des BIP und sind noch nicht Pleite. Ein Land wie Deutschland wird nicht nur auch das können sondern noch viel mehr Schulden machen können da man uns wohl weitaus mehr vertraut.
Vor einem großen Crash kann auch erst mal die Inflation steigen und so die Schulden reduziert werden. Natürlich verlieren dann auch die Guthaben an Wert. Aber ein Crash gibt es dann immer noch nicht.

Das Spiel kann daher denke ich noch ewig weiter gehen. Sein ganzes Leben darauf auszurichten, wie manche es hier tun, halte ich daher für falsch.

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jogyli
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Beitragvon jogyli » 12.08.2013, 09:40

Egal was kommen mag, EM scheint das einzige werterhaltende Medium zu sein.

Selbst wenn der Werte gegebenenfalls weiter sinken sollte, so ist das auch vergleichbar mit der Zahlung einer Versicherungsprämie.

lifesgood

Beitragvon lifesgood » 12.08.2013, 09:58

SilberZug hat geschrieben:Japan hat über 200 % des BIP und sind noch nicht Pleite. Ein Land wie Deutschland wird nicht nur auch das können sondern noch viel mehr Schulden machen können da man uns wohl weitaus mehr vertraut.
Vor einem großen Crash kann auch erst mal die Inflation steigen und so die Schulden reduziert werden. Natürlich verlieren dann auch die Guthaben an Wert. Aber ein Crash gibt es dann immer noch nicht.

Das Spiel kann daher denke ich noch ewig weiter gehen. Sein ganzes Leben darauf auszurichten, wie manche es hier tun, halte ich daher für falsch.


Ganz so einfach ist es auch nicht lieber Silberzug.

Eine Inflation mindert den Wert der Schulden nur dann, wenn die Neuverschuldung geringer ist als die Inflation.

Ich will es mal an einem Beispiel festmachen. Bei 2 Billionen Schulden wird durch eine 5%ige Inflation der Wert der Schulden im Jahr um 100 Milliarden verringert. Solange die Neuverschuldung unter diesen 100 Milliarden liegt, hat der Wert der Schulden abgenommen. Liegt die Neuverschuldung über diesen 100 Milliarden hat der Wert der Schulden trotz Inflation zugenommen.

Da aber die Inflation bei den Preisen nicht nur uns Bürger trifft, sondern auch den Staat mit seinen Ausgaben, dürfte in einem Inflationsszenario die Staatsverschuldung steigen.

Weiterhin bleibt fraglich, welche Auswirkung eine Inflation auf die Wirtschaftskraft in Deutschland hat. Sollte dadurch der Konsum und die Wirtschaft sinken (wohl die wenigsten Arbeitnehmer dürften wohl Reallohnerhalt schaffen), so kann es durchaus sein, dass der Staat zusätzlich mit sinkenden Steuereinnahmen und steigenden Sozialausgaben konfrontiert wird.

Da kann das Spiel mit der Inflation auch schnell zum Eigentor werden.

Ich denke schon, dass die Politik es schaffen wird, das Spiel noch ein paar Jahre zu spielen, aber ewig wird das nicht klappen.

Mein Leben richte ich nicht danach aus, dazu bin ich zu alt ;) .

lifesgood

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SilberZug
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Beitragvon SilberZug » 12.08.2013, 10:05

Danke für die Erklärung.

Du sagst du bist zu alt dafür dein Leben auszurichten. Was meinst du damit genau? Was würdest du einem heute jungen Menschen raten?

san agustin
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Beitragvon san agustin » 12.08.2013, 10:36

@ lifesgood

die inflation............DAS ist das zauberwort

über kurz oder lang m u s s die rate anziehen...........dann wird es richtig ungemütlich :roll:

@silberzug

es gibt den antichrist und dreimal darfst du raten, wer du bist im bereich EM............. smilie_16

Silbersparer
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Beitragvon Silbersparer » 12.08.2013, 10:42

Das ist jetzt mal ein gutes Beispiel für einseitige Darstellungen im Internet.

Der Autor ist Chefs Volkswirt der Degussa. Ein Unternehmen, welches sich mit Edelmetall Handel beschäftigt.
Seine Aufgabe ist es nicht nur die wirtschaftliche Situation zu analysieren, sondern auch den Absatz der eigenen Produkte zu fördern!

Es spricht nichts dagegen die Schuldensituation darzustellen. Wir wissen mittlerweile aber (hoffe ich auch) , dass die Schulden des einen die Forderungen des anderen sind.

Es sollte bekannt sein, daß das Pro Kopf Vermögen der Italiener das mit am höchsten in der EU ist. Wenn man nur die Schulden darstellt bekommt man ein verzerrtes Bild. Wurde das nur vergessen reinzuschreiben oder wird nur das kopiert, was für einem ins Bild passt?

