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Beginnende Bargeldverbote

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MaciejP
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Re: Beginnende Bargeldverbote

Beitragvon MaciejP » 14.09.2018, 16:33

Nappo hat geschrieben:@MaciejP: "Ich bin mir relativ sicher.", "Wird schon irgendwie gehen" , "scheint ja irgendwie zu funktionieren", etc pp. Das ist ein bisschen schwach, oder?

Dann mache ich es konkreter: hier und hier zwei Beispiele, dass bargeldlose Bezahlungen auch bei Obdachlosen bereits Realität sind. Für keine oder sehr geringe Einkommen gibt es den Grundfreibetrag, der Steuerfreiheit darauf sicherstellt. Das sind aktuell immerhin 25 Euro, die man pro Tag steuerfrei verdienen dürfte. Den Hinweis auf die Freigrenze für private Veräußerungsgeschäfte hatte ich bereits gegeben.

"Dann bekommt der Bettler halt ein Konto". Klar. Bei der Genossenschaftsbank in Hintertupfingen. Dann muss er eben auf diesem Marktplatz verbleiben. Wenn ihm die Karte geklaut wird, kriegt er eben eine Neue. Problem gelöst. Ein wenig Empathie wäre vielleicht angebrachter.

Ja, auch dem Bettler muss die Genossenschaftsbank in Hintertupfingen ein Basis-Girokonto bereitstellen. Ich verstehe nicht so recht, wo genau das Problem liegen soll. Wo ist das jetzt bei dir was anderes als das Wehgeschrei, das du anderen Leuten vorwirfst, wenn es um technischen Fortschritt geht? Falls es zu einer bargeldlosen Gesellschaft kommen sollte, müssten sich halt alle anpassen. Wenn man nach Schweden blickt, ist das auch nichts, was von oben aufoktroyiert, sondern freiwillig genutzt wird. Die Leute, die ihr tägliches Überleben darauf ausrichten, werden da wohl die ersten sein, die sich den neuen Gegebenheiten anpassen.

Besonders im Fall von Obdachlosen muss man doch auch schon viel weiter vorn ansetzen. Deutschland ist ein Sozialstaat, der allen Hilfe zusichert, die nicht selbst dazu in der Lage sind. Warum gibt es dennoch so viele Obdachlose, die diese Hilfe nicht in Anspruch nehmen (wollen)?

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Nappo
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Re: Beginnende Bargeldverbote

Beitragvon Nappo » 14.09.2018, 17:58

Besonders im Fall von Obdachlosen muss man doch auch schon viel weiter vorn ansetzen. Deutschland ist ein Sozialstaat, der allen Hilfe zusichert, die nicht selbst dazu in der Lage sind. Warum gibt es dennoch so viele Obdachlose, die diese Hilfe nicht in Anspruch nehmen (wollen)?


Das Gesagte ist die Offenbarung, dass Dein Leben offenbar in einer Traumwelt stattfindet. Wahrscheinlich gehörst Du auch noch zu den Bürgern, die von sich auf andere schließen und vor der Wahl sagen: "Ach Gottchen. Uns gehts doch noch gut."

Am 12.09.2018 offerierte sogar die "tagesschau", dass es in Deutschland geschätzte 1,2 Millionen Obdachlose gibt. Ein Diakonie-Mitarbeiter offerierte, dass es eine weitaus höhere Dunkelziffer gäbe, die hinzu zu rechnen sei.

Ebenso stellte man fest, dass es nicht einmal eine Datenerhebung gäbe, in der die genaue Zahl festgehalten sei. Man stelle sich das mal vor: Das statistische Bundesamt zählt jeden Heuhaufen, kennt jeden Goldhamster und weiß nicht, wie viel Obdachlose es in Deutschland gibt, weil man sie erst gar nicht zählen will? Jedoch war man sich einig: Seit 2014 ist die Zahl um 150% gestiegen!
Jeder 80. wäre demnach im ach so stinkreichen Deutschland obdachlos.

