buntebank hat geschrieben:ich will ja nicht unken - aber der Grossteil der Dickschiffe dürfte entweder direkt geleast
oder halt als Firmenwagen mit 1%-Regelung für private Nutzung durch die Republik fahren.
da tritt dann sowieso kein Bargeld-Problem auf...
ist eher eines der unzähligen Subventions-Probleme...
je nach gefahrenen Kilometern und Anschaffungskosten dürfte jeder Harzer
erneut neidisch werden, wieviel "die anderen" monatlich "sparen" dürfen...
da wird dann gerne mit "Steuern zahlen" argumentiert - ein weiteres weites Themenfeld;
schönes Beispiel wie wir quasi bereits ein BGE (bedingungsloses Grundeinkommen) haben -
nur die Profiteure wollen halt die Alimentierung nur ungern zugeben.
ist ja auch blöd, kann man schlechter über "Sozialschmarotzer" schimpfen wenn man selbst einer ist . . .
Ist es tatsächlich so viel, dass man hier von Sozialschmarotzern sprechen kann?
Klar, ein Dienst/Firmenwagen ist eine günstige Möglichkeit Auto zu fahren, aber so viel wie ländläufig an den Stammtischen angenommen spart man auch nicht, denn so ein Firmenwagen ist ja auch Lohnersatz.
Mal ein Beispiel, ein 30-jähriger Lediger in Bayern mit 15 km Entfernung zum Arbeitsplatz verdient brutto 3.000 € im Monat. Davon bleiben ihm netto 1.887 €.
Nun kommt der Arbeitgeber an und fragt, möchtest Du lieber 250 € Lohnerhöhung oder lieber einen Firmenwagen mit 25.000 € Listenpreis?
Nimmt er den höheren Lohn hat er danach 2.010 € netto. Entscheidet er sich für den Firmenwagen, muss er nicht nur die Privatnutzung mit 1% des Listenpreises versteuern, sondern auch noch die Entfernung zur Abeitsstätte mit 0,03% je Entfernungs-km, also 1,45% was bei 25.000 € Listenpreis dann 362,50 € ausmacht. Er zahlt also mehr Lohnsteuer und Sozialbeiträge, als wenn er die Lohnerhöhung genommen hätte. Somit hat er danach den Firmenwagen und 1.702 € netto.
Ergo hat er 308 € weniger netto, als wenn er die Lohnerhöhung genommen hätte. So wenig ist das nicht.
Klar mit 308 € im Monat kann man keinen 25.000 € Neuwagen (der nach Prozenten wohl eher 22.000 € kostet) unterhalten. Kauft man denselben Wagen als Jahreswagen, wo der größte Wertverlust schon weg ist, dann schon. Kauft man den Wagen als 3-jährigen Leasingrückläufer zum halben Neupreis, fährt man vermutlich günstiger als mit dem Dienstwagen.
Ich hab dasselbe mal bei 7.000 € Bruttogehalt und einem 60.000 € Dienstwagen durchgerechnet, der kostet den Arbeitnehmer dann 729 € im Monat.
Wenn der Arbeitgeber dann alle Kosten übernimmt, wie auch die Spritkosten für Privatfahrten (hier gibt es verschiedene Vorgehensweisen) dann rechnet sich das durchaus aber Sozialschmarotzertum sieht meines Erachtens anders aus.
Zudem muss man auch noch berücksichtigen, dass der Arbeitgeber die im geldwerten Vorteil enthaltene Umsatzsteuer ans Finanzamt abführen muss.
Also alles nicht sooo günstig, wie dan deutschen Stammtischen gemutmaßt wird ...
Nebenbei bemerkt, gibt es auch "Goodies" für Arbeitnehmer ohne Dienstwagen, wie Benzingutscheine, Erstattung der Fahrtkosten usw. usw..
lifesgood