Ich zitiere mal aus dem Bericht:

Aus Angst vor solch einem „traumatischen Schock mit Revolutionspotenzial“ setze die Politik alles daran, die Schuldenfinanzierung fortzusetzen. Stattdessen solle die Politik die Chance nutzen, mit einzelnen Schuldenschnitten zu beginnen. „Wann immer sich eine Gelegenheit dafür bietet, sollte zur Tat geschritten werden. Selbst kleine Schuldenschnitte sind Schritte in die richtige Richtung.“

Zitat Ende

Nehmen wir mal das Beispiel Italien. Der Italienische Staat ist zum größten Teil bei seinen eigenen Bürgern verschuldet. Welches Vertrauenssignal geht eigentlich davon aus, das man in kleinen Schritten die Schulden streicht? Wäre es da nicht sinnvoll, dies technisch anders durchzuführen. Im Rahmen von Vemögensabgaben, leichte Inflationierung oder höheren Steuern? Wie will man den in Zukunft noch Anleihen absetzen, wenn man in kleinen Schritten Schulden streicht...

In dem Bericht steckt natürlich schon einiges an Wahrheit , aber weglassen von Fakten entwertet den Bericht.
Silbersparer

geheimesMuseum
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Beitragvon geheimesMuseum » 12.08.2013, 12:15

Die Fähigkeiten der Banken und ihrer Polithenkel einen toten Gaul zu reiten scheinen unbegrenzt. Zumindest in der Geschichte (Venedig, Rom Antike & Vatikan, hl. röm. Reich etc.) konnte das Jahrhunderte gehen. Solange noch irgend jemand bereit ist weiter anzuschreiben passiert gar nix, ausser daß die Arbeitenden weniger für ihre Arbeit bekommen und die Vermögen der Privatleute verschwinden, was ja seit Jahrzehnten der Fall ist. Den dennoch gestiegenen Lebensstandard verdanken wir ausschließlich dem technischen Fortschritt.
Interessanter ist die Frage, wer eigentlich der Letztgläubiger ist? Wer ist in der Lage, wenn das System crasht, die Hand aufzuhalten und zu sagen: Ich kriege noch Geld von Dir! Das kann letztlich nur jemand tun, der eine Waffe besitzt um diesem Anspruch Nachdruck zu verleihen.
Ich vermute es ist die FED und ihre amerikanische Army. Um Revolutionen und Bürgerkriege zu beherrschen braucht man Drohnen, denn die führen fraglos jeden Befehl aus. Die BRD kauft derzeit die Drohnen mit denen sie in Zukunft das Volk BeeRDigt. Eine Revolution oder einen Bürgerkrieg wird es nicht geben, es sei denn die Herrschenden wollen das, um uns nach dem letzten Hemd auch noch das Leben zu nehmen. Denn es gibt hier nicht nur zu viel Geld sondern auch zu viele Menschen, wie uns Herr Sarrazin vor gar nicht langer Zeit vorrechnete.
Schöne neue Welt. Gott heißt jetzt Big Brother. Er sieht alles, hört alles, liest alles und riecht alles.
(Nein, den Ironie Smilie hab ich nicht vergessen, das ist Realsatire)

Denar
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Staatsverschuldung

Beitragvon Denar » 12.08.2013, 14:18

Grundsätzlich müßte schon bei der Staatsverschuldung angesetzt werden.
Klar, Deutschland kann zur Zeit fast für 0% Geld leihen, nur ich bezweifele, dass es auf Dauer so bleibt.
Griechenland lass ich mal weg, da hilft meiner Meinung nach nur ein geregelter Staatsbankrott mit einem Schuldenschnitt von mindestens 80%.
Für Länder wie Portugal, Spanien oder Italien sind die hohen Zinsbelastungen ein großes Problem.
Wenn das mit der hohen Zinsbelastung so weiter geht, können diese Länder die benötigten Investitionen und die Grundversorgung ihrer Bevölkerung nicht mehr gewährleisten.
Für diese Länder würde sich meiner Meinung nach die Zwangsumwandlung der Schulden in unverzinste 25 jährige Anleihen anbieten.
Mit der Verpflichtung für den Schuldnerstaat, jedes Jahr 4% der Schuldsumme zu tilgen.
Nach 25 Jahren wären dann alle Altschulden bezahlt.
So könnten die Schulden ohne einen Totalschuldenschnitt oder eine Hyperinflation aus dem System entfernt werden.

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Jacob
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Beitragvon Jacob » 04.01.2014, 19:08

Reinhart & Rogoff: Große Umschuldung wird kommen

"Ein Ausbruch hoher Inflation, selbst wenn er nur kurzzeitig wäre, könnte der am wenigsten schmerzvolle Weg sein, um Europa von seiner Überschuldung zu befreien. Die EZB aber muss mit aller Macht darum kämpfen, dass die Eurozone nicht in eine richtige Deflation abrutscht, und ist weit davon entfernt, Inflation von über 2 Prozent zu verhindern.

Dennoch realisiert die europäische Politik immer stärker den langen Kater, der ihrer Wirtschaft in den kommenden Jahren noch bevorsteht. Möglicherweise greifen die Politiker auch nach stärkerer Medizin, mit denen die Schulden gesenkt werden können, die aber auch die Finanzmärkte in Aufruhr versetzt.

„Die Größe des Problems", schreiben Reinhart und Rogoff, „legt nahe, dass Umschuldungen nötig sein werden, vor allem in der Peripherie Europas - und das weit jenseits von allem, was bisher in der Öffentlichkeit diskutiert wird.""

http://www.wsj.de/article/SB10001424052 ... ding_now_1


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