Natürlich sind das alles Schmarotzer, die nur keine Hilfe annehmen wollen, oder sie versaufen. Ich wundere mich immer noch, wie viel Arroganz und Ignoranz in Deutschland anzutreffen ist.

Deinen techn. Fortschritt kannst Du bald sonst wohin hängen, denn wenn das hier so weiter geht, haben wir bald ganz andere Probleme. Mit techn. Fortschritt hat dieses Thema auch gar nichts zu tun. Karten gibt es schon seit Jahrzehnten. Das hätte man schon in den 90ern umsetzen können, wenn man gewollt hätte. Wer soll denn den Laden hier weiterhin bezahlen? Wenn die Kartenjunkies bei der nächsten Bankenkrise vor dem Automaten stehen, werde ich derjenige sein, der sich als erstes kaputt lacht.

Und wir reden hier nun "nur" über Obdachlose. Wenn Du die Bundestagsreden gestern zum Haushalt angehört hättest, hättest Du bei einem "linken" Politiker (obwohl ich diese Partei aus anderen Gründen nicht wähle) mal die Zahlen anhören können, bezüglich derer u.a. erwähnt wurde, dass schon der Kauf einer Waschmaschine für viele eine Katastrophe bedeutet. (Geschätzt: 12,2 Millionen)

Dein schönes Schweden ächzt gerade in allen Fugen. Wegen mir sollen die ihre Plastikkarten dann fressen. Die letzten Wahlen in Schweden zeigen, wo die Reise hin geht. Auch dort haben ein Großteil der Leute die Nase endgültig voll.

Und es geht weiter: Es gibt nicht einmal eine Statistik über die Verarmung unterhaltsverpflichteter Elternteile. Jedoch eine, bezüglich der Alleinerziehenden. Warum? Weil nicht sein kann, was nicht sein darf!

Ich habe hier einen Taxifahrer, der nach § 850d ZPO (auch in einer Insolvenz) auf das sozialrechtliche Minimum von 840 € gepfändet wird. Das darüber hinaus verdiente holt man sich beim Arbeitgeber. Der hat sicher Lust, noch Karten- und Kontogebühren zu zahlen. Tatsächlich hat er seit Jahren gar kein Konto mehr und braucht es auch nicht.

Ich werde hier jetzt sicher kein Referat in Bezug auf vorliegende Fälle geben. Deinen "Sozialstaat" kannst Du seit Schröder an die Glocke hängen. Seit Schröder (Schmidt war der letzte wirklich fähige Kanzler) , ist dieser Sch...Haufen ausschließlich von Wirtschaftsjüngern regiert worden. Und ich bin wahrlich kein "Feind" der Selbständigkeit und des Liberalen! Ich bin schließlich selbst einer. Ich säge nur nicht den Ast ab, auf dem ich sitze. Anders als unsere Politik.

Ich kenne Leute die in Arbeit sind und trotzdem im LKW geschlafen haben. Der betreffende Fall war also auch obdachlos. Wenn die Alte den raus schmeißt und er keine Bude mehr hat, hat er eben keine. Da ist überhaupt kein Sozialstaat in Form eines Jobcenters für zuständig, weil er in Arbeit war. Dumm nur, dass er erst mal den Anwalt wegen der Unterhaltsklagen zahlen musste. Und woher holt er die Kaution für eine Wohnung? Nimm ihm doch den Zwanni den ihm der Chef zusteckt auch noch weg! Der Technik sei Dank.

Mir platzt die Socke, wenn sich immernoch Leute argumentativ hinter dem Sozialstaat zu verstecken suchen, um sich dann schlicht weg zu drehen, damit sie sich ja nicht mit unbequemen auseinandersetzen müssen.

