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Beginnende Bargeldverbote

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Finerus
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Beitragvon Finerus » 17.05.2015, 12:40

Was in letzter Konsequenz zu einem staatlich verwalteten Konto führt, das jedem Bürger zwangsweise verpasst wird, so wie die Steuerliche Identifikationsnummer.

Am besten lassen wir uns dann auch gleich noch einen RFID-Chip implantieren, damit uns auch in diesem Punkt nichts mehr vom Schlachtvieh im Stall unterscheidet.
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999.9
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Beitragvon 999.9 » 17.05.2015, 12:50

Finerus hat geschrieben:Ja, schleichend naht das Grauen... aber nicht ohne Hürden.

Das Ganze mal ex post betrachtet:
Bedeutet eine weitgehende Abschaffung des Bargeldverkehrs nicht im Gegenzug den Zwang zum Abschluss eines Kontoführungsvertrags mit einer Bank? Denn anders als über ein Konto ließen sich dann ja keine Transaktionen mehr bewerkstelligen.

Bislang kann jedermann mit gewissen Einschränkungen seine Geldgeschäfte bar erledigen. Dort wo keine Bareinzahlung vorgesehen ist, gibt es z.B. auf Ämtern entsprechende Kassen zur Bareinzahlung oder man wählt den Umweg der Bareinzahlung bei einem Bankhaus. Schafft man das Bargeld aber ab, entfällt diese Möglichkeit und der Einzahler muss sich eines eigenen Kontos bedienen, um die Zahlung aus eigenen Mitteln zu tätigen. Das bedeutete, daß man am Ende gezwungen wäre, mit einer privaten Bank einen Vertrag zur Führung eines Girokontos zu schließen. Soweit ich das einschätzen kann, fehlen zu diesem zwangsweisen Vertragsschluss gesetzlichen Grundlagen. Müsste der Staat bei einer Abschaffung von Bargeld nicht im gleichen Zug seinen Bürgern die Möglichkeit bieten, ein Konto bei einer extra zu diesem Zweck eingerichteten staatlichen Bank zu führen? Wäre man nämlich stattdessen gezwungen, einen der privaten Anbieter auszuwählen, verstieße dies gegen die Vertragsfreiheit. Eine Steilflanke für Verfassungsbeschwerden gegen die drohende Bargeldabschaffung.


Eine äußerst interessante und wichtige Frage. :idea:
Allerdings handelt der Staat manchmal auch einfach entgegen seiner eigenen Gesetze. Bargeld ist in Deutschland das einzige Gesetzliche Zahlungsmittel, dennoch darf man seine Steuern nicht bar bezahlen!

Wie "gut" Verfassungsbeschwerden wirken, sah man ja bei den GEZ-Urteilen. Obwohl mehrere Staatsrechtler der Zwangsabgabe ihre verfassungsrechtliche Grundlage entzogen sahen, urteilte das höchste deutsche Gericht sie sei verfassungsgemäß. Ich habe sehr wenig Hoffnung, dass der Bürger seine Rechte durchsetzen kann. Trotzdem: ein Kampf gegen das drohende Bargeldverbot und die Einschränkungen der Bürgerrechte lohnt sich, schon alleine weil ich meinen Enkeln später mal sagen möchte, das unsere Generation es zumindest versucht hat.
Nichts hasst der im Denken geschulte mehr als die Negation der Logik.
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san agustin
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Beitragvon san agustin » 17.05.2015, 13:05

neuer versuch
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Beitragvon san agustin » 17.05.2015, 13:08

999.9 hat geschrieben:
Finerus hat geschrieben:Ja, schleichend naht das Grauen... aber nicht ohne Hürden.

.......................


........................Eine äußerst interessante und wichtige Frage. :idea:
Allerdings handelt der Staat manchmal auch einfach entgegen seiner eigenen Gesetze. Bargeld ist in Deutschland das einzige Gesetzliche Zahlungsmittel, dennoch darf man seine Steuern nicht bar bezahlen!



was ist mit den €10 Gedenkmünzen ?

wenn es so kommen sollte, dann steht doch generell immer EU-Recht vor jedem Nationalen-Recht
oder habe ich hier irgendwo einen Denkfehler smilie_08
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Beitragvon 999.9 » 17.05.2015, 13:12

Die 10-Euro Münzen bzw. alle nationalen Gedenkmünzen jenseits der regulären Bargeldserie der EZB sind nur in den jeweiligen Ausgabeländern Gesetzliches Zahlungsmittel.

