Thorsten Polleit, Chefökonom der Degussa Goldhandel, glaubt nicht mehr an die Rückzahlung der Staatsschulden und fordert dazu auf, diese zu streichen.
„Nach Jahrzehnten des vom Papiergeld angetriebenen Schuldenwahns wäre es naiv, auf eine schmerzfreie Lösung der Probleme zu hoffen“, schreibt Polleit in einem Gastbeitrag für die WirtschaftsWoche. „Was liegt da näher, als Staatsschulden, die die Steuerbürger weder zurückzahlen können noch wollen, teilweise oder ganz zu streichen?“, schreibt der Ökonom, der an der Frankfurt School of Finance & Management lehrt.
„Ein Schuldenerlass befreit die Steuerzahler vom Joch, für Schulden aufkommen zu müssen, die sie sich nicht selbst, sondern die andere ihnen aufgebürdet haben“, schreibt Polleit weiter. Er räumt ein, dass ein Schuldenschnitt nicht ohne Folgen für die Weltwirtschaft bleibt. „Das Streichen der Staatsschulden wäre vermutlich mit erheblichen Turbulenzen auf den Finanzmärkten und möglicherweise auch mit einer großen Rezession verbunden“, erwartet Polleit.
„Die Marktzinsen würden stark steigen, nicht nur für Staatsanleihen, sondern auch für Unternehmens- und Verbraucherkredite. Investitionen und Arbeitsplätze, die durch die staatliche Schuldenpolitik befördert wurden, gingen verloren. Der Schlag, der mit dem Erlassen der Staatsschulden für Wirtschaft und Gesellschaft verbunden wäre, könnte wohl weitreichender nicht sein.“
Aus Angst vor solch einem „traumatischen Schock mit Revolutionspotenzial“ setze die Politik alles daran, die Schuldenfinanzierung fortzusetzen. Stattdessen solle die Politik die Chance nutzen, mit einzelnen Schuldenschnitten zu beginnen. „Wann immer sich eine Gelegenheit dafür bietet, sollte zur Tat geschritten werden. Selbst kleine Schuldenschnitte sind Schritte in die richtige Richtung.“
http://www.wiwo.de/politik/deutschland/ ... 19710.html
"
Italien hat über die Jahre einen gigantischen Schuldenberg angehäuft. Die Staatsverschuldung ist bei über 2 Billionen Euro. Die Arbeitslosenzahl ist die höchste seit der Datenerhebung (1977). Die Jugendarbeitslosigkeit liegt bei verheerenden 40,5%. Die Industrieproduktion befindet sich auf dem Niveau von 1987."
"
Griechenland ist absolut bankrott! In Griechenland steht der zweite Schuldenschnitt vor der Tür. Der Anteil der Arbeitslosen beträgt beschämende 27,6% bei den Jugendlichen sind sogar katastrophale 64,9% ohne Arbeit. Die Industrieproduktion ist auf dem Stand von 1978 – kurzum Griechenland befindet sich in einer schweren Depression und kann mit einer wirtschaftlichen Leistung auf dem Stand von 1978 niemals seine Schulden von heute begleichen."
"
Spanien ist ebenfalls extrem verschuldet. Die Kreditausfälle sind mit 11,2% oder 170 Milliarden Euro auf einem Rekordhoch. Die Arbeitslosenquote beträgt ca. 27% und unter den Jugendlichen sogar 57,22%. Gut ausgebildete junge Menschen verlassen vermehrt das Land und ein Land ohne Jugend ist ein Land ohne Zukunft."
"
Portugal ist das Armenhaus der EU und ebenfalls Pleite. Es wird niemals von alleine auf die Beine kommen. Die Arbeitslosenquote beträgt 17,8% und die Jugendarbeitslosigkeit liegt bei 42,5%. Normalerweise wäre diese weitaus höher, wenn nicht tausende junge Portugiesen bereits ihr Land auf der Suche nach einer besseren Zukunft verlassen hätten."
"
Frankreich ist alles andere als reich. Das Land mit den am stärksten gestiegenen und gegenwärtig sehr hohen Lohnstückkosten sowie der höchsten Steuer- und Abgabenlast der Euro-Zone trudelt immer weiter in die Krise. Von 2008 – 2012 stieg die Staatsverschuldung von 65% auf über 90%. Die Arbeitslosenquote beträgt 11,2% und unter den Jugendlichen sind bereits 26,5% ohne Job. Parallel geht die französische Automobilindustrie in die Knie. Sie produziert mittlerweile 40% weniger PKWs als 2005. Überleben kann der defizitäre PSA-Konzern (Peugeot und Citroën) momentan anscheinend nur auf Grund fragwürdiger Staatshilfen."
"Bei unseren Freunden in den
Niederlanden ist die Immobilienblase geplatzt. Seit 2008 sind die Immobilien-Preise um 20,6% eingebrochen. Insgesamt haben die Banken Hypothekenkredite von rund 650 Milliarden Euro in den Büchern. Im Februar 2013 musste die SNS-Bank, immerhin das viertgrößte Geldinstitut des Landes, verstaatlicht werden. In den Niederlanden herrscht die höchste Privat-Verschuldung im EU-Raum mit ca. 250% des verfügbaren Einkommens."
http://deutsche-wirtschafts-nachrichten ... asse-sein/
Staatsverschuldung weltweit (in $),Stand 08.01.13
Top 10
1 Vereinigte Staaten von Amerika (Nord- und Mittelamerika) 8.803.484.800.000
2 Japan (Asien) 8.500.677.462.000
3 Italien (Europa) 1.892.597.942.000
4 Deutschland (Europa) 1.543.463.747.000
5 Frankreich (Europa) 1.349.716.698.000
6 Grossbritannien (Europa) 1.001.598.072.000
7 Kanada (Nord- und Mittelamerika) 787.793.440.000
8 China (Asien) 679.048.194.000
9 Spanien (Europa) 442.647.574.000
10 Indien (Asien) 441.387.732.000
Quelle:
http://www.welt-in-zahlen.de/laendervergleich.phtml
Schuldenuhr Griechenland
http://www.nationaldebtclocks.org/debtclock/greece
Schuldenuhr Frankreich
http://www.nationaldebtclocks.org/debtclock/france
Schuldenuhr Italien
http://www.nationaldebtclocks.org/debtclock/italy
Schuldenuhr Spanien
http://www.nationaldebtclocks.org/debtclock/spain
Schuldenuhr Portugal
http://www.nationaldebtclocks.org/debtclock/portugal
Schuldenuhr Irland
http://www.nationaldebtclocks.org/debtclock/ireland