Ich habe einen Bekannten. Der war so drauf wie Du. Der hat mal weit über der Beitragsbemessungsrenze verdient. Große Töne hat er auch gespuckt: "Wenn man zu wenig Geld hat, muss man halt ein bisschen mehr arbeiten!".
Dumm nur, dass seine Firma umstrukturierte und feststellte, dass er, neben einigen anderen, zu teuer wurde und man ihn nicht mehr brauchte. Als Scheinselbständiger hatte der ganz schlechte Karten bezüglich ALG. Der ist heute Sozialfall und wird von der Schwester gefahren. Haus weg. Frau weg. Auto weg. Den solltest Du heute mal reden hören :mrgreen:

Letztendlich muss ich offenbaren, dass ich u.a. in der Schuldnerberatung und als Mediator tätig bin. Ebenso im Familienrecht. Da gibt es viel lustigen Schriftverkehr mit unseren Institutionen, wie Jobcenter, Gerichte etc.

Es gibt u.a. zwei Begriffe, bei denen ich mich heute nur noch grinsend weg drehe. Wenn jemand erstens vom "Sozialstaat" faselt und zweitens sagt, vor Gericht würde Recht gesprochen und das hätte was mit Gerechtigkeit zu tun. Muhahaha.

Die tatsächlichen Schmarotzer finden immer einen Weg. Und ja, die werden auch alimentiert. Die, die Hilfe brauchen und gerne wieder auf die Füße kämen, die werden ganz schnell auf den Boden der Tatsachen geholt.
https://www.podcast.de/podcast/908466/

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Tykon
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Re: Beginnende Bargeldverbote

Beitragvon Tykon » 14.09.2018, 18:32

Ric III hat geschrieben:Weshalb ich an einem mittlerweile gut 30 Jahrhunderte bewährten und im Wortsinn begreifbaren Zahlungsmittel den Vorzug vor einem meinerseits nicht kontrollierbaren elektronischen Zahlungssystem gebe welches zunehmend agressiver promotet wird? smilie_08

Die Aussage hat die gleiche Qualität wie die Haltung unseres letzten Kaisers zum Automobil: „Das Auto ist eine vorübergehende Erscheinung. Ich glaube an das Pferd“
Ich kann die Floskel "bleibt Gesund" nicht mehr hören oder lesen. Es kotzt mich mittlerweile an. smilie_44

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Re: Beginnende Bargeldverbote

Beitragvon Ric III » 14.09.2018, 19:06

Tykon hat geschrieben:
Ric III hat geschrieben:Weshalb ich an einem mittlerweile gut 30 Jahrhunderte bewährten und im Wortsinn begreifbaren Zahlungsmittel den Vorzug vor einem meinerseits nicht kontrollierbaren elektronischen Zahlungssystem gebe welches zunehmend agressiver promotet wird? smilie_08

Die Aussage hat die gleiche Qualität wie die Haltung unseres letzten Kaisers zum Automobil: „Das Auto ist eine vorübergehende Erscheinung. Ich glaube an das Pferd“


Die Aussage des Kaisers bezüglich des Automobils scheint zur Standartphrase der Promoter der Bargeldabschaffer zu werden.Ist (wohl sogar hierzuforum) schon mal als Analogie verwendet worden.

Schön auch die damalige Antwort.

Bezog sich darauf daß Wilhelm wohl den Verbrennungsmotor meinte und die Grünen kannte. smilie_24

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Tykon
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Re: Beginnende Bargeldverbote

Beitragvon Tykon » 15.09.2018, 10:32

Das ist auch nur ne billige Retourkutsche ... Wilhelm konnte gar nicht zwischen dem Antriebskonzept und dem Fahrzeug als solchem unterscheiden zur damaligen Zeit. Das war eine Einheit.
Und auch wenn es Off-Topic ist, den Verbrennungsmotor als vorübergehende Erscheinung zu bezeichnen, halte ich doch für sehr gewagt. So gesehen ist aus historischer Sicht das meiste vorübergehend.

Worauf ich eigentlich hinaus wollte, ist, dass deine Antwort auch nur eine Standardphrase der Bargeldbefürworter ist. Was früher gut war, muß es auch heute noch sein.
Mit der Einstellung gäbe es aber niemals Fortschritt in irgendeiner Art.

