Pauzzz hat geschrieben:dann haben wir ja bald japanische verhältnisse!
Keine Panik, soweit sind wir noch nicht! Die Leitzinssenkung der EZB, die übrigens gar nicht überraschend kam, wird (innerhalb der nächsten Monate) gar nichts bewirken. Es ist eher eine symbolische Politik, die lediglich erneut zeigt, dass sich die Bundesregierung in keiner relevanten Frage gegen den "Club Med" durchsetzen kann.
(Die deutsche Politik dominiert die EU nur scheinbar, in Wirklichkeit liefert sie den perfekten Sündenbock.)
Die Harakiri-Politik der japanischen Zentralbank dürfte als erstes von der FED kopiert werden, wenn es zu einer weiteren Runde im Währungskrieg kommt. Die EZB reagiert dann erst ganz zum Schluss.
Es bestätigt sich weiterhin Folgendes:
1) Alle relevanten Regierungen und Zentralbanken wollen mit allen Mitteln eine Depression verhindern, ohne Rücksicht auf die langfristigen Risiken.
2) Die jeweiligen demokratischen Mehrheiten scheinen genau das von der Politik zu erwarten.
3) Die Mehrheit der Ökonomen, die sich öffentlich zu Wort melden, unterstützt in unverantwortlicher Weise diese Politik, suggeriert der Öffentlichkeit, man könne die nachteiligen langfristigen Folgen vermeiden und liefert dadurch der Politik eine Legitimationsgrundlage.
Langfristig sind wir also eindeutig auf dem Weg zur Hyperinflation (alternativ: Währungsreformen, Staatsbankrotte oder im günstigsten Fall ein Jahrzehnt mit konstant hohen Inflationsraten im zweistelligen Bereich) - und zum Zusammenbruch des Finanzsystems.
In den nächsten Monaten dürfte aber weiterhin die Rezession vorherrschen, und damit die Wahrscheinlichkeit, dass Vermögensgüterpreise (z.B. Aktien und Edelmetalle) einbrechen.