Bofinger sprach aber auch davon, Bargeldverbote möglichst EU-weit (inkl. Schweiz!) einzuführen, dann nützt einem etwaiges "EU-Geld" auch nix mehr.

Sollte es so kommen, wird sich recht schnell eine neue "Währung" etablieren. Vielleicht die Renaissance der Silberstücke oder etwas in der Art. Ob es dann noch weit ist, bis zu einem Verbot von Edelmetallbesitz ist dann die andere Frage.

Spätestens dann ist aber Flucht aus der wunderbaren EU angesagt...

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Beitragvon stoffe67 » 17.05.2015, 13:22

Ich hatte vor etwas ausführlicher auf die Sachlage einzugehen. Mit Deinem letzten Satz erübrigte sich das allerdings endgültig.
Es wird aufwärts gehen, es wird abwärts gehen, es wird nicht untergehen.

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Beitragvon san agustin » 17.05.2015, 13:25

999.9 hat geschrieben:Die 10-Euro Münzen bzw. alle nationalen Gedenkmünzen jenseits der regulären Bargeldserie der EZB sind nur in den jeweiligen Ausgabeländern Gesetzliches Zahlungsmittel.

Bofinger sprach aber auch davon, Bargeldverbote möglichst EU-weit (inkl. Schweiz!) einzuführen, dann nützt einem etwaiges "EU-Geld" auch nix mehr.

Sollte es so kommen, wird sich recht schnell eine neue "Währung" etablieren. Vielleicht die Renaissance der Silberstücke oder etwas in der Art. Ob es dann noch weit ist, bis zu einem Verbot von Edelmetallbesitz ist dann die andere Frage.

Spätestens dann ist aber Flucht aus der wunderbaren EU angesagt...

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da es ja je kein nationales recht mehr gibt, würden dann auch die € 10 Gedenkmünzen wertlos werden
bzw. kommt man damit nicht mehr weit

also: Achtung an alle 10er horder :shock:

eine frage stellt sich dann noch: über welchen Zeitraum läuft dann eine Umstellung ???

kann mir nicht vorstellen,, dass DAS jahre vorher angekündigt wird - das ,,umschichten,, wäre dem
pöbel dann doch zu leicht gemacht
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Beitragvon 999.9 » 17.05.2015, 13:29

Das dürfte dann vom Unternehmen N&N ausgeführt werden.

(Nacht & Nebel - Aktion)

:?

Sofern man standardisierte Silberronden (egal was vorne und hinten drauf ist) hortet ist das trotzdem nicht verkehrt. Fungibilität ist das entscheidende Kriterium bei einem alternativen Tauschmittel.

P.S.: Übrigens "braut" sich in den USA auch was zusammen. Dort sind Outdoormessen mit Survivalzeugs der große Wurf. Auch die sog. "Preppers" (die Leute, die sich für etwas vorbereiten (von Engl. to prepare)) sind dort -und bei uns auch- im Kommen.

Irgendwie ist das eine seltsame Zeit, in der wir leben. Noch vor 5 Jahren absolut undenkbar eigentlich. Alleine die Abschaffung der hart erzwungenen Bürgerrrechte durch diffuse "Terrorgefahren" war doch nahezu undenkbar. Jetzt auch noch die letzten Rückzugsmöglichkeiten der Bürger...eine traurige und sehr beunruhigende Entwicklung.
Zuletzt geändert von 999.9 am 17.05.2015, 13:35, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitragvon lifesgood » 17.05.2015, 13:31

Edelmetallverbot brauchen die dann doch gar nicht mehr. Wieso sollten sie auch, sie haben ja nichts, bzw. nur einmal was davon.

Schwarzmarktszenarien mit Edelmetallen werden durch die allgegenwärtige Kameraüberwachung, die immer noch ausgebaut wird, wohl schwierig werden, bzw. nur in kleinem Umfang praktikabel.

Also muss man, wenn man von seinem Edelmetall was haben will, das gegen Giralgeld verkaufen. Da noch eine schöne Steuer (25% Kapitalertrag + Soli wie bei Aktien) auf die Gewinne, wer das Kaufdatum und -preis nicht mehr belegen kann wird geschätzt.

So kommt gleich beim Verkauf Geld in die Staatskasse und danach kann man sich mit Negativzinsen weiter dran bedienen. Und es werden permanent Einnahmen generiert.

Ein Edelmetallverbot würde das verbliebene (nicht abgegebene) Edelmetall in einen Schattenmarkt drängen, an dem der Fiskus nicht partizipieren kann.