So zu argumentieren ist imho genauso blöd als wenn man sagt, wer nichts zu verbergen hat ....

Das sind einfach nur Totschlagargumente, mit denen man nur aufzeigen möchte, dass man eh nicht bereit ist, eine andere Sicht zu akzeptieren. Egal was der andere sagt.
Ich kann die Floskel "bleibt Gesund" nicht mehr hören oder lesen. Es kotzt mich mittlerweile an. smilie_44

Frank the tank
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Re: Beginnende Bargeldverbote

Beitragvon Frank the tank » 15.09.2018, 14:02

OT
Erste Versuche mit dem Verbrennungsmotor 1862
letzte Zuckungen des Verbrennungsmotors wahrscheinlich 2030 oder früher
Somit in der Menschheitsgeschichte eine vorübergehende Erscheinung .....
Ironie oder Wahrheit, entscheidet selbst ....

Ric III
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Re: Beginnende Bargeldverbote

Beitragvon Ric III » 15.09.2018, 14:23

Tykon hat geschrieben: Was früher gut war, muß es auch heute noch sein.
Mit der Einstellung gäbe es aber niemals Fortschritt in irgendeiner Art.



Wäre Bargeld schlecht könnte ich den Versuch nachvollziehen es einschränken/abschaffen zu wollen.

Ein Konzept welches sich allerdings mittlerweile über 3000 Jahre bewährt hat und auch aktuell wunderbar funktioniert( esse gerade ein Schweineschnitzel mit Salat aus dem Lokal welches NUR Barzahlung akzeptiert smilie_45 )steht bestenfalls Partikulariniteressen im Weg.

Besonders lecker ist das Schnitzel auch unter dem Blickwinkel daß dieses NUR Bargeld Restaurant sich bestenfalls 200 Meter von der Filiale entfernt befindet in welcher ich dieser Tage meine VISA an die Partikularinteressenvertretung zurückgab. smilie_24

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Chinese
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Re: Beginnende Bargeldverbote

Beitragvon Chinese » 15.09.2018, 19:46

Die elektronischen Zahlsysteme bieten in der Praxis einen Mehrwert. Gerade in Asien nutzt die Bevölkerung dies Zahlungssysteme in einer rasanten Geschwindigkeit.

Für alle die mit Ihrem Schwarzgeld Probleme haben seien Kaurimuscheln als Tauschobjekt empfohlen. Da wählt eine absolute Mehrheit der Bevölkerung eine kommunistische Regierung, betreibt ein Reichenbashing ohne gleichen und mokiert sich das man sein Taschengeld (neuerdings auch Grundeinkommen, nur nicht bedingungslos) elektronisch und nicht per Papier ausgeben darf.

Für denjenigen der etwas mehr als das gewöhnliche Taschengeld sein eigen nennt ist Steuerehrlichkeit empfohlen. Das hat nicht mit Bargeld sondern eher mit einem totalen Überwachungssystem des Bürgers zu tun. Mir kommen gerade einige Steuerprozesse der letzten Jahre in den Sinn.
»Um ein tadelloses Mitglied einer Schafherde sein zu können, muss man vor allem ein Schaf sein.« Albert Einstein

Ric III
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Re: Beginnende Bargeldverbote

Beitragvon Ric III » 15.09.2018, 20:28

Chinese hat geschrieben:Die elektronischen Zahlsysteme bieten in der Praxis einen Mehrwert. Gerade in Asien nutzt die Bevölkerung dies Zahlungssysteme in einer rasanten Geschwindigkeit.

Für alle die mit Ihrem Schwarzgeld Probleme haben seien Kaurimuscheln als Tauschobjekt empfohlen. Da wählt eine absolute Mehrheit der Bevölkerung eine kommunistische Regierung, betreibt ein Reichenbashing ohne gleichen und mokiert sich das man sein Taschengeld (neuerdings auch Grundeinkommen, nur nicht bedingungslos) elektronisch und nicht per Papier ausgeben darf.

Für denjenigen der etwas mehr als das gewöhnliche Taschengeld sein eigen nennt ist Steuerehrlichkeit empfohlen. Das hat nicht mit Bargeld sondern eher mit einem totalen Überwachungssystem des Bürgers zu tun. Mir kommen gerade einige Steuerprozesse der letzten Jahre in den Sinn.


Also lautet die Argumentation mal wieder :

Guck, der Nachbarjunge(Asien) macht das auch.

Dann die Ebene welchen den Widerspruch zunächst lächerlich machen soll (Kauri) um schon gleich zur nächsten Ebene der Unterstellung (Schwarzgeld) überzugehen.

Ich vermisse nun noch ein paar Worthülsen welche Geldwäsche,Drogenhandel oder Terrorfinanzierung imaginieren.

Ich hätte das bis vor einiger Zeit noch relativ entspannt gesehen und bei einer gewissen Präferenz für Bares beide Zahlungsmöglichkeiten nebeneinander genutzt.

Ich habe jedoch von Natur aus ein Grundprogramm mitbekommen welches durch Familie,Erziehung und berufliche, sowie soziale und private Erfahrungen weiter ausgebaut und verstärkt wurde.

Bemerke daß ich in eine Richtung geschoben werden soll befinde ich mich zügig auf der anderen Seite des Spielfelds.

In 3 von 5 Fällen sehe ich danach um mich herum ein wesentlich größeres und qualitativ hochwertigeres Team als den Initiatoren der Bewegung recht sein kann.

1/5 geht mehr oder weniger pari aus und Niemand erreicht sein gewünschtes Ziel.

Das letzte Fünftel geht dann eben für mich in die Unnerbux.Iwi habe ich aber die Vorahnung daß dieses Fünftel aktuell nicht ansteht.

Schaun wir mal.....

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dtx
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Re: Beginnende Bargeldverbote

Beitragvon dtx » 15.09.2018, 20:56

IrresDing hat geschrieben:Bargeld ist hoch Fixkostenbelastet, die Kosten sind kaum an den Umsatz gekoppelt. Das bedeutet: Wird Bargeld weniger genutzt, wird die Aufrechterhaltung der Versorgung beim Einzelhändler pro Kunde immer teurer und damit sinkt die Marge dieser Kundengruppe. Geht sie in der Tendenz ins Negative, wird die Sache erledigt sein. Wenn es für die ersten Geschäfte lukrativer ist auf die Kundschaft mit Bargeld zu verzichten als den Bargeldverkehr weiter zu stützen, dann wirds wie ein Kartenhaus zusammen stürzen. Auf die letzten Verweigerer nimmt dann niemand mehr Rücksicht da schlichtweg zu teuer.

Punkt 1: Der Euro verkommt ohne Bargeld zu einer Regionalwährung, man kann dann auch Bergtaler oder Chiemgauer nehmen. Der Ostblock nutzt heute, nach dem die Mark weg ist, Euros als de facto Währung, weil deren Währungen einfach Mist sind. Der Dollar wird weltweit akzeptiert, geht auch nicht ohne Bargeld.

Punkt 2: Bargeld ist gesetzliches Zahlungsmittel, wenn jemand sein Geld nicht nehmen will kann er nicht gezwungen werden - persönliches Pech. Er ist dann halt im Annahmeverzug - Fall erledigt.
Was mich aber wundert ist, dass das Finanzamt Barzahlungen nicht anerkennt. Gerade der Staat sollte doch seine Gesetze forcieren.

Flashlight

Re: Beginnende Bargeldverbote

Beitragvon Flashlight » 15.09.2018, 21:13

dtx hat geschrieben:...
Was mich aber wundert ist, dass das Finanzamt Barzahlungen nicht anerkennt. Gerade der Staat sollte doch seine Gesetze forcieren.


Schön wäre es.
Der Staat macht nur Gesetze, die ihm selbst nützen.
Macht der Bürger das, ist es eine Straftat.