Aber es kann sicherlich nicht schaden, nicht all sein Edelmetall im Inland zu lagern.

lifesgood

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Beitragvon 999.9 » 17.05.2015, 13:37

Diversifizierung, auch bei den Aufbewahrungsorten ist sicherlich niemals verkehrt. So gibt es nie einen Totalverlust im Falle des Falles.
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Beitragvon san agustin » 17.05.2015, 13:39

lifesgood hat geschrieben:
Schwarzmarktszenarien mit Edelmetallen werden durch die allgegenwärtige Kameraüberwachung, die immer noch ausgebaut wird, wohl schwierig werden, bzw. nur in kleinem Umfang praktikabel.



was spricht denn dagegen, dass der UMTAUSCH nicht in den eigenen 4wänden stattfinden darf ?

ich habe ein schmuckes heim und sogar ein ansprechbares Kellergewölbe - leistungsfähige Taschenlampe inbegriffen
warum nicht in DIESEN geräumlichkeiten einen tausch stattfinden lassen smilie_07 smilie_07
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Beitragvon 999.9 » 17.05.2015, 13:42

Die Kommunikation (E-Mail, SMS, WhatsApp sowieso usw.) könnte dann aber auch aktiver überwacht werden.

:idea:

Schon heute ist das Smartphone ja eine ultimative Hightech-Wanze mit eigener GPS-Antenne.

Aber es stimmt natürlich: Wo letztlich ein Wille ist, ist ein Weg!

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Beitragvon lifesgood » 17.05.2015, 14:09

... es spricht nichts dagegen, das bei Dir im Keller zu machen.

Das hat für Dich den Vorteil, dass Du nicht aus dem Haus gehen mußt. Aber derjenige, der mit seinem Tauschgut zu Dir kommt hat das Problem. Gerade wenn es sich um größere Tauschgüter handelt.

In Zeiten von INDECT bleibt es auch nicht verborgen, wenn ständig Leute mit irgendwelchen Dingen bei Dir aufschlagen, oder von Dir weggehen. Von der Überwachung der elektronischen Medien, wie 999,9 richtig schreibt, mal ganz abgesehen.

Ich sage ja nicht, dass Schwarzmarkt gar nicht funktioniert, sondern nur, dass es schwierig wird und nur in kleinerem Umfang praktikabel.

Einen Schwarzmarkt wie im Krieg, wo ganze Zugladungen von Menschen zum Hamstern aufs Land gefahren sind, wird es aber sicher nicht geben, hier dürften wir uns einig sein.

Einerseits schimpfen wir alle hier, über die ständig steigende Überwachung, aber andererseits meinen Manche, dass ein Schwarzmarkt wie in der Vorüberwachungszeit noch möglich wäre. Irgendwie erscheint mir das dann doch etwas blauäugig smilie_08

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Chinese
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Beitragvon Chinese » 17.05.2015, 14:55

An ein komplettes Verbot von Bargeld glaube ich nicht. Was aber ziemlich sicher kommt ist eine Summenbegrenzung von 1000 € oder darunter. In Italien hat sich das bisher bewährt und nun ziehen die anderen Länder nach.

Im Prinzip ist es eigentlich egal ob 15000€ oder 1000€. In unserem Überwachungsstaat, und hier ist die NSA nur die Spitze, sind die Zeiten am Finanzamt vorbei zu wirtschaften vorüber. Ich kann mich noch gut an die breite Zustimmung beim Ankauf der Steuer CD s erinnern.

Das eigentliche Problem scheint mir die Tatsache zu sein das die meisten denken in einem sehr freiheitlichen Land zu leben und langsam erkennen das es ein totaler Überwachungsstaat ist bzw. dieser immer ausgefeilter wird.

Als Krönung fehlt nur mehr der implantierte Chip zur totalen Überwachung.
»Um ein tadelloses Mitglied einer Schafherde sein zu können, muss man vor allem ein Schaf sein.« Albert Einstein

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Sapnovela
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Beitragvon Sapnovela » 17.05.2015, 16:59

Einfluss für Notenbanken: Wirtschaftsweiser Bofinger fordert Ende des Bargelds

Münzen und Scheine sind überholt und schmälern nur den Einfluss von Notenbanken. Diese Position vertritt der Wirtschaftsweise Peter Bofinger. Die Bundesregierung solle sich für die Abschaffung von Bargeld einsetzen, fordert er im SPIEGEL.


http://www.spiegel.de/wirtschaft/sozial ... 33905.html

Immer mehr Ratten kommen aus ihren Löchern... "Wollt Ihr den totalen Staat?" smilie_44


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