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Silbermann 1984
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Re: Beginnende Bargeldverbote

Beitragvon Silbermann 1984 » 15.09.2018, 21:45

Nappo hat geschrieben:
Besonders im Fall von Obdachlosen muss man doch auch schon viel weiter vorn ansetzen. Deutschland ist ein Sozialstaat, der allen Hilfe zusichert, die nicht selbst dazu in der Lage sind. Warum gibt es dennoch so viele Obdachlose, die diese Hilfe nicht in Anspruch nehmen (wollen)?


Das Gesagte ist die Offenbarung, dass Dein Leben offenbar in einer Traumwelt stattfindet. Wahrscheinlich gehörst Du auch noch zu den Bürgern, die von sich auf andere schließen und vor der Wahl sagen: "Ach Gottchen. Uns gehts doch noch gut."

Am 12.09.2018 offerierte sogar die "tagesschau", dass es in Deutschland geschätzte 1,2 Millionen Obdachlose gibt. Ein Diakonie-Mitarbeiter offerierte, dass es eine weitaus höhere Dunkelziffer gäbe, die hinzu zu rechnen sei.

Ebenso stellte man fest, dass es nicht einmal eine Datenerhebung gäbe, in der die genaue Zahl festgehalten sei. Man stelle sich das mal vor: Das statistische Bundesamt zählt jeden Heuhaufen, kennt jeden Goldhamster und weiß nicht, wie viel Obdachlose es in Deutschland gibt, weil man sie erst gar nicht zählen will? Jedoch war man sich einig: Seit 2014 ist die Zahl um 150% gestiegen!
Jeder 80. wäre demnach im ach so stinkreichen Deutschland obdachlos.

Natürlich sind das alles Schmarotzer, die nur keine Hilfe annehmen wollen, oder sie versaufen. Ich wundere mich immer noch, wie viel Arroganz und Ignoranz in Deutschland anzutreffen ist.

Deinen techn. Fortschritt kannst Du bald sonst wohin hängen, denn wenn das hier so weiter geht, haben wir bald ganz andere Probleme. Mit techn. Fortschritt hat dieses Thema auch gar nichts zu tun. Karten gibt es schon seit Jahrzehnten. Das hätte man schon in den 90ern umsetzen können, wenn man gewollt hätte. Wer soll denn den Laden hier weiterhin bezahlen? Wenn die Kartenjunkies bei der nächsten Bankenkrise vor dem Automaten stehen, werde ich derjenige sein, der sich als erstes kaputt lacht.

Und wir reden hier nun "nur" über Obdachlose. Wenn Du die Bundestagsreden gestern zum Haushalt angehört hättest, hättest Du bei einem "linken" Politiker (obwohl ich diese Partei aus anderen Gründen nicht wähle) mal die Zahlen anhören können, bezüglich derer u.a. erwähnt wurde, dass schon der Kauf einer Waschmaschine für viele eine Katastrophe bedeutet. (Geschätzt: 12,2 Millionen)

Dein schönes Schweden ächzt gerade in allen Fugen. Wegen mir sollen die ihre Plastikkarten dann fressen. Die letzten Wahlen in Schweden zeigen, wo die Reise hin geht. Auch dort haben ein Großteil der Leute die Nase endgültig voll.

Und es geht weiter: Es gibt nicht einmal eine Statistik über die Verarmung unterhaltsverpflichteter Elternteile. Jedoch eine, bezüglich der Alleinerziehenden. Warum? Weil nicht sein kann, was nicht sein darf!

Ich habe hier einen Taxifahrer, der nach § 850d ZPO (auch in einer Insolvenz) auf das sozialrechtliche Minimum von 840 € gepfändet wird. Das darüber hinaus verdiente holt man sich beim Arbeitgeber. Der hat sicher Lust, noch Karten- und Kontogebühren zu zahlen. Tatsächlich hat er seit Jahren gar kein Konto mehr und braucht es auch nicht.

Ich werde hier jetzt sicher kein Referat in Bezug auf vorliegende Fälle geben. Deinen "Sozialstaat" kannst Du seit Schröder an die Glocke hängen. Seit Schröder (Schmidt war der letzte wirklich fähige Kanzler) , ist dieser Sch...Haufen ausschließlich von Wirtschaftsjüngern regiert worden. Und ich bin wahrlich kein "Feind" der Selbständigkeit und des Liberalen! Ich bin schließlich selbst einer. Ich säge nur nicht den Ast ab, auf dem ich sitze. Anders als unsere Politik.

Ich kenne Leute die in Arbeit sind und trotzdem im LKW geschlafen haben. Der betreffende Fall war also auch obdachlos. Wenn die Alte den raus schmeißt und er keine Bude mehr hat, hat er eben keine. Da ist überhaupt kein Sozialstaat in Form eines Jobcenters für zuständig, weil er in Arbeit war. Dumm nur, dass er erst mal den Anwalt wegen der Unterhaltsklagen zahlen musste. Und woher holt er die Kaution für eine Wohnung? Nimm ihm doch den Zwanni den ihm der Chef zusteckt auch noch weg! Der Technik sei Dank.

Mir platzt die Socke, wenn sich immernoch Leute argumentativ hinter dem Sozialstaat zu verstecken suchen, um sich dann schlicht weg zu drehen, damit sie sich ja nicht mit unbequemen auseinandersetzen müssen.

Ich habe einen Bekannten. Der war so drauf wie Du. Der hat mal weit über der Beitragsbemessungsrenze verdient. Große Töne hat er auch gespuckt: "Wenn man zu wenig Geld hat, muss man halt ein bisschen mehr arbeiten!".
Dumm nur, dass seine Firma umstrukturierte und feststellte, dass er, neben einigen anderen, zu teuer wurde und man ihn nicht mehr brauchte. Als Scheinselbständiger hatte der ganz schlechte Karten bezüglich ALG. Der ist heute Sozialfall und wird von der Schwester gefahren. Haus weg. Frau weg. Auto weg. Den solltest Du heute mal reden hören :mrgreen:

Letztendlich muss ich offenbaren, dass ich u.a. in der Schuldnerberatung und als Mediator tätig bin. Ebenso im Familienrecht. Da gibt es viel lustigen Schriftverkehr mit unseren Institutionen, wie Jobcenter, Gerichte etc.

Es gibt u.a. zwei Begriffe, bei denen ich mich heute nur noch grinsend weg drehe. Wenn jemand erstens vom "Sozialstaat" faselt und zweitens sagt, vor Gericht würde Recht gesprochen und das hätte was mit Gerechtigkeit zu tun. Muhahaha.

Die tatsächlichen Schmarotzer finden immer einen Weg. Und ja, die werden auch alimentiert. Die, die Hilfe brauchen und gerne wieder auf die Füße kämen, die werden ganz schnell auf den Boden der Tatsachen geholt.

Nicht aufregen,es gibt eben Menschen die glauben auch noch an den Weihnachtsmann smilie_11

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Devilfish
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Re: Beginnende Bargeldverbote

Beitragvon Devilfish » 15.09.2018, 22:10

Wir ziehen uns jetzt alle mal einen Joint rein und reiten für heute auf unseren Einhörnern Hand in Hand in Richtung Sonnenuntergang. Keep Calm Guys :mrgreen:

Flashlight

Re: Beginnende Bargeldverbote

Beitragvon Flashlight » 15.09.2018, 22:19

Och nee, heut ma nich...:)

Treffen wir uns ein anderes mal :wink:

Ric III
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Re: Beginnende Bargeldverbote

Beitragvon Ric III » 15.09.2018, 22:25

Devilfish hat geschrieben:Wir ziehen uns jetzt alle mal einen Joint rein und reiten für heute auf unseren Einhörnern Hand in Hand in Richtung Sonnenuntergang. Keep Calm Guys :mrgreen:


https://www.youtube.com/watch?v=Mynzbmrtp9I


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